Januar/Februar 2018
 
24.01.2018
Koalitionsverhandlungen: Für Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Klare Vereinbarungen statt leerer Versprechungen

Anlässlich der beginnenden Koalitionsverhandlungen erklärt Axel Hochrein, Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
In den kommenden Jahren gilt es eine offene und demokratische Gesellschaft zu verteidigen und zu stärken. Diskriminierung und Ausgrenzung schaden dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher fordert der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) für die Koalitionsverhandlungen klare Vereinbarungen auf
einen Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Homophobie und Transfeindlichkeit
die Ergänzung von Artikel 3, Absatz 3 im Grundgesetz um die Merkmale der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität
eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung zur Anerkennung der Geschlechtsidentität
die rechtliche Anerkennung und Absicherung von Kindern in Regenbogenfamilien
eine menschenrechtskonforme LSBTI-inklusive Flüchtlings- und Integrationspolitik
ein glaubwürdiges weltweites Eintreten für Entkriminalisierung und Akzeptanzförderung von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen.
Denn eine freie Gesellschaft muss allen Menschen garantieren, jederzeit, an jedem Ort, ohne Angst und Anfeindung verschieden zu sein.
Ausgehend von dem Sondierungspapier hat der LSVD in einem Schreiben an die Parteivorsitzenden Vorschläge unterbreitet, wie eine Politik aussehen würde, die auch Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen mitdenkt. Insbesondere in den Bereichen „Familie, Frauen und Kinder“, „Soziales, Gesundheit und Pflege“, „Innen, Recht und Verbraucherschutz“, „Migration und Integration“ sowie „Außen, Entwicklung und Bundeswehr“ muss sich auf konkrete Maßnahmen für gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt verpflichtet werden.
Link zum Vorschlag für die Koalitionsverhandlungen
Pressemitteilung als pdf
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt – wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität akzeptiert und anerkannt werden.
 
 
12.01.2018
Projekt Miteinander stärken
Miteinander stärken. Rechtspopulismus entgegenwirken

Das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ fördert die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Die Entwicklung nachhaltiger Strategien und der Aufbau zivilgesellschaftlicher Allianzen wirken rechtspopulistischen und lsbti-feindlichen Einstellungen entgegen und empowern LSBTI und ihre Verbündeten.
Rechtspopulismus ist längst in Deutschland angekommen. Mit diffamierenden Kampfbegriffen und faktenfreien Kampagnen wird auch Stimmung gegen LSBTI gemacht. Antifeministische Strömungen, völkische Bewegungen und religiös-fundamentalistische Initiativen können dabei an homo- und transphobe Ressentiments anschließen, die auch in der „Mitte der Gesellschaft“ nach wie vor verbreitet sind. Angriffe und Diffamierungen sollen LSBTI einschüchtern und zurück in die gesellschaftliche Unsichtbarkeit drängen. Was kann dieser Entwicklung entgegengesetzt werden? Welche Rolle spielen religiöse, rassistische und völkische Ideologien dabei? Wie kann ein gesellschaftliches Miteinander gestärkt werden?
Hier setzt das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ an: In regionalen Workshops und Konferenzen werden menschenfeindliche Parolen analysiert, effektive Gegenstrategien diskutiert und neue Kooperationen und Bündnisse geschlossen. Eingeladen sind alle, die sich für demokratische Grundwerte und gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren: Vereine und Verbände, Gewerkschaften und Unternehmen, Medien, Wissenschaft, Kultur und Sport, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, migrantische und antirassistische Initiativen, Fachkräfte aus der Jugend-, Familien- und Bildungsarbeit und die LSBTI-Community.
LSBTI gehören zur gesellschaftlichen Normalität. Das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ trägt dazu bei, dass sie auch als gleichberechtigt und gleichwertig akzeptiert und anerkannt werden. Denn von einer demokratischen und offenen Gesellschaft profitieren alle. Sie garantiert es, jederzeit, an jedem Ort, ohne Angst und Anfeindung verschieden sein zu können.
Ansprechpersonen für das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ sind:
Jürgen Rausch (juergen.rausch@lsvd.de), telefonisch erreichbar unter 0221-92 59 61 13 und René Mertens (rene.mertens@lsvd.de , telefonisch erreichbar unter 030-78 95 47 63
Veranstaltungen im Rahmen des Projektes September 2018
 
 
12.01.2018
Csd Nordwest 2018
Das wird neu beim Christopher Street Day in Oldenburg
CSD in Oldenburg: In diesem Jahr soll die Demonstration nicht im Bahnhofsviertel, sondern auf dem Schlossplatz starten.

Flagge zeigen, für Akzeptanz kämpfen, Verbündete gewinnen: Das sind die Ziele des CSD Nordwest. Mit einem Aufruf wollen die Veranstalter noch mehr Gruppen auf die Straße bekommen – nicht die einzige Änderung in diesem Jahr.
Im Nordwesten Sie haben viel erreicht, wollen sich aber für noch mehr Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen in der Region stark machen: Zum ersten Mal werden die Organisatoren des CSD Nordwest in diesem Jahr daher einen öffentlichen Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration am 16. Juni starten.
Sie wollen diesmal nicht nur die LSBTIQ*-Community, sondern noch stärker verschiedene gesellschaftliche Gruppen auf die Straße bekommen, heißt es in einem Schreiben des CSD-Nordwest-Teams. Hintergrund für diese Entscheidung seien „starke Rollback-Tendenzen“ in Deutschland und im Ausland. Damit ist gemeint, dass die Gesetze – Öffnung der Ehe, Anerkennung des dritten Geschlechts – sich zwar geändert haben, nicht unbedingt aber die Haltung vieler Menschen zum Beispiel Homosexuellen gegenüber. Es gebe noch einiges an Aufklärungsbedarf.
Verstecken gilt nicht! – Eine kleine Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung in Oldenburg
Liebeserklärung: Darum leben Lesben und Schwule gern in Oldenburg
„Neben den politischen Entscheidungsträgern erscheint es zunehmend wichtiger, direkt in die Gesellschaft zu wirken“, schreibt das CSD-Team. Inklusion sei ein Prozess, der nicht von alleine passiert – darum auch die Öffnung des CSD für alle gesellschaftlichen Gruppen.
Mit dem Aufruf geht ein weitere Änderung einher: Das Bahnhofsviertel wird als Startort der Demonstration zu klein. Schon im vergangenen Jahr war es eng, mit der neuen Kampagne dürfte der Platz erst recht fehlen. Die Demo soll diesmal nicht nur am Schlossplatz mit der Abschlusskundgebung enden, sondern auch dort beginnen. Damit könne es voraussichtlich schon ab 11 Uhr losgehen, vielleicht mit einer Auftaktkundgebung.
Ein Motto für den CSD 2018 wird noch gesucht: Wer eine Idee hat, kann seinen Vorschlag bis zum 31. Januar an motto@csd-nordwest.de schicken.
* Abkürzung für „Lesbisch Schwul Bi Trans Inter Queer“
 
 
Grüne NRW
Kommunalinfo:
Regenbogenfamilien brauchen mehr als warme Worte
Liebe Freundinnen und Freunde,
als langjährige queerpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion war es mir im Querschnitt mit meiner neuen fachlichen Zuständigkeit für die Bereiche Kinder, Jugend und Familie ein großes Anliegen, die besonderen Bedürfnisse von Regenbogenfamilien im Landtag zu behandeln. Entsprechend habe ich im Spätsommer 2017 den Antrag „Die soziale Wirklichkeit der Familienmodelle endlich anerkennen – Regenbogenfamilien rechtlich gleichstellen!“ eingebracht.
Vielfach erfahren Regenbogenfamilien auch heute noch strukturelle Diskriminierung in Behörden und vonseiten öffentlicher Institutionen. Auch nach dem großen Erfolg der „Ehe für Alle“ gibt es also weiter viel zu tun. Im Sinne der Kinder und Eltern in Regenbogenfamilien müssen schnellstmöglich weitere Gesetze novelliert werden. Dies gilt besonders für das Familien- und Abstammungsrecht. Eine moderne Familienpolitik muss alle Familien gleichermaßen fördern, unabhängig vom Familienstand oder der sexuellen Identitäten ihrer Mitglieder.
Neue rechtliche Regelungen sind notwendig
Dass die modernen Familienkonstellationen und Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin nach neuen rechtlichen Regelungen verlangen, hat auch das Bundesjustizministerium erkannt und eine Arbeitskreis „Abstammungsrecht" eingesetzt, dessen Abschlussbericht inzwischen vorliegt.
Zum Wohl der Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, muss aber auch das Land ernsthafte Schritte gegen die bestehenden Benachteiligungen unternehmen. In einer von der GRÜNEN Fraktion beantragte Anhörung attestierten die geladenen Expert*innen, dass Regenbogenfamilien weiterhin mit besonderen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Sie haben einen entsprechend hohen Beratungs- und Unterstützungsbedarf. Von allen demokratischen Parteien im Landtag gab es hierzu eine große Zustimmung und reichlich warme Worte, auch wenn der Antrag letztlich mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD abgelehnt wurde.
Haushaltsantrag zur Stärkung der LSBTI*-Selbsthilfe
Nachdem wir bereits im vergangenen Haushaltsjahr einen entsprechenden Grundstock zur Unterstützung der LSBTI*-Selbsthilfe gelegt haben, haben wir nach Beratung in den Fachgremien nun folgerichtig einen erneuten Antrag in Höhe von 150.000 Euro in die Haushaltsberatungen für das Jahr 2018 eingebracht. Mit dem Geld wäre es möglich gewesen ein umfängliches Gesamtkonzept zur Unterstützung und Beratung von Regenbogenfamilien zu erstellen. Mit den Mitteln sollte auch die Weiterqualifizierung innerhalb der Fachberatungsstellen vorangetrieben werden.
Die Ausweitung der bestehenden Angebote ist auch für die zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die in Regenbogenfamilien aufwachsen wichtig. Denn auch wenn sich das Leben von Regenbogenfamilien grundsätzlich nicht von demjenigen „klassischer“ Familien unterscheidet, so werden sie doch vor allem im Kontakt nach außen mit großen Herausforderungen konfrontiert. Gerade Kinder stellt es vor erhebliche Herausforderungen, die eigenen Familienkonstellation immer wieder erklären und verteidigen zu müssen.
Vorhersehbar haben diesen Haushaltsantrag auch CDU, FDP und AfD im Haushalts- und Finanzausschuss abgelehnt. Wir behalten die spezifischen Bedarfe von Regenbogenfamilien trotzdem weiter fest im Blick. Denn die Familien verdienen mehr als warme Worte.
Herzliche Grüße
Josefine Paul MdL
Sprecherin für Kinder-, Jugend-, und Familienpolitik
Sprecherin für Sportpolitik
Sprecherin für Frauen-, und Queerpolitik
Fraktionsgeschäftsführerin
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW
40221 Düsseldorf
www.josefine-paul.de
www.gruene-fraktion-nrw.de
 
10.01.2018
Sondierungsgespräche:
Diskriminierung schadet Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Offene und vielfältige Gesellschaft stärken
Anlässlich des Beginns der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD erklärt Axel Hochrein, Bundesvorstand im Lesben- und Schwulenverband (LSVD):
Eine freie Gesellschaft muss es allen Menschen garantieren, jederzeit, an jedem Ort, ohne Angst und Anfeindung verschieden zu sein. Diskriminierung und Ausgrenzung sind eine Gefahr für die Demokratie und schaden auch dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deswegen fordert der Lesben- und Schwulenverband (LSVD), dass bei den anstehenden Sondierungsgesprächen auch die Rechte von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) eine wichtige Rolle spielen.
In den kommenden Jahren gilt es, eine offene und demokratische Gesellschaft zu verteidigen und zu stärken. Union und SPD sollten sich daher auch auf folgende Punkte verständigen
einen Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von LSBTI-Feindlichkeit
die Ergänzung von Artikel 3, Absatz 3 im Grundgesetz um die Merkmale der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität
eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung zur Anerkennung der Geschlechtsidentität
die rechtliche Anerkennung und Absicherung von Kindern in Regenbogenfamilien
eine menschenrechtskonforme LSBTI-inklusive Flüchtlings- und Integrationspolitik
ein glaubwürdiges weltweites Eintreten für Entkriminalisierung und Akzeptanzförderung von LSBTI.
Neben diesen Anliegen äußerte der LSVD in einem Schreiben an die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD seine große Besorgnis über rechtspopulistische Ausgrenzungsideologien und religiös-fundamentalistische Bewegungen.
Zu den eigentlichen Koalitionsverhandlungen wird der LSVD noch einen detaillierten Katalog vorlegen.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt – wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität akzeptiert und anerkannt werden.
Mit Ihrer Spende und / oder Mitgliedschaft können Sie uns und unsere Arbeit für "Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt" unterstützen. Vielen Dank.
Lesben- und Schwulenverband (LSVD)
E-Mail: presse@lsvd.de Web: http://www.lsvd.de
 
 
Terminplanung für das LUSTBLÄTTCHEN 2018
(Änderungen sind möglich)
Februar-Ausgabe 18 erscheint Mi. 24.01.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 17.01.18 zu uns.
März-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 21.02.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 14.02.18 zu uns.
April-Ausgabe 18 erscheint am Di. 28.03.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Di. 21.03.18 zu uns.
Mai-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 25.04.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 18.04.18 zu uns.
Juni-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 30.05.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 23.05.18 zu uns.
Juli-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 27.06.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 20.06.18 zu uns.
August-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 25.07.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 18.07.18 zu uns.
September-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 29.08.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 22.08.18 zu uns.
Oktober-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 26.09.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 19.09.18 zu uns.
November-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 24.10.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 17.10.18 zu uns.
Dezember-Ausgabe 18 erscheint am Mi. 28.11.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Do. 21.11.18 zu uns.
Januar-Ausgabe 19 erscheint am Mi. 19.12.18, Anzeigen und Texte bitte bis spätestens Mi. 12.12.18 zu uns.