- Nachrichten (Pressemeldungen) im Januar
2014
-
-
- Erstes schwul-lesbisches Kosmonautenteam
fliegt ins All
Das Gay Folks Movement, eine Initiative der Hirschfeld-Eddy-Stiftung,
hat den ersten Flug einer lesbischen Kosmonautin und eines schwulen
Kosmonauten zum Mond begleitet. Die aus privaten Geldern finanzierte
Mondlandung soll helfen, ein klares Zeichen für die Rechte
von sexuellen Minderheiten in Russland und weltweit zu setzen.
- Berlin, 31.01.2014 Heute erscheint
der Kurzfilm des Gay Folks Movement, mit dem die Hirschfeld-Eddy-Stiftung
als Initiator der Kampagne auf die Unterdrückung von sexuellen
Minderheiten in Russland aufmerksam machen will. In dem Stop-Motion-Film
verabschieden sich die Kosmonauten Juri Gaygarin und Valentina
Lesbieschkowa von ihren Partnern, fliegen ins All und platzieren
eine Regenbogenflagge auf dem Mond. Für die Flugszene hat
das Gay Folks Movement zwei Legofiguren mit einem Wetterballon
in etwa 40.000 Meter Höhe steigen lassen.
- Mit dem Video will das Gay Folks Movement
ein Zeichen gegen die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten
in Russland setzen, die nicht zuletzt durch das Gesetz gegen
homosexuelle Propaganda weiter zugenommen hat. Eine
lesbische Kosmonautin und ein schwuler Kosmonaut, das wäre
zur Zeit undenkbar in Russland. sagt Axel Hochrein, Vorstand
der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Mit der Raumfahrt von Gaygarin
und Lesbieschkowa wollen wir ausdrücken, dass alle Menschen,
egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität,
die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben müssen.
- Der Flug in die Stratosphäre gehört
zu einer Reihe von Aktionen des Gay Folks Movement. Am 10. Januar
startete die Kampagne mit einem Licht Graffiti an der russischen
Botschaft in Berlin. Zeitgleich zum Beginn der Olympischen Winterspiele
am 07. Februar um 17.14 Uhr deutscher Zeit wird es eine weltweite
Schweigeminute vor russischen Botschaften geben. Über die
Website gayfolksmovement.org und die Social Media Kanäle
der Kampagne lädt die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ein, den
Protest zu unterstützen und gemeinsam für das Anliegen
zu kämpfen.
- Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ist die Menschenrechtsstiftung
des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD).
- Bilder und Video können unter press.gayfolksmovement.org heruntergeladen
werden.
- Hier geht es zum Video auf Youtube: youtu.be/CxBTxKRe8pA
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
- http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
-
- 23.01.2014
- Landesregierung muss für mehr Aufklärung
sorgen
- Im Thüringer Landtag wird heute der
Antrag Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Thüringer
Bildungswesen verankern (Drucksache 5/6835) der Fraktion
Bündnis 90/ Die Grünen diskutiert. Dazu erklärt
Jenny Renner, Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Thüringen
(LSVD):
- Ausdrücklich begrüßt der
Lesben- und Schwulenverband Thüringen (LSVD) den Antrag.
Die Rechte, die Diskriminierung und der Alltag von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen und Transgender (LSBT) müssen auch im Unterricht
thematisiert werden. Die Tabuisierung oder Abwertung von LSBT
an Schulen ist bislang trauriger Standard. Einerseits ist schwul
als Schimpfwort gang und gäbe, andererseits bekommen Jugendliche
auf ihre Fragen keine Antworten. Lehrkräfte fühlen
sich aufgrund fehlender Aus- und Fortbildung überfordert
und finden kein Material, um im Unterricht über das Thema
zu sprechen. LSBT gibt es auch an Thüringer Schulen. Sie
dürfen nicht allein gelassen werden. Die meisten trauen
sich nicht, offen darüber zu sprechen, outen sich lieber
nicht.
- In allen Thüringer Lehrplänen werden
die Rechte, die Diskriminierung und die Lebensweisen von LSBT
nicht explizit als Unterrichtsstoff benannt. Einzig für
den Biologieunterricht der Klasse 8 ist vorgesehen, dass auch
Homo- und Transsexualität angesprochen werden. Gleichstellung,
Eingetragene Lebenspartnerschaft, die Geschichte der Homosexuellenverfolgung
in Deutschland, der Alltag von LSBT - all das sind Fragestellungen,
die Schülerinnen und Schüler auch in Fächern wie
Ethik, Geschichte, Sozialkunde, Sozialwesen oder Deutsch behandeln
könnten.
- Zudem müssen Lehramtsanwärterinnen
und -anwärter, Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher
in Aus- und Fortbildungen ausreichend vorbereitet werden, um
selbstsicher das Thema aufzugreifen und beim Thema Mobbing konsequent
einzugreifen. Insbesondere Vertrauenslehrerinnen und -lehrer
müssen bei Coming-outs von Jugendlichen beratend zur Seite
stehen können. Die Landesregierung ist auch in der Pflicht,
den Schulbuchverlagen deutlich zu machen, dass diese Anforderung
auch für die Schulbüchern gilt.
- Zu den Lehrplänen an Thüringer
Schulen: https://www.schulportal-thueringen.de/lehrplaene
- LSVD Thüringen
- http://www.lsvd-thueringen.de
-
-
- 23.01.2014
- Mobbing an Grundschulen
Berliner Bildungsverwaltung und Lesben- und Schwulenverband versenden
Anti-Mobbing-Information an Berliner Grundschulen
- Im Rahmen der Initiative Berlin tritt
ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt
haben die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD)
Anti-Mobbing-Informationen für Grundschulen erstellt. Die
Kurzinformationen und Handlungsanregungen werden in den kommenden
Wochen an alle Berliner Grundschulen versendet und können
kostenfrei beim Lesben- und Schwulenverband nachbestellt werden.
- Hierzu erklärt Sandra Scheeres, Senatorin
für Bildung, Jugend und Wissenschaft: Es ist wichtig,
Vielfalt und Toleranz bereits in der Grundschule zu vermitteln.
Ein Klima der Offenheit und Vielfalt entzieht dem Mobbing die
Grundlage und eröffnet allen Kindern in der Klasse die Möglichkeit
einer freien Entwicklung.
- Die Info-Flyer richten sich an Schülerinnen
und Schüler sowie Lehrkräfte. Darüber hinaus führt
der Lesben- und Schwulenverband Workshops in Schulklassen durch.
Lehrerinnen und Lehrer können ihre Anfragen an aufklaerung@lsvd.de
oder 030 22 50 22 15 richten.
- Die Info-Flyer als Download finden Sie unter:
- http://www.berlin.lsvd.de/downloads
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
-
-
- 14.01.2014
- Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
27. Januar: Gedenkfeier für die im
Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Pressemitteilung
Berlin
- 27. Januar: Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus
verfolgten Homosexuellen
Kranzniederlegung am
- Denkmal für die homosexuellen Opfer
- Am Montag, dem 27. Januar 2014 wird der Tag
des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen.
Anlass ist der 69. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
(LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden
Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal
für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt am 27. Januar
um 16.00 Uhr. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit,
Blumen und Kränze niederzulegen. Mehrere Abgeordnete haben
Ihre Teilnahme angekündigt.
- Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität
für eine widernatürliche Veranlagung, für
eine den so genannten Volkskörper schädigende
Seuche, die auszurotten sei. Schon kurz
nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März
1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen.
Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung,
Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst,
verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte
die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über
100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000
nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa
10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt.
Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.
- Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus
verfolgten Homosexuellen
Montag, 27. Januar 2014, 16.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen,
- Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße,
Berlin-Tiergarten
- http://www.stiftung-denkmal.de
- http://www.berlin.lsvd.de
LSVD Berlin-Brandenburg
-
-
-
- 13.01.2014
LSVD stellt Strafanzeige gegen openPetition
- Volksverhetzende Kommentare gegen Lesben
und Schwule
- Die Internetplattform openPetition hat
eine Petition veröffentlicht, die sich gegen Pläne
der baden-württembergischen Regierung richtet, das Thema
Akzeptanz von Lesben und Schwulen in den Bildungsplan 2015 zu
verankern. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben-
und Schwulenverbandes (LSVD):
- Diese Petition ist geprägt von Panikmache,
Paranoia und Ablehnung von Lesben und Schwulen. Auch in den dort
veröffentlichten Kommentaren entlädt sich eine erschreckende
Feindlichkeit und zeigt sich die Brüchigkeit einer öffentlich
beteuerten Toleranz und Liberalität. Einige der Kommentare
sind nicht mehr vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt,
sondern erfüllen den Straftatbestand der Volksverhetzung.
- Der Betreiber openPetition ist unserer Meinung
nach verpflichtet, die Webseite laufend zu überwachen und
neue volksverhetzende Kommentare sofort zu entfernen. Das tut
der Betreiber nicht. Vielmehr wartet er ab, bis Besucherinnen
und Besucher der Webseite an den Kommentaren Anstoß nehmen
und sie zur Löschung melden. Bereits das ist eine Zumutung.
Lesben und Schwule werden dazu gezwungen, diese Kommentare zu
durchforsten und Hassbotschaften zu lesen.
- Aber selbst nach einer Meldung löscht
der Betreiber die beanstandeten Kommentare meist nicht sofort,
sondern erst nach mehrmaliger Mahnung. Die volksverhetzenden
Kommentare stehen dann längere Zeit auf der Webseite. Daher
haben wir heute Strafanzeige gegen den Betreiber OpenPetition
gGmbH gestellt.
- Stellungnahme des LSVD Baden-Württemberg zur
Petition
- LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.lsvd-blog.de
-
-
- 13.01.2014
- Wie tolerant ist Deutschland?
- Die Deutschen sind weiter als die Regierung
Merkel
- Zu der von RTL in Auftrag gegebenen repräsentativen
forsa-Umfrage Wie tolerant ist Deutschland? erklärt
Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
- Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt
die Ergebnisse der forsa-Umfrage. Die große Mehrheit (65%)
der Deutschen ist für die vollständige Gleichstellung
Homosexueller. Zwei Drittel wollen die Öffnung der Ehe und
das volle Adoptionsrecht für Homosexuelle.
- Das sind erfreuliche Ergebnisse. 82% der
Eltern geben an, dass sie ihre Kinder unterstützen würden,
wenn diese homosexuell sind. Wie mickerig ist dagegen das, was
die Regierung Lesben und Schwulen anzubieten hat!
- Die Ergebnisse zeigen, wie weit sich Merkel
mit ihrer jahrelangen Gleichstellungs-Verweigerung von den Menschen
entfernt hat. Die Bürgerinnen und Bürger sind mehrheitlich
respektvoll und aufgeschlossen. Gerade die positive Einstellung
der Eltern gegenüber ihren homosexuellen Kindern zeigt den
erfreulichen Wandel in der gesellschaftlichen Entwicklung. Die
familiäre Unterstützung beim Coming-out ist sehr wichtig.
- Gleichzeitig rufen die Zahlen dazu auf, in
den Anstrengungen für eine moderne Gesellschaft nicht nachzulassen.
Immerhin hat noch ein Drittel der Menschen Vorbehalte. Jeder
Dritte in der Schulklasse, jeder Dritte am Arbeitsplatz und in
der Öffentlichkeit betrachtet Homosexuelle als Menschen
mit minderen Rechten. Da liegen die Ursache für Tabus und
Ängste. Homophobie spielt sich in den Köpfen ab. Deshalb
sind Bildungsprogramme, wie die in Baden-Württemberg so
wichtig. Nur wer schon in jungen Jahren über die Vielfalt
der Gesellschaft informiert wird, entgeht einer engstirnigen
und homophoben Einstellung gegenüber den anderen. Auch das
wird von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt:
63% sind dafür, dass die Rechte von Homosexuellen Thema
des Schulunterrichts sind.
- Frauen und junge Leute zeigen sich in der
Umfrage als zuverlässige Unterstützer für die
Gleichstellung, Männer und ältere Menschen tun sich
noch deutlich schwerer. Der LSVD wird weiterhin bei allen für
Akzeptanz und Respekt werben.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
- 10.01.2014
FDP unterstützt homophoben Mob
in Baden-Württemberg
- Rechtspopulisten und christlichen Fundamentalisten
gegen Lesben und Schwule
- Zu den Äußerungen von FDP-Fraktionschef
Hans-Ulrich Rülke anlässlich der Diskussion um den
neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg und die Petitionen
für und gegen diesen Vorschlag erklärt Holger Henzler-Hübner,
Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Baden-Württemberg
(LSVD):
- "Der gute Vorschlag zur Modernisierung
des Bildungsplans wird von Rechtspopulisten und christlichen
Fundamentalisten in den Dreck gezogen. In der Petition gegen
den Bildungsplan tobt sich der homosexuellenfeindliche Mob aus.
- Nun fällt auch noch die FDP den Lesben
und Schwulen in den Rücken. So äußerte der Fraktionschef
Hans-Ulrich Rülke, dass andere Lebensformen neben der Familie
lediglich tolerabel aber nicht gleichwertig seien.
Die Landesregierung würde dem Thema Homosexualität
einen zu großen Stellenwert zuschreiben. Dass die FDP Lesben
und Schwulen die Gleichwertigkeit abspricht, ist unglaublich
und legitimiert die Hetze im Zuge der Petition. Das ist ein Fall
für Parteichef Lindner, er muss klären, ob die FDP
eine Bürgerrechtspartei sein soll oder auf die rechtspopulistische
Schiene setzt."
- Stellungnahme des LSVD zur Petition
- Der LSVD ruft dazu auf, die Gegenpetition
zu unterzeichnen
- Zitat von FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich
Rülke
- LSVD Baden-Württemberg
http://www.ba-wue.lsvd.de
-
-
- 08.01.14
- PRESSEMITTEILUNG
- Christinnen und Christen für Akzeptanz
und Vielfalt auch an Schulen in Baden-Württemberg
- In einer Online-Unterschriftenaktion sprachen
sich einige Tausend Menschen gegen eventuelle Pläne der
baden-württembergischen Landesregierung aus, mit einer Bildungsplanreform
Information und Aufklärung über Lebensformen von Lesben,
Schwulen, Bisexuellen, TransMenschen und Intersexuellen (LSBTI)
sicherzustellen. Zu den Protesten aus christlichen Kreisen erklärt
Markus Gutfleisch, Sprecher der Ökumenischen Arbeitsgruppe
Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. in Namen seiner Gruppe und
des Netzwerks katholischer Lesben (NkaL):
- Eine Ideologie des Regenbogens
(so im Titel der Petition) ist den Mitgliedern unserer Gruppen
bislang nicht bekannt. Sie begrüßen den Aktionsplan
Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg.
Wir sehen in diesem Bundesland in der Tat einen Nachholbedarf,
was die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, TransMenschen
und Intersexuellen betrifft. Frühere Landesregierungen hatten
kein offenes Ohr für unsere Themen.
- Für ideologische Kämpfe taugt die
Sexualerziehung nicht, stattdessen sind Schülerinnen und
Schüler über die Vielfalt von Lebenswegen zu informieren,
in ihrer Entwicklung zu fördern und bei Fragen, Krisen und
Entscheidungen zu begleiten. Als christliche Regenbogengruppen
halten wir es für erforderlich, dass junge Menschen positive
Vorbilder erleben und verschiedene Lebensformen kennen lernen.
Das Verhalten der Kritikerinnen und Kritiker des Aktionsplans
ist nicht nachvollziehbar: Sie wollen nach eigenen Angaben keine
Diskriminierung in Schulen, andererseits sollen nach ihrer Meinung
junge Leute sehr deutlich hören, welche Lebensformen gut
seien und welche nicht.
- NkaL und HuK begrüßen die Vermittlung
einer umfassenden, positiven und ermutigenden Sicht von Sexualität.
Lesben, Schwule, Bisexuelle, TransMenschen und Intersexuelle
sind aber nicht auf ihr Sexualverhalten zu reduzieren, sie sind
gesellschaftliche Gruppen mit einer gewachsenen Geschichte und
Kultur. Die Sorge der Anhängerinnen und Anhänger der
Petition, Ehe und Familie in Baden-Württemberg könnten
durch einen falschen Sexualkundeunterricht ins Wanken geraten,
teilen wir nicht, denn sexuelle Prägungen können nicht
anerzogen werden. Eine große Bevölkerungsmehrheit
in Baden-Württemberg wird weiterhin in heterosexuellen Beziehungen
leben. Diese Mehrheit sollte sich aber für die Situation
von kleinen gesellschaftlichen Gruppen interessieren und ihnen
Schutz vor Benachteiligung gewähren. Einen solchen solidarischen
Umgang mit Minderheiten halten Ökumenische Arbeitsgruppe
Homosexuelle und Kirche und Netzwerk katholischer Lesben für
christlich.
- Ihr wahres Gesicht zeigen die Petitions-Befürworterinnen
und Befürworter, wenn sie davon sprechen, Homosexuelle seien
in hohem Maß für Alkohol und Drogen, Suizid, HIV sowie
psychische Erkrankungen gefährdet. Uns erscheint dies als
eine sehr verdrehte Sicht, bei der womöglich Menschen in
Krisen die Schuld für ihre Situation in völlig vereinfachender
Weise zugeschoben werden soll.
- Der Staat fördert Menschen, die für
andere sorgen in lesbischen und schwulen Partnerschaften
wie in heterosexuellen. Das Bundesverfassungsgericht hat deutlich
gemacht, dass der grundgesetzlich festgelegte Schutz von Ehe
und Familie keine Benachteiligung anderer Lebensformen erfordert.
Deshalb hatte das höchste deutsche Gericht in mehreren Verfahren
homosexuelle Lebenspartnerschaften mit Ehen rechtlich gleich
gestellt. Netzwerk katholischer Lesben und Arbeitsgruppe Homosexuelle
und Kirche unterstützen die Mitwirkung von LSBTI-Gruppen
an Reformprojekten. Sie verfügen über Erfahrung und
Kompetenz; in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft
haben sie ihren Platz. Als christliche Lesben, Schwule, Bisexuelle,
TransMenschen und Intersexuelle meinen wir: Christliche Werte
gehören in den gesellschaftlichen Diskurs, aber auch innerhalb
der Kirchen besteht eine Vielfalt von Erfahrungen und christlich
motivierten Haltungen. Für viele Christinnen und Christen
sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, TransMenschen und Intersexuelle
ein Bestandteil der Gesellschaft: ganz normal, in einigem anders,
von Gott geliebt und nicht besser oder schlechter als die Anderen.
-
-
-
- 08.01.2014
- BLSJ freut sich über Coming-Out von
Thomas Hitzlsperger
- Zur Berichterstattung über das heutige
Coming-Out von Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger
erklärt Konstanze Gerhard, Vorstand des Bundes Lesbischer
und Schwuler JournalistInnen e.V. (BLSJ):
Der BLSJ freut sich sehr über das gelungene Coming-Out von
Thomas Hitzlsperger und dass dies eine derart breite Aufmerksamkeit
in den Medien findet. Besonders die Breite und Intensität
der Berichterstattung über das Thema ist erfreulich. Dies
wünschen wir uns auch bei weniger prominenten Themen, da
ein Coming-Out außerhalb des Fußballs heute zu einer
Selbstverständlichkeit erklärt ist - was es für
viele Frauen und Männer allerdings nicht ist. Denn die Akzeptanz
für einen solchen Schritt ist im persönlichen Umfeld
einer/s Betroffenen oft nicht so selbstverständlich gegeben,
wie es öffentliche Erklärungen und die Berichterstattung
darüber widerspiegeln.
An vielen Stellen greifen Medien jedoch leider erneut daneben:
Denn Hitzlsperger hatte kein "Outing" - was beschreibt,
wenn Dritte die Homosexualität öffentlich machen -,
sondern ein "Coming-out". Außerdem ist es wenig
gelungen, von einem "Bekenntnis" zu sprechen, wenn
jemand beginnt dazu zu stehen, dass er schwul ist. Denn zu einem
Glauben oder einer Straftat kann man sich bekennen, allerdings
nicht zu einer ganz selbstverständlichen und unveränderbaren
sexuellen Orientierung.
Erläuterungen zu derartigen Fehl-Formulierungen sowie Hinweise,
welche Worte für solche Berichterstattung nutzbar sind,
stellt der BLSJ JournalistInnen in der Broschüre "Schöner
schreiben über Lesben und Schwule" bereit. Diese kann
hier heruntergeladen
http://www.blsj.de/uploads/Schoener-schreiben-ueber-Lesben-und-Schwule_BLSJ-Leitfaden_2013.pdf
oder beim BLSJ kostenfrei angefordert werden: BLSJ e.V., Postfach
19 01 39, 50498 Köln.
BLSJ Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V.
http://www.blsj.de
-
-
-
- 08.01.2014
- Unser Tor des Monats - Coming-out von
Fußballnationalspieler Hitzlsperger
- Erfreulicher und ermutigender Schritt
- Zum Outing des ehemaligen Fußball-Nationalspielers
Thomas Hitzlsperger erklärt Axel Hochrein, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
- Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt
das Outing des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Thomas
Hitzlsperger. Das ist ein großartiger und sehr ermutigender
Schritt.
- Seine offenen Worte sind ein Volltreffer:
Für uns das Tor des Monats!
- Das öffentliche Sprechen Hitzlspergers
rüttelt an einem der größten Tabus im Profifußball.
Es ist ein sehr wichtiger Schritt, um die Diskussion zu beleben
und wird für andere Fußballer von großer Bedeutung
sein.
- Der LSVD kämpft seit vielen Jahren auch
im Sport gegen Vorurteile gegenüber Lesben und Schwulen
im Sport. Mit Projekten und Kooperationen werben wir für
Aufklärung im Breitensport. Das Coming-out eines Fußballstars
wird den Kampf gegen Homophobie im Sport beleben.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
-
-
-
- Die Gruppe ROSA LÜSTE, Zeitschrift
LUST, das LUSTBLÄTTCHEN: wir wünschen all unseren LeserInnen
ein gutes und zufriedenstellendes Jahr 2014.