Brief an die LUST, 66. Ausgabe, Juni/Juli 01

Zum Artikel “Rechte Gewalt” in der 65. LUST erhielten wir folgende Meinungskundgebungen und Dieskussionsbeiträge von LeserInnen:

Richtig! Prima! Endlich lese ich einmal etwas, was meinen langjährigen Verdacht bestätigt, dass nämlich das Anwachsen der rechten Gefahr gar nicht so sehr von den Rechten selbst ausgeht, sondern von der bürgerlichen Mitte, die das gut findet und gleichzeitig Krokodilstränen weint.
Ich finde Eure Initiative “Was tun gegen rechts” auch vollkommen richtig und würde augenblicklich mitmachen, wenn der Weg nicht so weit wäre. Hier gibt es viele politische Ansätze, die sich direkt gegen die Nazis richten, mit denen wir ja auch täglich konfrontiert sind. Und die Zielrichtung Eurer Initiative gegen die konservativen Stichwortgeber, was Ihr “Kampf um die Köpfe” nennt, ist tatsächlich ein Gebot der Zeit. Ich kenne keine Initiative gegen rechts, in der das wirklich versucht wird.
Hoffentlich findet Ihr genügend Mitstreiter und habt Kraft und Ausdauer, damit Ihr erfolgreich sein könnt.
Euer Leser
Richard B. aus Berlin

Hallo Richard,
Vielen Dank für Dein Schreiben. Schade, dass Du nicht in unserer Nähe wohnst, denn wir bräuchten dringend mehr MitstreiterInnen.
Du kannst aber trotzdem mitmachen. Gründe doch einfach in Berlin eine Initiative, die sich uns anschließt. In Berlin gibt es doch sicher ne Menge Leute, die diesen Ansatz für richtig halten können. Immer die aktuellsten Berichte und die Entwicklung unserer Initiative findest Du immer unter http://home.t-online.de/home/rosalueste und dort unter dem Link Politik.
Es grüßt dich
Joachim von der LUST

Hallo,
Euer Artikel über “Rechte Gewalt” hat mir gefallen. Endlich fand ich einmal Hintergrundinformationen über die rechte Ideologie vor, die man sonst nirgendwo zu lesen bekommt. Überhaupt wird mit dem Thema meistens unpolitisch umgegangen (wie es auch in dem Artikel zu lesen ist) oder aber auch parteipolitisch. Ich empfand den Artikel aber als ein wenig einseitig, weil er mir doch zu sehr gegen die CDU gerichtet erscheint.
Auch die anderen Parteien, z.B. die SPD, die FDP, die Grünen und die PDS sind rechts oder haben Flügel, in denen Leute sitzen, die mit rechter Demagogie billige parteipolitische oder Karriereziele verfolgen. Erfolge kann man eben in der Politik dann am besten erzielen, wenn der gesellschaftliche Trend schon nach rechts geht, wenn man dann eben auch ins rechte Horn tutet.
Insgesamt freue ich mich immer, wenn die neue Ausgabe der LUST erscheint, denn hier findet man im Vergleich mit anderen Szeneblättchen ernsthaften und verantwortlichen Journalismus
Julius M. aus Mannheim

Hallo Julius,
Mag sein, und es ist mit Sicherheit so, dass wir die Populistem, die rechte Auffassungen mit rechten Sprüchen bedienen, in allen Parteien finden. Aber bei der Union handelt es sich um eine andere Qualität, denn die führt ja offen nationalistische Kampagnen, offen vor unser aller Augen. Jeden solcher angeblichen Ausrutscher müssen wir offen legen, auch wenn er von anderen Parteien kommt. Du hast völlig recht, in anderen Parteien gibt es auch Karrieristen, die sich so Erfolge erhoffen.
Wir müssen uns aber vor Pauschalisierungen hüten. An den Stammtischen hört man immer, alle Politiker aller Parteien seien gleich. Ich denke, das wolltest Du auch gar nicht ausssagen. Diese pauschale Aussage dort scheint mir ungerecht zu sein, denn es gibt auch ernsthafte Nazi-GegnerInnen unter den PolitikerInnen einiger Parteien.
Vielen Dank auch für Die Urteil über unsere Arbeit.
Joachim von der LUST

Rechte Gewalt,
so ein Unsinn. Ihr tut grade so, als stünde eine braune Machtübernahme vor der Türe. Was soll den diese Panikmache? Verkaufsförderung?
N.N.

Zum Beitrag Coming-out in der 66. LUST schrieb ein Leser:

Liebe OldGayMan und LesbGayGirl,
ich habe in der 66. LUST Eure sehr interessanten Artikel und die Briefe von Gitta gelesen. Das hat mich sehr interessiert. Bitte teilt mir die Adresse von dem Kai mit, der in Frankfurt mit der Gitta in die Schule geht, ich möchte ihn gerne kennenlernen und ihn zum Freund haben.
Auf Antwort wartet dringend
Christian M. aus Darmstadt, 19 Jahre
HalloChristian,
Wir haben uns gefreut, dass ein junger Mann den Artikel über das Problem von Gitta mit den Neonazis gelesen hat und uns dazu etwas schreibt. Aber leider geht es Dir nur darum, irgend jemanden kennzulernen.
1. Wir geben grundsätzlich keine Adressen weiter, denn wir können ja nicht wissen, wer was wozu will.
2. Mit Kai haben wir auch gar keinen Kontakt, sondern mit Gitta, aber die hat andere Probleme als deinen Kontaktwunsch.
3. Bitte lese den Beitrag „Coming-out“ auch in dieser LUST.
Es grüßt Dich
OldGayMan

Zur Anmerkung vom Dotzheimer Kochstudio in der 65. LUST, dass es noch nie einen feedback zu den Rezepten gegeben hat, bekamen wir von Manfred folgendes Mail:

Hallo,
ich habe vom Dotzheimer Kochstudio nicht *ein* Rezept angetestet (bin Vegetarier), aber hier habe ich eins das nicht vegetarisch ist. ;-)
Gruß
Manfred

www.texthoelle.de —— Original Message —— From: Marco marcothomas@web.de To: Rollinettsaar rollinett@hal.saar.de Sent: Sunday, April 08, 2001 5:15 PM Subject: rezept für für feinschmecker

Hallo Leute,
ich musste für meinem boss ein rezept besorgen für ameisen... gruß marco
die ergebnisse:-)

hallo marco
wegen dem ameisen menu. leider habe ich kein ameisen menu gefunden aber ich kann dir ein menu von ameiseneier geben.

ROTEN AMEISENEIER
zutaten: 100 gramm rote ameiseneier, eine halbe zwiebel, eine priese chili eine prise salz ein kaffeelöffel zitronensaft
zubereitung: die roten ameiseneier in eine kleine schüssel geben und die kleingeschnittene zwiebel dazugeben. den chili und den salz und der zitronensaft dazugeben und gut umrühren.
das ganze wird kalt gegessen, eignet sich nur als vorspeise
lek wünscht Dir einen guten, und lass es Dir schmecken
hier noch eins ....

hallo marco,
heuschrecken werden lebend ins heisses oel geworfen mehr nicht. fuer ein bischen geschmack gibt es sojasosse oder chilli dazu
gruss mike

Aus einem Mail von Ivanowa an uns, wo wir uns über die LUST im NETZ austauschen:

... Ich finde, es wäre für die LUST-Seiten sowieso sinnvoll, zusätzlich ein Forum einzurichten. Die
Hemmschwelle ist niedriger, sich dort zu äußern, als einen Brief (sogar als eine e-Mail) zu schreiben, es
kann sich leichter und schneller eine Diskussion entwickeln, und vielleicht bekommt dann sogar dasKochstudio mal Resonanz...;-) ...

Zu einem völlig anderen Thema schreibt ein LUST-Leserin aus Bochum:

Hallo Liebe Lüstlinge,
soeben lese ich im Internet, dass es der Tageszeitung Junge Welt so schlecht geht, dass man um ihre Existenz fürchen muss. Sie macht daher einen Abo-Aufruf und bittet um Spenden.
Jetzt habe ich doch gerade erst die taz gerettet und neulich las ich, dass auch die Jungle World dringend AbonnentInnen sucht.
Als Linke hat man es doch wirklich schwer. Wenn ich mich mit den „Nachrichten“ von faz oder BILD zufrieden geben würde, bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen und kein schlechtes Gewissen zu haben.
Und nun bekomme ich Euren Zettel, dass mein LUST-Abo abgelaufen ist. Und auf diesem Zettel sind Coupons zu finden, dass ich Förder- und Geschenkabos für FreundInnen einrichten könnte, da Euch die AbonnenentInnen auch nicht reichen.
Wo soll das denn alles enden? Sind wir Linken so Wenige geworden, dass wir uns selbst und gegenseitig immer wieder am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen müssen?
In Solidarität
Verena L. aus Berlin

Hallo Verena,
da traut man sich ja gar nicht mehr, zu veröffentlichen, dass Abos unser Rückrat ist und dass wir mehr brauchen. (Red.)

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