102. Print-Ausgabe, Frühlings-LUST 10
 
Das Coming-out
ist eine entscheidende Situation im Leben eines Menschen, nämlich das zu akzeptieren, was man schon vorher geahnt oder befürchtet hatte: „Ich bin homosexuell“. Und nun muss mann/frau lernen, wie das ist, lesbisch oder schwul zu sein.
Hi Gay Guys n´ Girls,
die Zeiten sind hoffentlich vorbei, dass man in den Medien die tragische sexuelle Lust am Kind mit Homosexualität verwechselt. Tragisch deshalb, weil sie Betreffenden ihre sexuelle Lust nicht ausleben können und dürfen, auch wenn es ihnen möglich wäre, sich sexuell an Kinder zu vergreifen. Das ist nicht nur ungesetzlich, das ist auch sehr sehr schlimm für die Kinder, weil damit ihr Sexleben und ihr zwischenmenschliches Leben für ihr ganzes Leben beschädigt ist.

Viele im Copming-out haben natürlich Angst davor, dass man sie zukünftig mit diesen tragischen Menschen verwechselt, wenn diese gewissenlos und skrupellos handeln und ihre Macht über Kinder nutzen, um ihrer Lust nachzugehen.

Besonders wenn Männer sich an Jungs und Frauen sich an Mädchen vergreifen, wie dies in Kinderheimen, die von Mönchen oder Nonnen geführt wurden, geschehen ist, könnte dies auch auf uns zurückfallen.

Was solche Täter offensichtlich nicht bedenken, ist, dass Kinder zu erwachsenen Menschen werden, die ihnen dann nicht mehr ausgeliefert sind und sich rückwirkend wehren können.

Zwar ist Professor Lautman bei seiner Untersuchung pädosexueller Männer zu dem Ergebnis gekommen, dass die Pädophilie und die ausgelebte Pädosexualität, also die Sehnsucht zum Sex mit vorpuber-tären Kinder, eine eigenständige sexuelle Identität ist, also weder heterosexuell noch schwul oder lesbisch ist. Unter anderem belegte er dies damit, dass den Pädosexuellen das Geschlecht der Kinder nicht vorrangig ist und dass pädosexuelle Männer als Ersatzpartner zumeist Frauen bevorzugen.

Solche Feinheiten interessieren aber die Schwulengegner und die Lesbengegner und Gegnerinnen nicht. Die suchen immer nach „Gründen“, um ihre Probleme mit menschlicher Homosexualität irgendwie trotz größerer Akzeptanz in der Gesellschaft rechtfertigen zu können.

Aber liebe Freundin und lieber Freund im Coming-out, vor allem musst Du selber es erst einwal verstehen, dass die Pädosexualität und Pädophilie nichts mit dir als zukünftige/r Lsebe/Schwuler zu tun hat und die anderen im Unrecht sind, die so ertwas behaupten.
Zwar gibt es in der Szene Leute, die mit dem Wort „Pädo“ gefrotzelt werden, aber das hat gar nichts mit Sex mit Kindern zu tun oder mit Ausnutzen von Macht über Kinder, sondern damit, dass der neue Freund oder die neue Freundin ein ganzes Stück jünger ist als er/sie.

Und das ist ja in unserer Gesellschaft allgemein normal. Und der glatte straffe Körper wird ja in der Gesellschaft als viel schöner angesehen, als der ältere faltige. Nur wird da nicht mit „Pädo“ gefrotzelt.

Üblicherweise ist die Frau einen Kopf kleiner und einige Jahre jünger als der Mann. Es gibt aber auch alle möglichen andere Versionen.
Gleichaltigkeit ist relativ selten, weils mehr verschieden alte gibt und das ist auch bei uns so. Nur bei uns wird in allen Fragen genauer hingeguckt und das gleiche wird nicht als gleich angesehen.

Sicher fragst du dich, warum ausgerechnet in der Kirche so viele Übergriffe auf Kinder rausgekommen sind. Es sind nun deshalb recht viele dieser Vorkommnisse herausgekommen, weil früher danach bei den Kirchen nicht gesucht wurde und die Opfer sich nicht trauten, sich zu melden.

Und warum hat dies so oft in den kirchlichen Einrichtungen stattgefunden? Na weil man die Kirchen als Einrichtungen angesehen hat, die über alle Zweifel erhaben sind, und deshalb wurden auch staatlicher-seits viele viele Kinder an die Kirchen gegeben.

Warum sind es Lehrer und Lehrerinnen und BetreuerInnen in Kinderheimen gewesen, die jetzt von den früheren Kindern beschuldigt wurden? Warum auch Trainer in Sportclubs usw?

Na weil dies genau die Plätze in der Gesellschaft sind, an denen Erwachsene und Kinder relativ eng zusammenkommen und sich dort eben die Gelegenheiten für die ergeben, die bei dieser Gelegenheit diese Neigungen an sich erkennen oder die gezielt nach solchen Orten suchten, weil sie ihre Neigungen schon kannten und außerdem noch gewissenlos handeln wollten.

Zahlenmäßig ist aber die Familie der Ort, wo die meisten sexuellen Übergriffe stattfinden und stattfanden, und dass es dir nicht passiert ist, heißt wohl auch, dass es so oft nicht stattfindet, wie es gegenwärtig in den Medien stattfindet. Und die Familie ist eben der Ort, wo die meisten Kinder und Erwachsenen zusammenkommen. Daher weist hier die Statistik die größte Anzahl dieser Vorgänge auf.

Natürlich gibt es Plätze, wo die Menschen, bei denen die sexuelle Lust auf Kinder vorliegt, in größerer unko-ntrollierter Machtbefugnis über den Kindern stehen als an anderen Orten. Unkontrollierte Machbefugnisse über andere Menschen, das sind nun keine Voraussetzungen dafür, dass ein faires demokratisches Menschenbild entsteht, nach dem man Achtung und Respekt einem anderen Menschen entgegenbringt, wozu gehört, dass man die Schwäche eines Menschen, der in unserer Abhängigkeit ist, nicht ausnutzt.

Man kann nun nicht behaupten, dass Menschen, die ihre Macht über Kinder gewissenlos für ihre Lust missbrauchen, besonders gut dafür geeignet sind, dass man ihnen Menschen, besonders Menschen im Kindesalter, anvertraut. Und man kann nicht behaupten, dass Einrichtungen, in denen erwachsene Menschen absolute Macht über ihnen anvertrauten Kinder haben, besonders gute Einrichtungen sind, in denen die Kinder Tugenden erlernen, die dazu führen, dass sie später respektvoll mit Mitmenschen umgehen.

Dann kommt natürlich das Argument mit der Religion, die doch gut sei, und dass man deshalb nicht das Kind mit dem Bade ausleeren solle. Nun ja, zu den autoritären Zügen der Kirchen gehört auch, dass sie uns vorschreiben wollen, dass wir nicht homosexuell leben sollen, wenn wir homosexuell sind. Das wäre nicht logisch? ist es doch.

Besonders logisch ist es, dass Religionsgemeinschaften versuchen, Einfluss auf die Gesetze des Staates zu bekommen und das achtet nicht den demokratischen Willen der Menschen. Das brauchen sie auch nicht, demokratisch zu sein, denn ihre Politik bekämen sie ja von der größten Autorität vorgeschrieben, der man einfach nicht widersprechen darf, weil sie allmächtig sei. Diese Behauptung können sie zwar nicht beweisen, doch deuten sie an, dass man fürchterlich bestraft wird, wenn man diese Autorität nicht achtet, und damit meinen sie natürlich ihre eigene Autorität.

Es ist ja schon erstanlich, dass viele Menschen glauben, dass ausgerechnet diese bzw. solche Organisationen besonders gut geignen sind, Menschen im Zustand der Kindheit verantwortungsvoll zu erziehen. Die gleichen Menschen glauben sicher, dass Autorität besser ist als Demokratie.

Aus der Geschichte der Schwulen und Lesben wissen wir, dass wir dann am besten und unbehelligt leben können, wenn es wenige Kräfte in der Gesellschaft gibt, die den Menschen vorschreiben wollen und können, wie man zu leben hat. Und zu den stärksten Kräften in der Gesellschaft, die dies machen, gehören die Kirchen.

Also müssen wir feststellen, dass es uns besser geht, wenn die Kirchen möglichst wenig zu sagen haben, wenn sie jedenfalls nicht in unser Bett hineinregieren können und den Menschcen Schuldgeführe einreden können, wenn sie anders sind als die Kirche es will.
Und zu den „Tugenden“, die wir benötigen, um unbehelligt leben zu können, gehört es, dass die Menschen in eigener Verantwort mit der dazugehörenden Vernunft sich das Leben einrichten können, um glücklich leben zu können.

Der Missbrauch an Kindern widerspricht diesem Ziel genau so, wie Vorschriften, die angeblich von höheren Wesen stammen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, und die uns als Sünder beleidigen und von uns verlangen, auf unser sexuelles Leben-sglück zu verzichten.
Dass wir in Zukunft den Spielraum verteidigen können, der uns erlaubt, zufrieden zu leben, wäre unser Ziel.
Das rät Dir das Team von der
ROSA LÜSTE