67. LUST, August/September 01
 
Arbeitskreis Homosexueller Polizisten und Polizistinnen in Hessen e.V. (AHPol)
Lesben und Schwule in der Polizei?
Ja, natürlich gibt es Kolleginnen und Kollegen, denen die gleichgeschlechtliche Liebe Spaß und Freund bereitet. Wir sind Polizeibedienstete wie alle anderen. Wir sind homosexuell und haben uns zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, weil wir als Minderheit in der Polizei nicht diskriminiert, beleidigt oder auf sonstige Weise belästigt werden möchten. Bisher ist weder innerhalb der Polizei noch in der Gesellschaft die freie Entfaltung der sexuellen Orientierung uneingeschränkt gewährleistet. Aus Unkenntnis oder Ignoranz bestehen gegenüber gleichgeschlechtlich empfindenden KollegInnen immer noch Vorurteile, denen wir entgegentreten.
Diskriminierungen führen dazu, dass sich immer noch viele lesbisch oder schwul lebende Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Gründen zurückhalten (müssen) und auch gegenüber ihren Kollegen nur in seltenen Fällen offenbaren. Unser Arbeitskreis wurde gegründet, um diesen Missstand innerhalb der Polizei zu beseitigen. Wir verlagen, dass sich niemand mehr wegen seiner sexuellen Orientierung verstecken muss und sich auch die Polizei einer im allgemeinen bereits wesentlich toleranteren gesellschaftlichen Entwicklung in dieser Fragen anschließt.
 
Polizei und Opfer
Im täglichen Dienst begegenen wir immer noch einer Vielzahl antischwuler Gewalt.
Wir treten dafür ein, dass unsere KollegInnen angemessen und sensibel mit dieser Thematik umgehen, sich informieren, fortbilden und konsequent gegen die Täter vorgehen.
 
Viele Wege führen zu Ziel
Wir sehen unsere Aufgabe darin, KollegInnen vertraulich aufzuklären und zu unterstützen, um vorhandene Ängste abzubauen und bei Problemen Hilfestellung zu leisten.
Wir mischen uns ein, führen auf ministerieller und lokaler Ebene Dialoge und halten Verbindungen mit anderen Organisationen und Institutionen.
Wir informieren, beraten, diskutieren, organisieren Fortbildungsveranstaltungen und halten innerhalb der Polizei Vorträge.
Wir treffen uns regelmäßig zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
 
Ihr seid gefragt!
Um unsere Ziele verwirklichen zu können, sind wir auch auf die Hilfe unserer KollegInnen angewiesen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.
Durch Eure Mitgliedschaft oder Spenden könnt Ihr unsere Arbeit unterstützen.
Da wir ein eingetragener gemeinnütziger Verein sind, können Spenden steuerlich abgesetzt werden.
Gemeinsam wollen wir als Arbeiter, Angestellte und Beamte der Gemeinde-, Länder- und Bundespolizeien unsere Arbeitgeber und KollegInnen für unsere Belange sensibilisieren und interessieren. Nur so können wir Berührungsängste heterosexueller KollegInnen gegenüber schwul oder bisexuell lebenden KollegInnen entgegentreten.
Mach mit! Wir unterstützen, aber wir outen nicht! Wer möchte, bleibt anonym!
 
Regelmäßige Treffen
Wir treffen uns regelmäßig (zur Zeit an jedem ersten Dienstag im Monat in Frankfurt oder Wiesbaden und nach Verabredung zu anderen Unternehmungen wie beispielsweise Discobesuchen, Grillfeiern, Bowlen, Ausflügen, CSD, etc.
 
Infos
Wir verstehen uns nicht nur als Anlaufstelle für gleichgeschlechtlich lebende PolizistInnen, sondern auch für diejenigen, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen für das umfangreiche Thema Homosexualität interessieren.
 
Kontakte
Wer an weiteren Informationen und Veranstaltungen der AHPol interessiert ist, kann sich gerne rund um die Uhr mit uns in Verbindung setzen.
www.ahpol.de
vorstand@ahpol.de
AHPol Hessen e.V.
Günthersburgallee 54
60316 Frankfurt/M.
Tel. 069/94100027