- 90. Print-Ausgabe, Frühling 07
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- Zum Artikel Bericht über eine wichtige Demonstration
in der 89. Ausgabe kam folgende Anmerkung:
- Hallo Ihr LUST-Macher,
die 89. Ausgabe war zwar vielseitig und interessant, aber Eure
Berichte aus der Provinz über die Demonstration
passt m.E. nicht eine Zeitschrift, die im deutschsprachigem Europa
gelesen wird und nicht nur in Wiesbaden.
Unerträglich ist für mich auch, wenn Ihr durchaus berechtigt
über Übergriffen von Moslems auf uns schreibt, dass
Ihr das nie ohne einen Angriff auf christliche Kirchen macht.
Die christlichen Kirchen sind doch nicht gefährlich und
Deutschland ist doch ein christliches Land.
Viele Grüße
Thomas B., Wiesbaden
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- Lieber Thomas
Deutschland hat tatsächlich ein christliche Geschichte (z.B.
im finsteren Mittelalter) und Tradition, doch haben wir jetzt
eine (noch nicht ganz erreichte) Trennung zwischen Kirche und
Staat, was gut ist, denn dann kannst Du homosexuell leben, auch
wenn der Papst viel dagegen hat. Was in der Provinz Wiesbaden
passiert, geschieht sicher auf die eine oder andere Weise auch
anderswo, und daher ist das wichtig.
Ich grüße Dich, Joachim
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- Zu Das Schlucken in der 89. LUST kam die Mail:
Liebe Lüstlinge,
er geht um Aromen. Ja. Ich genieße das auch. Dieser Artikel
hat mit viel Freude gemacht, weil ich mich mit meinen Neigungen
darin erkannt habe.
Ja, es handelt sich um eine selbstverständliche und viel
praktizierte sexuelle Variante.
Und wer sich davor zum Beispiel vor Sperma ekelt, dem muss man
sagen: Schmecke Deinen Mann und Du liebt ihn um so mehr, wie
es auch wunderbar ist, beim Augenblick des Abspritzens einen
schönen feuchten heißen Mund zu fühlen.
Aber warum musstet Ihr mir denn am Schluss noch die gute Laune
mit dem Hinweis auf Infektionsgefahr nehmen Hättet Ihr das
nicht dabei belassen können?
SuccerGay
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- Lieber SuccerGay,
leider: nein! (Joachim)
Zum Aufruf Schutz der `religiösen´ Gefühle
der Atheisten (veröffentlicht auch in der 89. LUST)
lasen wir in den Clubs von Gayromeo:
- Günny:
Hallo Joachim.
Bin von dieser Aktion sehr begeistert. Ich bin selbst im
Bund für Geistesfreiheit (bfg) Mitglied. Der
bfg kämpft schon seit 1848 genau für diese Dinge. Mein
Leitspruch: Glaubst Du noch, oder denkst Du schon.
Aber genug. Ich habe die Adresse an meine Freunde weitergeleitet,
so daß Du wohl in den nächsten Tagen einige Unterschriften
aus meine Gegend bekommen müßtest.
Wenn ich Dir noch einen Tipp geben darf. Es gibt in jeder größeren
Stadt ein bgg-Gruppe. Sprich doch die Leute bei Dir vor Ort mal
an, die unterschreiben mit Sicherheit auch. Außerdem gibt
es bestimmt auch eine Gruppe der Humanistischen Union
in Deiner Nähe. Auch diese vertreten die gleichen Interessen,
und sind bestimmt bereit zu unterschreiben.
Du kannst die Adresse auch an die Humanistische Union, und den
Bund für Geistesfreiheit im Internet weitergeben. Diese
kümmern sich dann darum, daß die Adresse bei ihren
Leuten bekannt wird.
Liebe Grüße Günny
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- Hallo Günny,
vielen Dank für Deine Vorschläge. Nun hoffe ich natürlich,
dass viele Einträge aus Deiner Region eintreffen, denn bisher
hält sich der Zuspruch doch sehr in Grenzen. Leider.
Es grüßt Dich, Joachim
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- Vielleicht wäre es auch noch besser, wenn Du den verschiedenen
Organisationen (Bund für Geistesfreiheit, Humanistische
Union, und den linken Parteien und deren Jugendorganisationen,
eine Druckversion dieser Unterschriftenlist zukommen lassen könntet.
Gerade beim bfg, der ja sehr überaltert ist - leider, haben
nicht sehr viele Leute Internetanschluss.
Günny
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- Body4Body:
Vielen Dank für diesen Hinweis.
Ich habe den Aufruf noch nicht gelesen, möchte aber mal
folgendes zu denken geben:
Es geht dabei weniger um die religiösen Gefühle
der Atheisten, sondern schlicht und ergreifend um die VERLETZUNG
DES INTELLEKTS! Diese Formulierung halte ich für viel gehaltvoller.
Denn viel schlimmer als eine Verletzung von Gefühlen empfinde
ich die Verletzung des Intellekts.
Ein hübscher Beitrag zu diesem Thema im heutigen Feuilleton
der jungen Welt, leider im Moment nur für Online-Abonnenten:
https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2007/01-06/008.php
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- joachim_von_der_lust:
Hast schon recht, doch bitte vergiss nicht, den Aufruf zu unterzeichnen.
Joachim
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- danyell_gaveston
schön ist in diesem zusammenhang eine anekdote über
brecht und döblin aus dem exil. bei einer geburtstagsparty
für döblin, die brecht und eisler organisiert hatten,
meinte döblin, er habe nun den großen fehler entdeckt,
den er in der weimarer republik gemacht habe. während die
anwesenden nun gespannt darauf warteten, dass döblin sage,
er habe die frage nach dem privateigentum an produktionsmitteln
nicht energisch genug gestellt und derlei mehr, sagte döblin:
ich habe nicht gott gesucht! eisler verließ
wutschaubend den raum und brecht hatte mühe, ihn wieder
einzufangen. später notierte er in seinem arbeitsjournal,
das fest sei schön gewesen, bis döblin meinte, die
irreligiösen gefühle der meisten anwesenden verletzen
zu müssen ;0)
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- WhereYouEnd
Hier der Link zu einem ganz netten Artikel zu diesem Thema -
überraschenderweise aus der Welt... http://www.welt.de/data/2006/10/03/1058506.html
- joachim_von_der_lust:
ja, das ist alles interessant, doch bitte vergiss nicht, den
Aufruf zu unterzeichnen.
Joachim
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- niceandfunky
offengestanden find ich das albern... genau diese verkennung
von religion als tatsache führt zu den ganzen sprachlosigkeiten
zwischen den westlichen säkularisierten kulturen und der
arabischen welt...
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- RanitoDeMantequilla
«Immer beklagen sich Religionsführer, dass die Religionsausübung
unterdrückt werde, wenn ihnen verwehrt wird, auf die Gesetzgebung
des Staates Einfluss zu nehmen.» [Aufruf] Immer? Dafür
fehlt mir jeder Beleg und ich stelle das auch in Abrede. «Es
ist eine Lüge, dass das demokratische Akzeptieren von Menschen
anderer Art, dass Frieden und Menschlichkeit Errungenschaften
der Religionen seien. Sie sind eine Errungenschaft des Humanismus
und der Aufklärung.» [Aufruf]
Auch, wenn ich das tendenziell ähnlich sehe, so geht es
mir zu weit, apodiktisch von einer Lüge zu sprechen. Karl
Marx als einen der größten Humanisten zu bezeichnen,
halte ich für eher bedenklich.
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- joachim_von_der_lust:
liebe Leute,
könntet es sein, wenn Ihr deshalb so schlau über das
Thema schreibt, aber eben doch nicht unterzeichnet, dass Ihr
Euch nicht traut, einen solchen Aufruf zu unterschreiben?
Kann es sein, dass Ihr Euch eine Rückversicherung offen
halten wollt, für den Fall Eures Todes, falls dann wider
Erwarten doch was ist, dass Ihr vorweisen könnt, Ihr seid
der Kirche nicht in den Rücken gefallen?
Oder glaubt Ihr auch nicht an das von Priestern erfundenes Überwesen,
aber Ihr traut Euch nicht, mit Eurem Namen öffentlich zu
bekunden, dass Ihr nicht glaubt?
Übrigens, wer gläubig ist, könnte den Aufruf auch
unterzeichnen, wenn er die Menschenrechte auch der Atheisten
achten möchte. Dennoch nicht unterzeichnen? Warum denn?
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- Zu dem Artikel Wird das Homo-Mahnmal in Berlin verwirklicht?
in der 89. Ausgabe kamen zwei LeserInnenbeiträge. Ihr findet
sie auf S. 12 in dieser Ausgabe.
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- An die Lust Redaktion.
Wenn die Ausschreibung heißt ein Mahnmal für Schwule
und Lesben, dann sollte es auch so umgesetzt werden.
Die Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset beschweren
sich über populistische Attacken durch Emma.
Wenn die Künstler wirklich beide Interessen vertreten würden,
wäre nie so ein Denkmal entstanden.
Freiheit als Schöpfer, daß ich nicht lache, Unwissenheit
als Schöpfer hätte eher gepaßt. Emma hinterfragt
wenigstens genau was Sache ist und die beiden Künstler können
damit nicht umgehen. Es sind Steuergelder die dafür ausgegeben
werden und ich denke doch, da sollten mehrere Meinungen mit eingebracht
werden dürfen. Warum ist der neue Vorschlag abwechselnd
ein küssendes Frauen/Männerpaar für euch weit
überdehnt und ein fauler Kompromiss? Ist das nun ein Mahnmal
für die Männer mit dem Rosa Winkel oder für die
verfolgten und ermordeten Opfer sprich Schwule und Lesben? Wenn
der Auftrag anders gelautet hätte dann könnte ich Euch
verstehen so aber nicht.
Ich finde den Hinweis von Joachim ziemlich ärgerlich Lesbischen
Frauen steht es sicher gut an, mit den Männern mit
dem Rosa Winkel solidarisch zu sein, der Opfer so zu gedenken,
wie es angesichts der historischen Ereignisse richtig ist und
sich nicht von dieser Kampagne verwirren zu lassen, die den Zweck
hat, das Emma-Weltbild zu bestätigen. Danach kommen
Literaturempfehlungen ausschließlich Schwule verfolgte.
Ist ja kein Wunder es gab 1997/98 750.000.00 DM für Forschungsprojekte
zur Homosexualität im Nationalsozialismus. Resultat: Die
gesamte Summe ging in schwule Projekte. (Kein Wunder, dass nur
so wenige Daten über die Verfolgung von Lesben vorliegen).
Habe ich teilweise aus der Emma Zeitschrift ist jedoch auch meine
eigene Meinung.
Ist mein erster Leserbrief, da ich zwischen den Jahren mal mehr
Zeit habe. Ich weiß schon gar nicht mehr so genau, seit
wann ich die Lust abonniere. Aufmerksam wurde ich durch die Lesbengruppe
Lahn Dill an die ihr damals immer großzügig Lust Exemplare
geschickt habt.
Guten Rutsch Gruß I. S. Wetzlar
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- Mail von Pistol am 24.02.2007 17:55
Hi, wollte mal meinen Senf loswerden zu Eurer Zeitung.
1. Jedes Mal ist sie übersät mit Rechtschreibfehlern,
das Schlimmste was ich bisher bei einer Zeitung gesehen habe.
2. Zum Mahnmal:
Es gibt einen einfach Grund warum Lesben mit dem ersten schwulen
Entwurf unzufrieden sind:
Der Wettbewerb zum Mahnmal wurde ausgeschrieben mit dem Ziel
ein schwul-lesbisches Mahnmal zu errichten (ob das sinnvoll ist,
darüber lässt sich streiten, es lässt sich aber
auch darüber streiten ob ein Mahnmal überhaupt sinnvoll
ist - das nur am Rande).
Es geht um viel Geld (mehrere Hundertausend Euro), und es ist
nicht einzusehen, dass das komplette Geld, dass eine schwul-lesbische
Zielsetzung hatte, nun allein schwulen Interessen dienen soll.
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- Hallo I.S., hallo Pistol,
sicher, das mit den Tippfehlern ist bei uns ein noch immer nicht
gelöstes Problem.
- Was das Mahnmal betrifft:
Ohne die Männer mit dem Rosa Winkel könnte
es dieses Mahnmal nicht geben.
Sie wurden nachweisbar wegen ihrer Homo-sexualität staatlich
(gesetzlich) verfolgt, inderm der § 175 StGB verschärft
wurde.
Es gab selbstverständlich außerdem Lesben und Schwule,
meist unerkannt, die aus anderen Gründen verfolgt wurden.
Die größte Gruppe sicherlich unter den Jüdinnen
und Juden. Ihrer ist auch zu gedenken.
Aber ein Mahnmal für die verfolgten Homosexuellen ist nur
sinnvoll, wenn der Männer mit dem Rosa Winkel
besonders gedacht werden kann, damit klar wird: da ist Nazi-Unrecht.
Das Aufdecken dieser gesetzlichen Verfolgung durch homosexuelle
Organisationen war nötig, denn die Verfplgung wurde lange
verheimlicht, weil der gleiche Paragraph ja nach der Nazizeit
weiter galt.
Und genau deshalb ist wichtig, dass das Mahnmal gebaut wird:
damit sich Repräsentanten des deutschen Staates für
die Verbrechen des deutschen Staates an seinen homosexuellen
Mitbürgern entschuldigen können und sollen.
Es ist für die Zukunft der nachwachsenden homosexuellen
Menschen wichtig, dass sich der Staat entschuldigt und dadurch
davon distanziert.
Es grüßt Euch: Joachim von der LUST
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