76. LUST, Herbst 03
 
Tipps aus Dotzheim
 
Hallo liebe Kochwütigen,
ich muß mich nun endlich outen: Ich bin eigentlich e Meenzer Mädche und keen Wiesbadener.
So, nun isses raus. Deswegen gibts heute einen Einführungkurs für alle “Nicht-Meenzer”, was ein echtes Meenzer Esse ist.
 
Handkäs´mit Musik
Am liebsten ißt man in Mainz handgemachten Handkäs. Und so wird er gemacht:
1 l kuhfrische Milch, 3 EL Wein, 2 EL Essig, 3 EL Öl, 1 große Zwiebel.
 
Zubereitung:
Die warme Milch an wohltemperierten Ort abstellen und so lange sauer werden lassen, bis sie eine feste Konsistenz erreicht hat. Diese Substanz wird in ein festes Baumwolltuch geschüttet, damit die Molke abtropft. Die zurückbleibende Käsemasse wird in einer Schüssel nach Geschmack mit Salz und Kümmel (dient als Beigabe zur besseren Verdauung) gewürzt.
Daraus werden frikadellengroße Käselaibchen geformt, auf ein Brett zum Trocknen gesetzt und in einen warmen Ort abgestellt. Nach 3-4 Tagen werden sie mit Molke oder Wein angefeuchtet, in einen Steinguttopf geschichtet und mit einem wein- oder molkegetränkten Tuch abgedeckt. Der Topf wird mit Pergamentpapier verschlossen. Das Abdecktuch muß alle 2-3 Tage frisch befeuchtet werden, bis der Handkäse reif ist.
So die überlieferte Herstellung.
 
Jetzt kommen wir zur Musik:
-für 4 Handkäse-
3 EL Wein, 2 EL Essig, 3 EL Öl, 1 große feingeschnittene Zwiebel, weißer Pfeffer, Salz
Alles gut verrühren und über den Käs´damit.
Beigabe: Bauernbrot und Butter
Dazu paßt Federweißer, Apfelwein oder ein trockner/halbtrockener Riesling
Viel Spaß beim Ausprobieren und “loßts euch schmecke”
 
Eurer Dotzheimer Kochstudio