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- Grußwort zur 77. LU/ST
- Das Jahr 2003, auf dessen Ende wir uns so allmälich
vorzubereiten haben, sollte uns nicht nur traurig stimmen, denn
es war zwar weit schlechter als das Jahr 2002. Aber trösten
wir uns, es ist immer noch besser als das Jahr 2004, das nun
schon bald kommen wird.
Hätte ich trostvoll auf das Weihnachtsfest hinweisen sollen,
wo wir viel einkaufen sollen, weil eine Steuerreform für
das Jahr 2004 uns mehr Geld in die Taschen spülen soll?
An Weihnachten denkend, wird mir aber nicht besser, eher schlechter.
Es begann ja schon übel, das Jahr 2003. Alles deuteteauf
einen zweiten Golfkrieg hin. In Deutschland wird das Schröder-Nein
zur Kriegsbeteiligung besonders von Merkel und Soiber scharf
kritisiert. In Niedersachsen verlieren rotgrün ein Bundesland,
in Hessen bekommt die Koch-CDU die absolute Mehrheit. Das bedeutet:
in der Innenpolitik entsteht eine große Koalition, da für
sehr viele Gesetze der CDU-dominierte Bundesrat mit entscheidet.
In der Außenpolitik entsteht eine Achse zwischen Frankreich,
Deutschland, Russland, Belgien, Luxemburg und auch China gegen
den Krieg. Die Achse der Blöden? Bush erklärt, dass
er in göttlicher Mission handelt und belügt vor aller
Welt Augen die UNO. Frau Merkel reist in die USA, um zu zeigen,
dass es auch gute Deutsche gibt. Bush erklärt auf einem
Flugzeugträger in Heldenpose den Golfkrieg für beendet,
und der deutsche Kanzler kämpft mit seiner eigenen Partei,
die den Sozialabbau der inneren großen Koalition nicht
mittragen will. In Asien, besonders in China grassiert die Seuche
SARS.
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- Die Lebensarbeitszeit soll schrittweise auf 67 angehoben
werden, die Bundesregierung startet eine propagandistische Job-Offensive
für Ältere, die die Lage nicht ändert. Im Irak
melden sich die religiösen Fundamentalisten zurück.
Deutschland will mehr Schulden machen als es darf und beendet
den sogenannten Stabilitätspakt, was den Regierungen einen
größeren fiskalischen Spielraum gibt. Die innere große
Koalition einigt sich auf eine „Gesundheitsreform“,
die eine Mehrbelastung für die Patienten mit sich bringen
wird. Möllemanns Fallschirm öffnet sich nicht. Das
Volk und das Grundgesetz scheinen bei den Reformen zu stören.
Man spricht vom Zusammenlegen der Wahltermine und von einer veralteten
Verfassung, die angepasst werden sollte. Schätzungsweise
200.000 Ausländerinnen arbeiten als Prostituierte in Deutschland,
meistens unfreiwillig. Der Kanzler verzichtet auf den Italienurlaub
und erlebt einen Sommerurlaub in Hannover mit Temperaturen über
40 Grad. Silvio Berlusconi wird Europachef. Der Versuch, eine
europäische Verfassung zustande zu bringen scheitert an
den US-U-Booten Polen und Spanien, und Berlusconi sichert als
Ratspräsident nicht wenigstens die 80% Übereinstimmung,
sondern lässt alles an den umstrittenen 20% scheitern.
Der Krieg gegen den Irak ist trotz Siegerpose von Bush nicht
vorbei. Überall in Deutschland finden Demonstrationen gegen
Sparpläne statt, besonders in Hessen. Der Vatikan verlangt
von Katholiken, besonders von katholischen Politikern, überall
auf der Welt gegen die Legalisierung von homosexuellen Beziehungen
vorzugehen. Die LKW-Maut kann nicht erhoben werden. Verkehrsminister
Stolpe will von den Maut-Versagerfirmen mehr Geld und schon tauchen
neue Stasi-Vorwürfe gegen ihn auf. Der Einzelhandel sabotiert
immer noch erfolgreich das Dosenpfand. In den USA fällt
der Strom aus, Ähnliches findet auch in anderen Ländern
statt.
Die CDU verucht in Hamburg die Schill-Partei loszuwerden, es
kommt zum bekannten Erpressungsversuch, der Anfang vom Ende dieser
Koalition. Aufgrund der unsozialen SPD-Bundespolitik kann Ole
von Beust getrost auf Neuwahlen setzen, falls es dazu kommen
sollte.
Der Kopftuchstreit vor dem Verfassungsgericht erregt die deutschen
Gemüter, uns auch. Es findet in Folge des erfoplgreichen
Filmes „Good bye Lenin!“ eine Ostalgiewelle statt,
die nur noch mit Daniel Kübeölböck oder so getoppt
werden kann (Oder war die Reihenfolge anders herum?).
Der US-Dollar sinkt, was den Euro stark erscheinen lässt.
So bezahlt die Welt den US-Krieg im Irak. Roy, der Freund von
Siegfried, wird von seinem Tiger angefallen und Schwarzenecker
wird Gouverneur von Kalifornien. Ein von der IG-Metall ausgerufener
Streik scheitert und in der IG-Metall tobt der Kampf um die Führung.
Bohlen ist der Star der Buchmesse in Frankfurt. In der CDU bereiten
sich die Rechtsradikalen auf den Regierungswechsel in Berlin
vor.
Gibt es keine gute Nachricht über2003? Vielleicht die: Deutschland
wurde 2003 Fußbalweltmeisterin.
Wenn man das alles sieht, was im Jahr 2003 schon passierte, kann
man sich denken, dass das Jahr bis zu seinem letzten Tag immer
noch schrecklichere Möglichkeiten in sich birgt. Es kann
noch schlimmer kommen.
Und das Jahr 2004? Was wird es bringen? Wird nun alles besser?
Kaum. Wir steuern auf eine weitere Stärkung der Konservativen
und der Union bein niedrigster Wahlbeteiligung zu, denn es wird
2004 in Deutschland 16 Wahlen geben. Die Europawahl, Landtagswahlen
in Hamburg, Thüringen, Saarland, Brandenburg, Sachsen (Frühling
2005 Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen), Kommunalwahlen
in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz,
Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen.
Was die Zeitschrift LUST betrifft, so wird sie, wenn es nach
unserer Palnung geht, noch 2 Mal in der hier vorliegenden
Form erscheinen, dann werden wir wieder stärker in der Szene
auftreten.
Die Frauen und Männer der LUST wünschen Euch schöne
fette Weihnachtstage, einen heißes Gleiten in das Jahr
2004, schöne erfüllende erotische Erlebnisse und überhaupt
viel Lebensglück. Es grüßt Euch, auch im Namen
der anderen Lüstlinge,
Euer Joachim von der LUST
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