78. LUST, Frühling 04
Polizei warnt vor Vergewaltigungs-Droge
Die britische Polizei warnt schwule Szenegänger, ihre
Getränke nicht unaufbesichtigt zu lassen. Grund: Im schottischen
Edinburgh haben unbekannte Täter die Droge GHB in die Drinks
von vier Männern geschüttet, als die gerade auf der
Toilette waren und sie daraufhin vergewaltigt.
GHB (Gamma-Hydroxy-Butyrat) macht die Opfer einige Stunden lang
bewusstlos wenn sie aufwachen, können sie sich an
nichts mehr erinnern. Daher wird GHB oft als Date Rape Drug
bezeichnet. Besonders gefährlich ist die Droge, wenn sie
zusammen mit Alkohol eingenommen wird in dieser Kombination
kann sie zum Tode durch Atemstillstand führen. GHB ist eine
farb- und geruchlose, leicht salzig schmeckende Flüssigkeit,
sie kommt aber auch als Puder und in Kapseln vor. In geringer
Konzentration ist sie auch als Partydroge populär (meist
als Liquid Ecstasy) und bewirkt ein universales Wohlgefühl,
intensivere Wahrnehmungen und ist darüber hinaus sexuell
stimulierend. Jeder Hobbychemiker kann GHB problemlos zusammenmischen,
da die Zutaten auch hierzulande frei verkäuflich sind.
Die Droge kommt ursprünglich aus den USA dort wurde
sie 1990 verboten. Seit 2001 werden auch in Deutschland GHB-Überdosierungen
registriert. So warnte Anfang November die Polizei im baden-württembergischen
Freiburg davor, in der Bar den Drink aus den Augen zu lassen.
Eine Frau war bei einer Party mit der Droge betäubt und anschließend
vergewaltigt worden.
Die Vergewaltigungsopfer aus Edinburgh beschrieben, wie sie von
einem freundlichen Fremden angesprochen wurden. Als ihnen später
schwindelig wurde, habe der ihnen beim Verlassen des Clubs geholfen.
Sie wurden daraufhin an einem ihnen unbekannten Ort vergewaltigt.
Die Polizei appelliert nun an schwule Männer, denen gleiches
zugestoßen ist, sich zu melden. Sie vermutet eine hohe Dunkelziffer.
(Quelle: Buchladen Arcados, Basel)