67. LUST, August/September 01
 
Zur 66. Ausgabe schrieb uns ein Leser:
Liebe Lüstlinge!
Die Lust wird von Ausgabe zu Ausgabe besser. Diese Ausgabe hat mir besonders gefallen, wegen ihrer Themenvielfalt. Das Interview mit den Iranern, die Veranstaltungen in Mainz und Oberursel usw.
Herbert, Koblenz
 
Ob wir diesen Standart halten können, ist natürlich ungewiss, weil uns nicht alle zwei Monate Menschen in einer solchen Notlage aufsuchen. Wir sind eine lebendige Zeitungsinitiative und liefern nicht nur für den passiven Konsum. (red.)
 
Zur 66. Ausgabe und zum Beitrag über die Sozialversicherungen schrieb uns ein Leser und LUST-Autor:
Hallo!
Die neue Lust hat eine große Palette an Themen, und sie gefällt mir immer besser. Meinem Freund geht es ebenso.
Zur Rente: Viele Versicherungen werden bestimmte Leute ohnehin ausgrenzen und mit ihnen keine Verträge abschließen. Für den, der sich etwas mit der Materie auskennt, ist es kein Geheimnis, daß jeder (also altersunanbhängig) der Pflege bekommt keine großen Rücklagen bilden darf. Er muß das Geld weggeben oder (!) die lebenserhaltende Grundversorgung wird entzogen... Es ist also üblich, das assistenzbedürftige (Pflege) Leute zu Sozialhilfeempfänger gemacht (!) werden. Auch entsprechende Anstalten (Heime) verdienen am Verlust der Autonomie, wenn man dort eingeliefert wird. Das über zusätzliche Dienstleistungen für Menschen Steuern und Sozialversicherungen in die Staatskasse fliessen, wird hier nicht berücksichtigt. Ich empfinde es als absurd und diskriminierend, daß die Möglichkeit, nicht als Sozialhilfeempfänger zu leben, (noch) nicht behinderten Rentenbeziehern vorbehalten bleibt. Die meisten werden nicht durch Unfälle, noch weniger ab Geburt, sondern wegen einer Krankheit behindert.
Auch wenn es oberflächlich betrachtet Paradox wirkt: Wenn jemand wegen einer Behinderung Hilfen bei den täglichen Verrichtungen bekommt, trägt er auch dazu bei, daß die Rentenkassen nicht so schnell leer werden, weil er (sinnvolle) Arbeitsplätze bietet. Und für Nichtbehinderte wird ein Umfeld, in dem sie ausreichend versorgt Leben können, noch als normal angesehen.
Ich glaube das wird mit jedem Übergriff auf Menschen mehr in Frage gestellt.
Gruß
Manfred
 
Wir haben zu dem Versicherungsthema so viel Resonanz bekommen, dass wir in der übernächsten Ausgabe noch einmal ausführlich darauf eingehen werden. (Red)
 
Zum Beitrag „Die Unterhaltungsbranche“ in der 66. Ausgabe der LUST gab es folgende Meinungen:
Hallo Joachim,
da ist Dir mal wieder ein besonders guter Artikel gelungen. Ich habe ihn an meine Freunde weitergezeigt, die sind alle der Meinung, dass Du hier mal wieder genau den Nagel auf den Kopf getroffen hast.
Aber der Absatz 4.3 beginnt nur und dann kommt 5. Was ist da los? fehlt ein Teil?
Ich freue mich schon auf Deine neuen Analysen in der nächsten Ausgabe.
Macht bitte weiter so
Marita, Frankfurt
 
Danke Marita, ich freue mich über Dein Urteil. Als ich aber die LUST dieses Mal vom Drucker holte und diesen Artikel überflog, blieb mir fast das Herz stehen. Ich hatte eine unfertige und eine überarbeitete Version. Leider ist die Unfertige ins Lay-out geraten. Der Inhalt ist freilich der selbe, was unter 4.3 beginnt, findest Du unter 5.3. Es sieht halt nur nicht so gut aus.
Sei gegrüßt
Joachim von der LUST
 
Liebe LUST
Ich wollte Euch nur mitteilen, dass mir der Beitrag über die Vergnügungsindustrie in der 66. Ausgabe wirklich gut gefallen hat. Danke.
Marcel, Berlin
 
Zur LUST-Präsenz beim Frankfurter CSD erhielten wir folgende Briefe:
Hallo Ihr von der LUST,
wir haben Euren Stand beim Frankfurter CSD gesehen und fanden es richtig toll, dass Ihr bei dieser Gelegenheit etwas gegen rechts macht.
Aber überall und auf der Parade gab es Männer, die sich weibisch benahmen und auch kleideten. Bei Euch am Stand war auch ein Mann in Frauenkleidung. Außerdem haben wir gesehen, dass dort Leute mit Küssen begrüßt und verabschiedet wurden. Mag sein, dass das früher in einer unterdrückten Minderheit alles üblich war. Aber heute gibt es ja keine Diskriminierung mehr. Können homosexuelle Menschen sich nicht allmählich etwas normaler verhalten? Schließlich muss man auch an die Leute denken, mit denen wir zusammenleben und die uns beobachten.
Das öffentliche Küssen an Eurem Stand, das lenkt doch nur die Aufmerksamkeit von Menschen auf uns, die wir zur Toleranz gewinnen wollen. Da muss man sich doch nicht provozierend verhalten. Und dann ein Mann in Frauenkleidern. Ist dass normal?
Ihr solltet Euch überlegen, dass man sich ein wenig anpassen muss, wenn man in der Öffentlichkeit toleriert werden will.
Macht weiter so gegen rechts. Wir sind auf Eurer Seite.
Erik M. und Sabine L. aus Mannheim
 
Hallo Ihr zwei, schaut mal in diesem Heft auf S. 18, (Coming-out) dort findet Ihr eine Antwort.
 
Sehr geehrte Freunde, liebe Brüder und Schwestern,
am CSD Frankfurt habe ich Ihren Infostand gesehen - es war meine erste Begegnung mit Ihnen. Sonst kenne ich bereits viele wichtige Gay-Organisationen.
Es freut mich, dass es Sie gibt. Ich bin zwar „nur eine Privatperson“, aber ich würde sehr gerne, in welcher Form auch immer, mit Ihnen zusammenarbeiten, denn ich teile Ihre Gesinnungen und identifiziere mich mit Ihren Zielen.
Auf meiner kleinen und noch nicht lange existierenden Homepage www.home4every1.de spreche ich mich u. a. gegen den Faschismus sowohl für absolute Anerkennung und Gewährleistung der Rechte von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten aus.
Gerade arbeite ich an einer größeren HP: www.fairplay4gay.de, auf welcher ich meine Meinung zu der gesetzlichen und alltäglichen Diskriminierung, Ausgrenzung und Benachteiligung von Gays vortragen, an die grauenvollen Verbrechen gegen Homosexuelle in der Nazi-Zeit erinnern und zur Gerechtigkeit, Respekt der Menschenwürde, Solidarität und Zivilcourage aufrufen will.
Vielleicht können Sie irgendwie meine Hilfe und Unterstützung gebrauchen. Ich kann leider selbst noch keine Internetseiten erstellen und bin PC-technisch nicht sehr versiert, aber ich kann z. B. einige Fremdsprachen, schreibe gern... und es gibt wohl in allen Hinsichten genug zu tun! Bin vom ganzen Herzen Gay-solidarisch - also zählen Sie bitte auch auf mich!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Ihren noblen Aktivitäten - und uns allen wünsche ich, in unserem Kampf jeden Tag ein Stückchen voranzukommen!
Alles Liebe und besten Dank für Ihre Präsenz!
Mit brüderlichen Grüßen
Julia,Frankfurt
 
Zu Valerians Kolumne äußerte sich Michael wie folgt:
In der letzten Zeit bin ich auf die Kolumne von Valerian aufmerksam geworden, der mit sanfter aber beißender Ironie Dinge ausspricht, die bierernst formuliert doch sehr provozierend wären. Das gefällt mir gut. In der 66. Ausgabe aber schneidet er ein Thema an, das er nicht so gekonnt behandelt. Dass alle nach jugendlichen Schwulen schielen, dürfte ihm selbst nämlich nicht ganz unbekannt sein. Das wollte ich nur einmal anmerken.
Michael, Wiesbaden
 
Zu den Rezepten in der LUST erreichte uns folgender Brief:
Hallo Dotzheimer Studio,
das muss doch mal gesagt werden. Wahrscheinlich ist die LUST das einzige Blatt der Szene, in dem regelmäßig Rezepte stehen. Ich versuche es dann immer gleich, wenn ich die neue Ausgabe aus dem Briefkasten hole. Meistens gelingt es mir, denn die Beschreibung ist ja ausführlich und verständlich genug. Mit der erprobten Rezepten imponiere ich dann meine Mutter, die mich immer mal zum Mittagessen aufsucht.
Den Brief mit den Ameisen in der 66. LUST in Bezug auf die Rezepte fand ich ganz witzig. Ihr seid eben einfach nette Leute.
Aber könnt Ihr mir mal verraten, was Dotzheim ist? Ihr wart doch mal das Biebricher Kochstudio. Oder Irre ich mich?
Tom, Kaiserslautern
 
Hi Tom,
Biebrich und Dotzheim sind Wiesbadener Stadtteile. Du kannst an diesen Namen erkennen, wann unsere Rezepte-Schreiberin umzieht.
 
Wenn das Abo abgelaufen ist, senden wir ein Formblatt an die Betreffenden (es verlängert sich nicht automatisch), wo auch Platz für einen Brief ist. Hier eine Antwort an uns:
Was? Einen Brief an Euch schreiben? Wozu denn. Im Briefeschreiben war ich nie gut, macht mir auch keinen Spaß. Ihr schreibt und ich lese. So ist das. Und das ist auch gut so, meine Damen und Herren. Tschüss, bis zur nächsten Abo-Verlängerung
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