71. Ausgabe, Sommer-LUST, Juni/Juli/August 02
 
Zum Abdruck des Textes des rechtspolitischen Sprecher der CSU, Norbert Geis, in der 70. LUST Erhielten wir folgende Mitteilungen:

Liebt LUST-MacherInnen,
vielen Dank für die vollständige Veröffentlichung des Textes, über den ich in unserer Zeitungen nur in kleinen Meldungen las, dass dieser Mann uns für krank und pervers hält. Auch für Eure Kommentare zu den einzelnen Absätzen möchte ich mich bedanken. Sie haben mir vielfach auch der Seele gesprochen.
Man sollte nicht glauben, dass in heutiger Zeit noch solche Gedanken in manchen Köpfen rumspuken. Da muss man doch richtig Angst haben, dass solche Menschen politische Macht über uns bekommen könnten. Und wie Ihr halte ich es für unglaublich, dass es Schwule gibt, die dann die kritisierenden Schwulen angreifen statt den Verfasser eines solchen Textes. Macht bitte weiter so.
Euer Rene S. aus Hildesheim
 
Hallo Ihr,
Ihr habt sie ja nicht alle, dass Ihr so viele Seiten für solch einen Schwachsinn verschwendet. Ne nette freche erotische Geschichte hätte mir besser gefallen.
Ansonsten gefällt mit die LUST recht gut, obwohl sie nur viermal im Jahr kommt. Lässt sich das nicht ändern?
Peter W. aus Frankfurt am Main
 
Lieber Peter,
vielen Dank für Deinen Brief. Schreibe Du doch mal ne erotische Geschichte, wie sie Dir gefällt. Dann veröffentlichen wir sie vielleicht. Aber Vorsicht dabei: kennst Du den Unterschied zwischen Erotik und Pornographie?
Leider schaffen wir es derzeit nicht, die LUST mehr als viermal im Jahr erscheinen zu lassen. Das hat etwas mit unserer Berufstätigkeit zu tun.
Bist dann denn,
Joachim von der LUST
 
Hallo,
da sieht mans mal wieder. Auf der einen Seite gab sich dieser CSU-Mann in zahlreichen Talk-Shows gegen Volker Beck verständnisvoll und nur in sachen Ehe aus religiösen Gründen hart. Auf der anderen Seite zeigt sich nun, dass dahinter eine knallharte homosexuellenfeindliche Ideologie steckt, aus der er seine Angriffe schöpft. Diese Heuchlelei ist nicht zu trauen. Am Ende hoffen sie, dass sie von uns auch noch dafür gewählt werden. Für wie blöde hält man uns denn eigentlich?
Ich bin Euch auch dankbar, dass Ihr uns auf CSU/CDU-Leute hinweist, die in unseren Reihen nach Wählerstimmen suchen. Aber ich kann nicht glauben, dass es viele Leute unserer Szene gibt, die dies tun.
Es grüßt Euch herzlich
Richard, Saarbrücken
 
Zum Rezept “Zander auf Pflaumen-Sabayon” in der 70. LUST schreibt uns ein Leser:
 
Liebe Rezeptwütigen,
Euer Rezept hat meinen Freund angeregt, mich mit einem solchen opulenten Gericht zu bekochen. Und so hat er erst mal eine Einkaufsliste zusammengestellt und ist losgegangen. Ganz verzweifelt holte er nach einigen Stunden Stadtspaziergang das Auto, um zu einem Asia-Shop zu fahren und die Passe-Pierre-Algen zu holen. Völlig erschöpft vom Einkaufen machte er sich dann ans Kochen. Und sehr spät bekam ich dann ein zwar köstliches aber doch sehr aufwendiges Gericht. Mein Tipp nach Dotzheim: macht doch mal was Einfaches, dann kann ich meinen Freund auch mal was reichen. Übrigens, wie kann man all diese Köstlichkeiten essen und doch schlank bleiben? Da trink ich lieber einen.
Alles Liebe ansonsten an das ganze LUST-Team
Andreas aus Basel
 
Lieber Andreas, schau mal in diese Ausgabe und viel Erfolg beim Zubereiten. Guten Appetit Dir und Deinem Freund,
Joachim von der LUST
 
Zum Beitrag “Die Verbrechen der Christen” in der 70 Ausgabe erhielten wir folgende Meinungsäußerungen:
 
Gott zum Gruße!
Das war wirklich sehr unangemessen. Einmal kann man das Christentum in seiner pazifistischen und friedlichen Kernaussage nicht mit anderen Religionen, die doch recht kriegerisch sind, vergleichen. Ganz besonders der Islam ist ja eine sehr aggressive in kriegerische Religion. Sicher, die dargestellten historischen Ereignisse sind nicht zu bestreiten. Sie sind aber doch eher der jeweiligen Führung anzulasten, den Menschen, die sich von den Aktualitäten des Augenblicks leiten ließen, und nicht dem Christentum. Aber man kann die friedensstiftende und die ethische wie auch die moralische Ordnungsarbeit des Christentums nicht dadurch schlechtreden, dass man mit spitzen Fingern in der Geschichte sucht, um Schlimmes zum Vorschein zu bringen. Wo bleiben die ganzen segensreichen Beispiele? Und schließlich noch, dass sich Menschen für ihre Homosexualität vor Gott schuldig fühlen, könnt Ihr doch nicht ernsthaft verurteilen.
Homosexualität entspricht nun einmal nicht dem göttlichen Ehegebot, und ich finde, besonders männliche Homosexuelle leben eine derart exzesshafte und triebhafte Sexualität ohne Demut, da wäre etwas mehr Schuldbewusstsein nur von Vorteil.
Waltraud aus Isny
 
Hallo Ihr Lüstlinge,
richtig, dass gerät völlig in Vergessenheit, dass wir ja auch unser Kreuz mit der Kirche haben, wenn wir entsetzt auf die Menschenverachtung schauen, die von Islamisten ausgeht. Das kommt sicher daher, dass sich die Kirchen endlich damit abgefunden haben, das Gewaltmonopol an den Staat abgetreten zu haben und dass der Staat auch andere Religionen sowie die Religionsfreiheit zulässt. So erscheint uns das Christentum nicht mehr so erdrückend und vereinnahmend. Das ist aber nicht Verdienst der Kirche, sondern Verdienst des demokratischen Staates. Viele Freundinnen und Freunde von mir wussten gar nichts von der Zusammenarbeit von Teilen der Kirchenapparate mit den Nazis. Euer Artikel kam da wahrlich zur richtigen Zeit. Danke dafür.
Frank aus Köln
 
Hallo Ihr Lüstlinge,
obwohl Ihr geschickter Weise ja eigentlich nur vorhandene Literatur gesichtet habt, habt Ihr ein heißes Eisen aufgegriffen. es gab also vielfache Zusammenarbeit zwischen den Nazi-Machthabern und der Kirchenführung. Eine Tatsache, die durch die breit verbreiteten Darstellungen einzelner mutiger Christen, die anders handelten,. verdrängt wurde. Für diesen Beitrag möchte ich mich ganz bersonders bedanken.
Ich wünsche Euch, zusammen mit meiner Freundesgruppe, dass Ihr mit Eurer engagierten Arbeit weiter macht und vielleicht doch Schritt für Schritt auf einen grünen Zweig kommt.
Lothar aus Bingen
Liebe Freunde von der LUST,
als ich Euren bemerkenswerten Artikel über die Schandtaten der Kirchengeschichte las, der den provozierenden Titel “Die Verbrechen der Christen” hat, ist mir auf Seite 26 das Bild der italienischen Militärgeistlichen aufgefallen, die mit erhobener rechter hand an einer Parade teilnahmen. Dabei habe ich mir die Schuhe angeschaut und stutze verwundert. Hatten die damals Stöckel an? Ist das vielleicht tatsächlich ein Bild von einer CSD-Parade?
Fritz (Frieda) aus Fritzlar
 
Hallo Frieda,
Eine lustige Wahrnehmung war das, fanden wir. Nein, das Bild stammst aus dem Buch “Mit Gott und dem Führer” von Karheinz Deschner. Und was man dort sieht, sind keine Stöckel, sondern Schatten. Und derartige Röcke und Hüte gab es wohl noch bei keinem CSD. Außerdem sehen die Gesichter auf dem Bild auch viel zu hart und entschlossen aus, um auf einem CSD mitzugehen. Nichts für Ungut. (Red.)
 
Zu unserem Bericht über die Reise nach München in der 70 Lust erhielten wir den folgenden Brief:
 
Hallo Lust-Team, hallo Joachim,
einen Bericht über München, und das verknüpft mit engagierten Beiträgen zur Wahl, das kann nur einen Grund haben: Ihr bereitet Euch schon auf die Zeit nach der Wahl vor, wenn München nun wirklich die heimliche Hauptstadt ist und die Regierungspolitik in bayerischen Seilschaften entschieden wird. Oder wolltet Ihr damit sagen, dass in München trotz alledem auch irgendwie Menschen wie du und ich leben?
Euer
Franz aus Nürnberg
 
Zur LUST überhaupt erhielten wir folgende Einträge, Mails und Anmerkungen:
Tolle Seite, besonders übers Küssen,
Bine, Hamburg (bine@dildo.de)
 
Die Besucherin (?) von unsrer Internet-Präsens:
www-lust-zeitschrift.de bezieht sich auf den Beitrag „Kuss-LUST“ in der 55. Ausgabe. Danke!
Ick bin zwar nich homosexuell,aber ick find dit total toll,dass ihr den Mut dazu habt, anderen Leuten zu zeigen, dass Normalität Ansichtssache is!!!
Carolin
 
Hallo LUST-Redaktion. Hiermit gestehen wir, vor allen Zeugen dieses Gästebuchs ein Vergehen. Wir bekennen uns des Links- und Banner-Nappings für Schuldig im Sinne der nicht erhobenen Anklage. (...)
http://www.wichtelbienchen.de
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