84. LUST (Herbst 05)
 
Briefe an die LUST-Redaktion über die LUST ganz allgemein:
Liebe LUST-Frauen und Männer!
Immer wenn die LUST kommt, nehme ich das Heft mit zu meiner Freundin, denn die liest es von der ersten bis zur letzten Seite. Sie meint, hier steht wenigstens was drin, das sich zu lesen lohnt. das wollte ich Euch nur mal schreiben.
Rikarda E. aus Frankfurt
 
Hallo Ihr,
der Blätterwad unserer Szene ist ja ganz vielfältig, wie auch die Szene vielfältig ist. Und ganz am Rande nun Ihr.
Ist Euch eigentlich noch nicht aufgefallen, dass Ihr einer aussterbenden Gattung angehört? Ihr seid wie ein Bahnhofsvorsteher, dem man nicht gesagt hat, dass der Bahnhof schon lange geschlossen hat. daher spart Euch die Arbeit und das Geld, legt Euch in eure linke Hängematte und lasst uns in unserer Szene endlich in Ruhe.
Ihr kritisiert den „Neo-Liberalismus“ und Ihr meint damit die neue wirtschaftliche Freiheit, die sich nun überall auf der Welt ausbreitet. Niemand interssiert sich für Eure Ansichten.
Vera H. aus Mannheim
 
Mail von einem langjährigen Freund zu den Beiträgen Mehmet Tahan und Benedikt XVI. in der 83. LUST:
Liebe Redaktion, lieber LeserInnen!
Ich bin schockiert wegen der Folterungen und Morddrohungen gegen Mehmet und freue mich umso mehr über Eure gemeinsamen Aktivitäten mit DFG-VK, Connection und KTSKI.
Es tut mir sehr leid, dass ich mich wegen anderweitiger Arbeitsüberlastung bisher nicht für Mehmet engagiert habe, zumal ich vor Jahren viel zu Schwulsein und Kriegsdienstverweigerung gearbeitet habe. Umso erfreulicher, dass dieses Thema jetzt wieder aufgegriffen wird.
Durch Eure Berichterstattung ist mir die Wichtigkeit des Anliegens erst so richtig deutlich geworden, so dass ich inzwischen kurzfristig den Aufruf von Connection unterstützt habe und auch andere mit Erfolg um Unterstützung gebeten habe.
Für Unterstützung bin ich im Rahmen meiner Möglichkeiten ansprechbar. In diesem Sinne: Macht bitte weiter so!

Die Wahl Ratzingers zum Papst habe ich mit Skepsis verfolgt, mit der Offenheit dafür, dass er sich vielleicht tatsächlich als Papst anders verhalten würde als vorher als „Inquisitor“, aber mit dem Realismus, dass ich nicht allzu viel erwarte.
Dass er jetzt knapp 2 Monate nach seiner Wahl schon so derb aufgetreten ist (sein Original-Text liegt mir aber nicht vor, sondern nur Presseberichte), hat ja die schlimmsten Befürchtungen fast übertroffen. Andererseits wundert es mich bei einem Mann mit so einer homophoben und autoritären Vergangenheit und bei einer Institution mit so einer Machtbesessenheit und repressiven, mittelalterlichen Moral nicht.
Mensch könnte sich fragen: Worüber regen wir uns auf? Das war doch zu erwarten.
Dennoch ist es schockierend, wenn so diskriminierende Äußerungen mit globalen Auswirkungen verbreitet werden. Das lässt sich aktuell noch durch die schreckliche Kriegspolitik des George Troubleyou Bush toppen.
Mit pazifistischen Grüßen
Achim Schmitz, Stuttgart
 
Zum Beitrag über die Rhetorik der PolitikerInnen in der 83. LUST ab S. 12 erreichte uns folgender Brief:
Hallo Ihr Lüstlinge!
Der Artikel „Kniffe und Tricks in der Rhetorik von Menschen, die ihr Geld damit verdienen, dass sie von uns gewählt werden“ in Eurer 83. Ausgabe ist wieder einaml ein echter aufklärerischer Beitrag. Sehr richtig, nicht die anderen dort sitzenden Politiker und Politikerinnen sind die Ansprechpartner für Politikerreden, sondern die Fernsehzuschauer.
Und die öffentlichen Medien berichten nicht, sondern kommentieren und Manipulieren. Man hätte bei jeder Polit-Sendung und bei allen Polit-Kommentaren der Moderatoren und Journalisten Euren Artikel daneben legen können, um voraussagen zu können, was jetzt von wem gesagt wird. Bravo, so gefällt es mir, wenn ich eine Zeitschrift lese, die unsere Bewegung aufklären soll.
Lasst Euch nicht entmutigen, und macht weiter so, ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe, Euer
Manfred K. aus Mainz
 
Zum Beitrag über die Männer- und Frauenmacht in der 83. LUST ab S. 29 mailte uns ein LUST-Leser folgende Meinug:
Hallo Joachim, hallo LUST-Redaktion,
es ist waht, die platten Sprüche darüber, dass der mann unterdrückt und die Frau unterdrückt wird, ist so nicht richtig. Auch Frauen über Macht aus, über andere Frauen, über Kinder und auch über Männer, denn unterm Strich profitieren sie mehr als die Männer von der Ehe und von der Männerrolle. Diese Rolle wurde vielleicht eingerichtet, damit die Herrschenden der Gesellschaft einen brauchbaren Erfüllungsgehilfen bei ihren Ausbeutungsvorhaben habe. Und die Männer kommen sich auch noch großartig dabei vor, wenn sie als lächerliche „Helden“ rumlaufen, dabei sind sie nur nützliche Idioten. Und die Frauen haben längst gelernt, ihren Nutzen aus den männlichen Angebern zu ziehen, die den Faruen freundlich die Tür aufhalten, die in der Disco ihre Rechnungen bezahlen, obwohl die Frauen eigene Einnahmen haben und die für die Frauen alle gefährlichen uns anstrengende Arbeiten verrichten. Diese Männer „stehen ständig unter Strom“, dürfen keine Warmduscher und keine Versager sein und sterben 10 jahre früher als ihre Frauen. Ein Glück, dass ich schwul bin.
So hatte ich das noch nie gesehen, aber es scheint da was dran zu sein, was der amerikanische Schriftsteller Farell in seinem Buch beschreibt. Schade, dass es vergriffen ist.
Viele Grüße
Olav H. aus Wiesbaden
 
Zum regionalen LUSTBLATT und die LUST allgemein schrieb jemand an Joachim in einer Chat-Line, ohne das Joachim erfragen konnte, was er meint, weil er danach die Verbindung blockierte:
Engel193, 31.Aug. - 22:49
Dein „Blättchen“ ist politisch so angehaucht, deswegen beziehe ich nur noch Die Lust und mit Deinem Blätchen, naja, das schenke ich dann dem Klärwerk
Ich bin nicht „rechts“ allerdings nicht schwachsinnig, Du weißt doch wohl am besten, warum die Lust sich nun ohne Dich gestaltet oder nicht. Es geht auch nicht um die Klarheit bzw. Intention meiner Aussage, eher um Deine schlechte Zusammenarbeit, daher haben wir ja jetzt zwei Zeitschriften eine kostenpflichtige und dann eben Dein Bei-Blatt
Na dann eine Gute Nacht
Grüße
Christian
 
Hallo Christian,
du schreibst u.a., dass Du die LUST liest (und das LUSTBLATT wegwirfst), also antworte ich Dir hier in der LUST:
Ich gebe das regionale LUSTBLATT raus und die überregionale LUST. Beide Blätter sind links, wobei das LUSTBLATT ein nicht so politisch gehaltenes Szene-Blatt mit einem Veranstalungskalender ist, und die LUST sich mit einem lesben- und schwulenpolitischen Anspruch an andere an Emanzipaton und an gesellschaftspolitscher Aufklärung Interessierte wendet.
In beiden Blättern schreibe ich recht viele Artikel.
Es grüßt Dich
Joachim von der LUST
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