91. Print-Ausgabe, Sommer 07

Zur 90. Ausgabe kam folgende Anmerkung:
Lieber Joachim, liebe Redaktion,
(...) Da ihr ja in eurem Anschreiben nach Feedback gefragt habt, möchte ich dazu auch ein paar Worte schreiben. Ich schätze die LUST aus mehreren Gründen:
- der schwul-lesbische Blickwinkel (im Gegensatz zum rein schwulen), der gerade durch die öfters mal kontrastive Darstellung von schwuler und lesbischer Sicht/Sexualität/Wahrnehmung/Diskriminierung usw. sehr fruchtbar ist;
- das Themenspektrum, das nicht auf die Reflexion schwuler Lobbyarbeit verkürzt ist, sondern auch Identitätsfragen, breitere Politik usw. abdeckt;
- der Idealismus, der bei aller Kritik an bestehenden Verhältnissen euch immer vor zu viel Kulturpessimismus bewahrt.
Das einzig Negative an der LUST ist für mich, wie schon von anderen bemängelt, die Rechtschreibfehlerdichte. Etwas störend im Lesegenuss, aber
kein Weltuntergang. Entbehrlich finde ich weiterhin die Kurzgeschichten (stören mich aber nicht).
Ich danke euch sehr für die Arbeit, die ihr euch mit der LUST macht und möchte euch bei dieser Gelegenheit meine Anerkennung dafür aussprechen. Ich bin selbst seit mehr als drei Jahren im Schwulenreferat an der Uni Bonn aktiv und produziere dort u.a. seit zwei Ausgaben unser eigenes
Semestermagazin. Ich weiß daher einigermaßen, wie viel Mühe und Aufwand dahintersteckt (die Zeitschrift steht übrigens auch online unter
www.schwulenreferat-bonn.de/outcome.html , falls ihr Interesse habt, mal reinzuschauen).
Herzliche Grüße
Michael, Bonn

Zum Beitrag „Heutige Ziele des Feminismus“ in der 90. Ausgabe kam folgende Anmerkung:
Liebe ROSA-LÜSTE-Frauen, Das war ein wirklich interessanter Artikel, der mir endlich erklärt hat, woher der Streit innerhalb der Frauenbewegung herkommt. Es stimmt auffallend, die verschiedenen Richtungen nutzen unterschiedlichen Gruppen von Frauen. Frausein ist eben kein Programm, wie es so schön heißt.
Das ärgerliche daran ist, dass Jede so tut, als wäre sie die Vertreterin aller Frauen.
Besonders treffend fand ich die Beschreibung der EMMA-Politik. Das müsste vielleicht noch ausführlicher dargestellt werden was EMMA eigentlich verkörpert, denn ich kenn doch noch viele Frauen, die EMMA lesen und dann sehr seltsame Auffassungen vertreten. Habt Ihr auch gelesen, dass an der Umwelt-Verschmutzung die Männer schuldig sind und die Frauen Opfer? In der Mai-Juni-Ausgabe steht auf S. 84: „Scheint die Sonne nicht auf Männer wie Frauen und werden nicht alle gleich nass? Oh nein! Männer tragen doppelt soviel zum Klimawandel bei wie Frauen - dafür versuchen Frauen mindestens doppelt so stark, ihn zu verhindern.“
Da greift sich Frau doch an den Kopf. Wenn sich Bildleser vielleicht etwas schämen, öffentlich dieses Blatt zu kaufen, finde ich, eine Frau, die öffentlich mit EMMA rumläuft oder noch schlimmer, mit EMMA argumentiert, erhebt nicht gerade den Anspruch auf ein fundiertes Wissen.
Mach weiter so, ich freue mich über die nächste Ausgabe
Valentina R., Mannheim

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