- Dezember 2012
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- 31.12.2012
Hinweise zum Familienzuschlag, zur
Hinterbliebenenpension und zu den Steuerklassen
- Zum Familienzuschlag:
Die verpartnerten Beamten, Richter und Soldaten erhalten inzwischen
sowohl im Bund als auch in allen Bundesländern den Familienzuschlag
der Stufe 1. Ihnen ist auch der rückständige Familienzuschlag
für unterschiedlich Zeiträume nachgezahlt worden (in
Baden-Württemberg und in Sachsen nur auf Antrag). Offen
ist aber meist noch der rückständige Familienzuschlag
ab der Verpartnerung bis zum jeweiligen Zeitpunkt der Gleichstellung.
Der Bund und die Bundesländer verschleppen die Umsetzung
der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 19.06.2012.
Es gibt dazu bisher weder im Bund noch in den Bundesländern
Gesetzentwürfe. Nur Niedersachsen hat die rückwirkende
Gleichstellung vorweg in einem Erlass angeordnet, der allerdings
unzureichend ist.
Die verpartnerten Beamten, Richter und Soldaten haben schon jetzt
Anspruch auf den rückständigen Familienzuschlag ab
dem Ablauf der Umsetzungsfrist der Richtlinie 2000/78/EG am 03.12.2003.
Dieser Anspruch steht den Betroffenen auch zu, wenn sie den Familienzuschlag
nicht zeitnah geltend gemacht, ihn also erst später
beantragt haben.
Die Betroffenen sollten deshalb die Zahlung des rückständigen
Familienzuschlags ab dem 03.12.2003 bei ihren Besoldungsämtern
beantragen oder auf der Fortsetzung schon anhängiger Verfahren
bei den Besoldungsämtern und Verwaltungsgerichten und auf
einer baldigen Entscheidung bestehen. Erläuterungen und
Vorlagen findet Ihr im Mustertext Familienzuschlag.
Zur Hinterbliebenenpension:
Für das Sterbegeld und die Hinterbliebenenpension gilt dasselbe.
Siehe dazu den Mustertext Hinterbliebenenpension.
Der beiden Mustertexte sind wegen der vielen möglichen Varianten
sehr umfangreich und möglicherweise nicht leicht zu verstehen.
Wenn Ihr dazu Fragen habt, meldet Euch bitte.
Zu den Steuerklassen:
Viele Lebenspartner mit unterschiedlichem Einkommen haben 2012
die Änderung ihrer Steuerklassen beantragt und erreicht.
Wenn das Finanzamt die Änderung der Steuerklassen bis zum
31.12.2012 befristet hat, müsst Ihr jetzt die Änderung
Eurer Steuerklassen für 2013 beantragen. Dafür genügt
ein formloser Antrag unter Hinweis auf die in diesem Jahr erfolgte
Änderung, siehe unseren einschlägigen Mustertext. Die
Prozedur läuft dann wieder so ab wie in diesem Jahr, also
Ablehnung durch das Finanzamt und dagegen Einspruch und Antrag
auf Aussetzung der Vollziehung.
Wenn dagegen das Finanzamt die Änderung der Steuerklassen
nicht befristet hat, braucht Ihr nichts zu unternehmen. Sie gilt
dann für 2013 fort
Das Bundesverfassungsgericht hat einem Betroffenen auf Anfrage
mitgeteilt, dass "im ersten Halbjahr 2013 mit einer Entscheidung
gerechnet werden kann". Das sind gute Aussichten für
das neue Jahr 2013.
Beste Grüße,
Manfred Bruns
http://www.lsvd.de/
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/
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- Berlin, den 20.12.2012
Antidskriminierungsstelle des Bundes bedankt
sich bei STOPPT KREUZ.NET für das erfolgreiche Engagement
In einem Brief vom 17.12.2012 an einen der Aktivisten von Stoppt
kreuz.net hat sich die
Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausdrücklich bei der
Aktion Stoppt kreuz.net für das erfolgreiche
zivilgesellschaftliche Engagement der Kampagne bedankt.
In dem Brief heißt es: Die Aktion Stoppt
kreuz.net begrüßen wir daher sehr und freuen
uns, dass dank dieses Engagements die Seite mittlerweile aus
dem Netz genommen wurde. Im Kampf gegen Diskriminierung ist zivilgesellschaftliches
Engagement besonders wichtig, so dass ich Ihnen abschließend
auch im Namen von Frau Lüders herzlich für Ihren Einsatz
bei Stoppt kreuz.net danken möchte.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes setzt sich für
Betroffene ein, die aus rassistischen Gründen, auf Grund
der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung,
einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität
benachteiligt werden.
In dem Brief heißt es weiter: Wir verurteilen
jede Form von Verunglimpfung von Menschen auf Grund ihrer Homosexualität.
Die homophoben Äußerungen auf der Webseite kreuz.net
sind völlig inakzeptabel. Dies betrifft insbesondere auch
die Verunglimpfung des verstorbenen Dirk Bach.
Weitere Informationen finden Sie auf http://www.stopptkreuznet.de
Kontakt: Dr. David Berger, Koordinator Stoppt Kreuz.net
BRUNO GMÜNDER VERLAG GMBH
KLEISTSTR. 23-26
D-10787 BERLIN
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- Stuttgart, 20. Dezember 2012:
Landesnetzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg
nimmt Arbeit auf
Sprechendenrat gewählt sowie zwölf Personen für
Gleichstellungsbeirat der Landesregierung benannt.
Bereits im September gründete sich das landesweite Netzwerk,
um gemeinsam die Interessen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen,
Transgender-Personen, transsexuellen und intersexuellen Menschen
in Baden-Württemberg zu vertreten. Auf einem Arbeitstreffen
im November wählten die anwesenden Vertreter_innen der angeschlossenen
41 baden-württembergischen Vereine nun einen fünfköpfigen
Sprechendenrat.
Dieser wird das Netzwerk für die Dauer von einem Jahr nach
innen sowie nach außen repräsentieren. Vorrangige
Aufgabe des Sprechendenrats ist die Förderung des intensiven
Austauschs innerhalb des Netzwerks, die Bündelung und Vertretung
gemeinsamer Forderungen sowie das aktive Werben um weitere Unterstützer_innen.
Gleichzeitig vermittelt der Sprechendenrat die Expertise der
im Netzwerk verbundenen Gruppen, Vereine und Initiativen der
LSBTTIQ-Gemeinschaft im Land und ist damit Ansprechpartner sowohl
für die Landespolitik
als auch für die Öffentlichkeit und die Medien.
Neben der Wahl des Sprechendenrats verständigte sich das
Netzwerk außerdem auf die Entsendung von zwölf Personen
in den neuen Gleichstellungsbeirat der Landesregierung. Der Beirat
nimmt ab Januar 2013 die Arbeit am Aktionsplan für Toleranz
und Gleichstellung auf. Dieser wurde bereits im grün-roten
Koalitionsvertrag verankert.
Unter dem Dach des Aktionsplans sollen konkrete Maßnahmen
erörtert und umgesetzt werden, die den noch immer vorhandenen
Diskriminierungen, Ungleichbehandlungen und Vorurteilen gegenüber
der Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierung
entgegenwirken.
Die konstituierende Sitzung des Gleichstellungsbeirats, unter
der Federführung des baden-württembergischen Sozialministeriums
und der Leitung von Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD), findet
am Mittwoch, den 23. Januar 2013 in Stuttgart statt. Neben den
zwölf Vertreter_innen des LSBTTIQ-Netzwerks wird der Beirat
durch weitere Ministerien, Fraktionen, Behörden sowie Verbände
besetzt sein.
Das nächste landesweite Netzwerktreffen findet am Sonntag,
den 20. Januar 2013 in Göppingen statt. LSBTTIQGruppen,
-Vereine und -Initiativen, die an Vernetzung sowie gesellschaftspolitischer
Arbeit in Baden- Württemberg interessiert sind, sind herzlich
eingeladen teilzunehmen.
Über das Landesnetzwerk: Das Landesnetzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg
ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener
Zusammenschluss von lesbisch-schwul- bisexuell- transsexuell-transgenderintersexuell
und queer (LSBTTIQQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk
zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von
Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Landesnetzwerks
ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQQ-Mitgliedsgruppen
auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu
intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten
und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu
vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen
und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung
der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den
gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller
gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert
und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.
Eine Übersicht der Gruppen im Netzwerk findet sich unter
http://landesliste.zentrum-weissenburg.de.
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- 15.12.2012
Pressemeldung von Volker Beck MdB
Vatikan- Seite von kreuz.net-Aktivisten
gehackt?
"Friedensbotschaft" des Papstes stiftet Unfrieden und
richtet sich gegen die Menschenrechte!
Zu der "BOTSCHAFT SEINER HEILIGKEIT PAPST BENEDIKT XVI.
ZUR FEIER DES WELTFRIEDENSTAGES 1. JANUAR 2013" erklärt
Volker Beck, menschenrechtspolitischer Sprecher und Erster Parlamentarischer
Geschäftsführer:
Der Papst sät wieder mal Unfrieden.
Die Botschaft des Papstes ist ein Dokument der Anmaßung
und wirft allen säkularen Verfassungsstaaten, die die Menschenrechte
achten, den Fehdehandschuh hin!
Man könnte denken, die Seiten des Vatikan seien von kreuz.net-Aktivisten
gehackt worden.
Mit seiner Aussage, die Gleichberechtigung homosexuelle Paare
stelle eine "Beleidigung der Wahrheit des Menschen"
dar, verlässt er die Grundlage der Menschenrechte und des
demokratischen Diskurses. Diese Aussage umfasst das, was viele
Abgeordnete unbedacht beklatschten, als der Papst von der "Ökologie
des Menschen" im Deutschen Bundestag sprach.
Hierzu passt auch, dass der Papst bei einer Messe die Parlamentssprecherin
Ugandas, Rebecca Kadaga, gesegnet hat. Die 56-Jährige hatte
erst vor wenigen Wochen internationale Kritik auf sich gezogen,
als sie Homosexualität als "gefährliche Bedrohung"
gebrandmarkt hatte und eine dramatische Verschärfung der
strafrechtlichen Verfolgung der Homosexualität in Uganda
gefordert hat.
Mit dem Anspruch nicht nur religiöse Wahrheiten zu verkünden,
beansprucht er seine Sicht auf das Sein und die menschliche Gesellschaft
auch allen, auch Anders- und Nichtgläubigen aufzunötigen,
und zur Grundlage der allgemeinen Gesetzgebung zu machen. Er
will die katholische Sexuallehre und Vorstellung von Ehe und
Familie allen Andersdenkenden überstülpen.
Dies ist eine ungeheuerlich Anmaßung und der Papst verläßt
damit die Grundlage der Menschenrechte und stellt sich damit
auch gegen die grundgesetzliche Ordnung unseres Staates.
- Hintergrund:
"BOTSCHAFT SEINER HEILIGKEIT PAPST BENEDIKT XVI. ZUR FEIER
DES WELTFRIEDENSTAGES 1. JANUAR 2013":
http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/peace/documents/hf_ben-xvi_mes_20121208_xlvi-world-day-peace_ge.html
Dort heißt es:
"Auch die natürliche Struktur der Ehe als Verbindung
zwischen einem Mann und einer Frau muß anerkannt und gefördert
werden gegenüber den Versuchen, sie rechtlich gleichzustellen
mit radikal anderen Formen der Verbindung, die in Wirklichkeit
die Ehe beschädigen und zu ihrer Destabilisierung beitragen,
indem sie ihren besonderen Charakter und ihre unersetzliche gesellschaftliche
Rolle verdunkeln. Diese Grundsätze sind keine Glaubenswahrheiten,
noch sind sie nur eine Ableitung aus dem Recht auf Religionsfreiheit.
Sie sind in die menschliche Natur selbst eingeschrieben, mit
der Vernunft erkennbar und so der gesamten Menschheit gemeinsam.
Der Einsatz der Kirche zu ihrer Förderung hat also keinen
konfessionellen Charakter, sondern ist an alle Menschen gerichtet,
unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit.
Solch ein Einsatz ist um so nötiger, je mehr diese Grundsätze
geleugnet oder falsch verstanden werden, denn das stellt eine
Beleidigung der Wahrheit des Menschen dar, eine schwere Verletzung
der Gerechtigkeit und des Friedens."
+++ Ein Informationsdienst von Volker Beck MdB +++
Volker Beck MdB
Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und Menschenrechtspolitischer
Sprecher der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Internet: http://www.volkerbeck.de
twitter: http://twitter.com/Volker_Beck
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- 14.12.2012
Papst von allen guten Geistern verlassen
Menschenverachtende Aussagen ausgerechnet
zum Weltfriedenstag
Zu den erneuten homosexuellenfeindlichen
Ausfällen des Papstes erklärt Manfred Bruns, Sprecher
des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Ausgerechnet den katholischen Weltfriedenstag
missbraucht Papst Benedikt XVI. zu erneuten menschenverachtenden
Ausfällen gegen Lesben und Schwule. Er diffamiert die rechtliche
Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare als eine schwere
Verletzung der Gerechtigkeit und des Friedens. Der Papst
ist offenbar endgültig von allen guten Geistern verlassen.
Benedikt XVI. behauptet, die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften beschädige die Ehe und trüge zu ihrer
Destabilisierung bei. Jeder sei aufgerufen, den Kampf gegen eine
Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aufzunehmen.
Dazu passt ins Bild, dass der Papst erst am vergangenen Mittwoch
die ugandische Parlamentspräsident Rebecca Kadaga segnete.
Kadaga macht sich in ihrer Heimat für einen Gesetzesentwurf
stark, der die Todesstrafe für schwere Homosexualität
vorsieht und alle Menschen strafrechtlich verfolgen will, die
Homosexuelle nicht bei den Behörden denunzieren.
Der Papst zeigt durch Wort und Tat ganz unverhohlen, wes Geistes
Kind er ist.
http://www.lsvd.de
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- 13.12.12
LSVD fordert Zustimmung zum Vermittlungsvorschlag beim Jahressteuergesetz
Koalitionsvertrag muss umgesetzt
werden!
Die Bundesländer mit Regierungsbeteiligung von SPD, Bündnis90/Die
Grünen und Die Linke haben sich darauf festgelegt, auf der
steuerlichen Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften
zu beharren. Die steuerliche Gleichstellung soll ins Jahressteuergesetz
2013. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und
Schwulenverbandes (LSVD):
Der Vermittlungsausschuss hat mit Mehrheit die steuerrechtliche
Gleichstellung der Lebenspartnerschaft beschlossen. Der LSVD
fordert Bundestag und Bundesrat auf, dem Vermittlungsvorschlag
zum Jahressteuergesetz zuzustimmen!
Damit würde ein Punkt der Koalitionsvereinbarung umgesetzt,
die Benachteiligung der Lebenspartnerschaft im Steuerrecht zu
beseitigen. Schwarz-Gelb war bei der Ablehnung deshalb auch nicht
geschlossen.
Der LSVD begrüßt die Standhaftigkeit von SPD, Bündnis90/Die
Grünen und Die Linke im Vermittlungsausschuss zum Jahressteuergesetz
2013. Die Oppositionsparteien im Bundestag, ihre Landesregierungen
und ein Teil der großen Koalitionen im Bundesrat beweisen
damit, dass sie nicht gewillt sind, einer relativen Mehrheit
der CDU/CSU in ihrem Diskriminierungskurs gegen Homosexuelle
nachzugeben. Sie setzen auf politisch richtige Gestaltung, statt
auf korrigierende Urteile aus Karlsruhe.
Nun müssen Frau Merkel und Herr Seehofer entscheiden, ob
sie ihre ideologische Blockade aufgeben und sich diesem einzig
richtigen Weg anschließen. Die FDP als Koalitionspartner
im Bund und in Bayern hat letztmalig die Gelegenheit, sich aus
der Geiselhaft der ewig Gestrigen zu befreien und als Regierungspartei
das durchzusetzen, was im Koalitionsvertrag steht. Frau Merkel
und Herr Seehofer sollten dabei berücksichtigen, dass selbst
in ihren Parteien die Mehrheit für diese unsinnige Politik
der Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften
zunehmend schwindet.
Die schwarz-gelbe Koalition steht vor einem Dilemma. Wenn sie
weiter die steuerliche Gleichstellung blockiert, verhindert sie
die Verabschiedung des Jahressteuergesetzes 2013. Wenn in einigen
Monaten das Bundesverfassungsgericht mit großer Wahrscheinlichkeit
die steuerliche Ungleichbehandlung als verfassungswidrig feststellt,
wäre die Bundesregierung blamiert und entlarvt. Die Bürger
und Bürgerinnen haben für solche ideologischen Spielchen
kein Verständnis. Eine große Mehrheit spricht sich
für die steuerliche Gleichstellung aus.
Der LSVD setzt deshalb auf die Standhaftigkeit der Oppositionsparteien
und hofft, dass die Bundesregierung noch zur Vernunft kommt.
Es wäre spät, aber noch nicht zu spät.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
- http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- 12.12.2012
Der Bund hat seine verpartnerten Beamten, Richter und Soldaten
unzureichend gleichgestellt
Neues Urteil des Bundesarbeitsgerichts
korrigiert Regierung
Der Bund hat seine verpartnerten Beamten, Richter und Soldaten
erst ab dem 01.01.2009 mit Ehegatten gleichgestellt. Das verstößt
nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 11.12.2012 (3
AZR 684/10) gegen die EU-Gleichstellungsrichtlinie 2000/78/EG.
Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes:
Das Bundesarbeitsgericht hatte über die Klage eines hinterbliebenen
Lebenspartners eines Dienstordnungsangestellten einer Berufsgenossenschaft
zu entscheiden. Für die Besoldung und Versorgung der Dienstordnungsangestellten
gelten die Vorschriften für Beamte des Bundes entsprechend.
Der Mann des Klägers war im September 2007 gestorben. Die
Berufsgenossenschaft hat dem Kläger die Hinterbliebenenpension
aber nicht ab Oktober 2007 gezahlt, sondern erst ab dem 01.01.2009.
Das hat das Bundesarbeitsgericht als Verstoß gegen das
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und das bindende europäische
Gleichstellungsrecht gewertet und der Klage stattgegeben.
Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts geht in dieselben Richtung
wie die Entscheidung des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts
von 19.06.2012 (2 BvR 1397/09) zum beamtenrechtlichen Familienzuschlag.
Der zweite Senat hat entschieden, dass die rückwirkende
Gleichstellung aufgrund des Gleichbehandlungsgebots des Art.
3 Abs. 1 GG geboten ist. Zum europäischen Recht hatte er
sich nicht geäußert, weil er dafür nicht zuständig
ist. Das hat nun das Bundesarbeitsgericht ergänzt.
Gleichwohl will das CDU-geführte Bundesinnenministerium
die rückwirkende Gleichstellung bis zum nächsten Herbst
verschleppen. Die FDP unternimmt dagegen nichts. Offenbar meint
man, sich gegenüber Lesben und Schwule solche Rechtsbrüche
erlauben zu können. Dies ist für eine Partei, die das
Bundesjustizministerium inne hat, geradezu skandalös.
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- 10.12.2012
LSVD: Gerechtigkeit verlangt Gleichstellung
Umsetzung im Vermittlungsausschuss ist der nächste Schritt
In seiner Rede auf dem außerordentlichen
Parteitag der SPD in Hannover hat sich der Kanzlerkandidat der
SPD, Peer Steinbrück, ausdrücklich für die Gleichstellung
gleichgeschlechtlicher Paare im Einkommensteuerrecht ausgesprochen.
Dazu erklärt Dr. Julia Borggräfe, Sprecherin des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD):
Der LSVD begrüßt die
klare Positionierung von Peer Steinbrück zur Gleichstellung
der Eingetragenen Lebenspartnerschaften. Steinbrück hat
zu Recht darauf hingewiesen, dass das geltende Steuerrecht einem
völlig überholten Rollenverständnis von Familie
folgt. Konsequenterweise hat er angekündigt, gleichgeschlechtliche
Lebenspartnerschaften auch steuerlich gleichstellen zu wollen.
Wir sind guten Mutes, dass die SPD die Position jetzt gleich
umsetzt: in der Sitzung des Vermittlungsausschusses von Bundestag
und Bundesrat am kommenden Mittwoch zum Jahressteuergesetz 2013.
Bislang fehlt in dem vom Bundestag gegen die Stimmen der Opposition
und entgegen der Forderung des Bundesrates beschlossene Jahressteuergesetz
2013 die verfassungsrechtlich geforderte Gleichstellung Eingetragener
Lebenspartnerschaften. Die Ländervertretung hatte eine Nachbesserung
gefordert, die SPD sollte es machen.
Das wäre der erste Schritt zu mehr Gerechtigkeit für
Lesben und Schwule. Die auf dem Sonderparteitag verabschiedete
Resolution Miteinander. Für Deutschland bekennt
sich zur vollständigen Gleichstellung: Die Öffnung
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Wir erwarten von
dem Kanzlerkandidaten und der Partei eine konsequente Gleichstellungspolitik
entsprechend dem Parteiprogramm. Dafür hat die SPD die volle
Unterstützung des LSVD. Für die diskriminierende Politik
der Bundesregierung darf es keine Beinfreiheit geben.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
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- 10.12.2012
Mitteilung für die Presse
Dittmar: Peer Steinbrück steht
für ein neues, zukunftsgewandtes Gesellschaftsbild
Anlässlich der Nominierung von Peer Steinbrück zum
Kanzlerkandidaten beim Bundesparteitag der SPD in Hannover und
der dort verabschiedeten Resolution erklärt der Bundesvorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in den SPD (Schwusos),
Ansgar Dittmar:
Vor einer Woche war Hannover der Ort des gesellschaftspolitischen
Offenbarungseides von Kanzlerin Merkel. Die Ablehnung der steuerlichen
Gleichstellung von Lebenspartnerschaften auf dem CDU-Bundesparteitag
hat den rückschrittlichen Blick der Union auf die Gesellschaft
deutlich gemacht.
Mit dem SPD-Bundesparteitag ist Hannover der Ort des gesellschaftlichen
Fortschritts geworden. Peer Steinbrück hat in seiner Rede
deutlich gemacht, dass er die gesellschaftliche Veränderung
wahrgenommen hat und zum Gegenstand seiner Politik macht. Mit
seinem klaren Bekenntnis zu einem neuen, zukunftsgewandten Gesellschaftsbild
fern von der Biedermeier-Idylle der Union wird deutlich, dass
alleine mit einer Bundesregierung unter seiner Führung eine
moderne Gesellschaft entwickelt werden kann.
Das klare Bekenntnis der SPD, das Institut der Ehe auch gleichgeschlechtlichen
Paaren zu öffnen und damit eine weitere Diskriminierung
von Lesben und Schwulen zu beseitigen, macht deutlich, dass die
SPD die Partei der Moderne, des Fortschritts und der Vielfalt
ist. Die SPD und Kanzler Peer Steinbrück werden die Republik
in die gesellschaftliche Moderne führen. Miteinander. Für
Deutschland.
http://www.spd.de
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- 06.12.2012
Europäischer Gerichtshof rügt
Deutschland zum dritten Mal
Wie lange will die Koalition noch weiter
diskriminieren?
Der EuGH hat heute entschieden, dass die Beihilfe für Beamte
in Krankheitsfällen europarechtlich als Arbeitsentgelt
im Sinne der Gleichstellungsrichtlinie 2000/78/EG zu werten ist,
wenn sie vom Staat als öffentlicher Arbeitgeber finanziert
wird. (Az. C-124/11 u.a.). Das ist der Fall. Dazu erklärt
Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der LSVD begrüßt diese Entscheidung. Damit steht
fest, dass verpartnerte Beamte für ihre Partner ab dem Ablauf
der Umsetzungsfrist der Richtlinie 2000/78/EG am 03.12.2003 dieselbe
Beihilfe hätten erhalten müssen wie verheiratete Beamte.
Eigentlich war das schon lange klar, aber deutsche Verwaltungsgerichte
und die Diskriminierungskoalition haben sich bisher geweigert,
das umzusetzen.
Schon die Vorlage der Sache an den EuGH durch das Bundesverwaltungsgericht
zur Klärung der Frage, ob die Beihilfe Arbeitsentgelt
ist, war überflüssig. Sie ist wohl nur geschehen, um
die Gleichstellung hinauszuzögern. Denn das Bundesverwaltungsgericht
hat schon immer die Auffassung vertreten, dass Kürzungen
der Beihilfe nur durch Klagen auf eine höhere Besoldung
gerügt werden können.
Verzögerungstaktik reagiert auch die Koalition: Das Bundesverfassungsgericht
hat sie im Juni dieses Jahres verurteilt, verpartnerte Beamte
rückwirkend ab dem Inkrafttreten des Lebenspartnerschaftsgesetzes
am 01.08.2001 mit Ehegatten gleichzustellen. Das will die Koalition
mit einem Gesetz umsetzen, dessen Verabschiedung sich nach Einschätzung
des Bundesinnenministeriums bis zum Herbst nächsten Jahres
hinziehen wird.
Die Regierung könnte, wie im Besoldungsrecht üblich,
die vom Bundesverfassungsgericht angeordneten Besoldungserhöhungen
durch Verwaltungsanweisungen vorwegnehmen. Aber das lehnt das
Bundesinnenministerium ab. Der LSVD hat dagegen mit Schreiben
vom 19.011.2012 beim Bundesinnenministerium protestiert und die
FDP gebeten, sich wenigstens in diesem Punkt für die Gleichstellung
einzusetzen. Unsere Schreiben sind bisher nicht beantwortet worden.
Der LSVD rät daher allen Betroffenen zu klagen. Dabei unterstützen
wir sie gern, siehe unseren Ratgebertext http://lsvd.de/899.0.html.
Die erfolgreiche Beschwerde vor dem EuGH ist von dem Berliner
Rechtsanwalt und Notar Dirk Siegfried erstritten worden Link. Der LSVD dankt ihm für sein beharrliches
Engagement.
LSVD-Bundesverband:
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- 05.12.2012
CDU-Parteitag lehnt steuerliche Gleichstellung
ab
Argumentation des Verfassungsgerichts ignoriert
Mit großer Mehrheit haben die Delegierten des CDU-Parteitages
gegen einen Antrag zur steuerlichen Gleichstellung von Eingetragenen
Lebenspartnerschaften gestimmt. Dagegen wurde der diskriminierende
Antrag des Kreisverbandes Fulda in sprachlich entschärfter
Form angenommen. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der anerkennenswerte Versuch einer Gruppe von Abgeordneten
und der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) die CDU auf ihrem
Parteitag aus der gesellschaftspolitischen Sackgasse herauszuführen,
ist gescheitert. Am Ende wurde die bisherige Politik der CDU,
die Homosexuelle zu Bürgerinnen und Bürgern zweiter
Klasse macht, mit klarer Mehrheit bestätigt. Seit gestern
steht fest: die Parteichefin Angela Merkel, die sich mehrfach
gegen die Gleichstellung ausgesprochen hat, ist die Wortführerin
der ideologischen Diskriminierung.
Das Bundesverfassungsgericht hat in fünf Entscheidungen
klargestellt, dass die Diskriminierung von homosexuellen Partnerschaften
mit dem Verweis auf die Tradition der heterosexuellen Ehe nicht
gerechtfertigt werden kann. Die Position des Verfassungsorgans
interessiert die Führung der CDU nicht, sie beharrt auf
einer Politik der ideologischen Arroganz. Die Botschaft vom Parteitag
lautet: mit und in der CDU haben Lesben und Schwule keine gleichberechtigte
Zukunft. Mit dem Festhalten am Ehegattensplitting und der Privilegierung
der klassischen Ehe leistet die CDU den gesellschafts- und familienpolitischen
Offenbarungseid.
Der LSVD fordert nun SPD, Bündnis90/Die Grünen und
die Linke auf, das Primat der Politik zu retten. Nur wenn im
Vermittlungsausschuss zum Jahressteuergesetz 2013 die steuerliche
Gleichstellung festgeschrieben wird, dürfen sie diesem zustimmen.
Die CDU hat gestern bewiesen, dass sie für eine Diskussion
mit Sachargumenten nicht zugänglich ist. Wir hoffen, dass
die Opposition und das Bundesverfassungsgericht diesem Spuk schnell
ein Ende bereiten werden.
Bis dahin raten wir allen benachteiligten Lebenspartnern, sich
durch Klagen und Anträge auf einstweiligen Rechtsschutz
zu wehren. Der LSVD bietet dabei Unterstützung, Rat und
juristische Begleitung.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- Unser Kommentar zum Thema: Es ist schon interessant, mit wieviel Pathos, religiösen
und rechten Bekenntnissen und den uns diskriminierenden "Argumenten"
heute auf dem CDU-Parteitag verhindert wurde, dass Menschen in
homosexuellen Partnerschaften mit der traditionellen Ehe in Fragen
des Steuerrechts gleichgestellt werden könnten.
- Wenn es ums Geld geht, wenn es darum geht,
dass heterosexuelle und homosexuelle Beziehungen finanziell gleichgestellt
werden könnten, werden plötzlich die 50er Jahre aus
der Schublade geholt, wird mit den Diskriminierungen der katholischen
Kirche argumentiert, als seien manche politischen Parteien vom
Vatikan abhängig, was in anderen Fragen nicht der Fall ist.
- Offensichtlich ist gerade die CDU/CSU nicht
in der Lage, einfachste Menschenrechte und die Urteile des Verfassungsgerichts
zu achten. Vielleicht hoffen sie auf die Wähler vom rechten
Rand.
- Und das sind wir aber nicht. (ROSA LÜSTE)
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- 04.12.2012
Uganda will Gesetz gegen Homosexualität
verabschieden
Unterstützung für Lesben und Schwule in Uganda
Das Parlament von Uganda will das Gesetz gegen Homosexualität
noch im Dezember verabschieden. Es sieht Strafverschärfungen
bei homosexuellen Handlungen vor, Propaganda für Homosexualität
soll bestraft werden, auch die Einführung der Todesstrafe
wird weiterhin diskutiert. Die Bundesregierung und andere Geberländer
haben ihre Budgethilfe an Uganda wegen Korruptionsfällen
und Unterstützung von Rebellen im Ost-Kongo ausgesetzt und
in diesem Zusammenhang auch die beabsichtigte Verschärfung
der Gesetzgebung gegen Homosexuelle kritisiert. Dazu erklärt
Axel Hochrein, Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung:
Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ist alarmiert über die Vorgänge
in Uganda. Wir begrüßen, dass die Bundesregierung
den erneuten Versuch Ugandas, die Strafen gegen Homosexuelle
zu verschärfen, aufmerksam verfolgt und Druck ausübt.
Die Bundesregierung muss in bilateralen Gesprächen und in
der Zusammenarbeit mit Uganda versuchen, das Gesetz zu verhindern.
Die Streichung von Hilfsgeldern muss dabei die Ultima Ratio bleiben,
da dies in erster Linie die Ärmsten trifft. Unsere Stiftung
hat gerade in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium eine
Informationsreise von Aktivistinnen und Aktivisten aus elf afrikanischen
Ländern und dem Libanon nach Berlin organisiert und betreut.
Wir haben uns von ihnen auch erläutern lassen, wie wir sie
im Kampf gegen solche Strafgesetze unterstützen können.
Die zurückgehaltenen Gelder sollten in gezielte Projektarbeit
fließen, etwa in Projekte zur Armutsbekämpfung, Projekte
im Gesundheitsbereich und auch in Projekte, die die Einhaltung
von Menschenrechtsstandards garantiert und LGBTI-Menschenrechte
einschließt.
Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung arbeitet seit Jahren mit den Organisationen
Sexual Minorities Uganda (SMUG) und Freedom
& Roam Uganda (FARUG) zusammen, um die Menschenrechtssituation
von Lesben, Schwulen und Transsexuellen in Uganda zu verbessern.
Wir unterstützen weiterhin unsere Freundinnen und Freunde
mit Spendengeldern. Auch im aktuellen Fall stehen wir mit ihnen
in Kontakt. Spenden zur Unterstützung von FARUG und SMUG
leitet die Hirschfeld-Eddy-Stiftung in voller Höhe weiter.
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- 04.12.2012
Pressemitteilung
Seyran Ates mit RESPEKTPREIS 2012
ausgezeichnet
BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE würdigt Engagement für
eine sexuelle Revolution in muslimischen Communitys
Heute hat das BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE Seyran Ates im Grand
Hotel Esplanade mit dem RESPEKTPREISES 2012 ausgezeichnet. Der
Preis wurde zum dritten Mal vergeben. Nominiert waren in diesem
Jahr zudem die Kabarettistin Gabi Decker, der Buchautor David
Berger sowie der Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.
Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt die Vorsitzende der
Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes, Irmingard Schewe-Gerigk.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, unter dessen
Schirmherrschaft das Bündnis steht, wurde durch Staatssekretärin
Barbara Loth vertreten.
Hierzu erklärt Katayun Pirdawari, Vorstandsmitglied des
Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):
Seyran Ates kämpft seit Jahren engagiert gegen überholte
Traditionen, die der Gleichberechtigung zwischen Männern
und Frauen und der Akzeptanz von Lesben und Schwulen zuwider
laufen. Für ihr Engagement für eine sexuelle
Revolution in muslimischen Communitys hat sie immer wieder
Anfeindungen und Gefahren auf sich nehmen müssen. Doch sie
hat sich nie einschüchtern lassen. Insbesondere wir Lesben
und Schwulen mit Migrationshintergrund sind Seyran Ates zu großem
Dank verpflichtet.
Die heutige Preisverleihung fand im Rahmen der Jahresabschlusstagung
des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE statt. Bei der Veranstaltung
wurden zudem die aktuelle Kriminalitätsstatistik homophober
Übergriffe im Jahr 2012 sowie das Antidiskriminierungskonzept
Pink Pillow aus dem Hotelleriebereich vorgestellt.
Um aktiv gegen Homophobie einzutreten setzt der LSVD Berlin-Brandenburg
im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration
und Frauen Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), das
von ihm initiierte Bündnis gegen Homophobie im Rahmen der
Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und
Akzeptanz sexueller Vielfalt um.
Die Mitglieder des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE:
AKADEMIE DER KÜNSTE AOK NORDOST ARBEITERWOHLFAHRT
(AWO) BALANCE BERLINER FUSSBALL-VERBAND E.V.
BERLINER BANK BBK BERLINER STADTREINIGUNGSBETRIEBE
(BSR) BERLIN TOURISMUS MARKETING GMBH / VISIT BERLIN
BERLINER VERKEHRSBETRIEBE (BVG) BRUNO GMÜNDER VERLAG
COCA-COLA ERFRISCHUNGSGETRÄNKE AG UND COCA-COLA GMBH
DEUTSCHE BANK BERLIN DEUTSCHE OPER BERLIN
DER POLIZEIPRÄSIDENT IN BERLIN DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
E.V. (DFB) DEUTSCHER GEWERKSCHAFTSBUND BERLIN-BRANDENBURG
(DGB) DEUTSCHES ROTES KREUZ BERLIN EVANGELISCHE
KIRCHE EVANGELISCHE JUGEND FRIEDRICHSTADTPALAST
GKL GRAND HOTEL ESPLANADE BERLIN HELDISCH
HERTHA BSC BERLIN HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT
MBH HUMANISTISCHER VERBAND DEUTSCHLANDS (HVD) -INTERNATIONALE
FILMFESTSPIELE BERLIN / BERLINALE JAZZ RADIO 106,8
JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN KAISER´S TENGELMANN-
KNOW:BODIES -LANDESSPORTBUND BERLIN LANDESVERBAND DEUTSCHER
SINTI UND ROMA BERLIN-BRANDENBURG E.V. NOVOTEL
RADISSON BLU PFIZER DEUTSCHLAND PRO FAMILIA BERLIN
SAP AG STIFTUNG BRANDENBURGISCHE GEDENKSTÄTTEN
STIFTUNG DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS
TENNIS BORUSSIA BERLIN E.V. (TEBE) TERRE DES FEMMES
MENSCHENRECHTE FÜR DIE FRAU E.V. THEATER AN
DER PARKAUE TÜRKISCHER BUND IN BERLIN-BRANDENBURG
(TBB) TÜRKIYEMSPOR BERLIN 1978 E.V. VEREIN
IRANISCHER FLÜCHTLINGE E.V. VODAFONE WALL
AG ZENTRALRAT DEUTSCHER SINTI UND ROMA 1EDU
http://www.stopp-homophobie.de
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
-
- 03.12.2012
- In die Mitte oder an den Rand? Quo vadis
CDU?
- Vom 3-5. Dezember findet in Hannover der
25. Parteitag der CDU statt. Zur Diskussion stehen zwei Anträge
zur Bewertung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften im Einkommensteuerrecht.
Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes
(LSVD):
- Der LSVD begrüßt den Antrag zur
steuerlichen Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften
auf dem CDU Bundesparteitag. In Abstimmung mit den Lesben und
Schwulen in der Union (LSU) fordern die Antragstellenden die
CDU/CSU Bundestagsfraktion und die Bundesregierung auf, einen
Gesetzentwurf vorzulegen, um die steuerliche Benachteiligung
von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zu beseitigen.
- Wir meinen, dass es höchste Zeit ist,
dass die CDU sich in einer offenen Diskussion neu zum Thema Eingetragene
Lebenspartnerschaften positioniert und sich der Lebenswirklichkeit
stellt. Die grundsätzliche Ablehnung, wie sie von Partei-
und Fraktionsführung ständig wiederholt wird, entspricht
auch nicht mehr dem Empfinden vieler Funktionsträger und
der Basis. Dies hat der Antrag einer Gruppe von Abgeordneten
im Sommer dieses Jahres gezeigt.
- Der Umgang mit dem Antrag wird zeigen, welchen
gesellschaftspolitischen Weg die CDU einschlagen will. Gleichstellung
ist eine Forderung, die aus der Mitte der Gesellschaft an die
CDU herangetragen wird. Die Bürgerinnen und Bürger
in Deutschland befürworten mehrheitlich die vollständige
Anerkennung und rechtliche Gleichstellung.
- Für die CDU geht es nicht nur darum,
11 Jahre nach der Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft
endlich ihren Frieden mit diesem Rechtsinstitut zu machen, sondern
auch Glaubwürdigkeit im gesellschaftspolitischen Diskurs
zurück zu gewinnen. Deshalb fordern wir die Delegierten
des Parteitages auf, dem Antrag zuzustimmen.
LSVD-Bundesverband, Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
- 03.12.2012
- PRESSEMITTEILUNG
Hassseite kreuz.net seit 03.12.2012,
01:00 Uhr nicht mehr erreichbar.
Weiterer Teilerfolg der Aktion STOPPT KREUZNET des Bruno Gmünder
Verlags
Der Bruno Gmünder Verlag, das Team und die Unterstützer
der Kampagne STOPPTKREUZNET zeigen
sich erfreut, dass die Hetzseite, abgeschaltet ist. Den Machern
und Zuträgern scheint es inzwischen zu
riskant, weiterhin aus der Anonymität gegen Homosexuelle,
Juden, Politiker, weltoffenen Katholiken und
Journalisten zu hetzen und haben die Seite vorerst
geschlossen. Der Aktion STOPPTKREUZNET ist es
gelungen, der Öffentlichkeit die Gefährlichkeit dieser
Hassseite zu vermitteln und hat dazu beigetragen,
dass die kriminalpolizeilichen Ermittlungen jetzt auf Hochtouren
laufen.
Verlagschef Tino Henn: Spätestens jetzt zeigt sich,
dass sich unsere Kampagne bewährt. Als Verlag der
schwulen Community wollten wir ein klares politisches Zeichen
setzen, dass wir Hassreden in unserer
Gesellschaft nicht dulden dürfen. Unsere Kopfprämie
auf die Namhaftmachung der Hintermänner war
anfangs umstritten, zeigt jetzt aber immer mehr Erfolg. Wir rufen
die Macher und Zuträger von kreuz.net
jetzt dringend auf, sich ihrem Bischof oder noch besser der Polizei
zu stellen. Nur so werden sie im
Gerichtsverfahren mildernde Umstände bekommen.
Der Ermittlungsdruck hatte bereits zur Enttarnung des Sprechers
des Netzwerks katholischer Priester,
Hendrik Jolie, geführt. David Berger, Theologe, Buchautor
und Koordinator der Kampagne, hofft jetzt, dass
die Ermittlungen jetzt auch schnell zur weiteren Enttarnung der
Macher und Zuträger führt. Der
Staatsanwaltschaft waren eine Namensliste und umfangreiches Material
mit Hinweisen übergeben worden.
David Berger gibt weiterhin zu bedenken:
1.) Es ist durchaus möglich, dass sich die Hassseite strategisch
für einige Wochen ins Off zurückzieht, um -
wenn der sich in den letzten Tagen intensivierende Sturm vorüber
ist - neu aufzutauchen.
2.) Sollte Kreuz.net wirklich Geschichte sein, ist es nur eine
Frage der Zeit, bis die reaktionären Katholiken,
die bisher diese Seite gemacht, beliefert und gestützt haben,
mit neuen Internetseiten wieder auftauchen.
Schon jetzt zeigen die Sympathisanten von kreuz.net ganz offen
auf anderen Internetseiten ihr Gesicht und
formulieren dort ihre Hassparolen.
3.) Der gesamte kirchlich-homophobe Sumpf, dessen deutlichste
Frucht bisher kreuz.net war, wird auch
ohne diese Domain in seinem perfiden Treiben weitermachen. Die
Deutsche Bischofskonferenz muss ein
deutliches Signal setzen, dass Hassreden, Homophobie und Antisemitismus
nicht christlich sind und in der
katholischen Kirche nicht duldet werden.
Gerade aufgrund dieser Konstellationen ist es wichtig, jetzt
energisch und ermutigt durch die bisherigen
Erfolge weiterzukämpfen! Die kriminellen Macher dieser Seite
müssen enttarnt werden und dürfen nicht
ungestraft davonkommen. Das Entstehen neuer homophober Seiten
unter dem Deckmantel der
Religionsfreiheit und ungebremst durch die Kirche muss verhindert
werden.
Die Kampagne hat inzwischen eine weit über die schwule Community
reichende Dimension erreicht. David
Berger, Koordinator der Kampagne STOPPTKREUZNET: Zum
ersten Mal seit Jahren tritt die schwule
Community weitgehend geschlossen gegen Schwulenhass auf. Unterstützt
von Menschenrechtlern und
zahlreichen politisch motivierten Menschen und getragen von einem
eindeutigen Wohlwollen der
Öffentlichkeit. Wir konnten dadurch klar zeigen: Die einmal
erkämpften Freiheiten lassen wir uns von Euch unter dem
Deckmantel der falsch verstandenen Religions- und Meinungsfreiheit
nicht mehr nehmen!
Dr. David Berger, Koordinator Stoppt Kreuz.net
- Weitere Informationen unter http://www.stopptkreuznet.de
-
- Die Webseite von kreuz.net ist aus dem
Netz verschwunden
- Wir sind sehr froh, dass diese Hassprediger
anscheinend aufgeben mussten
- Die Webseite von kreuz.net lässt
sich seit heute Morgen nicht mehr aufrufen. Dazu erklärt
Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in
Deutschland (LSVD):
- Kreuz.net hat seit 2004 unbehelligt gegen
Ausländer, Juden, Homosexuelle und Kirchenleute gehetzt,
die den Machern nicht konservativ genug waren. Wir haben das
jahrelang hinnehmen müssen, weil den Betreibern juristisch
nicht beizukommen war. Regelmäßig wurden wir darauf
verwiesen, dass der Server im Ausland steht. Nach den unsäglichen
Artikeln von kreuz.net über Dirk Bach nach dessen plötzlichem
Tod hat sich eine Protestwelle weit über die Community hinaus
formiert und eine breite Öffentlichkeit gegen kreuz.net
protestiert. Endlich wurde auch unsere Strafanzeige wegen Volksverhetzung
gegen die Macher von kreuz.net von Seiten der Staatsanwaltschaft
ernst genommen. Gleichzeitig hat der Bruno-Gmünder-Verlag
zusammen mit David Berger die Kampagne STOPPT KREUZNET
gestartet und eine Belohnung für die Ermittlung der Macher
von kreuz.net ausgelobt.
- Das hat viele veranlasst, uns und der Aktion
STOPPT KREUZNET Hinweise auf Leute zu übermitteln,
die bei kreuz.net Artikel veröffentlicht haben. Dadurch
konnte aufgedeckt werden, dass auch - wie schon lange vermutet
- katholische Priester über Jahre hinweg bei kreuz.net mit
gearbeitet haben. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte zwar angekündigt,
dass sie gegen Geistliche einschreiten werde, die auf kreuz.net
veröffentlichen. Aber das war offensichtlich nicht ernst
gemeint. Jedenfalls hat sich Kardinal Lehmann damit begnügt,
einem Pfarrer aus seinem Bistum zu verzeihen, der seine jahrelange
Mitarbeit bei kreuz.net nach anfänglichem Leugnen schließlich
eingeräumt und als Fehler bekannt hat".
- Daraufhin haben wir von der Katholischen
Bischofskonferenz gefordert, dass sie allen katholischen Pfarrern,
Ordensangehörigen und Beschäftigten in katholischen
Einrichtungen ausdrücklich verbietet, bei dem Hassportal
kreuz.net mitzuarbeiten oder dort Beiträge zu veröffentlichen
und dass sie für den Fall der Zuwiderhandlung Disziplinarmaßnahmen
androhen soll. Wir nehmen an, dass die Verantwortlichen der Katholischen
Kirche deshalb die Macher von kreuz.net aufgefordert haben, die
Seite vom Netz zu nehmen.
- Das ist einerseits erfreulich, bestätigt
aber andererseits unsere Vermutung, dass die Katholische Kirche
tatsächlich Einfluss auf die Macher von kreuz.net hat und
dass sie das Hassportal jahrelang (wohlwollend?) geduldet hat.
- Wir werden sehr aufmerksam beobachten, ob
dies nur ein taktischer Schachzug des Hetzportals ist, und es
an anderer Stelle - möglicherweise im neuen Gewand - wieder
auftaucht.
- LSVD-Bundesverband, Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
- 30.11.2012
- Priester möchte Verbot der Homosexualität
- Siehe diese Nachricht von Queer.de
-
- 30.11.2012
Mitteilung für die Presse
Dittmar: Ausgrenzung ist der falsche
Weg
Zum Welt-AIDS-Tag am morgigen 1. Dezember
erklärt der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der
Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), Ansgar Dittmar:
Jedes Jahr am 1. Dezember wird an die Menschen erinnert, deren
Leben sich durch HIV und AIDS grundlegend verändert hat
- am Welt-AIDS-Tag wird aber auch denjenigen gedacht, die den
Kampf gegen diese Krankheit verloren haben.
Jedes Jahr infizieren sich rund 2 700 Menschen in Deutschland
mit dem HI- Virus. 2 700 Einzelschicksale, die die Betroffenen
und ihre Angehörigen grundlegend treffen und ihr Leben verändern.
Es stellen sich Fragen: Wem erzähle ich es? Werde ich ausgegrenzt?
Was ist meine Zukunft?
HIV und AIDS können jeden treffen - das wird zu oft vergessen
und verdrängt. Zwangstests - wie in Sachsen Anhalt gefordert
- sind der falsche Weg. Das sind panische Versuche, bestimmte
Gruppen auszugrenzen. Wir brauchen gute Präventionsarbeit
und Unterstützung der Betroffenen - keine unnötige
Kriminalisierung und Ausgrenzung!
HIV und AIDS erreichen alle Lebenslagen, den Arbeitsplatz, die
Familie, das Wohnumfeld, die Freunde. Es darf zu keiner Ausgrenzung
von Betroffenen kommen. Sie müssen sich in jeder Lebenslage
auf ihr Umfeld verlassen können. Politik kann das ihre tun.
Leider tut die aktuelle Bundesregierung nichts. Aufklärung,
um Neuinfektionen zu verhindern, wird reduziert. Den Gruppen,
die sich um Aufklärung kümmern, werden die Mittel gekürzt.
Wir brauchen gezielte Aufklärung, Prävention, Solidarität,
einen umfassenden Diskriminierungsschutz der Betroffenen sowie
eine pharmaunabhängige Forschung in Deutschland. Wir müssen
aus dem HIV/AIDS-Nationalplan der rot-grünen Bundesregierung
von 2009 Schlüsse ziehen und für eine staatliche, zwischenmenschliche
und gesellschaftspolitische Zusammenarbeit werben, die an HIV/AIDS
erkrankte Menschen nicht ausgrenzt, sondern ihnen ein Leben in
der Gesellschaft auf allen Ebenen ermöglicht. HIV und AIDS
kann jede und jeden treffen. Wir halten am Welt-AIDS-Tag inne,
sind berührt, zum Teil entsetzt über die Erzählungen
von Betroffenen und deren Erlebnisse mit der Krankheit und dem
Umgang ihres Umfeldes. Alle 365 Tage einmal - wir müssen
aber an jedem Tag daran denken und handeln mit guter Präventionsarbeit
und Unterstützung der Betroffenen.