72. LUST, Herbst 02, September/Oktober/November
 
nach dem CSD ist vor dem CSD,
nach der Wahl ist vor der Wahl
 
Kommunalpolitischer Arbeitskreis des KLuST Köln, 9. September 2002, Regenbogen Liste
EINLADUNG -
CSD Köln – Kann er überleben?

Trotz des großartigen Erfolgs des Europrides geht viel Unsicherheit um,
Fragen über Fragen: Wird es 2003 einen CSD geben? Wie geht es weiter nach der GmbH-Insolvenz? Wirte sollen verprellt sein? Wer will noch Verantwortung übernehmen?

Kurz vor der Mitgliederversammlung des Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. (KluST, Veranstalter des CSD), am 9. Oktober, findet eine wichtige Veranstaltung für alle Beteiligten und Interessierten statt.

Am 1. Oktober lädt der Kommunalpolitische Arbeitskreis des KLuST gemeinsam mit der Regenbogen Liste zu einer öffentlichen Diskussion ein.

Eingeladen sind die Vereine, Initiativen, Wirte, Geschäftsleute, Sponsoren, EhrenamtlerInnen, HelferInnen, Journalisten, VeranstalterInnen, Organisationen oder jede(r) die/der sich einfach
angesprochen fühlt.

Inhalte der Veranstaltung:
Europride 2002 – Manöverkritikkritik wird geübt, CSD 2003 – Wie kann ein Neuanfang aussehen? Wem gehört der CSD? Wie stark soll der Einfluss von Vereinen, Wirten, Initiativen, Einzelpersonen sein? Wie können neue, veränderte Strukturen aussehen?
Wer will sich noch ehrenamtlich im Vorstand oder als HelferIn
engagieren?
Roncalliplatz, Alter Markt, Heumarkt, Mühlenbach – Wo ist der beste Platz?
Zukunft CSD Köln – Visionen 2003 - 2008, Mardi Gras Sidney, Gay Pride London, Europride Köln - Pleitengeier über CSD’s?

Termin: Dienstag, 1. Oktober 2002, 19 Uhr Ort: Brennerei Weiß, Hahnenstr. 22 (Rudolfplatz), Köln-Innenstadt

Gez.
Knut Dannat Jürgen Künz
Vorstand KLuST Vorstand Regenbogen Liste

Kontakt:
Jürgen Künz, 0171 / 898 00 00, E-Mail: juergen.kuenz@netcologne.de

SCHWUSOS Hessen, Frankfurt am Main, www.schwusos-hessen.de
Arbeitsgemeinschaft lesbischer Sozialdemokratinnen und schwuler Sozialdemokraten Kölner Straße 42, D-60327 Frankfurt am Main, Tel. 069 - 75001628, 04-09-2002
Mit der Bitte um Veröffentlichung oder entsprechende Verwendung- Danke!

Erklärung der Schwusos Hessen zu einer Pressemitteilung des hessischen Innenministers Volker Bouffier vom 28.8.02

Die Schwusos Hessen-Frankfurt freuen sich, daß sich der Hessische Innenminister um die Angemessenheit der Eintragung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften Gedanken macht. Dies ist ein beachtungswürdiger erster Schritt zur Anerkennung dieses Rechtsinstituts, der für einen treuen Knappen von Roland Koch und Edmund Stoiber keineswegs selbstverständlich ist.

Indes ist dem Innenminister dringend zu empfehlen, sich bei so optimistischen Tatsachenbehauptungen auch bei den Verantwortlichen in CDU-geführten Kommunen zu informieren, bei denen die Eintragung noch nicht so befriedigend geregelt ist (oder ist der Minister ein so leidenschaftlicher Teetrinker, daß ihm eine Teeküche ein würdiger Ort zum Abschluß einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft zu sein scheint?).

Die Schwusos Hessen-Frankfurt haben zwar Verständnis für die Schwierigkeit der Landesregierung wie des Innenministers, sich bei komplizierteren Tatbeständen einen gewissen Überblick über die Lage in einem so unübersichtlichen Land wie Hessen zu verschaffen (denn Frankfurt am Main und Fulda und Flörsheim fangen zwar mit einem „F“ an, sind aber sicherlich strukturell nicht so ohne weiteres zu vergleichen), möchten aber dem Innenminister den Rat auf den Weg geben, erst dann mit Wertungen vorzupreschen, wenn er sich zumindest gewisse Grundkenntnisse in seinem Amtsbereich angeeignet hat.

Wir wünschen dem Innenminister schnelle Fortschritte auf diesem steinigen Weg und warten voller Vorfreude auf seine fundiertere Einschätzung zur Umsetzung der Homo-Ehe in Hessen - sowie seine dann wohl energischen Maßnahmen, eine angemessene Form bei seinen Parteifreunden in den Kommunen durchzusetzen.

Gene Schmidt, Schwuso-Landesvorsitzender Hessen, Christoph Schuke, stellv. Landesvorsitzender und Schwuso-Vorsitzender Frankfurt

Die Pressemitteilung aus dem Innenministerium lautete wie folgt:
Innenminister Volker Bouffier, Wiesbaden 28. August 2002 Kommunen handeln verantwortungsbewusst - Hessische Regelung zum Lebenspartnerschaftsgesetz hat sich bewährt.

Wiesbaden - Nach Auffassung von Innenministers Volker Bouffier hat sich die hessische Regelung zum Lebenspartnerschaftsgesetz bewährt. „Wir haben den Kommunen überlassen, wo gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften geschlossen werden, und diese haben sehr verantwortungs-bewusst gehandelt“, erklärte Bouffier heute im Landtag.

Eine erste Zählung habe ergeben, dass im vergangenen Jahr rund 250 Lebenspartnerschaften in Hessen begründet wurden; neuere Zahlen erwarte man Anfang September. Der Minister betonte, dass die Kommunen diese Lebenspartnerschaften in einer angemessenen Form und entsprechenden
Räumlichkeiten vollzogen habe. „Nach meinen Informationen gab es keinerlei Probleme“, sagte Bouffier. Er hob hervor, dass er keine Veranlassung sehe,
die bisherigen Regelungen zu ändern.

Das Hessische Gesetz zur Regelung der Zuständigkeit und des Verfahrens nach
dem Lebenspartnerschaftsgesetz wurde im vergangenen Jahr im Landtag verabschiedet. Es sieht vor, dass die Städte und Gemeinden selbst bestimmen, welches Amt Anträge auf Begründung einer Lebenspartnerschaft entgegennimmt und auch entscheidet, wo die Zeremonie stattfindet.

CDU übt Rolle rückwärts, Doppelmoral und Doppelzüngigkeit

Zum Verbot des lesbisch-schwulen Wahlplakats „Wir machen´s gleich“ in Königstein erklärt Jörg Ebel, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwulenpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Offen gezeigte und offen gelebte Homosexualität sind für die Christenunion offensichtlich zu viel des Guten. Man muss nicht Stoiber heißen, um in dergleichen Teufelswerk zu sehen. Es reicht, CDU-Bürgermeister einer Taunusstadt zu sein.

Der Bürgermeister von Königstein, Fricke, beispielsweise, sah in zwei oben ohne abgebildeten Damen und Herren in Verbindung mit dem grünen Versprechen „Wir machen´s gleich“ den Geschlechtsakt drohen und ordnete - obendrein im offenen Vollzug - die Entfernung an.

Die Moral von dieser Geschicht lautet: Homo darf zwar sexuell, aber nicht sichtbar sein. Dafür gibt es in Deutschland nur ein Wort und das lautet „Doppelmoral“. Diese Haltung passt gut zu der undurchsichtigen Haltung des Kanzlerkandidaten Stoiber, der vorgibt, die Lebenspartnerschaft bestehen lassen zu wollen und gleichzeitig seinen Fachsprecher Geis deren Abschaffung verkünden lässt.
Auch dafür gibt es einen Namen und der lautet „Doppelzüngig“. Dafür aber sollte es keine Stimmen, sondern nur Ablehnung geben.

H I N T E R G R U N D:
„Für Kinder ungeeignet“, CDU-Bürgermeister verbietet Wahlplakat der Grünen, Regine Zylka

BERLIN, 25. August. Soll noch einer sagen, die Grünen seien langweilig geworden. Nun ist es ihnen sogar gelungen, das Moralempfinden des politischen Gegners derart zu provozieren, dass sie ein Wahlplakat zum Thema Gleichstellung von Schwulen und Lesben zurückziehen mussten - jedenfalls im hessischen Städtchen Königstein.
Vergangenen Donnerstag ließ Bürgermeister Siegfried Fricke (CDU) Folgendes anordnen: „Ihnen wird auferlegt“, schrieb die Stadtverwaltung an die Grünen in Königstein im Taunus, alle Wahlplakate, die „zwei am Oberkörper unbekleidete Damen und zwei unbekleidete Herren abbilden und die Aufschrift ,Wir machen’s gleich’ tragen“, aus dem Straßenraum zu entfernen. Die Darstellung „lasse zu oder beabsichtige“, dass darunter „der Geschlechtsakt“ verstanden werde, begründete die Stadt ihren Verwaltungsakt. Das Plakat überschreite die Grenze zur Pornografie und sei deshalb für Kinder und Jugendliche jeden Alters ungeeignet.
Fricke verfügte sofortigen Vollzug. Mit der „restlosen Entfernung“ der Plakate könne nicht gewartet werden, weil der Zweck der Anordnung, nämlich Minderjährige „unmittelbar vor einer seelischen Gefährdung zu schützen“, ansonsten vereitelt würde. Also: Bis Sonnabend neun Uhr mussten die Plakate auch von jenen Privatgrundstücken entfernt sein, die vom Straßenraum aus „deutlich wahrgenommen“ werden könnten oder öffentlich zugänglich seien („z.B. Schulen, Einzelhandelsläden, Versammlungsstätten u. Ä.“).
Die Kandidatin der Grünen in diesem Wahlkreis, Anna Lürmann, wusste am Sonntag zwar nicht, ob ihre Partei die Anordnung befolgt hat. Was die 19-Jährige (womit sie nicht mehr unter den Jugendschutz fällt) jedoch schon im Vorfeld gewusst hatte, war, dass das Plakat Kontroversen auslösen wird, wenn die Grünen es nicht nur beim Christopher Street Day, sondern auch für den normalen Straßenwahlkampf verwenden. Ihr Partei, sagte Anna Lürmann, wolle mit dem Motiv „das Lebensgefühl jener Generation ausdrücken, die zur Love Parade geht“. Bürgermeister Fricke gehört offenbar nicht dazu.
(Berliner Zeitung vom 26. August 2002)

Pressemitteilung
Christina Schenk MdB

Datum : 8.8.2002
Nr. : 4133

Thema : Recht/Transsexuelle

Bundesregierung nennt Menschenrechtsverletzung “verhältnismäßig”

Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zu Transsexualität erklärt die lesben- und schwulenpolitische Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion, Christina Schenk:

Der Bundesregierung fehlen fundierte Kenntnisse über die Lebenssituation von Transsexuellen. Die im Transsexuellengesetz vorgeschriebene rechtliche und medizinische Praxis der Änderung der Geschlechtszugehörigkeit wird von ihr kritiklos verteidigt. Ehe- und Zeugungsverbot, Zwangssterilisation und der Zwang zur geschlechtsangleichenden Operation gelten der Bundesregierung als “verhältnismäßig”.

Die der Bundesregierung vorliegende massive Kritik der Verbände und Selbsthilfegruppen von Transsexuellen an diesen menschenrechtsverletzenden Vorgaben des TSG wird ignoriert.

Die PDS fordert eine grundlegende Reform der gesetzlichen Regelungen für Transsexuelle, transgender und intersexuelle Menschen. Sie müssen das Recht und die Möglichkeit erhalten, ein Leben entsprechend ihrer jeweiligen geschlechtlichen Identität zu führen. Geschlechtliche Vielfalt muss sowohl gesellschaftlich als auch rechtlich anerkannt werden. Dies reicht vom Recht auf Wahl eines geschlechtsneutralen Vornamens bis zum Recht auf körperliche Unversehrtheit bei einer Personenstandsänderung.

Pressemitteilung des LFT OrgaTeams – 12.08.2002
Mit der Bitte um Veröffentlichung

Logo-Wettbewerb für das Lesbenfrühlingtreffen 2003 in München

Das LFT OrgaTeam hat einen Logo-Wettbewerb für das Lesbenfrühlingstreffen 2003 in München ausgeschrieben. Dabei ist die Wahl des Motivs frei, auch die Art der Darstellung. Das Logo muss sowohl als großes Poster, als auch als kleines Emblem gut abbildbar sein. Zudem soll es auch in schwarz/weißer Darstellung klar und deutlich zu erkennen sein.

Strichzeichnungen, Fotos o.Ä. in den Formaten von min. Din A 6 bis max. Din A 4 bitte an:

Andrea Röder
Kerschensteinerstr. 4
82166 Gräfelfing

oder gleich in digitaler Form als TIFF-Datei (CMYK, 300 dpi) an:
stoner_mc_tavish@t-online.de