Juli 2012
 
 
31.07.2012
Welt: Kein Adoptionsrecht für Homosexuelle
Weihbischof Hans-Jochen Jaschke lehnt sowohl die Ehe als auch ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ab. Dies sagte der Katholik wenige Tage vor dem Hamburger Christopher Street Day.
 
31.07.2012
Einladung zur Diskussionsveranstaltung und Stellungnahme zum Offenen Brief von MdHB Roland Heintze:
Hamburg, 31. Juli 2012
Unter dem Motto „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte!“ findet noch bis zum 5. August 2012 der 32. HAMBURG PRIDE (Christopher Street Day) statt.
In den vergangenen Wochen hat das Motto zu intensiven Diskussionen in der schwul-lesbischen Community, aber auch in der Politik geführt.
Hamburg Pride e.V., als Veranstalter des Christopher Street Days, hat sich deshalb dazu entschieden, am Samstag, den 4. August um 17:00 Uhr auf der Bühne des CSD-Straßenfests am Jungfernstieg eine Diskussion zu dem Motto durchzuführen. Eingeladen sind Vertreter aller Bundestagsparteien. Moderiert wird die Runde vom ehemaligen Chefredakteuer des Hamburger Schwulenmagazins hinnerk, Stefan Mielchen.
Der letzte Beitrag in der Diskussion zum CSD-Motto ist der Offene Brief des Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Roland Heintze vom 27. Juli 2012, der damit auf den Offenen Brief von Hamburg Pride e. V. vom 9. Juli des gleichen Jahres reagiert. Hamburg Pride e.V. begrüßt, dass sich Herr Heintze an der öffentlichen Diskussion beteiligt. Der Erste Vorsitzende des Vereins, Dr. Lars Peters, stellt hierzu ergänzend klar:
„Hamburg Pride e.V. ist satzungsgemäß weder parteipolitisch noch konfessionell gebunden. Die gegenteiligen Behauptungen von Herrn Heintze weisen wir ausdrücklich von uns. Die in unserem Offenen Brief vom 9. Juli geäußerte Aufforderung an CDU/LSU und FDP, ihre Teilnahme am CSD 2012 zu überdenken, bezog sich ausschließlich auf das Abstimmungsverhalten dieser Parteien im Bundestag am 28. Juni. Wir weisen außerdem darauf hin, dass wir in dem Offenen Brief auch gesagt haben, dass wir keine demokratischen Organisationen vom CSD ausschließen werden.
Wir akzeptieren, wenn Roland Heintze sich und die Hamburger CDU von den Entscheidungen seiner Mutterpartei im Bundestag distanziert. Wir weisen jedoch darauf hin, dass es in den „Leitlinien der CDU Hamburg“ in Bezug auf gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften wortwörtlich heißt: „Eine Gleichstellung mit der Ehe lehnen wir ab.“
Die Leitlinien des hiesigen Parteiablegers entsprechen somit exakt dem Abstimmungsverhalten der CDU im Bundestag am 28. Juni 2012 – und stehen dem Motto des diesjährigen Hamburg Pride diametral gegenüber. Auf diesen Widerspruch haben wir mit unserem Offenen Brief hingewiesen. Davon unberührt begrüßen und wertschätzen wir das langjährige Engagement, das unter anderem die LSU in Hamburg erbringt.
Die Aktion „Rote Karte für schwarz-gelbe Ignoranz“ ist nicht von Hamburg Pride e.V., sondern von Dritten initiiert worden, konkret von Den Verzauberten. Wir respektieren diese Aktion beim CSD und den begleitenden Veranstaltungen genauso wie die Teilnahme von CDU und FDP.
Wie Roland Heintze korrekterweise darstellt, ist Hamburg Pride e.V. seit 2010 gemeinnützig. Die Überprüfung, ob der gemeinnützige Charakter des Vereins weiterhin besteht, erfolgt wie bei allen gemeinnützigen Einrichtungen regelmäßig durch das Finanzamt.
Wir freuen uns darauf, am 4. August gemeinsam mit Herrn Heintze oder einem Vertreter/einer Vertreterin auf dem CSD-Straßenfest die entstandenen Differenzen diskutieren und im Idealfall beilegen zu können.“
Über Hamburg Pride:
Hamburg Pride e.V. ist ein Verein mit Sitz in Hamburg und wurde 2003 gegründet. Der Verein ist Ausrichter des jährlichen HAMBURG PRIDE (Christopher Street Day) in der Hansestadt und verantwortlich für verschiedene weitere Aktionen in der schwul-lesbischen Szene. Mit über 270 Mitgliedern ist Hamburg Pride e.V. der größte CSD-Verein Deutschlands.
http://www.hamburg-pride.de
Anmerkung der LUST-Redaktion: Auf der Internetseite von Hamburg Pride e.V. sind alle Briefe diesbezüglich als pdf-Dateien zu lesen.
 
13.07.2012
Das Transsexuellengesetz (TSG) ...
enthält nach diversen fortschrittlichen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) immer noch Bestimmungen, die mit der Achtung der Würde und der Selbstbestimmung von Trans-Menschen nicht vereinbar sind, und die zudem ausschließend gegenüber Transgender und intersex Menschen sind.
Es enthält auch Regelungen, die sich in der Praxis als unzureichend erwiesen haben und trägt zur Diskriminierungsanfälligkeit bei. Im September 2011 hatte sich daher ein bundesweiter, offener, partizipativer, parteiunabhängiger und selbstorganisierter Arbeitskreis gebildet, an dem über 30 Trans*- und Inter*-Gruppen sowie Einzelpersonen beteiligt waren. Die selbstgestellte Aufgabe bestand darin, sich auf gemeinsame, zentrale Forderungen aus den trans* und inter* Communitys zur Reform des Transsexuellenrechtes zu verständigen und diese auszuformulieren. Im Juni 2012 wurde das hiermit vorliegende Konsenspapier fertiggestellt. Es steht ab sofort allen Einzelpersonen, Verbänden, Vereinen und Gruppen zur Unterzeichnung offen, die diese Positionen ebenfalls unterstützen wollen.
Der bundesweite Arbeitskreis TSG-Reform,
1. Juni 2012
http://www.tsgreform.de/deine-unterschrift/
 
09.07.2012
Am 28. Juni 2012 haben die Bundestagsfraktionen der CDU und FDP fast geschlossen gegen die eingereichten Anträge zur Öffnung der Ehe bzw. zur Gleichstellung der Eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe gestimmt.
Die FDP und die LSU haben sich zum Hamburger CSD angemeldet.
Pressemeldung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 28. Juni 2012 haben die Bundestagsfraktionen der CDU und FDP fast geschlossen gegen die eingereichten Anträge zur Öffnung der Ehe bzw. zur Gleichstellung der Eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe gestimmt. Hamburg Pride e.V. ist daraufhin von mehreren Personen aufgefordert worden, sowohl die FDP als auch die CDU/LSU vom diesjährigen HAMBURG PRIDE und weiteren damit verbundenen Veranstaltungen auszuschließen.
In Reaktion auf diese Forderungen hat sich der Vorstand des Hamburg Pride e.V. am 4. Juli 2012 in einer Sitzung dazu entschlossen, einen Offenen Brief zu verfassen, der sowohl an die FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und an die FDP Bundestagsfraktion, als auch an die LSU in Hamburg adressiert ist. Herr Kruse, Herr Müller-Sönksen und Herr Röbcke wurden als Adressaten ausgewählt, weil sie die Antragssteller für die Teilnahme von Fahrzeugen an der CSD-Parade bzw. für die Stände auf dem CSD-Straßenfest sind.
Wir freuen uns über eine Verbreitung des Schreibens auf Ihren Kanälen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hamburg Pride e.V.
http://www.hamburg-pride.de
Über Hamburg Pride:
Hamburg Pride e.V. ist ein schwul-lesbischer Verein mit Sitz in Hamburg und wurde 2003 gegründet. Der Verein ist Ausrichter des jährlichen HAMBURG PRIDE (Christopher Street Day) in der Hansestadt und verantwortlich für verschiedene weitere Aktionen in der schwul-lesbischen Szene. Mit über 220 Mitgliedern ist Hamburg Pride e.V. der größte CSD-Verein Deutschlands.
 
Hier der offenen Brief:
Hamburg Pride e.V.
Ernst-Merck-Str. 12-14
D-20099 Hamburg, Vorstand
An
FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Michael Kruse
FDP Bundestagsfraktion Burkhardt Müller-Sönksen
LSU Lesben und Schwule in der Union, Landesverband Hamburg, Christian Röbcke
Offener Brief zur Teilnahme der CDU/LSU und der FDP an Veranstaltungen des Hamburg Pride 2012
Sehr geehrter Herr Kruse,
lieber Burkhardt,
lieber Christian,
am 28. Juni haben die Bundestagsfraktionen Ihrer Parteien fast geschlossen gegen die eingereichten Anträge zur Öffnung der Ehe bzw. zur Gleichstellung der Eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe gestimmt.
Nicht zuletzt aufgrund der z. T. öffentlichen Diskussion ist uns bewusst, dass es komplexe Gründe für das negative Abstimmungsverhalten gibt. Am Ende steht jedoch das Ergebnis: Homosexuelle werden weiter diskriminiert.
Ihre Parteien haben mit dem Abstimmungsverhalten gezeigt, dass sie nicht hinter dem Motto des diesjährigen Hamburger Christopher Street Day stehen: „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“. Wir sind deshalb von mehreren Personen aufgefordert worden, Sie von der CSD-Demonstration und weiteren Pride-Veranstaltungen auszuschließen.
Hamburg Pride e. V. versteht sich als pluralistische Plattform für Kräfte, die sich für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen einsetzen. Vor diesem Hintergrund schließen wir keine demokratischen Organisationen von den Veranstaltungen zum Hamburg Pride aus.
Wir fordern Sie aber ausdrücklich dazu auf, Ihre Teilnahme an der politischen Demonstration zum Christopher Street Day sowie am Straßenfest zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Lars Peters
Erster Vorsitzender Hamburg Pride e. V.
 
07.07.2012
Bundesrat fordert Gleichstellung im Steuerrecht
Nun ist die FDP gefragt
Der Bundesrat hat heute die Bundesregierung aufgefordert, in das geplante Jahressteuergesetz 2013 die Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften im Einkommensteuerrecht mit aufzunehmen. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der LSVD begrüßt das Votum des Bundesrates zur vollständigen steuerlichen Gleichstellung. Das ist ein starkes politisches Signal. Die Bundesländer machen deutlich, dass sie nicht gewillt sind, die diskriminierende Politik
der Bundesregierung mitzutragen.
Wir fordern die Bundesregierung mit Nachdruck auf, nun endlich die notwendigen Schritte zur Gleichstellung anzugehen. Insbesondere von der FDP erwarten wir, dass sie für die Umsetzung der Versprechen des
Koalitionsvertrags sorgt. Viele Lesben und Schwule sind von dem Abstimmungsverhalten der FDP am vergangenen Donnerstag sehr enttäuscht. Wer Gleichberechtigung nur fordert, wenn daraus keine Konsequenzen erwachsen, macht sich unglaubwürdig.
Hintergrund:
Der Bundesrat ist dem Votum seiner Fachausschüsse gefolgt und hat die Bundesregierung aufgefordert, „umfassend die Rechtsgrundlagen für eine Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe im Steuerrecht zu schaffen“. In der Stellungnahme heißt es, dass es „im Hinblick auf den Gleichheitssatz keine tragenden Rechtfertigungsgründe für eine steuerliche Ungleichbehandlung“ gibt. Der Entwurf der Bundesregierung zum Jahressteuergesetz bliebe „nach wie vor weit hinter den erforderlichen Anpassungen zurück" (Drucksache 302/1/12, Seite 136, Fz 73).
LSVD-Bundesverband, Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
 
04.07.2012
Pressemitteilung
Radio, Familie und Gewerkschaft: Drei neue Mitglieder im BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE
JazzRadio, Gewerkschaft Kommunaler Landesdienst (GKL) und Familienplanungszentrum Balance engagieren sich für mehr Akzeptanz

Neben großen Unternehmen und Organisationen engagieren sich nun verstärkt auch mittelständische Unternehmen und Organisationen im BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE. Zum 4. Juli 2012 haben nun auch das JazzRadio, das Familienplanungszentrum BALANCE sowie die Gewerkschaft Kommunaler Landesdienst (GKL) ihre Mitgliedschaft im Bündnis erklärt.
„Das Familienplanungszentrum – BALANCE steht für die Förderung eines selbstbestimmten und bewussten Umgangs mit Sexualität und versucht eine ganzheitliche Sicht auf Sexualität in ihren sozialen Dimensionen einzunehmen. Seit seiner Gründung hat sich das Arbeitsspektrum von BALANCE zunehmend für die Bedürfnisse verschiedener Geschlechter geöffnet. Gender Mainstreaming wird in unserem Hause als Strategie zur kritischen Reflexion der sozial-kulturell hergestellten Geschlechterkonzepte stetig fortentwickelt“, erklärt Sybill Schulz Geschäftsführerin des Familienplanungszentrums BALANCE.
Frank Becker, Vorsitzender der Gewerkschaft Kommunaler Landesdienst GKL, ergänzt: „Sicher ist auch in Berlin im öffentlichen Dienst vieles lockerer geworden. Aber auch im öffentlichen Dienst hört man hier und dort diskriminierende Äußerungen. Also ist bei aller Berliner Toleranz auf diesem Gebiet weiterhin Aufklärungsarbeit zwingend notwendig“.
„Auch JazzRadio 106.8 unterstützt sämtliche Aktionen, die der immer noch zu stark verbreiteten Homophobie, die im Jahr 2012 in einem modernen Land wie Deutschland nichts verloren hat, entgegentreten“, so Matthias Kirsch, Programmchef bei Jazz Radio 106.8.
Alle drei Organisationen gehören nun dem BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE an, in dem sich bereits 47 Unternehmen organisiert haben. Zu Ihnen gehört auch die WALL AG, die am 17. Juli 2012 die Bündnis-Sensibilisierungskampagne 2012 („Hassan ist Schwul. Gül ist lesbisch – Sie gehören zu uns, jederzeit!“) mit einer erneuten Plakatierung fortsetzten wird.
Das Bündnis gegen Homophobie wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – Landesantidiskriminierungsstelle – im Rahmen der Initiative “Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt” vom LSVD Berlin-Brandenburg koordiniert.
Die Mitglieder des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE:
AKADEMIE DER KÜNSTE – AOK NORDOST – ARBEITERWOHLFAHRT (AWO) – BALANCE – BERLINER FUSSBALL-VERBAND E.V. – BERLINER BANK – BBK – BERLINER STADTREINIGUNGSBETRIEBE (BSR) – BERLIN TOURISMUS MARKETING GMBH / VISIT BERLIN – BERLINER VERKEHRSBETRIEBE (BVG) – COCA-COLA ERFRISCHUNGSGETRÄNKE AG UND COCA-COLA GMBH – DEUTSCHE BANK BERLIN – DEUTSCHE OPER BERLIN – DER POLIZEIPRÄSIDENT IN BERLIN – DEUTSCHER FUSSBALL-BUND E.V. (DFB) – DEUTSCHER GEWERKSCHAFTSBUND BERLIN-BRANDENBURG (DGB) – DEUTSCHES ROTES KREUZ BERLIN – EVANGELISCHE KIRCHE – FRIEDRICHSTADTPALAST – GKL – GRAND HOTEL ESPLANADE BERLIN – HERTHA BSC BERLIN – HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT MBH – HUMANISTISCHER VERBAND DEUTSCHLANDS (HVD) -INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN / BERLINALE – JAZZ RADIO 106,8 – JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN – KAISER´S TENGELMANN – LANDESSPORTBUND BERLIN – LANDESVERBAND DEUTSCHER SINTI UND ROMA BERLIN-BRANDENBURG E.V. – NOVOTEL – PFIZER DEUTSCHLAND – SAP AG – STIFTUNG BRANDENBURGISCHE GEDENKSTÄTTEN – STIFTUNG DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS – TENNIS BORUSSIA BERLIN E.V. (TEBE) – TERRE DES FEMMES – MENSCHENRECHTE FÜR DIE FRAU E.V. – THEATER AN DER PARKAUE – TÜRKISCHER BUND IN BERLIN-BRANDENBURG (TBB) – TÜRKIYEMSPOR BERLIN 1978 E.V. – VEREIN IRANISCHER FLÜCHTLINGE E.V. – VODAFONE – WALL AG – ZENTRALRAT DEUTSCHER SINTI UND ROMA – 1EDU
http://www.stopp-homophobie.de
 
Gruppe ROSA LÜSTE im Sommer 2012:
Hessen: CDU-Minister Stefan Grüttner will den Fachbereich "Gleichgeschlechtliche Lebensweisen" nicht mehr unterstützen
Seit 15 Jahren, seit ihrer Einrichtung durch die damalige rotgrüne Landesregierung, existiert das Teilreferat bzw. der Bereich Gleichgeschlechtliche Lebensweisen im hessischen Sozialministerium (im Referat Jugend, unter der Leitung von Ulrich Bachmann). http://www.gleichgeschlechtliche-lebensweisen.hessen.de/ Dieser bestand damals darauf, als er (als Heterosexueller) den Bereich "Gleichgeschlechtliche Lebenweisen" einrichtete, dass ihn FachberaterInnen (vier freie MitarbeiterInnen) aus der hessischen Lesben- und Schwulenbewegung diesen Bereich mit unserer Bewegung verknüpften.
Das Konzept war ungewöhnlich erfolgreich. Es wurden diverse Broschüren zu unterschiedlichen Themen erarbeitet und gefertigt. Jährlich gab es einen Runden Tisch für je 2 VertreterInnen der hessischen Lesben- und Schwulengruppen sowie eine Fachtagung. Bei den Treffen "Runder Tisch" sowie "Fachtagung" wurden jeweils wichtige Themen inhaltlich bearbeitet und durch sachkundige Referenten vorgestellt. So wurden wichtige inhaltliche Erkenntnisse den VetreterInnen der Gruppen kenntlich gemacht und es ermöglicht, dass diese Inhalte auf hohem Niveau in die Gruppen getragen werden konnten.
Nun hat der Minister beschlossen, die Verträge mit den FachberaterInnen im September bzw. Oktober nicht mehr zu verlängern. "In Zeiten begrenzter Haushaltsmittel und dem Ziel einer verlässlichen Hauhaltskonsolidierung müssen wir jedoch auch schauen, wie Arbeitsabläufe optimiert und verschlankt werden können. Deshalb hat sich das hessische Sozialministerium dazu entschlossen, die Verträge der Beraterinnen und Brater nicht weiterzuführen."
Das Argument der Einsparung scheint uns ein vorgeschobener Grund zu sein, denn die 4 Fachberater haben zusammen nur 60% einer einzigen Stelle gekostet. Und diese Kürzung geschieht gerade zu einer Zeit, in der die zunehmend aufkommende Homophobie in anderen Bundesländern dazu führt, dass neue Stellen eingerichtet werden und neue Programme aufgelegt werden.
Bei der Fachtagung "Die Lebenssituation von älteren Lesben und Schwulen - eine Bestandsaufnahme" am 22.06. hat dieser Vorgang unter den dort anwesenden GruppenvertreterInnen großen Unmut, große Entrüstung und große Unruhe hervorgerufen.
Lediglich der Vertreter der LSU (Lesben und Schwule in der Union) Björn Beck vertrat die Auffassung, dass der Minister persönlich nichts gegen Lesben und Schwule habe, sogar beim CSD zugegen gewesen sei, jedoch nur wiederkomme, wenn er nicht mehr ausgebuht würde. Und die Kündigung der Fachkräfte könne man auch als Lob über die erfolgreiche Arbeit ansehen, dass die Phase der Kontaktaufnahme mit den Lesben und Schwulen abgeschlossen sei, die Verbindung sei nun hergestellt. Nun ja, LSU halt.
Ein Mann wie Herr Grüttner mag ja auch persönlich nichts gegen Lesben und Schwule haben. Doch wenn er verlangt, dass er von uns nicht ausgebuht wird, dass wir ihn also irgendwie dankbar sein sollen: er tritt bei einem CSD als Sozialminister der CDU auf, verkörpert also die Politik der CDU und muss sich daher schon gefallen lassen, dass man sein Missfallen mit der CDU-Politik ganz allgemein zum Ausdruck bringt. Und da gibt es ja schon vieles, was man für kritikwürdig halten kann, ich will hier nicht alles aufzählen, was sich die CDU auch uns gegenüber so alles geleistet hat, denn diese Liste ist ja gerade auch für unsere Bewegung unendlich lang.
Das Beenden der Zusammenarbeit mit VertreterInnen der Lesben- und Schwulenbewegung "aus wirtschaftlichen Gründen" ist ein eindeutiges Signal seitens der Politik dieser gegenwärtigen konservativliberalen Regierung im Vorfeld der hessischen Landtagswahl, die wahrscheinlich im November 2013 stattfinden wird.
Wir schlagen Euch nicht vor, nun selber per E.-Mail (Ministervorzimmer@hsm.hessen.de) beim Minister zu protestieren und Euren Unmut zum Ausdruck zu bringen.
Ihr könnt Euch aber folgender Petition anschließen http://www.despierta.de/node/1112, wozu wir hiermit aufrufen!
Eure Meinung zu diesem Vorgang könnt Ihr uns auch über unser Gästebuch oder per E-Mail mitteilen. (RoLü)
 
30.06.2012
Bundeshauptstadt Berlin:
Gedenkveranstaltung für Opfer einer Mordaktion gegen homosexuelle Häftlinge
Senatorin Kolat von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, besucht diese Veranstaltung
Am kommenden Sonntag, 01.07. erinnern die Gedenkstätte Sachsenhausen und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) mit einer Gedenkveranstaltung am Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Klinkerwerk in Oranienburg an die Opfer einer Mordaktion gegen homosexuelle Häftlinge im Außenlager „Klinkerwerk“ des KZ Sachsenhausen vor 70 Jahren.
Im Juni 1942 wurden fast alle Rosa-Winkel-Häftlinge aus dem Hauptlager des KZ Sachenhausen ins nahe gelegene Außenlager Klinkerwerk verlegt. Damit begann eine Mordaktion gegen Homosexuelle, die mehrere Monate andauerte. Bis zum September 1942 wurden etwa 200 Häftlinge von der SS getötet: durch sadistische Misshandlungen und absichtlich herbeigeführte Unfälle oder durch Erschießung “auf der Flucht”.
An der Veranstaltung nimmt auch Berlins Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen Dilek Kolat teil. Sie spricht dort Worte des Gedenken im Namen des Berliner Senates.
Außerdem sprechen Prof. Dr. Günter Morsch (Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten), Alexander Zinn (Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten) und Martin Gorholt (Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg). Anschließend findet eine Führung über das Gelände des ehemaligen KZ Außenlagers Klinkerwerk statt.
Datum: Sonntag, 01. Juli 2012, Zeit: 14 Uhr, Ort: Gedenkort am Klinkerhafen, Oranienburg (B 273 Richtung Bernau, hinter der Brücke über den Oder-Havel-Kanal links)
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, PressRef 2
 
01.07.2012
Der LSVD unterhält auf seiner Startseite einen ziemlich aktuellen und interessanten Pressespiegel
Dort sind alle möglichen Internet-Seiten verlinkt, meist von heterosexuellen Zeitungen und Zeitschriften, die etwas relativ Positives über Lesben und Schwule berichten. Ihr findet diesen Pressespiegel über die Internet-Adresse http://www.lsvd.de
 
01.07.2012
In Frankfurt heute Schäfergassenfest http://schaefergassenfest.de
01.07.2012
Noch keine aktuellen Nachrichten, außer, dass "Joachim von der LUST" ab heute 68 Jhre alt ist.