89. LUST, Winter 06 /07
Zu den Artikeln Die dominante Frau
und Der hingebungsvolle Mann in der 88. Ausgabe kamen
folgende Anmerkungen:
Ja, das passt: bei der dominanten Frau handelt es sich nicht um
eine sexuelle Variation, sondern um Machtfragen in der Beziehung,
beim hingebungsvollen Mann handelt es sich nicht um eine menschliche
Haltung, sondern um eine sexuelle Variation.
Solche Abhandlungen kann man woanders nicht lesen. Dehalb muss
ich Euch mal ein Lob aussprechen. ...
Friedrich S. Berlin
... Wenn Ihr wirklich glaubt, Frauen geht es um Macht in der
Familie, dann wollt Ihr die Verhältnisse auf den Kopf stellen.
In allen Machtpositionen der Gesellschaft sitzen Männer,
und in der Ehe wie in der Wirtschaft haben sie das Sagen. Wie
könnt Ihr das denn nur behaupten, dass Frauen über die
Moral in der Familien und der Gesellschaft mach auszuüben
versuchen. Frauen sind Opfer der Unmoral der Männer, und
Kinderprosti-tution, Vergewaltigung, Geschlechtskrankheiten, das
alles würde es nicht ohne die Unmoral der Männer geben.
Rita L. Mainz
Hallo Rita, was Du beschreibst ist in dieser Pauschalisierung
vielleicht richtig, doch sind Frauen nicht per se bessere Menschen.
Das hat aber nichts mit dem Theman zu tun, was wir beschrieben
haben. Lese dazu doch mal Die Männermoral in
der 60. Printausgabe der LUST (vielleicht auch Die Frauenmoral
in der 59. LUST) und im Artikelarchiv im Internet.
Gruß, Joachim
Hallo Ihr Lüstlinge,
Eure Artikel (...) und Generationsgegensatz haben,
so hoffen wir, ein bisschen die Augen geöffnet, dass schlechthin
jede(r) in einer Beziehung seine/ihre Interessen durchsetzen möchte
und das eben jede(r) so macht, wie er/sie das eben am geschicktesten
hinbekommt. Das vermutet man ja immer schon, doch ist es ganz
gut, mal die Vermutungen angesprochen und sogar bestätigt
zu bekommen. Wir sind nicht homosexuell, aber diese Zeitschrift,
die unser Sohn abonniert hat, interessiert uns jedes Mal, wenn
sie mit der Post kommt.
Martin und Roswita K. Rüdesheim
Zu die deutsche Nationalhymne
in der 88. LUST lasen wir:
Richtig so, habe köstlich über die Geschichte der Hymne
an sich und der in Deutschland gelacht. Deren Zauber
wurde alleine durch die Veröffentlichung der Texte trefflich
relativiert, auch durch das Veröffentlichen der Europa- und
der Welthymne. Des ernste Hintergrund, dass es in unserer Szene
acuh rechtsradikale Tendenzen gibt, auch bei bürgerlichen
Schwulen, und dass sie die Fußballweltmeisterschaft für
ihre Propaganda nutzen wollten, habt Ihr zurecht angesprochen.
Jakob K. Frankfurt
... zwar habt Ihr die alten deutschen Texte richtig zitiert,
aber ihr habt sie in Eurem Homoblatt entwürdigt und erniedrigt
...
(anonym per E-Mail)
Zu den Zitaten auf der Rückseite der
87. LUST (das Letzte):
Hildegard von Bingen mag das alles geschrieben haben, doch kann
man das nicht einfach so veröffentlichen, weil man die Zeit
und den Zeitgeist berücksichtigen muss, aus den heraus sie
das ge-schrieben hat. Die Texte dieser großen Frau sind
zeitlos wertvoll.
Sibylle M. Berlin
Gerade der Zeitgeist ist wichtig, um beurteilen zu können, wie wertvoll die Texte heute noch sind. Und diese Zitate helfen sicher, das Werk dieser elitären adligen Frau einzuordnen, die das Ende der Macht des Adels und Klerus sah, wenn Homosexualität ungestraft wäre. (js)