- Dezember 2011
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- 22.12.2011
Save the date: Neuer Film im Homosexuellen-Denkmal
Veranstaltung zur Übergabe
an die Öffentlichkeit
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
in Berlin wurde 2008 der Öffentlichkeit übergeben.
Initiatoren waren die Initiative »Der homosexuellen NS-Opfer
gedenken« und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD). Es
entstand nach dem Entwurf des dänisch-norwegischen Künstlerduos
Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Bestandteil des Denkmals
ist ein Film, der in Abständen durch Filme anderer Künstlerinnen
und Künstler ersetzt werden soll. Am 26. Januar 2012 wird
der zweite Film in einem Festakt der Öffentlichkeit präsentiert.
- PROGRAMM
Begrüßung
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für
die ermordeten Juden Europas
Grußwort
Günter Dworek, Lesben- und Schwulenverband in Deutschland
(LSVD)
Einführung zum Film
Dr. Klaus Müller, Jurymitglied
Festvortrag
Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M., Richterin des Bundesverfassungsgerichts
(Erster Senat)
Dankworte der Künstler
Gerald Backhaus, Bernd Fischer und Ibrahim Gülnar
anschließend Kranzniederlegung
Wann: 26. Januar 2012, um 14 Uhr,
Wo: Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Ort
der Information, Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin
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- 22.12.2011
Vorerst kein Hassgesetz in St. Petersburg
St. Petersburg wird vorerst kein neues
Gesetz bekommen, nach dem etwa Homosexuelle mit harten Strafen
bedroht werden. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage
von Volker Beck, Sprecher für Menschenrechtpolitik
und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion
von Bündnis 90 / Die Grünen hervor.
- Dazu erklärt er:
Dieses infame Hassgesetz liegt glücklicherweise auf Eis.
Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle in St. Petersburg müssen
nun vorerst keine harten Strafen befürchten. Einem gemütlichen
Winterspaziergang zu zweit oder einem Kuss zu Neujahr steht nun
zumindest das Ordnungswidrigkeitenrecht nicht mehr im Wege. Ähnliche
Vorschriften in den Regionen Archangelsk und Rjasan müssen
nun abgeschafft werden.
Es ist allerdings bezeichnend, dass das Stadtparlament es nicht
geschafft hat, gegen diesen absurden Gesetzentwurf zu stimmen.
Er wurde nur einfach nicht mehr behandelt. Da die Legislaturperiode
des Stadtparlaments mittlerweile abgelaufen ist, das Gesetz aber
noch nicht beschlossen wurde, ist der Gesetzgebungsprozess nun
einstweilen beendet. Diesen Grundsatz der Diskontinuität
kennt glücklicherweise auch das russische Recht. Der Gesetzentwurf
kann in der neuen Legislaturperiode jedoch wieder unverändert
eingebracht werden.
Wir müssen nun wachsam bleiben. Zwar haben die nationalistischen
Hardliner der Partei Einiges Russland bei den vergangenen
Wahlen landesweit einen schweren Dämpfer erlitten. Und auch
das Wahlkampfgetöse ist nun glücklicherweise leiseren
Tönen gewichen. Der Hass auf Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle
ist aber in Teilen der russischen Gesellschaft und Politelite
immer noch verbreitet. Neue Initiativen zu derartigen Hassgesetzen
sind daher in St. Petersburg, Moskau oder auf Föderationsebene
durchaus möglich.
Die Bundesregierung und Bundesaußenminister Westerwelle
haben die Pflicht, hier weiterhin am Ball zu bleiben und für
die Menschenrechte einzustehen. Denn bei aller Erleichterung
über das einstweilige Scheitern des Gesetzes in St. Petersburg
bleibt offensichtlich, dass Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle
in Russland nach wie vor schwer diskriminiert und gesellschaftlich
an den Rand gedrängt werden. Wer sich also in St. Petersburg
an Neujahr öffentlich küsst, muss zwar derzeit nicht
die Polizei, aber leider den nationalistischen Nachbarn fürchten.
In den Regionen Archangelsk und Rjasan allerdings gibt es bereits
Gesetze, die dem Entwurf in St. Petersburg sehr ähnlich
sind. Dass muss sich ändern, denn mit der Europäischen
Menschenrechtskonvention und der Verfassung der Russischen Föderation
sind sie nicht in Einklang zu bringen. Auch an diesen weniger
prominenten Orten muss die Bundesregierung genau hinschauen.
In der Antwort auf meine Kleine Anfrage zieht sie sich hier allzu
leicht aus der Affäre.
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- 16.12.2011
- UN veröffentlichen bahnbrechenden
Report zu sexueller Identität und Orientierung
Zum heute veröffentlichten UN-Report über sexuelle
Identität und Orientierung erklärt Volker Beck, Sprecher
für Menschenrechtpolitik und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen:
Der heute veröffentlichte Report der Vereinten Nationen
ist bahnbrechend. Hinter den staubtrockenen Formulierungen verbergen
sich großartige Neuigkeiten. Die UN fordern ihre Mitgliedstaaten
sehr eindringlich und nachdrücklich auf, die gesetzliche
und gesellschaftliche Diskriminierung von LGBTI zu beenden.
Bundesaußenminister Westerwelle muss jetzt eine Strategie
zur Umsetzung und Unterstützung des Reports in den Mitgliedsstaaten
auf den Weg bringen.
Dieser Report macht Hoffnung, dass sich weltweit endlich etwas
zur Verbesserung der Situation der LGBTI verändert. Der
16. Dezember 2011 ist ein guter Tag für die Durchsetzung
der Menschenrechte und in der Geschichte der Vereinten Nationen.
Jetzt sind die UN, die Zivilgesellschaft und wir Menschenrechtlerinnen
und Menschenrechtler in der Pflicht, diese geforderten Veränderungsprozesse
einzufordern und zu überwachen.
Der Katalog der Empfehlungen schreibt allen UN-Mitgliedsstaaten
ins Stammbuch, was eigentlich selbstverständlich sein sollte:
Diskriminierung und Gewalt gegenüber LGBTI sind Menschenrechtsverletzungen.
Daher müssen nun alle Staaten Gewaltverbrechen an LGBTI
rückhaltlos aufklären und ihre eigenen Gesetze endlich
human und menschenrechtskonform gestalten. Straftatbestände,
die Homosexualität unter Strafe stellen, verstoßen
nun klar gegen die Forderungen der Vereinten Nationen. Ebenso
diskriminierendes Staatshandeln in allen öffentlichen Lebensbereichen.
Als erstes dürfte sich Russland von dem Report angesprochen
fühlen. Die angekündigten Diskriminierungsgesetze in
St. Petersburg und anderen russischen Regionen sind nun nicht
mehr mit Russlands Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen in
Einklang zu bringen. Und viele weitere Staaten der Welt müssen
nun ihre Rechtslage überprüfen und ändern.
Der Report wird öffentlich präsentiert im Rahmen der
19. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates im März 2012. Im
Rahmen dessen wird eine öffentliche Paneldiskussion am
7. März 2012 in Genf stattfinden, an der Volker Beck teilnehmen
wird.
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- 14.12.2011
Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule
SPD greift Forderung des LSVD auf
Die SPD-Bundestagsfraktion wird einen Antrag zur Öffnung
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den Bundestag
einbringen. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD):
Wir begrüßen die klare Positionierung der SPD zur
Öffnung der Ehe. Dem Beschluss des Bundesparteitages entsprechend,
hat nun die Bundestagsfraktion einen Antrag zum Recht auf Eheschließung
für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Damit greift
die SPD eine seit langem vom LSVD erhobene Forderung auf.
Zu Recht betont die SPD, dass die Öffnung der Ehe der logische
und beste Weg zur rechtlichen Gleichstellung von Eingetragenen
Lebenspartnerschaften mit der Ehe ist. Nach zehn Jahren Eingetragener
Lebenspartnerschaft ist Deutschland nun reif für die homosexuelle
Ehe, die Bevölkerung akzeptiert die Lebenspartnerschaft
schon längst als Homosexuellen-Ehe.
Der Gesetzgeber kann die Ehe durch eine Neufassung im Bürgerlichen
Gesetzbuch (§ 1353 BGB) öffnen. Dafür reicht eine
einfache Mehrheit. Die Forderung nach Öffnung der Ehe wird
bislang von den drei Oppositionsparteien getragen. In der FDP
gibt es noch keinen Beschluss dazu, die Union verweigert sich
der vollständigen Gleichstellung.
- http://www.lsvd.de
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- 09.12.2011
- Council of Europe (COE): LGBTI Rights
in Europe
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/
- Der Europarat hat den zweiten Report über
die Lage von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern in
Europa veröffentlicht: LGBTI Rights in Europe
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- 08.12.2011
- Glückliches Ende eines langen Kampfes
Baden-Württemberg öffnet die
Standesämter
Der Landtag von Baden-Württemberg hat gestern das Gesetz
zur Aufhebung des Gesetzes zur Ausführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes
(Drucksache 15 / 768) verabschiedet. Dazu erklärt Manfred
Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Endlich ist der lange Kampf ums Standesamt zu Ende. Zehn Jahre
hat es gedauert, erst jetzt können sich Lesben und Schwule
im ganzen Bundesgebiet in den Standesämtern das Ja-Wort
geben.
Baden-Württemberg war das letzte Bundesland, das von der
Länderöffnungsklausel Gebrauch gemacht hatte und über
Jahre lesbische und schwule Paare mit unübersichtlichen
Sonderregelungen traktierte. Wir freuen uns, dass die neue Landesregierung
diese homophobe Gesetzgebung abgeschafft hat.
Damit gilt in der ganzen Bundesrepublik nun einheitlich das Personenstandsrecht:
Das heißt, es sind die gleichen Behörden zuständig
und jedes Paar kann heiraten, wo es will. Auch wer nicht in Baden-Württemberg
lebt, kann ab Bekanntgabe des Gesetzes die Standesämter
dort aufsuchen.
Wir danken allen, die uns in diesem langen Kampf unterstützt
haben.
- http://www.lsvd.de
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- 07.12.2011
Aufklärung über Homosexualität
in der russischsprachigen Community in Berlin
Lesben- und Schwulenverband veröffentlicht
mit Unterstützung von Harmonie e.V. und Jüdischer Gemeinde
Aufklärungsbroschüren
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hat
im Rahmen der Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung
und Akzeptanz sexueller Vielfalt von der 72-seitigen Aufklärungsbroschüre
Liebe verdient Respekt eine deutsch-russische Variante
produziert. Unterstützt wurde der LSVD Berlin-Brandenburg
dabei vom Integrationszentrum Harmonie e.V.
Hierzu erklärt Larissa Neu, Geschäftsführerin
des Integrationszentrums Harmonie e.V.:
Jeder Mensch hat das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.
Wir leben zusammen in einer Gesellschaft. Doch leider werden
Migrantinnen und Migranten sowie Homosexuelle noch immer diskriminiert
wir wenden uns entschieden gegen solche gesellschaftlichen
Missstände.
Harmonie e.V. ist ein Verein von und für Migrantinnen und
Migranten aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Der
Verein hat in den vergangenen Monaten die sexuelle Vielfalt
in den Mittelpunkt der Projektarbeit gestellt. Die Vereinsvertreterinnen
und vertreter von Harmonie wurden u.a. von den Leiterinnen
des Zentrums für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) des
LSVD Berlin-Brandenburg geschult. Eine enge Partnerschaft zwischen
den beiden Vereinen ist in 2011 erwachsen.
Darüber hinaus haben der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
und das Integrationszentrum Harmonie e.V. mit Unterstützung
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin einen deutsch-russischen
Elternbrief zum Thema gleichgeschlechtliche Liebe produziert.
Damit setzt die Jüdische Gemeinde sowohl als Religionsgemeinschaft
als auch als Organisation, deren Mitglieder zu 70 Prozent russischsprachig
aufgewachsen sind, abermals ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie.
Als Kooperationspartner konnten die Arbeitsgemeinschaft schwule
Lehrer in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin
und das Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg gewonnen werden.
Zudem sollen russischsprachige Lesben, Schwule, Bisexuelle und
Transgender zukünftig stärker durch Gruppenangebote
empowert und unterstützt werden. Seit September 2011 treffen
sich die Mitglieder von Quarteera e.V. jeden zweiten Dienstag
in den Räumen des LSVD Berlin-Brandenburg und bieten damit
eine neue Möglichkeit zum Austausch. Weitere Informationen
unter:
http://www.berlin.lsvd.de
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- 06.12.2011
Dittmar:
- Klares Signal zur Gleichstellung von Lesben
und Schwule
Zur heutigen Entscheidung des SPD Bundesparteitages, die Ehe
auch für Lesben und Schwule zu öffnen, erklärt
der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos),
Ansgar Dittmar:
Die SPD hat ein deutliches Zeichen für die vollständige
Gleichstellung von Lesben und Schwulen in der Gesellschaft gesetzt.
Es gibt heute keine Legitimation mehr für die beiden parallel
laufenden Institute der Ehe und der Lebenspartnerschaft. Die
SPD hat damit wieder bewiesen, dass sie die Fortschrittspartei
ist und die gesellschaftliche Weiterentwicklung entscheidend
prägt. Und sie hat ein deutliches Zeichen gesetzt für
ihren Willen, eine moderne, tolerante Gesellschaft zu gestalten!
http://www.spd.de/spd_organisationen/schwusos/
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- 02.12.2011
- Danke Lala Süsskind!
Lesben- und Schwulenverband dankt Vorsitzender
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für ihr Engagement
gegen Homophobie
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) bedankt
sich bei der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin,
Lala Süsskind, für ihr Engagement gegen Homophobie
und beglückwünscht sie zum Tolerantia-Preis von Maneo,
der ihr gestern im Roten Rathaus vom Regierenden Bürgermeister
Klaus Wowereit überreicht wurde. Lala Süsskind selbst
bezeichnete ihr Wirken als Selbstverständlichkeit
gesellschaftlichen Engagements. Der lange Applaus der geladenen
Gäste darunter Vertreterinnen und Vertreter von Lesben-
und Schwulenorganisationen aus der ganzen Welt machte
hingegen deutlich, welche herausragende Anerkennung Lala Süsskind
genießt.
Von 1990 bis 2003 war Lala Süsskind Vorsitzende der zionistischen
karitativen Frauenorganisation WIZO in Deutschland. Im Januar
2008 wurde sie zur Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in
Berlin gewählt. Seit September 2008 gehört sie dem
Präsidium des Zentralrats der Juden an. Am kommenden Wochenende
wird die Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde
zu Berlin neu gewählt. Lala Süsskind tritt nicht wieder
an, zukünftig möchte sich die 65jährige wieder
mehr Zeit für ihre Familie nehmen.
Von Anfang an hat Lala Süsskind die sog. Regenbogenbrücke
zwischen Berlin, Tel Aviv und Köln unterstützt. Und
auch in Berlin hat sie sichtbare Akzente gegen Homophobie und
Hassgewalt gesetzt. Sie unterstützte den Lesben- und Schwulenverband
Berlin-Brandenburg bei dem Vorhaben, das Spreeufer gegenüber
dem Bundeskanzleramt nach dem Begründer der ersten homosexuellen
Emanzipationsbewegung, Dr. Magnus Hirschfeld, zu benennen. Am
8. Mai 2008 fand die gemeinsame Einweihungsfeier statt. Im Jahr
2009 folgte die Gründung des Bündnisses gegen
Homophobie, die Jüdische Gemeinde zu Berlin zählte
als einzige Religionsgemeinschaft zu den Gründungsmitgliedern.
Die Evangelische Kirche folgte später diesem Beispiel. Im
September 2011 fand die gemeinsame Einweihung von zwei Gedenktafeln
für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Magnus-Hirschfeld-Ufer
statt. In der gesamten Gedenkpolitik der vergangenen Jahre können
die Jüdische Gemeinde zu Berlin und der Lesben- und Schwulenverband
Berlin-Brandenburg auf eine kontinuierliche und fruchtbare Zusammenarbeit
zurückblicken. Vielen Dank Lala Süsskind!
http://www.berlin.lsvd.de
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- 02.12.2011
- Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Stiftung für
die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender
- Drohende Verschärfung des homophoben
Strafrechts in Nigeria
Protestbriefe an die nigerianische Botschaft
Der nigerianische Senat hat am 29.11.2011 die sog. "Same
Gender Marriage Prohibition Bill" verabschiedet. Dieses
Gesetz sieht vor, dass Personen, die eine gleichgeschlechtliche
Ehe oder Partnerschaft eingehen, mit einer Haftstrafe von 14
Jahren belegt werden.
Darüber hinaus sieht das Gesetz vor, dass jede Person, die
Homosexuellen-Clubs, Gesellschaften oder Organisationen registriert,
unterhält oder unterstützt oder eine gleichgeschlechtliche
Zuneigung zur Schau stellt, ein Verbrechen begeht, das mit eine
Haftstrafe von zehn Jahren geahndet wird.
Das Gesetz, das noch vom Repräsentantenhaus verabschiedet
und vom Staatspräsidenten unterzeichnet werden muss, verletzt
elementare Menschenrechte, wie sie in der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte und im Internationalen Pakt über bürgerliche
und politische Rechte (ICCPR) festgelegt sind, den auch Nigeria
unterzeichnet hat.
Wir haben den Bundesaußenminister heute gebeten, gegenüber
den nigerianischen Behörden auf die Einhaltung bestehender
Verträge zu dringen, gegen das homophobe Vorhaben Protest
einzulegen und den nigerianischen Kolleginnen und Kollegen deutlich
zu machen, dass die sexuelle Identität ein Menschenrecht
ist und selbstverständlich auch Schwule, Lesben, Bisexuelle
und Transgender Anspruch auf die Gewährung der Menschenrechte
haben.
Wir rufen dazu auf, wegen des Gesetzesvorhabens Protestbriefe
an die nigerianische Botschaft zu schicken. Ein Musterbrief
findet sich hier!
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
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- 01.12.2011
- Film "Romeos" erst ab 16 Jahre
Homophobe Begründung der FSK
Der Arbeitsausschuss der FSK hat mit Entscheid vom 05.09.2012
die beantragte Freigabe ab 12 Jahren für den Film "Romeos"
von Sabine Bernardi zurückgewiesen und erst ab 16 Jahren
freigegeben. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Die Beurteilung der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft)
zu dem Film "Romeos" ist vollkommen unakzeptabel. Die
FSK begründet die Altersbeschränkung (ab 16 Jahre)
damit, der Film behandle "ein schwieriges Thema, welches
für die Jüngsten der beantragten Altersgruppe, die
sich in diesem Alter in ihrer sexuellen Orientierungsphase befinden,
sehr belastbar sein könnte".
- Wie ist das gemeint? Verbietet die FSK auch
Filme über heterosexuelle Jugendliche, die sich den Problemen
der ersten Liebe widmen? Hat sich die FSK schon mal überlegt,
welche Belastung die wiederholte Darstellung von vermeintlich
normaler Heterosexualität für heranwachsende homo-
oder bisexuelle Menschen hat?
In der Begründung heißt es weiter: "die Schilderung
einer völlig einseitigen Welt von Homosexualität im
Film könnte hier zu einer Desorientierung in der sexuellen
Selbstfindung führen." Die Qualifizierung des privaten
Umfelds von Lesben, Schwulen und Transgender als "einseitige
Welt von Homosexualität" diffamiert eine ganze Bevölkerungsgruppe.
Die sich daran anschließenden Behauptung, das im Film zu
sehen, könne zu Desorientierung in der sexuellen Selbstfindung
führen, bedient sich des Vorurteils, Homosexualität
sei ansteckend oder könne gar durch das Betrachten von Bildern
übertragen werden.
In diesem homosexuellenfeindlichen Tenor geht es weiter, etwa
wenn die FSK schreibt, die "explizite Darstellung von schwulen
und lesbischen Jugendlichen und deren häufiger Partnerwechsel
können verwirrend auf junge Zuschauer wirken". Wir
sind schockiert, dass die FSK eine Umpolungsrhetorik benutzt,
die wir sonst nur aus Kreisen fundamentalistischer Homosexuellenhasser
kennen.
Wie wenig die FSK das Anliegen und die Nöte von homo- und
transsexuellen Jugendlichen verstanden hat und wie wichtig solche
Aufklärungsfilme sind, zeigt die Behauptung der FSK "der
Film spiegele eine verzerrte Realität wieder".
- Es ist wissenschaftlich vollkommen unumstritten,
dass Homo- und Transsexualität ganze normale Spielarten
von geschlechtlicher Orientierung und sexueller Identität
sind, die in der Regel bereits in früher Kindheit festgelegt
sind. Erst die ständige Tabuisierung und permanente Verleugnung
lässt den Eindruck entstehen, diese Jugendlichen gehören
nicht zum ganz normalen Alltag.
- Der LSVD hat die homophobe Begründung
in einem Brief an die FSK kritisiert und die Geschäftsleitung
aufgefordert, die Entscheidung noch einmal züberprüfen.
LSVD - Pressestelle
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
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- 01.12.2011
- Aids Memorials, Orte des
Gedernkens und kollektiven Erinnerns:
http://blog.aidshilfe.de/2011/12/01/orte-des-gedenkens-und-kollektiven-erinnerns/
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- 01.12.2011
- Anlässlich des heutigen
Welt-AIDS-Tages erklärt der Vorsitzende des Arbeitskreises
der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), Ansgar Dittmar:
Am Welt-AIDS-Tag wird traditionell der Menschen gedacht, deren
Leben sich durch HIV und AIDS grundlegend verändert hat
sowie derjenigen, die den Kampf gegen diese Krankheit verloren
haben. Jedes Jahr infizieren sich rund 2.700 Menschen in Deutschland
mit dem HI-Virus. 2 700 Einzelschicksale, die die Betroffenen
und ihre Angehörigen grundlegend treffen und ihr Leben verändern.
Diese Infektionsraten lassen aufmerken und sollten zum politischen
Handeln auffordern. Mehr Prävention, mehr Aufklärung
sollte die Reaktion sein. Die Bundesregierung und die konservativ-liberalen
Landesregierungen reagieren jedoch mit Reduzierung und Ausgrenzung.
So wurden beispielsweise in Sachsen im Doppelhaushalt 2011/2012
die Mittel zur Bekämpfung der HIV/AIDS-Erkrankung um 120.000
Euro gekürzt - ohne Rücksicht auf die Infektionsraten.
Die Bundesregierung hat in Ihrem Bundeshaushalt 2012 ebenso eine
Kürzung von einer Million Euro im Bereich der HIV/AIDS-Bekämpfung
in Osteuropa vorgesehen.
Mit dieser vollkommen verfehlten Politik handeln CDU und FDP
nicht nur fahrlässig. Sie handeln auch volkswirtschaftlich
töricht. Prävention und aktive Bekämpfung von
HIV und AIDS führen nicht nur zu einer Reduzierung von Neuinfektionen,
sie vermeiden damit auch die enormen Folgekosten.
Wir brauchen gezielte Aufklärung, Prävention, Solidarität,
einen umfassenden Diskriminierungsschutz der Betroffenen sowie
eine pharmaunabhängige Forschung in Deutschland. Wir müssen
aus dem HIV/AIDS-Nationalplan der rot-grünen Bundesregierung
aus 2009 Schlüsse ziehen und für eine staatliche, zwischenmenschliche
und gesellschaftspolitische Zusammenarbeit werben, die an HIV/AIDS
erkrankte Menschen ins Leben einfügt anstatt auszugrenzen
und ihnen ein Leben in der Gesellschaft auf allen Ebenen ermöglicht.
...
- 30.11.2011 - 11:15
- Pressemitteilung zum Welt-Aids-Tag:
Gleiches Recht für alle!
Anlässlich des morgigen
Welt-Aids-Tages weist die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) auf gravierende
Verstöße gegen das Gebot der Gleichbehandlung sowie
das Menschenrecht auf den bestmöglichen erreichbaren Gesundheitszustand
in Deutschland hin.
Rote Schleife: Ernst machen mit der Solidarität!Manche Menschen
haben keinen ausreichenden Zugang zu Schutz vor HIV beziehungsweise
Medikamenten. HIV-Positive sind noch immer rechtlich benachteiligt.
"Der Welt-Aids-Tag ist ein Tag der Solidarität mit
Menschen, die von HIV betroffenen oder in besonderem Maße
bedroht sind. Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und
Justiz dazu auf, sich nicht nur die Rote Schleife ans Revers
zu stecken, sondern mit dem Anliegen dieses Tages ernst zu machen!",
sagt DAH-Vorstandsmitglied Carsten Schatz.
Folgende Missstände gilt es zu beseitigen:
1. Menschen in Haft haben in Deutschland keinen Zugang zu sauberen
Spritzbestecken und häufig auch nicht zu Informationen über
Schadensminimierung beim Drogenkonsum. (Ausnahme: Gefangene in
der JVA Berlin-Lichtenberg für Frauen.) Dies obwohl diese
Maßnahmen die Zahl der Infektionen mit HIV und Hepatitis
sowie andere Gesundheitsrisiken nachweislich erheblich reduzieren.
Außerdem haben die meisten Häftlinge keinen Zugang
zu einer Substitutionsbehandlung, obwohl es sich dabei um die
erfolgreichste Behandlungsform der Opiatabhängigkeit handelt.
Bei der Substitution wird die Droge durch ein Medikament ersetzt.
Risiken, die mit der Injektion verbunden sind, können so
vermieden werden. Rund ein Drittel der Inhaftierten in Deutschland
sitzt wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz
ein, HIV und Hepatitis sind in Gefängnissen stark verbreitet.
Gefangene haben ein Recht auf den bestmöglichen Schutz ihrer
Gesundheit. Die Einführung der Spritzenvergabe und die flächendeckende
Verfügbarkeit von Substitution sind überfällig!
2. In neun deutschen Bundesländern gibt es noch immer keine
Drogenkonsumräume, in denen Drogenkonsumenten sich unter
sauberen Bedingungen Drogen injizieren können. Solche Räume
retten nachweislich Leben, da im Notfall - zum Beispiel bei einer
Überdosis oder einem Atemstillstand - medizinische Hilfe
bereit steht. Außerdem erhalten Drogenkonsumenten in solchen
Räumen saubere Spritzbestecke und Informationen zur Schadensminimierung
beim Drogenkonsum, zugleich bieten sie Zugang zu weiterführenden
Angeboten. Es gibt keinen vernünftigen Grund gegen solche
Drogenkonsumräume. Trotzdem haben Bundesländer wie
Bayern aus ideologischen Gründen bisher nicht die rechtlichen
Voraussetzungen dafür geschaffen.
3. Manche Menschen in Deutschland haben keinen Zugang zu den
lebens- und gesundheitserhaltenden HIV-Therapien. Dies betrifft
vor allem Flüchtlinge ohne Papiere. Wir brauchen in Deutschland
eine angemessene medizinische Versorgung auch für Menschen
in dieser besonders schwierigen Lebenssituation. Gesundheit und
Leben dürfen nicht vom Aufenthaltsstatus abhängen!
4. Noch immer ist in Deutschland die Übertragung von HIV
strafbar. Auch bei ungeschütztem Sex ohne Übertragung
von HIV machen Menschen mit HIV sich strafbar, wenn der Partner
nicht über die Infektion informiert wurde und ausdrücklich
eingewilligt hat. Mit dieser Rechtspraxis wird HIV-Positiven
einseitig die Verantwortung zugeschrieben. HIV-Negative erhalten
das fatale Signal, allein die HIV-Positiven hätten sich
um Schutz zu kümmern und werden so möglicherweise dazu
verleitet, darauf zu verzichten. Die Kriminalisierung der HIV-Übertragung
und -Exposition schadet darum sowohl Menschen mit HIV als auch
der Prävention. Die Deutsche AIDS-Hilfe fordert ein Ende
der Kriminalisierung. Politik und Juristen sind aufgerufen, offensiv
auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
DAH-Vorstandsmitglied Carsten Schatz weiter: "Wir freuen
uns sehr, dass in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen in
den letzten Jahren gesunken ist. Das ist ein Erfolg einer Prävention,
die dazu ermutigt, Verantwortung für sich selbst und andere
zu übernehmen. Die von uns mitgetragene Welt-Aids-Tags-Kampagne
,Positiv zusammen leben. Aber sicher!' trägt viel dazu bei,
über das Leben mit HIV in Zeiten wirksamer Therapien zu
informieren und Diskriminierung abzubauen. Wir dürfen aber
nicht vergessen, dass viele Menschen nach wie vor kaum eine Chance
haben sich zu schützen und keinen angemessenen Zugang zu
Medikamenten haben und dass die deutsche Rechtsprechung Verantwortung
vor allem Menschen mit HIV zuschreibt. Daran zu erinnern, ist
ein wesentlicher Teil des Welt-Aids-Tages!"
Weitere Informationen:
http://www.aidshilfe.de
http://www.welt-aids-tag.de