- Nachrichten (überwiegend Inlands-Nachrichten)
und Pressemeldungen im Februar 2014
-
- 28.02.2014
- Verantwortung, die Verfolgten zu schützenKategorie:
Homosexuelle in Uganda brauchen jetzt
noch mehr Unterstützung
Präsident Museveni hat das Anti-Homosexualitätsgesetz
für Uganda unterzeichnet. Er machte das öffentlich,
um allen zu zeigen, wo er steht: Er steht für die, die Homosexuellen
die Rechte absprechen, sie verfolgen, ihnen den Schutz verweigern.
Die Aktion hatte unmittelbare Konsequenzen. Boulevardblätter
wie Red Pepper schossen sofort los: Auf dem Titelblatt wurden
angeblich homosexuelle Menschen wie Verbrecher gezeigt, die nächste
Ausgabe veröffentlichte eine Liste der 200 top
Homosexuellen und dann wieder heißt es, die Homosexuellen
seien bereit, das Gesetz mit Blut zu tränken. Jeden Tag
kommen neue Berichte von Toten, Verletzen und Menschen in Angst.
- Das Perfide an dem Gesetz ist, dass sich
danach auch alle die strafbar machen, die Homosexuellen helfen
oder sie nicht anzeigen. Angehörige, Freundinnen und Freunde,
Ärzte oder auch Vermieter werden so gezwungen, sich an der
Verfolgung zu beteiligen. Dabei ist das Gesetz formal gesehen
noch nicht einmal gültig. Der unterschriebene Text enthält
kein Datum des Inkrafttretens, das müsste noch nachgeholt
werden. Aber um rechtstaatliche Fragen geht es dabei ja auch
gar nicht. Hier wird mit Homophobie Politik gemacht. Es geht
um die Popularität der Machthaber wie etwa Yoweri Kaguta
Museveni und nicht um das Land. So schreibt unsere Partnerorganisation
FARUG (Freedom and Roam Uganda): Das Gesetz macht Homosexuelle
zu Opfern politischer Ambitionen, es werde keines der großen
politischen Probleme des Landes lösen: fehlende Medikamente,
ein unzureichendes Bildungssystem und grassierende Korruption.
Direkt vor Ort helfen: Ganz wichtig ist jetzt die direkte
und unbürokratische Hilfe für Lesben, Schwule und Transgender
vor Ort: Die internationale LGBT Community muss die finanzielle
und organisatorische Solidarität weiter führen. Menschen
müssen in Sicherheit gebracht werden, Rechtsanwälte
müssen bezahlt und neue Wohnungen gesucht werden. Wir haben
deshalb sofort einen Spendenaufruf gestartet.
Direkte Hilfe für die Verfolgten bedeutet auch, dass die
asylrechtlichen Regelungen offener und unbürokratischer
gestaltet werden. Lesben und Schwule aus Uganda haben einen Hilferuf
an die Welt gerichtet. Deutschland sollte großzügige
Aufnahmeregelungen schaffen.
Gelder klug umleiten: Aber auch das Bundesministerium
für Zusammenarbeit (BMZ) ist gefordert.
Deutschland ist unter den zehn wichtigsten Gebern Ugandas
heißt es auf der Webseite des BMZ. Als allgemeine Schwerpunkte
werden Wasser und Sanitärversorgung, erneuerbare Energien,
nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Good Governance und Korruptionsbekämpfung
sowie die Wahrung der Menschenrechte genannt. Die Bundesregierung
hat also auch eine entsprechend große Verantwortung: Sie
muss alle diplomatischen Mittel und alle Kanäle nutzen,
um die Regierung in Uganda zum Umdenken zu bewegen und die Situation
nicht zu verschärfen. Das heißt vor allem: Die Gelder
an die richtigen Stellen leiten. Zivilgesellschaftliche und soziale
Organisationen sowie Maßnahmen zur Stärkung der Menschenrechte
müssen weitergeführt werden. Falsch ist es hingegen,
mit Institutionen zu kooperieren, die die Bürger nicht schützen.
Und das ist vor allem die Regierung. Sie darf keine Budgethilfe
bekommen. Auch sollte Bundesaußenminister Steinmeier den
ugandischen Botschafter einbestellen und die deutsche Haltung
persönlich unterstreichen.
In der Verantwortung stehen aber auch andere Organisationen,
Unternehmen und Stiftungen, die in Uganda arbeiten. Das sind
beispielsweise Brot für die Welt, Misereor und auch die
politischen Stiftungen wie etwa die Konrad-Adenauer-Stiftung.
Sie alle sind aufgefordert, die Projekte und Maßnahmen,
die sie in Uganda durchgeführen, so zu gestalten, dass sie
Lesben, Schwulen und Transgender Schutz gewähren. Das betrifft
ganz besonders die christlichen Organisationen. Denn das Anti-Homosexualitätsgesetz
ist ein Ergebnis christlich-fundamentalistischer Einmischung.
Übrigens: Die Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ), die den Großteil der entwicklungspolitischen
Arbeit aus Deutschland betreut, hat ein neues Projekt eingerichtet:
Gesucht wird eine Leitung für das Projekt Stärkung
der Menschenrechte in Uganda. Kein leichter Job. Aber wichtig.
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
- 21.02.2014
- Verfolgerstaaten rüsten auf
Uganda verschärft strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen
- Trotz internationaler Proteste hat der ugandische
Präsident Museveni das Anti-Homosexualitätsgesetz unterzeichnet.
Es ist nun nach jahrelangem Hin und Her in Kraft getreten. Dazu
erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-und Schwulenverbandes
(LSVD):
- Mit großer Bestürzung lesen wir
die Berichte über die Verschärfung der staatlichen
Verfolgung von Homosexuellen und Transgender in Uganda. Das Gesetz
verletzt elementare Menschenrechte, die Verabschiedung ist ein
Angriff auf die Würde aller Menschen. Nach Nigeria hat sich
nun ein weiterer
Staat zur massiven strafrechtlichen Aufrüstung und für
systematische Menschenrechtsverletzungen entschieden.
- Jahrelang hat eine Koalition aus über
20 zivilgesellschaftlichen Organisationen in Uganda gegen den
Gesetzentwurf gekämpft. Die Aktivistinnen und Aktivisten
sind in höchster Lebensgefahr. Schon beginnen die ersten
Medien mit Aufrufen zu Hass und Gewalt.
- Wir fordern die Bundesregierung auf, alle
diplomatischen Mittel zu nutzen, um die Regierung in Uganda zu
Milde zu bewegen. In der Verantwortung stehen auch alle anderen
Organisationen, Unternehmen und Stiftungen, die in Uganda arbeiten.
Insbesondere die kirchlichen Gruppen und Träger der Entwicklungszusammenarbeit
sind gefordert, ihre Angebote für die Zivilgesellschaft
so zu gestalten, dass sie Lesben, Schwulen und Transgender
Schutz gewähren. Deutschland muss Hilfeleistungen auf allen
Ebenen bieten.
- Das neue Anti-Homosexualitätsgesetz
erweitert die schon bestehende Kriminalisierung von Homosexuellen
und Transgender. Menschen, die ein zweites Mal ergriffen werden,
drohen lebenslange Haftstrafen. Zudem werden
Angehörige, Freundinnen, Ärzte und Lehrer gezwungen,
sich an der Verfolgung zu beteiligen.
- Das Gesetz hat dramatische Auswirkungen auf
die Zivilgesellschaft, die Gesundheitsarbeit und das Leben von
Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender sowie deren Angehörigen.
Sie brauchen unsere Unterstützung:
Spenden Sie!
- Spendenaufruf der Hirschfeld-Eddy-Stiftung:
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/aktuelles/?
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
- 21.02.2014
Bundesverfassungsgericht lässt
Entscheidung zur Adoption aus formalen Gründen offen
- Gleiche verfassungsrechtliche Sachverhalte
wie bei Sukzessivadoption
- Das Bundesverfassungsgericht hat heute bekanntgegeben,
dass es die Richtervorlage des Amtsgerichts Schöneberg bezüglich
des Verbots der gemeinschaftlichen Adoption durch Lebenspartner
(1BvL 2/13 sowie 1 BvL 3/13) aus formalen Gründen nicht
zur Entscheidung annimmt. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher
des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
- Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) bedauert,
dass das Bundesverfassungsgericht aus formalen Gründen vorerst
keine Entscheidung über das Verbot der gemeinschaftlichen
Adoption durch Lebenspartner treffen wird. Erfreulich sind aber
die klaren Worte in der Sache, die das Gericht bezüglich
der rechtlichen Situation gefunden hat. Es sagt deutlich, dass
die Frage der gemeinschaftlichen Adoption ähnliche
oder sogar identische verfassungsrechtliche Sachverhalte
wie die Entscheidung zur Sukzessivadoption betrifft. In der Entscheidung
von 2013 hatte das Gericht das Verbot der Sukzessivadoption außer
Kraft gesetzt und den Gesetzgeber zu einer Neuregelung aufgefordert.
- Bundestag und Bundesregierung können
sich nicht hinter der formalen Zurückweisung verstecken.
Die Entscheidung des Gerichts macht deutlich, dass für die
verfassungsrechtliche Frage der gemeinschaftlichen Adoption die
gleichen Grundsätze gelten wie bei der Sukzessivadoption.
Das heißt: Keine Diskriminierung. Wir fordern den Gesetzgeber
auf, das Adoptionsrecht endlich entsprechend zu reformieren.
- Das Verbot der gemeinschaftlichen Adoption
von Kindern durch Lebenspartner hat praktisch keine Bedeutung
mehr, weil Lebenspartner es dadurch umgehen können, dass
sie ein Kind nacheinander adoptieren. Das ist sogar in ein und
demselben Termin möglich. Der Familienrichter kann zunächst
die Annahme des Kindes durch einen der Lebenspartner beschließen
und den Beschluss diesem Lebenspartner sofort aushändigen.
Damit ist der Beschluss wirksam und sofort rechtskräftig
(§ 197 FamFG i.V.m. § 15 Abs. 2 FamFG und § 173
ZPO). Deshalb kann der Familienrichter sofort danach den Beschluss
über die Annahme des Kindes durch den anderen Lebenspartner
fassen und dem anderen Lebenspartner aushändigen. Damit
ist die Adoption des Kindes durch die beiden Lebenspartner vollzogen.
- Die Zulassung der gemeinschaftlichen Adoption
wäre deshalb auch eine Verfahrensvereinfachung und würde
die Belastung der Familiengerichte verringern.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
- 21.02.2014
Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus
beschädigt
Lesben- und Schwulenverband erstattet Anzeige wegen Verunglimpfung
des Andenkens Verstorbener und Sachbeschädigung
- Die Gedenktafel für die homosexuellen
Opfer des Nationalsozialismus am U-Bahnhof Nollendorfplatz wurde
beschädigt. Auf der Tafel finden sich Beschimpfungen wie
Arschlöcher und Verbrecher. Zudem
werden die homosexuellen Opfer als Nationalsozialisten
diffamiert. Der Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes
Berlin-Brandenburg (LSVD), Jörg Steinert, hat Anzeige gegen
Unbekannt wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und
wegen Sachbeschädigung gestellt. Zudem hat der LSVD das
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und die Berliner Verkehrsbetriebe
in Kenntnis gesetzt, damit der Schaden schnellstmöglich
behoben werden kann. Zeitgleich wurde im Bezirksamt festgestellt,
dass fünf Ausstellungstafeln der schwul-lesbischen Ausstellung
im Schöneberger Rathaus zu Karl Heinrich Ulrichs
(von Gerhard Hoffmann) entwendet und in Müllcontainer geworfen
wurden.
- Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität
für eine widernatürliche Veranlagung, für
eine den so genannten Volkskörper schädigende
Seuche, die auszurotten sei. Schon kurz
nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März
1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen.
Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung,
Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst,
verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte
die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über
100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000
nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa
10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt.
Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
-
-
- 13.02.2014
Lesben- und Schwulenverband fordert
Krisenwohnplätze für homosexuelle Opfer von Gewalt
und Zwangsheirat
Anhörung zum Aktionsplan gegen Homophobie im Berliner Abgeordnetenhaus
- Bei der heutigen Anhörung im Ausschuss
für Arbeit, Integration, Berufliche Bildung und Frauen im
Abgeordnetenhaus von Berlin zur Fortführung und Weiterentwicklung
der Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung
und Akzeptanz sexueller Vielfalt fordert der Lesben- und
Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) Krisenwohnplätze
für Opfer von Gewalt und Zwangsheirat. Der Lesben- und Schwulenverband
wird bei der Anhörung von So-Rim Jung Leiterin des
Zentrums für Migranten, Lesben und Schwule (MILES)
vertreten.
- In Berlin herrscht ein Notstand bei der Unterbringung
erwachsener schwuler, bisexueller und transgeschlechtlicher Männer,
die sich in Lebensgefahr befinden, Gewalt erleiden oder von Zwangsverheiratung
bedroht sind. Manche Gewaltopfer gehen aus Verzweiflung heterosexuelle
Scheinehen ein. Dies erscheint ihnen die vermeintlich einzige
Option zu sein, Leib und Leben zu sichern, da sie von staatlicher
Seite nicht ausreichend geschützt werden. Seit mehreren
Jahren weist das Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule
des LSVD auf diesen Missstand hin. Der Staat muss seiner Fürsorgepflicht
diesbezüglich endlich nachkommen. Die Initiative Berlin
tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt
sollte dafür genutzt werden, um Menschen in Notsituationen
gerecht zu werden.
- In der Stellungnahme des Lesben- und Schwulenverbandes
wird zudem für eine stärkere Akzeptanzförderung
im Bereich Sport sowie die Unterstützung von Regenbogenfamilien
gefordert. Der Ausschuss für Arbeit, Integration, Berufliche
Bildung und Frauen befasst sich mit einem ressortübergreifenden
Antrag der Fraktion Die Linke und der Piratenfraktion. Im Bildungsausschuss
wurde der Antrag im Juni 2013 ohne Anhörung abgelehnt. Zugleich
sind ein Antrag der Fraktion Bündnis90 Die Grünen sowie
ein dazugehöriger Änderungsantrag anhängig.
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
-
-
- 06.02.2014
Deutsche Bischofskonferenz muss Stellung
beziehen
- Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender
in Nigeria
- Der Vorsitzende der nigerianische Bischofskonferenz
Ignatius Kaigama hat die Verschärfung des nigerianischen
Antihomosexualitätsgesetzes als Schritt in die richtige
Richtung bezeichnet. In seinem Brief an den nigerianischen
Präsidenten behauptet er, das Gesetz schütze die Würde
des Menschen und die Heiligkeit der Ehe als Verbindung von Mann
und Frau. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD):
- "Die Äußerungen des Vorsitzenden
der nigerianische Bischofskonferenz Ignatius Kaigama sind ein
Beitrag zu Mord und Totschlag. Sie unterstützen das Klima
von Hass und Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle in Nigeria.
Das darf nicht unwidersprochen bleiben. Hier sind die Verantwortlichen
der katholischen Kirche auch in Deutschland gefragt.
- Wir fordern die Deutsche Bischofskonferenz
und ihre in Nigeria tätigen Hilfswerke auf, die unglaublichen
Vorgänge in Nigeria klar zu verurteilen. Alle Menschen haben
unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität
das Recht auf Leben, Sicherheit und körperliche Unversehrtheit.
Nur die Beachtung der Menschenrechte schützt die Würde
des Menschen."
- Der LSVD hat sich mit einem Brief an den
Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Dr. Robert
Zollitsch gewandt, ihn zur Stellungnahme aufgefordert und um
ein Gespräch gebeten.
- Seit der Unterzeichnung des Gesetzes durch
den nigerianischen Präsidenten Goodluck Jonathan gibt es
regelrechte Hexenjagden auf Lesben, Schwule und Transgender.
Unsere Partnerorganisationen berichten, dass die Polizei in den
letzten Tagen rund 100 Homosexuelle verhaftete und folterte,
Menschen gingen im Mob auf andere los, weil sie sie für
homosexuell hielten.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
- 06.02.2014
- Sehr geehrte Damen und Herren,
- wir möchten Sie auf folgenden Termin
aufmerksam machen und würden uns freuen, wenn Sie daran
teilnehmen könnten:
- Kundgebung und Schweigeminute zur Eröffnung
der olympischen Winterspiele in Sotschi
- Freitag, 07.02.2014, 16.30 Uhr Brandenburger
Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin sowie
Schweigeminute um 17.14 vor der Russischen Botschaft
- Anlässlich der Eröffnung der Olympischen
Winterspiele in Sotschi am Freitag, 07.02.2014 um 17.14 Uhr MEZ
rufen die Hirschfeld-Eddy-Stiftung und der LSVD im Rahmen der
Kampagne Gay Folks Movement zu einer weltweiten Schweigeminute
vor russischen Botschaften und Konsulaten auf. Damit soll an
die desolate Menschenrechtslage im Gastland, insbesondere die
staatliche Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen,
Transgender und Inter* erinnert werden.
- Geplanter Ablauf:
- 16.30 Uhr
- Eröffnung Helmut Metzner, Hirschfeld-Eddy-Stiftung
- 16.35 Uhr
- Reden
- · Dr. Jan-Marco Luczak, MdB (CDU)
- · Mechthild Rawert, MdB (SPD)
- · Harald Petzold, MdB (Die Linke)
- · Volker Beck, MdB (Bündnis 90
/ Die Grünen)
- · Michael Kauch, Bundesvorsitzender
der Liberalen Lesben und Schwulen (FDP)
- · Ali Utlu, Bundesthemenbeauftragter
LGBTI (Queer) (PIRATEN)
- · Konstantin Sherstyuk, Quarteera
e.V.
- 17.05 Uhr
- Spaziergang zur Russischen Botschaft, Unter
den Linden 63, 10117 Berlin
- 17.14 Uhr
- Schweigeminute vor der Russischen Botschaft
- Helmut Metzner, Hasso Müller-Kittnau
und Tobias Zimmermann, vom LSVD- Bundesvorstand stehen für
Interviews zur Verfügung.
- https://www.gayfolksmovement.org
-
-
- 06.02.2014
- Vielfalt und Sport gehören zueinander
- Zu den bevorstehenden Olympischen Spielen
in Sotschi 2014 und der Besorgnis erregenden Menschenrechtssituation
in Russland erklären der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos), Ansgar Dittmar, und
seine Stellvertreterin und Fachsprecherin für Sport, Martina
Wilczynski:
- Mit gemischten Gefühlen sehen wir den
Olympischen Spielen in Sotschi entgegen. Wir freuen uns einerseits
mit den Sportlerinnen und Sportlern, die ihre Leistung in dem
bedeutendsten internationalen Wettbewerb unter Beweis können.
Ein Wettbewerb, auf den sie sich jahrelang vorbereitet haben.
Andererseits sehen wir die unverhohlene Diskriminierung von Lebensformen
unter Präsident Wladimir Putin. Wir sind besorgt um den
wahren Gedanken der Olympischen Spiele. Die Kriminalisierung
von Homosexualität in Russland desavouiert faire und die
Menschen verbindende Spiele. Dabei können sich die Funktionäre
des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), aber auch des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht aus Ihrer Verantwortung
stehlen. Die Wahrung der Olympischen Carta gebietet auch, sich
offen und klar für lesbische und schwule Sportlerinnen,
Sportler, Funktionäre, Besucher und Mitarbeiter in Sotschi
einzusetzen. Bislang üben sich beide Organisationen in vornehmer
Zurückhaltung das ist ein falsches Signal.
- Einen generellen Boykott halten wir für
den falschen Weg. Umso mehr begrüßen wir es, dass
eine Reihe von Politikern aus der EU und Deutschland den Spielen
wegen der diskriminierenden Situation in Russland fernbleiben.
Dennoch ist das alleine nicht das geeignete Mittel. Wir müssen
die NGOs vor Ort unterstützen, um die Situation in Russland
zu verändern. Dazu können auch die Spiele genutzt werden,
um den notwendigen Dialog anzustoßen. Hier sind das IOC,
die Vertreter der Nationen aber auch Russlands gefragt, diesen
Dialog zu beginnen und für eine Veränderung von innen
zu sorgen. Wir Schwusos und unsere internationalen Partnerorganisationen
werden diesen Prozess national und international begleiten und
unterstützen.
- Den Olympischen Spielen im russischen Sotschi
wünschen wir einen sportlichen, fairen und dem Sinn der
Völkerverbindung und Toleranz entsprechenden Verlauf. Vielfalt
und Sport sind Begriffe, die zueinander gehören und gelebt
werden müssen!
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
- http://www.spd.de
-
-
- 06.02.2014
Pressemitteilung
Senator Henkel und Staatssekretär Statzkowski reisen
mit Regenbogenschal zu den Olympischen Winterspielen
Berliner Delegation will Homophobie
bei Treffen mit Bürgermeister von Sotschi thematisieren
- Der Berliner Senator für Inneres und
Sport, Frank Henkel, und Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski
reisen mit zwei Regenbogenschals zu den Olympischen Winterspielen
nach Sotschi. Jörg Steinert, Geschäftsführer des
Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD), übergab
am Mittwochabend Andreas Statzkowski das Symbol der Homosexuellenbewegung.
Der Staatssekretär kündigte dabei an, dass die Schals
bei dem offiziellen Treffen mit dem Bürgermeister von Sotschi
getragen werden. Homophobie soll in diesem Rahmen thematisiert
werden.
- Die Lebenssituation von Homosexuellen
in Russland hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlimmert.
Es ist daher richtig, dass die Berliner Delegation in Sotschi
ein positives Zeichen für die Menschenrechte setzt. Lesben,
Schwule, Bisexuelle und Transgender benötigen Fürsprache
all derjenigen, die mit russischen Entscheidungsträgern
im Dialog stehen, so Jörg
Steinert vom Lesben- und Schwulenverband.
- Am 13. Februar 2014 findet der Berliner Empfang
im Deutschen Haus von Krasnaja Poljana statt.
- Weitere Informationen unter:
- http://www.berlin.lsvd.de
-
-
- 03.02.2014
- Offene Briefe gegen Homophobie, Transphobie
und Diskriminierungen
- Christopher Street Day-Organisator_innen
in Deutschland schreiben an Sportverbände und Bundesregierung.
- Der CSD Christoper Street Day Deutschland
e.V. ist ein Kooperationsverbund der deutschen CSD- und PRIDE-Vereine
sowie Organisator_innen. Gemeinsam haben die Träger der
Veranstaltungen für Akzeptanz und Gleichberechtigung von
LSBTTIQ-Menschen zwei offene Briefe verfasst.
- Mit dem Schreiben an das International Olympic
Committee sowie den Deutschen Olympischen Sportbund wird auf
die sehr beunruhigende Entwicklung für lesbische, schwule,
bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere
Menschen (LSBTTIQ) hingewiesen. Das durch das russische Parlament
im Juni 2013 beschlossene Gesetz gegen Propaganda nicht
traditioneller sexueller Beziehungen macht eine objektive
Berichterstattung und Aufklärung über sexuelle Minderheiten
unmöglich. Das Gesetz gibt rechtsradikalen Gruppen in Russland
Auftrieb und schürt den Hass gegenüber allen sexuellen
Minderheiten und der Vielfalt von Geschlecht in der gesamten
Bevölkerung.
- Im Brief der CSDs heißt es: Wir
fordern daher mit Nachdruck auf, vor und während der Olympischen
Winterspiele 2014 in Sotschi klare Worte im Sinne des Olympischen
Gedankens zu finden und darauf hinzuwirken, dass lesbisch-schwul-bi-trans-inter-Menschen
öffentlich zu ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität
stehen können.
- An die Adresse der Deutschen Bundesregierung
richten die CSD Veranstalter_innen unter anderem die Forderung,
klare Worte gegen die Verletzung von Menschenrechten und rechtliche,
politische und/oder gesellschaftliche Diskriminierung zu finden.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die Bundesregierung insgesamt
sollen darauf hinwirken, dass den bedrohten Menschen sowie den
Aktivist_innen, die sich für die Rechte von lesbisch-schwul-bi-trans-inter-Personen
einsetzen, in Deutschland unbürokratisch ein politisches
Asyl gewährt wird. Wir fordern Sie auf, nicht tatenlos
zuzusehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Sexualität in ihrer
Heimat verfolgt, misshandelt, inhaftiert oder sogar getötet
werden, heißt es in dem offenen Brief, welcher direkt
an die Bundeskanzlerin ist.
- Neben den baden-württembergischen CSD
Organisator_innen aus Karlsruhe, Konstanz, Rhein-Neckar (Mannheim),
Stuttgart und Ulm/Neu-Ulm haben sich den beiden Briefen mehr
als 35 weitere Veranstalter-Vereine aus ganz Deutschland angeschlossen.
- Offener Brief an die Kanzlerin
- Offener Brief an das Internationale Olympische Kommitee
- Offener Brief an die deutschen
Sportverbände und die Bundesregierung