Mai 2012
 
Berlin 31.05.2012
LSVD Berlin-Brandenburg:
Bildungssenatorin Sandra Scheeres wird Respektbotschafterin der Respect Gaymes
AOK Nordost und viele andere Organisationen unterstützen den Sport- und Kulturevent am 2. Juni

Die Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, ist seit heute Respektbotschafterin der Respect Gaymes. Die Respect Gaymes finden am 2. Juni 2012 zum siebten Mal unter dem Motto „Zeig Respekt für Schwule und Lesben“ statt. Bei der Veranstaltung werden u.a. 60 Fußballteams gegeneinander antreten.
Hierzu erklärt Senatorin Sandra Scheeres:
„Berlin ist eine Stadt der Vielfalt und der Toleranz. In unserer Stadt war und ist es möglich, so zu leben, wie wir sind. Das gilt selbstverständlich auch für die sexuelle Identität: Niemand hat hier ein Recht, anderen vorzuschreiben, was richtig ist oder was falsch. Grundlage dafür ist gegenseitiger Respekt. Und Bildung ist der Schlüssel für Toleranz und gegenseitiges Verstehen. Deshalb ist es wichtig, dies in Kitas, Schulen, in der Jugendarbeit und Vereinen zu vermitteln. Ich unterstütze die Respect Gaymes, weil Sport verschiedenste junge Menschen zusammen bringt und so die Gelegenheit bietet, Vorurteile abzubauen – „fair play“ zählt nicht nur auf dem Sportplatz!“
Die Respect Gaymes sind nur möglich, weil viele Organisationen das Anliegen unterstützen, durch Begegnung bei Sport und Musik gegenseitigen Respekt zu entwickeln. Zu den Hauptunterstützern gehören die AOK Nordost, die taz, Radio Flux FM, Coca Cola Deutschland, CineStar, Schalldruck, Dinamix, Ford-Kadea, Nordmann Getränke, Ballhandel.de, SV Empor, die Gesellschaft für Sport und Jugend, Vorspiel e.V., der Berliner Fußballverband, die Berliner Polizei, Pfeffersport, die HipHop Charity Jam, das Berliner Fenster und viele mehr. Die Respect Gaymes werden von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gefördert.
Respect Gaymes
Samstag, 2. Juni 2012, 10 bis 21 Uhr
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Cantianstr. 24, 10437 Berlin / U2 Eberswalder Str.
Eintritt frei!
Weitere Informationen unter:
http://www.respect-gaymes.de
 
24.05.2012
Pressemitteilung:
Katholiken distanzieren sich von Homo-Heilern
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. begrüßt Klarstellung durch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Homophobe Gedanken und Aussagen waren bisher auch in Teilen der katholischen Kirche noch salonfähig. Am Mittwoch hat sich der Deutsche Katholikentag, zu dessen Leitungsgremium auch Bischöfe gehören, von derartigen Positionen des „Bundes Katholischer Ärzte“ in aller Deutlichkeit distanziert. Der Katholikentag betont damit, dass für Diskriminierung homosexueller Menschen kein Platz in der katholischen Kirche ist. Der 98. Deutsche Katholikentag fand vom 16. bis 20. Mai in Mannheim statt. Dort hatte der „Bund Katholischer Ärzte“ mit Flugblättern und Äußerungen für Aufsehen gesorgt, in denen Homosexualität unter anderem als „Psychische Störung“ und „Reifungs- und homoerotische Empfindungsstörung“ bezeichnet wurde. Pikanterweise erfolgte der homofeindliche Auftritt des Ärzteverbands damit auch am Internationalen Tag gegen Homophobie.
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) ist über die Klarstellung des Katholikentags erfreut. „Noch nie gab es in Deutschland eine gemeinsame positive Aussage des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der Bischöfe, die in solcher Deutlichkeit Diskriminierung zurückweist. Unsere langjährige Arbeit in der katholischen Kirche ist also erfolgreich“, sagt Markus Gutfleisch vom Vorstand der HuK. Die Arbeitsgruppe erwartet nun, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* auch zur Beteiligung beim Dialogprozess in der katholischen Kirche Deutschlands eingeladen werden. Markus Gutfleisch weist darauf hin, dass es nicht ausreicht, diskriminierende Aussagen und Aktionen zurückzuweisen: „Teil des Aufbruchs, zu dem der Mannheimer Katholikentag motivieren wollte, muss es sein, Wertschätzung und Akzeptanz in der Kirche zu entwickeln – am Beispiel von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* lässt sich gut verdeutlichen, wie ernst es die katholische Kirche mit ihrer Glaubwürdigkeit meint.“
Die Stellungnahme des Katholikentags im Wortlaut:
http://www.katholikentag.de/aktuell_2012/stellungnahme_bkae.html
Vorstand Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.
Kontakt: http://www.huk.org
 
16.05.2012
LSVD Berlin-Brandenburg
Homophobie ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft
Kuss-Aktionen gegen Homophobie am 17. Mai in Berlin

Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Homophobie erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Homophobie ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Hinsichtlich der Menschenwürde, des Rechts auf körperliche Unversehrtheit, der freien Entfaltung der Persönlichkeit und des Gleichheitsgrundsatzes kann es im demokratischen Staat keine Relativierung geben. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, Homophobie entschieden entgegenzutreten.
Gerade in Berlin zeigt sich eine paradoxe Form der Ungleichzeitigkeit im Verhältnis zu Homosexualität: Einerseits suggerieren mediale Diskussion und öffentliche Meinung ein Klima der Liberalisierung und Enttabuisierung. Andererseits finden Beleidigungen, Pöbeleien und Gewalt dort statt, wo Homosexualität sichtbar gelebt wird.
Homophobie muss konsequent bekämpft werden – überall, sei es in den Schulen, in den Fußballstadien oder in den sozialen Brennpunkten. Zugleich wird der Lesben- und Schwulenverband auch zukünftig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und sich mit anderen Gesellschaftsgruppen solidarisch zeigen, so z.B. im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus.“
Zum Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai veranstaltet das schwule Überfalltelefon MANEO an zwei Orten Kiss-Ins: um 12 Uhr auf der Warschauer Brücke und um 13 Uhr am Mehringdamm Ecke Gneisenaustraße.
http://www.berlin.lsvd.de
 
 
16.05.2012
Presseservice des SPD-Parteivorstandes
Konservative müssen Blockadehaltung gegen Lesben und Schwule aufgeben
Anlässlich des Tags gegen Homophobie und Transphobie (IDAHO) am morgigen 17. Mai erklärt der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), Ansgar Dittmar:

Vor 22 Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste der Krankheiten genommen. Zwar sind seitdem viele Fortschritte erzielt worden, doch bleibt national wie international noch einiges im Kampf gegen Homo- und Transphobie zu tun.
Es ist fatal und ein falsches Zeichen, wenn die schwarz-gelbe Bundesregierung die Mittel für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes kürzt Hier wird an der falschen Stelle gespart. Auch muss die Bundesregierung ihre Blockadehaltung in Europa beenden und endlich dafür sorgen, dass die Antidiskriminierungsrichtlinie auch auf andere Rechtsbereiche neben dem Arbeitsrecht ausgeweitet wird. Die Konservativen müssen endlich ihre sinnlose Blockadehaltung gegen Lesben und Schwule aufgeben.
Sowohl der US-amerikanische als auch der französische Präsident haben sich für die Öffnung der Ehe für Homosexuelle ausgesprochen. Das sind die richtigen Zeichen. Das muss auch endlich durch die Bundeskanzlerin erfolgen. Die SPD hat dies einstimmig auf ihrem letzten Parteitag beschlossen – auch das ist ein Zeichen gegen Homophobie.
Betrachtet man die internationale Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern, dann scheint ein vehementes Eintreten der Bundesregierung gegen Homo- und Transphobie mehr als geboten. In Russland wird darüber nachgedacht, das Verbot aus St. Petersburg, sich positiv in der Öffentlichkeit über Homosexualität zu äußern, auf das ganze Land auszuweiten. In vielen Staaten stehen homosexuelle Handlungen noch immer unter Verbot – und einigen gilt nach wie vor die Todesstrafe. Dies geht uns
alle an. Deshalb müssen wir am heutigen Tag auf diese Zustände aufmerksam machen und Homo- und Transphobie mit allen Mitteln auf allen Ebenen bekämpfen. Wir als Schwusos und SPD nehmen unsere Verantwortung wahr!
http://www.spd.de
 
 
16.05.2012
Berlin sagt Nein zu Homophobie und Transphobie!
Zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai erklärt die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat:
Berlin wird auch weiterhin Homophobie und Transphobie den Kampf ansagen. Diskriminierungen und Gewalt an Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Personen sind menschenverachtend. Das geht uns alle an! Deshalb wird Berlin die Abgeordnetenhausinitiative zu Akzeptanz sexueller Vielfalt nicht nur fortführen sondern auch weiterentwickeln.
Die neuesten Ergebnisse der Evaluation zum Berliner Maßnahmenpaket gegen Homo- und Transphobie (Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt!“), bestätigen, dass Berlin mit seinen verschiedenen Maßnahmen auf dem richtigen Weg ist. Die Landesantidiskriminierungsstelle bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen wird nun gemeinsam mit Zivilgesellschaft und Verwaltung die einzelnen Ergebnisse auswerten und die Maßnahmen weiterentwickeln.
An einem solchen Tag müssen wir uns auch daran erinnern, dass erst 1994 der §175 StGB abgeschafft und erst dadurch Homosexualität vollständig entkriminalisiert wurde. Heute möchten wir Verantwortung dafür übernehmen. All jene, die von 1945 bis 1968/69 aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in beiden deutschen Staaten bestraft wurden, sind zu rehabilitieren. Dafür setzt sich Berlin nachdrücklich im Bundesrat ein!“ so Kolat weiter.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Evaluation finden Sie im Internet unter
http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb_ads/gglw/isv/zusammenfassung_der_ergebnisse_der_gesamtevaluation_isv_bf.pdf?start&ts=1336564379&file=zusammenfassung_der_ergebnisse_der_gesamtevaluation_isv_bf.pdf.
Berlin, Pressestelle in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
 
 
16.05.2012
Minderjährige Sexarbeiter
im Rahmen der Ausstellung „Lost Kids“ beim Sommerblut Kulturfestivals 2012 findet am 20. Mai 2012 um 15 Uhr in den Räumlichkeiten des 68elf e.V. Kunstvereins eine Diskussionsveranstaltung mit Vertretern aus Politik, Interessenvertretungen und Aids-Hilfe-Organisationen statt. Das Thema „Minderjährige Sexarbeiter“ nimmt Bezug auf die Werke der Fotografen Ohm Phanphiroj und Göran Gnaudschun der Ausstellung „Lost Kids“ über Prostitution von Minderjährigen in Thailand und das Leben sogenannter junger Outcasts am Berliner Alexanderplatz.
Folgende Personen nehmen an der Diskussion teil: Ohm Phanphiroij, ausstellender Künstler der Ausstellung „Lost Kids“, Felix Laue, Aidshilfe Köln e.V., Sabine Reinke, LOOKS e.V., Andrea Asch (MdL), Vorstand Sommerblut Kulturfestival e.V. Moderiert wird die Veranstaltung von Christian Scheuß, Redakteur des Onlinemagazins queer.de.
Ort der Veranstaltung: 68elf e.V., Mediapark 8 A (8. Etage), 50670 Köln
http://www.sommerblut.de
 
 
11.05.2012
Bundesregierung beharrt auf Diskriminierung
Zu den Äußerungen der Bundesregierung, sie sehe auch nach Präsident Obamas Einsatz für die gleichgeschlechtliche Ehe keinen Änderungsbedarf an der geltenden Rechtslage für Eingetragene Lebenspartnerschaften erklärt Manfred Bruns. Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Kanzlerin Merkel und die Bundesregierung verhalten sich rückwärts gewandt. Auch in Deutschland ist die Zeit längst reif für die Öffnung der Ehe. Die FDP hat zwar gestern Obamas Erklärung begrüßt, setzt sich aber nicht für eine entsprechende Umsetzung in Deutschland ein.
Deutschland sollte dem Beispiel der Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare endlich folgen. Damit hätten auch die bestehenden Diskriminierungen im Abstammungs- und Adoptionsrecht und die Benachteiligungen von Regenbogenfamilien ein Ende. Liebe verdient nicht nur Respekt, sondern auch gleiche Rechte!
Auch die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt mittlerweile eine rechtliche Gleichstellung - die Zeit für eine Öffnung der Ehe ist also mehr als reif!
Das vom LSVD initiierte Bündnis "Keine halben Sachen", dem auch die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) angehören, setzt sich dafür ein, durch die Öffnung der Ehe endlich die massive Benachteiligung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zu beenden.
Staaten wie Argentinien, Spanien, Portugal, Belgien, Norwegen, die Niederlande, Kanada, Südafrika und Schweden haben uns dies bereits erfolgreich vorgemacht. Der internationale Trend ist nicht aufzuhalten, auch wenn Deutschland hinterher hinkt.
Lesben- und Schwulenverband LSVD
Bundesgeschäftsstelle
http://www.lsvd.de/
 
 
Liebe Frauen, Unterstützer und Unterstützerinnen und Interessierte, ,
Die Pressemitteilung hat gewirkt.
Der aktuelle Stand ist, dass wir einen Rechtsanwalt eingeschaltet haben, der einen Fördervertrag für die Jahre 2012 bis 2014 zwischen Intervention und der Justizbehörde ausgearbeitet hat. Die Umsetzung würde für Klarheit, mehr Förderung (25.000 €) bei einem höheren Eigenmitteleinsatz und vor allem zur Verschlankung der Verwaltungsarbeiten führen. Dieser Vertrag wurde gemeinsam mit unseren inhaltlichen Vorstellungen heute der Justizbehörde in einem Gespräch, um das Frau Senatorin Schiedek gebeten hat, übergeben. Diese wird nun 14 Tage prüfen, ob der Vertrag möglich ist - wohlwollend. Die abgelehnte Förderung ist bisher nicht anderweitig verplant. Das heist, wir können momentan nicht sagen, ob es mit unseren Angeboten für Lesben ab 50 weiter gehen kann Wir setzen erst einmal auf die Umsetzung des Versprechens, dass "die Stadt Intervention für förderungswürdig hält."
Am Dienstag, 15. Mai 2012, 19.30 lädt Justizsenatorin Jana Schiedek Bürger und Bürgerinnen zu dem Thema "Schwul-lesbische Gleichstellung. Alles erreicht?" zum Gespräch. Wir würden uns freuen, wenn sehr viele Lesben anwesend sind um deutlich zu machen, dass nicht alles erreicht ist - vor allem nicht für Lesben.
Sowie es neue Informationen gibt werden wir Euch informieren.
Mit solidarischen Grüßen
(Geschäftsführerin)
Intervention e. V.
http://www.lesbenverein-intervention.de
 
Anmerkung von Joachim, ROSA LÜSTE Wiesbaden:
Liebe Bea,
seid ja nicht zu optimistisch. Am 15. Mai ist die Wahl in NRW vorbei. Und in Hamburg weiß man dann genau, wie die Strategie der SPD und der SPD-regierten Länder in solchen Fragen ist.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Joachim von der LUST
 
 
11.05.2012
§ 175 Strafgesetzbuch:
Berlin setzt sich im Bundesrat für Rehabilitierung schwuler Männer ein

Berlin hat heute im Deutschen Bundesrat einen Entschließungsantrag für Maßnahmen zur Rehabilitierung und Unterstützung schwuler Männer eingebracht, die nach 1945 in beiden deutschen Staaten verurteilt wurden.
Der Paragraf 175 des Strafgesetzbuches stellte 122 Jahren lang einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Besonders grausam war die Verfolgung in der Nazizeit, aber auch nach 1945 galt in der Bundesrepublik Deutschland der § 175 StGB weiter. Schon erotische Annäherungen standen unter Strafe. Ca. 50.000 Männer wurden verurteilt. Sie mussten Gefängnis- und Zuchthausstrafen verbüßen, nicht selten wurde ihre bürgerliche Existenz zerstört. Erst 1994 wurde der Paragraf endgültig gestrichen. Auch in der DDR stand Homosexualität zwischen Erwachsenen bis 1968 unter Strafe.
Während Urteile aus der Nazizeit inzwischen aufgehoben wurden und Überlebende Anspruch auf Entschädigung haben, sind die nach 1945 verurteilten Homosexuellen bis heute nicht rehabilitiert.
Dazu die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, in ihrer heutigen Rede vor dem Deutschen Bundesrat: „Die noch Lebenden, die durch den § 175 StGB existentiell beeinträchtigt wurden, sind heute 70 bis 90 Jahre alt. Die Zeit drängt also, um wenigstens einigen Überlebende noch die Rehabilitierung und mögliche Entschädigung zu Teil werden zu lassen, die ihnen zusteht.“
In der Antragsbegründung wird deutlich, dass die Strafandrohung für einvernehmliche sexuelle Handlungen auch damals schon fundamentale Menschenrechte verletzte und gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstieß. Bisherige Versuche zur Rehabilitierung der verurteilten schwulen Männer scheiterten allerdings an rechtlichen Bedenken, die sich nach Einschätzung von Senatorin Kolat jedoch ausräumen lassen. Sie bat die Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer: „Fordern wir gemeinsam die Bundesregierung zur zügigen Rehabilitierung der nach 1945 wegen homosexueller Handlungen zu Unrecht Verurteilten auf!“
Die Rede der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen finden Sie im Internet unter: http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-aif/termineundreden/redenundinterviews/rede_sen_br___175.pdf?download.html
sowie Hintergrundinformationen in den Dokumenten lesbisch-schwuler Emanzipation Nr. 28 und 29 auf http://www.berlin.de/lb/ads/gglw/publikationen/.
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
 
 
11.05.2012
Die Opfer der menschenrechtswidrigen Verfolgung nach § 175 müssen endlich rehabilitiert werden
Heute bringt das Land Berlin einen Antrag in den Bundesrat ein, in dem es um „Maßnahmen zur Rehabilitierung und Unterstützung der nach 1945 in beiden deutschen Staaten wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen Verurteilten“ geht.
Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Wir begrüßen die Bundesratsinitiative des Landes Berlin. Die Opfer der menschenrechtswidrigen Strafverfolgung in West und Ost müssen rehabilitiert und entschädigt werden. Der Gesetzgeber muss sich seiner Verantwortung dafür stellen, dass er die menschenrechtswidrige strafrechtliche Verfolgung und Ungleichbehandlung Homosexueller jahrzehntelang geschehen ließ.
Bereits in den 1980er Jahren hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte festgestellt, dass die Verfolgung einvernehmlicher homosexueller Handlungen zwischen Erwachsenen menschenrechtswidrig ist. 2000 hat sich der Deutsche Bundestag einstimmig für die Strafverfolgung entschuldigt und sich dazu bekannt, dass dadurch die Menschenwürde der Verfolgten verletzt wurde. Diese Entschuldigung genügt nicht. Die Menschwürde der Opfer muss dadurch wieder hergestellt werden, dass die Urteile für nichtig erklärt werden.
Zudem hat das Bundesverfassungsgericht durch seine Urteile zum Lebenspartnerschaftsgesetz festgestellt, dass das Grundrecht der Homosexuellen auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit ihnen das Recht gibt, in Partnerschaften zusammenzuleben. Damit hat es sein Urteil von 1957 stillschweigend kassiert, durch das es die Strafverfolgung gebilligt und den Schwulen das Grundrecht auf freie Entfaltung ihrer homosexuellen Persönlichkeit abgesprochen hatte.
Zwar kann der Gesetzgeber nicht einfach in die Judikative eingreifen. Doch hier geht es um die Wiederherstellung der Menschenwürde der verfolgten Schwulen. In solchen Fällen sieht auch die Strafprozessordnung eine Wiederaufnahme der Verfahren vor. Dies kann auch durch den Gesetzgeber geschehen, wenn er erkannt hat, dass durch Urteile die Menschenrechte und die Menschenwürde verletzt wurden.
Die strafrechtliche Verfolgung nach § 175 ging nach 1945 weiter: Der 1935 von den Nazis verschärfte § 175 StGB blieb in der Bundesrepublik bis 1969 unverändert in der NS-Fassung in Kraft. Zehntausende Männer wurden im demokratischen Staat aufgrund von NS-Gesetzgebung wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen ins Gefängnis geschickt. Endgültig gestrichen wurde der § 175 erst 1994. Auch die DDR hat Homosexualität unter Erwachsenen bis 1968 nicht vollständig entkriminalisiert.
Lesben- und Schwulenverband LSVD
Bundesgeschäftsstelle
 
08.05.2012
Niedersächsischer Landtag gegen Diskriminierungsschutz für Homosexuelle in Landesverfassung
Mit den Stimmen von CDU und FDP hat der Niedersächsische Landtag heute einen Gesetzesantrag zur Ergänzung von Art. 3 der Landesverfassung um das Merkmal der "sexuellen Identität" abgelehnt und Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender so einen expliziten Diskriminierungsschutz verweigert. Benjamin Rottmann vom LSVD Niedersachsen-Bremen erklärt dazu:

"Es ist enttäuschend, dass insbesondere die FDP, die erst vor zwei Wochen auf ihrem Bundesparteitag die Öffnung der Ehe forderte, hier ihre Zustimmung verweigert. Die Ablehnung des Antrags ohne eine Nennung der Gründe zeigt uns, dass weder CDU noch FDP sachliche Argumente haben. Sowohl das Verbot schwuler Schützenkönigspaare als auch die Ereignisse um einen schwulen Lehrer, der als Direktor einer Grundschule im Münsterland weggemobbt wurde, verdeutlichen die Notwendigkeit eines solchen Diskriminierungsschutzes."
Wir danken der Partei Die Linke, die mit diesem Antrag eine Forderung des LSVD aufgegriffen hat sowie der SPD und den Grünen für ihre Unterstützung des Gesetzesentwurfes.
Bei den Landtagswahlen 2013 werden Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender wissen, welche Partei sich für ihre Rechte einsetzt.
LSVD Niedersachsen-Bremen
http://nds-bremen.lsvd.de
 
 
07.05.2012
Save the date: Podiumsdiskussion "Reif für die Ehe!"
Wann kommt die Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft?
Lange galt: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass die Ehe geöffnet wird. Jetzt ist die Zeit reif!
Das Bündnis „Keine halbe Sachen!“ hält die vollständige Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft für greifbar nahe und hat daher eine neue Kampagne zur Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare gestartet.
Wir laden Sie herzlich ein zur Podiumsdiskussion am 11. Juni 2012, 19.00-20.30 Uhr im Rathaus Berlin-Schöneberg zum Thema „Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe“.
Mit Vertretern aller Bundestagsparteien wollen wir diskutieren, warum es jetzt an der Zeit ist für den nächsten Schritt in der Gleichstellung von Lesben und Schwulen. Wie kann die Bundesregierung dazu bewegt werden, endlich ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen? Welche nächsten Schritte sind denkbar bei der rechtlichen Gleichstellung auf Bundesebene? Was bedeuten die jüngsten Gerichtsurteile für den Handlungsbedarf des Gesetzgebers? Welche Parteien übernehmen Verantwortung und zeigen Initiative?
Auf dem Podium diskutieren:
Volker Beck MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
Sigmar Gabriel MdB, SPD Parteivorsitzender
Gregor Gysi MdB, Die Linke, Fraktionsvorsitzender
Michael Kauch MdB, FDP, Mitglied im Bundesvorstand
Jens Spahn MdB, CDU/CSU, Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU
Moderation: Ines Pohl Chefredakteurin der Berliner Tageszeitung (taz)
Zum Bündnis „Keine halben Sachen!“
Das vom LSVD initiierte Aktionsbündnis von Parteien und Verbänden setzt sich seit 2007 mit Nachdruck für die Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften mit der Ehe ein, insbesondere für die Gleichstellung im Steuerrecht. Einen ersten großen Erfolg bedeutete die Anpassung des Erbschaftssteuerrechts 2010. Die Benachteiligung bei der Einkommenssteuer ist jedoch nach wie vor gegeben und bedeutet insbesondere für Regenbogenfamilien eine gravierende Diskriminierung. Das Bündnis hat jetzt einen Aufruf zur vollständigen Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft und Öffnung der Ehe veröffentlicht.
Eine Initiative des Lesben- und Schwulenverband (LSVD) mit Unterstützung von
Bündnis 90/Die Grünen
DIE LINKE
FDP
SPD
Lesben und Schwule in der Union LSU
Verdi
Arbeitsgemeinschaft homosexueller Lehrer in der GEW
Arbeitskreis homosexueller Angehöriger der Bundeswehr AHsAB
Bundesarbeitsgemeinschaft schwule Juristen BASJ
Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare SLP
DGB-Arbeitskreis Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche HuK
Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Deutschland VelsPol
Völklinger Kreis
Wirtschaftsweiber.
LSVD-Bundesverband, Hauptstadtbüro, http://www.lsvd.de
 
 
04.05.2012
Von unserer Freundin Bea Trampenau aus Hamburg:
Die Stadt Hamburg bricht Zusagen
Lesbische Seniorinnen bald vor verschlossenen Türen?
Für die Justizbehörde sind Angebote für Lesben ab 50 nicht mehr förderungsfähig

Endlich erreichte Intervention e. V. heute der Bescheid über die seit 2006 geförderte „Psychosoziale Angebote für Lesben ab 50 Jahre“ für das laufende Jahr 2012 – ein Ablehnungsbescheid! Über vier Monate zu spät, in denen der Verein die Arbeit fortführte, Werbung machte, Gehälter zahlte! Ein unmögliches Verhalten gegenüber dem Verein und den Frauen, die auf die jetzt gestrichenen Angebote angewiesen sind.
Noch im Dezember 2011 wurde von der Justizsenatorin erklärt, die Förderung der Arbeit von Intervention sei nicht bedroht und die Stadt würde die Arbeit für Lesben weiterhin fördern Begründet wird die Ablehnung mit der angeblich gesunkenen Nachfrage seit 2010. Herausgepickt dafür werden einzelne schlecht besuchte Veranstaltungen.
Anhand von Zahlen entscheiden fachfremde Verwaltungskräfte über ein seit 2006 funktionierendes vielschichtiges und vor allem fachlich anerkanntes Projekt: Hier werden sowohl Einzelne als auch Gruppen begleitet, aktuell ein Unterstützungsring für kranke und mobilitätseingeschränkte Frauen aufgebaut, zielgruppenspezifische Veranstaltungen durchgeführt und die Anfragen von Fachinstitutionen bearbeitet, etc. Jedenfalls bis heute!
Auch wenn Intervention Rechtsmittel einlegen wird, ist zu vermuten, dass der Kampf gegen den Goliath Justizbehörde und dem wohl dahinterstehenden politischen Willen der SPD-Regierung aussichtslos sein wird.
Gerade im Arbeitsschwerpunkt „Lesben und Alter“ erfährt Intervention bundesweite Anerkennung. Hamburg begeht einen großen Fehler in der Gleichstellungspolitik, anerkannte und notwendige Lesbenarbeit nicht mehr zu fördern!
Hintergrundinformationen zum Weiterlesen
Historie: 2009 wurde von CDU/GAL die Arbeitsstelle Vielfalt in der JB eingerichtet und somit das MHC und Intervention von der BSG in die Justizbehörde verlagert. 2011 entschied sich die SPD-Regierung, die Arbeitsstelle Vielfalt einzustellen, die Angestellten zu entlassen und das Referat Gleichstellung aufzubauen. Monatelang waren die Personalstellen vakant, wodurch u.a. keine Fachgespräche stattfinden konnten. Zum 1.12.11 wurde das Referat dann mit – fachfremden - FachreferentInnen besetzt. In der Zwischenzeit hatten sich bei Intervention diverse Fachfragen angehäuft.
Dieser Ablehnungsbescheid ist der Gipfel einer Reihe von mündlichen Versprechungen und schriftlichen Ablehnungen von Seiten der Justizbehörde und der SPD mit der Intervention e. V. seit Dezember 2011 konfrontiert ist.
Dass mit einer Förderung von JÄHRLICH (!) 9.500 € insgesamt mit 174 Frauen bei 742 Kontakten in qualifizierten Angeboten gearbeitet und viele neue Projekte angeschoben wurden, wird in der Ablehnung nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden nicht signifikant weniger Frauen als in den vergangenen 10 Jahren erreicht (2007: 172, 2008: 192, 2009: 222, 2010: 174). Im gesamten Ablehnungsbescheid findet sich kein fachlicher Satz zur Arbeit mit älteren Lesben.
Allein in dieser Woche fanden / finden ein Interview mit einer Altenpflegezeitung zur Pflegesituation lesbischer Frauen in Hamburg, der Facharbeitskreis anders altern, eine Veranstaltung zum Besuchsdienst in Berlin, eine Selbsthilfegruppe für Lesben ab 50, die Bildung des Unterstützungsrings für ältere Lesben, der Vernetzung vorantreibende Besuch der SENOVA und des Seniorentages und ein Workshop für Partnerinnen traumatisierter Frauen statt. Alles Bestandteile des abgelehnten Projekts.
Mit freundlichen Grüßen
Bea Trampenau
(Geschäftsführerin)
Intervention e. V.
http://www.lesbenverein-intervention.de
 
 
03.05.2012
LSVD Berlin-Brandenburg:
Gül ist lesbisch – Hassan ist schwul?, Plakatkampagne
Vorstellung der neuen Plakatkampagne des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE am 8. Mai 2012 am Potsdamer Platz
Mit einer berlinweiten Akzeptanzkampagne unterstützt die WALL AG auch in diesem Jahr die Sensibilisierungsarbeit des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE.
Die Plakate der Kampagne werden ab 8. Mai 2012 auf über 1.000 Plakatflächen in der Hauptstadt zu sehen sein.
Die Kampagne wird am Potsdamer Platz (Potsdamer Straße 7/Ecke Eichhornstraße) in Berlin von Staatssekretärin Barbara Loth, Frauke Bank, Leiterin Unternehmenskommunikation der WALL AG, und Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Bandenburg, der Presse und Öffentlichkeit vorgestellt. Getragen wird die Kampagne von über 40 Berliner Unternehmen und Organisationen.
Hierzu erklärt Frauke Bank, Leiterin Unternehmenskommunikation der WALL AG und Bündnismitglied:
„Wie auch bei der ersten gemeinsamen Plakatkampagne wollen wir unseren aktiven Beitrag dazu leisten, dass Intoleranz und Diskriminierung in Berlin keinen Platz haben. Die Kampagne soll wachrütteln, sie soll Türen öffnen und für Vielfältigkeit und Toleranz werben. Wir stehen als Unternehmen für ein weltoffenes, tolerantes und vielfältiges Berlin ein – deswegen sind wir seit 2010 Mitglied des Bündnisses gegen Homophobie.“
Die Kampagne beginnt am Dienstag, dem 8. Mai, und wird bis zu den Sommerferien mehrere Male in der deutschen Hauptstadt zu sehen sein.
Vorstellung der Akzeptanzkampagne des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE?Dienstag, 8. Mai 2011, 11.00 Uhr ?Potsdamer Straße 7/Ecke Eichhornstraße, 10785 Berlin
Die Mitglieder des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE:
AKADEMIE DER KÜNSTE – A&O HOTELS AND HOSTELS – AOK NORDOST – ARBEITERWOHLFAHRT (AWO) – BERLINER FUSSBALL-VERBAND E.V. – BERLINER BANK – BBK – DER POLIZEIPRÄSIDENT IN BERLIN – BERLINER STADTREINIGUNGSBETRIEBE (BSR) – BERLIN TOURISMUS MARKETING GMBH / VISIT BERLIN – BERLINER VERKEHRSBETRIEBE (BVG) – COCA-COLA ERFRISCHUNGSGETRÄNKE AG UND COCA-COLA GMBH – DEUTSCHE BANK BERLIN – DEUTSCHE OPER BERLIN – DEUTSCHER FUSSBALL-BUND E.V. (DFB) – DEUTSCHER GEWERKSCHAFTSBUND BERLIN-BRANDENBURG (DGB) – DEUTSCHES ROTES KREUZ BERLIN – EVANGELISCHE KIRCHE – FRIEDRICHSTADTPALAST – GRAND HOTEL ESPLANADE BERLIN – HERTHA BSC BERLIN – HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT MBH – HUMANISTISCHER VERBAND DEUTSCHLANDS (HVD) -INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN / BERLINALE – JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN – KAISER´S TENGELMANN – LANDESSPORTBUND BERLIN – LANDESVERBAND DEUTSCHER SINTI UND ROMA BERLIN-BRANDENBURG E.V. – PFIZER DEUTSCHLAND – SAP AG – STIFTUNG BRANDENBURGISCHE GEDENKSTÄTTEN – STIFTUNG DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS – TENNIS BORUSSIA BERLIN E.V. (TEBE) – TERRE DES FEMMES – MENSCHENRECHTE FÜR DIE FRAU E.V. – THEATER AN DER PARKAUE – TÜRKISCHER BUND IN BERLIN-BRANDENBURG (TBB) – TÜRKIYEMSPOR BERLIN 1978 E.V. – VEREIN IRANISCHER FLÜCHTLINGE E.V. – VODAFONE – WALL AG – ZENTRALRAT DEUTSCHER SINTI UND ROMA – 1EDU
Das Bündnis gegen Homophobie wurde im Herbst 2009 vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg initiiert. Es wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales – Landesantidiskriminierungsstelle – im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt” vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg koordiniert.
http://www.stopp-homophobie.de
 
 
04.05.2012
LSVD Berlin-Brandenburg:
Erster Internationaler Regenbogenfamilientag am 6. Mai 2012
Lesben- und Schwulenverband lädt zum Fest ein

Am 6. Mai 2012 findet das erste Mal der Internationale Regenbogenfamilientag statt. Das Projekt Regenbogenfamilien des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) mit der Berliner Initiative lesbischer und schwuler Eltern (ILSE) veranstaltet aus diesem Anlass ein Frühjahrsfest am kommenden Sonntag im SOS-Familienzentrum Berlin-Hellersdorf. Alle Regenbogenfamilien sind herzlich eingeladen ab 14 Uhr in die Alte Hellersdorfer Str. 77, 12629 Berlin zu kommen.
Auf dem ersten internationalen Symposium von Regenbogenfamilien-Organisationen aus Europa, den USA und Kanada im Juli 2011 wurde der „International Family Equality Day“ ausgerufen, der künftig am ersten Sonntag im Mai begangen wird. Das Gefühl einer weltweiten Gemeinschaft von Regenbogenfamilien soll mit diesem Tag gefördert werden. Es gilt die Sichtbarkeit zu erhöhen und das Bewusstsein für Hindernisse und Herausforderungen zu steigern, mit denen sich Regenbogenfamilien weltweit konfrontiert sehen.
Mit Beratungs- und Gruppenangeboten für Lesben und Schwule mit Kindern und Kinderwunsch steht das Projekt Regenbogenfamilien telefonisch unter 030-22502218 und per Email unter familie-berlin@lsvd.de zur Verfügung.
http:// www.regenbogenfamilien.de
 
 
02.05.2012
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Stiftung für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender
Spendenaufruf für die LGBT-Organisation „Coming out“ St. Petersburg!
Plakataktion von „Coming out“ St. Petersburg!

Am 29. Februar 2012 hat das St. Petersburger Stadtparlament in 3. Lesung ein homophobes Gesetz verabschiedet, das die „Propagierung“ von Homosexualität oder Transgenderismus unter Strafe stellt. Am 11. März hat Stadtgouverneur Poltavchenko das Gesetz unterzeichnet. Es ist damit in Kraft getreten. Das Gesetz schürt Homophobie und Vorurteile. Es wird Intoleranz und Hass gegen Minderheiten befördern und institutionalisieren. Das Gesetz zielt darauf ab, die stärker werdende LGBT-Bewegung in Russland mundtot zu machen. In diese Richtung weist auch die gestrige Verhaftung von mehreren LGBT-Aktivistinnen und Aktivisten in St. Petersburg.
Der Widerstand der russischen LGBT-Bewegung gegen das Gesetz erfuhr weltweite Solidarität. In Deutschland wandten sich Politikerinnen und Politiker aus Hamburg, Berlin und Köln in offenen Briefen fraktionsübergreifend an ihre russischen Kolleginnen und Kollegen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes testen die LGBT-Organisationen in St. Petersburg, wie sie ihre wichtige Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit fortsetzen können.
Auch in diesem Jahr organisierte die LGBT-Organisation „Coming Out“ zusammen mit anderen Organisationen die „Woche gegen Homophobie“. Ein Teil des Projektes bildete eine Plakataktion. Mit finanziellem Aufwand wurden 15 gewerbliche Werbeflächen angemietet und 30 Großformate gedruckt. Die Plakate zeigen den Komponisten Pjotr Tschaikowski, den Tänzer Rudolf Nurejew, die Dichterin Marina Zwetajewa mit zugeklebten Mündern. Kurze Texte aus persönlichen Briefen und Dokumenten dieser russischen Kulturgrößen verweisen auf deren Homosexualität.
Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung unterstützt „Coming Out“ und die Plakatkampagne. Die Präsentation der Kampagne wurde am 7. April von der Polizei unterbunden. Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten wurden vorübergehend verhaftet, als sie die Plakate in der Öffentlichkeit zeigten. Ihnen drohen Geldstrafen.
Die LGBT-Organisationen in St. Petersburg bereiten sich nun auf einen langen und kostspieligen Kampf vor. Sie wollen durch alle gerichtlichen Instanzen in Russland ziehen, um dann das Thema vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bringen zu können.
Wir bitten um Unterstützung für „Coming Out“ und deren Kampf gegen Homo- und Transphobie und für die Gleichberechtigung und Akzeptanz von Homo- und Transsexuellen in Sankt- Petersburg!
Projektbezogene Spendengelder transferieren wir eins zu eins an „Coming out“ in St. Petersburg. Spenden sind steuerabzugsfähig, alle Spenderinnen und Spender erhalten eine Spendenbescheinigung.
Am 15. Juni verlosen wir unter allen Spenderinnen und Spendern 5 Originale der Aktionsplakate (Format 1,80 x 1,20 m) aus St. Petersburg.
Spendenkonto der Hirschfeld-Eddy-Stiftung: 50 100 00, Stichwort: St. Petersburg, Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00 / BFSWDE33
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de