Mai 2013
 
31.05.2013
1. Juni 2013: Respect Gaymes
„Zeig Respekt für Lesben und Schwule!“

Am Samstag, dem 1. Juni 2013, um 10 Uhr eröffnen die Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, und der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, Bernd Schultz, im Jahn-Sportpark die achten Respect Gaymes. Bei der Veranstaltung treten fast 100 Sportteams in Fußball, Jugger und Beachvolleyball unter dem Motto „Zeig Respekt für Lesben und Schwule“ gegeneinander an. Außerdem gibt es ein buntes Bühnenprogramm sowie Graffiti-, Rap- oder Skate-Workshops. Über 20 Organisationen präsentieren sich an Informations- und Aktionsständen. In diesem Jahr gibt es zudem eine Action Area mit verschiedenen Sportangeboten. Beim VIP-Fußballspiel um 15 Uhr treten Prominente aus Politik, Film und Musik gegeneinander an. Gegen 18 Uhr findet die große Siegerehrung unter anderem mit Andreas Gebhard, Vorstandsmitglied bei Tennis Borussia Berlin, statt.
Das Projekt Respect Gaymes wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen- Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) gefördert. Das Projekt besteht aus zwei tragenden Säulen. Die erste Säule ist die kontinuierliche Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit an Schulen und in Jugendzentren. Die zweite Säule ist das Sport- und Kulturevent Respect Gaymes.
Respect Gaymes
Samstag, 1. Juni 2013, bis 20.00 Uhr (9.00 Uhr: Registrierung der Sportteams, 9.30 Uhr: erster Bandauftritt, 10.00 Uhr: Eröffnung)
Jahn-Sportpark, Cantianstr. 24, 10437 Berlin
Weitere Informationen finden Sie unter:
htp://www.respect-gaymes.de
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
 
23.05.2013
Lesben- und Schwulenverband gratuliert SPD
Zum 150jährigen Parteijubiläum der SPD erklärt Axel Blumenthal, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gratuliert der SPD zu ihrem Gründungsjubiläum. Sie hat in 150 Jahren der Demokratie und den Menschenrechten unschätzbare Dienste geleistet.
Die SPD hat gewichtigen Anteil daran, dass Lesben und Schwule heute in Deutschland frei und selbstbestimmt leben können. Sie war die erste Partei, die sich gegen die Kriminalisierung von Homosexualität einsetzte. Bereits im Kaiserreich unterstützten die Sozialdemokraten die erste homosexuelle Bürgerrechtsbewegung. Ihr Parteivorsitzender August Bebel kämpfte im Reichstag engagiert gegen den § 175 RStGB, der Homosexuelle zu Verbrechern stempelte.
Auch in der Bundesrepublik wurden die großen Reformen in Bezug auf Homosexuelle erst durch die Regierungsbeteiligung der SPD möglich: Die Entkriminalisierung der Homosexualität unter Erwachsenen durch Reform des § 175 StGB im Jahre 1969 und die Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft 2001.
Die volle Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare steht noch aus. Als nächster Schritt muss die Öffnung der Ehe folgen. Wir begrüßen es, dass die SPD diese Forderung in ihr Wahlprogramm aufgenommen hat.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
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22.05.2013
Ehe für alle jetzt!
Befragung der Parteispitzen zur Bundestagswahl

Das Bündnis „Keine halben Sachen“ lädt ein zur Podiumsdiskussion am Mittwoch, den 12. Juni 2013, um 18.00 Uhr in der ver.di Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Es nehmen teil:
Elisabeth Winkelmeier-Becker, CDU/CSU
Thomas Oppermann, SPD
Michael Kauch, FDP
Caren Lay, Die Linke
Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen
Bernd Schlömer, Piratenpartei
Schirmherr: Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di
Moderation: Axel Hochrein, LSVD-Bundesvorstand
In den Niederlanden, Belgien, Spanien, Kanada, Südafrika, Norwegen, Schweden, Portugal, Island, Argentinien und Dänemark steht die Ehe gleichgeschlechtlichen Paaren bereits offen. Frankreich, Neusseland und Uruguay haben die EheÖffnung soeben beschlossen. In vielen weiteren Ländern wie Großbritannien, Finnland und Luxemburg ist der Gesetzgebungsprozess schon in vollem Gange.
Am 22. März 2013 hat sich der Bundesrat als erstes Verfassungsorgan für die Öffnung der Ehe ausgesprochen. Die Gesetzesinitiative des Bundesrates weist den richtigen Weg zur Gleichstellung. Im Bürgerlichen Gesetzbuch soll es zukünftig heißen: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“ Dann gibt es keine separate „Homo-Ehe“ mehr, sondern die eine Ehe für alle. So werden noch vorhandene rechtliche Ungleichbehandlungen ebenso beseitigt wie der bislang bestehende symbolische Abstand zur Ehe. Damit wird eine große Gerechtigkeitslücke geschlossen.
Weitere Themen sind u. a. die rechtliche Gleichstellung und Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare, die Antidiskriminierungspolitik und der Kampf gegen Homophobie, die Unterstützung für LGBT-Menschenrechtsarbeit im globalen Süden und Osteuropa sowie die Rehabilitierung der Opfer des § 175.
 
Aufruf der Kampagne „Keine halben Sachen!“
Das Bündnis gründete sich 2007 auf Initiative vom LSVD und wird inzwischen unterstützt von:
Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE, SPD, Lesben und Schwule in der Union (LSU), Liberale Schwule und Lesben (LiSL), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), DGB-Arbeitskreis Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare (SLP), Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule Juristen (BASJ), Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen (BEFAH), Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Deutschland (VelsPol), Völklinger Kreis, Wirtschaftsweiber, Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK).
LSVD-Bundesverband
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22.05.2013
Senatorin Scheeres und BFV-Präsident Schultz eröffnen Respect Gaymes
Hissung der Regenbogenfahne mit Berlins Regierendem Bürgermeister
Am Samstag, dem 1.Juni 2013, um 10 Uhr eröffnen die Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, und der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, Bernd Schultz, im Jahn-Sportpark die achten Respect Gaymes. Bei der Veranstaltung treten fast 100 Sportteams in Fußball, Jugger und Beachvolleyball unter dem Motto „Zeig Respekt für Lesben und Schwule“ gegeneinander an. Außerdem gibt es ein buntes Bühnenprogramm sowie Graffiti-, Rap- oder Skate-Workshops.
Anlässlich der Respect Gaymes hissen Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, BVG-Vorsitzende Dr. Sigrid Evelyn Nikutta und Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband am 30. Mai 2013 um 11.30 Uhr die Regenbogenfahne am U-Bahnhof Nollendorfplatz.
In diesem Jahr werden sie dabei von Sängerin Jeanette Biedermann und ihrer Band Ewig unterstützt. Anschließend findet am gleichen Tag um 13.00 Uhr am Rathaus Tiergarten die Hissung der Regenbogenfahne mit Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke statt. Alle 12 Berliner Bezirke hissen in diesem Jahr wieder die Regenbogenfahne.
Hissung der Regenbogenfahne
Donnerstag, 30. Mai 2013
um 11.30 Uhr u. a. mit Klaus Wowereit am U-Bahnhof Nollendorfplatz
um 13.00 Uhr u. a. mit Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke am Rathaus Tiergarten (Mathilde-Jacob-Platz 1)
Respect Gaymes
Samstag, 1. Juni 2013, bis 20.00 Uhr (9.30 Uhr: erster Bandauftritt, 10.00 Uhr: Eröffnung)
Jahn-Sportpark, Cantianstr. 24, 10437 Berlin
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.respect-gaymes.de
LSVD Berlin-Brandenburg
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19.05.2013
Zur Lage in Unganda und in anderen afrikanischen Staaten
Die Pfingstgemeinde Deutschlandfunk, 18.5.13, 18.40 h
Warum musste David Kata sterben? Deutschlandfunk, 11.06.13, 19.15 h
Informationen von unserem Freund Peter T.
 
17.05.2013
Europäische Gleichstellungspolitik vorantreiben
Bundesregierung muss Blockadehaltung aufgeben!
Vom 2. April bis 15. Juli 2012 ließ die Europäische Grundrechteagentur die erste EU weite online Befragung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LSBT) zu Diskriminierungserfahrungen und Hassverbrechen durchführen. Mehr als 93.000 Menschen aus den 27 EU-Staaten und Kroatien nahmen an der Befragung teil. Zu den heute in Den Haag vorgestellten Ergebnissen erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert die Bundesregierung auf, ihre Blockadehaltung gegen die Antidiskriminierungspolitik der Europäischen Union aufzugeben. Deutschland muss endlich die gesetzgeberischen und politischen Initiativen zum Schutz von LSBT vor Diskriminierung und Gewalt auf europäischer Ebene und im Inland voranbringen. Die Bundesregierung muss Homophobie, Transphobie und allen Formen von Diskriminierung entschieden entgegenwirken, anstatt die EU-Kommission und den Ministerrat auszubremsen.
Die heute vorgestellten Ergebnisse der EU weiten Befragung lassen keine andere Schlussfolgerung zu. Sie belegen den Bedarf für umfassende Maßnahmen in Europa gegen Homophobie, Transphobie, Hassverbrechen und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität.
75% aller Befragten berichten, dass in ihrem Land Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung weit verbreitet ist. Im Durchschnitt 47 % der Befragten geben an, in den letzten zwölf Monaten wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden zu sein, in manchen Ländern Osteuropas gar 60 %. Über 5.500 Befragte berichten von Gewalterfahrungen oder Gewaltandrohungen in den letzten zwölf Monaten. Nur wenige brachten dies zur Anzeige, weil sie davon ausgingen, dass dies nichts ändere oder weil sie negative Reaktionen der Polizei befürchteten.
Der Diskriminierungsschutz auf EU-Ebene muss dringend ausgebaut werden. Die EU-Kommission schlägt bereits seit 2008 eine fünfte Antidiskriminierungsrichtlinie insbesondere für den Bereich des Zivilrechts vor. Deutschland ist bislang der Hauptbremser. Dadurch werden LSBT in vielen europäischen Ländern weiter Rechte vorenthalten, die sie in Deutschland durch das Allgemeine Gleichstellungsgesetz bereits haben. Zudem muss Deutschland einen EU weiten Aktionsplan für LGBT-Rechte ("EU roadmap for equality on grounds of sexual orientation and gender identity") unterstützen.
Europa muss auch künftig Motor für eine umfassende Politik der Gleichbehandlung bleiben. Gerade Deutschland stünde dabei eine Vorreiterrolle gut zu Gesicht.
Homepage der EU-Grundrechteagentur: http://fra.europa.eu/
Lesben- und Schwulenverband LSVD
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16.05.2013
Gegen Hass, Verachtung und Verfolgung
Internationaler Feiertag für Homo- und Transsexuelle
Am 17. Mai vor 23 Jahren strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten. Der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT) erinnert daran. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Tag gegen Homo- und Transphobie ist ein politischer Feiertag. Die vielen regionalen Aktionen sind ein Zeichen der Verbundenheit mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender weltweit. Wir feiern den Stolz und den Kampf für gleiche Rechte.
Homo- und Transphobie sind täglich präsent. Die Akte der Gewalt und Verachtung sind ein direkter Angriff auf die Menschenrechte und die Demokratie und damit eine permanente Herausforderung für alle Bürgerinnen und Bürger. Zwar ist in 14 Ländern inzwischen die Ehe geöffnet, aber daneben gibt es 76 Staaten mit homophobem Strafrecht, von denen in einigen noch Strafverschärfung diskutiert wird.
Mit Sorge blicken wir auf die Gesetzentwürfe zur Rekriminalisierung von Homosexualität in Russland. Obwohl dort vor fast zwanzig Jahren gleichgeschlechtliche Liebe als Straftatbestand abgeschafft wurde, haben Kirche und politische Macht nun den Weg über das Verbot der “Propaganda von Homosexualität” gewählt. Während die Öffnung der Ehe in Frankreich ein politischer Erfolg war, haben die massiven Proteste gezeigt, wie wichtig es ist, dass der politische Prozess der Gleichstellung auch gesellschaftlich verankert werden muss.
Angesichts der systematischen Verfolgung von Homosexuellen in Deutschland, die, aus dem Nationalsozialismus kommend, bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts andauerte, hat Deutschland eine besondere Verantwortung im Kampf gegen Homo- und Transphobie. Bis heute hat sich die Bundesregierung aber nicht dazu durchgerungen, die Verfolgten von den Verurteilungen zu befreien. 50.000 Menschenrechtsverletzungen gehen auf das Konto Deutschlands nach 1945. Auch daran erinnern wir an diesem Tag.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
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15.05.2013
Der Verfolgung von Homosexuellen endlich ein Ende setzen.
Rehabilitierung und Entschädigung der § 175 Opfer
Zur Anhörung im Rechtsausschuss zu den Anträgen von Bündnis 90/Die Grünen (BT-Drs. 17/4042) und der Linken (BT-Drs. 17/10841) zur gesetzlichen Rehabilitierung und Entschädigung der nach 1945 wegen einvernehmlicher sexueller Handlungen bestraften Männer erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf zur Rehabilitierung und Entschädigung nach dem Modell des NS-Aufhebungsgesetzes auf den Weg zu bringen.
Die Bundesrepublik Deutschland hat die Verfolgung der Homosexuellen bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein mit demselben Eifer fortgesetzt wie die Nationalsozialisten. Die bundesdeutschen Gerichte haben dieselben Strafvorschriften angewandt wie die NS-Gerichte und das in demselben Geist und zum Teil sogar von denselben Richtern. 50.000 Menschenrechtsverletzungen sind dokumentiert.
Die Gutachten der Sachverständigen Manfred Bruns, Dr. Günter Grau, Prof. Dr. Dr. Herbert Grziwotz, Prof. Dr. Dr. Rüdiger Lautmann und Ulrich Keßler machen deutlich, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eine Korrektur fordern. Der Bundesrat hat einen entsprechenden Gesetzentwurf gefordert, und auch das Bundesverfassungsgericht hat sich klar von seinen Unrechtsurteilen distanziert.
Die Bagatellisierung der Verfolgung durch einzelne Sachverständige ist zynisch. Die systematische Verfolgung der Homosexuellen in den fünfziger Jahren hatte eine ganz andre Qualität als etwa die Bestrafungen bei Ehebruch oder Kuppelei. Es geht hier nicht um einen gewandelten Zeitgeist, sondern um die Wiederherstellung des Rechtes, um die Korrektur eines kollektiven Versagens, um systematische Menschenrechtsverletzungen.
Die Rechtssicherheit wird durch die Aufhebung der Verurteilungen nicht berührt. Es gibt niemand, der auf den Fortbestand der Verurteilungen der homosexuellen Männer durch die bundesdeutschen Gerichte vertraut und dessen Vertrauen schützenswert wäre.
Äußerst empörend sind die Versuche, die Bestandskraft der Verurteilung mit dem Hinweis auf die heutige Verfolgungspraxis in anderen Ländern zu begründen. Wer so gegen die Rehabilitierung argumentiert, findet offenbar, dass Homosexuelle auch weiterhin in den Knast gehören.
Statements von Manfred Bruns, Günter Grau, Ulrich Keßler und weitere Informationen:
http://www.lsvd-blog.de/?tag=%C2%A7175
Stellungnahmen der Sachverständigen:
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a06/anhoerungen/48_Rehabilitierung_und_Entsch__digung/04_Stellungnahmen/index.html
LSVD-Bundesverband
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15.05.2013
Presseservice des SPD-Parteivorstandes
Berlin, 15. Mai 2013 209/13
Mitteilung für die Presse
Ansgar Dittmar: Rehabilitation der Opfer des § 175 StGB schnell umsetzen
Zur heutigen Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages zur Rehabilitation der Männer, die nach 1945 im Rahmen des § 175 StGB verfolgt und verurteilt wurden, erklärt der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos), Ansgar Dittmar:

Die Anhörung im Deutschen Bundestag hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit einem dunklen Kapitel deutscher Strafrechtsgeschichte auseinanderzusetzen. Jetzt geht es darum, endlich auch die Opfer zu rehabilitieren. Bis zur endgültigen Streichung des § 175 aus dem Strafgesetzbuch im Jahr 1994 wurden fast 65.000 Männer verurteilt - nur weil sie schwul waren. Dazu kommt eine Dunkelziffer von Menschen, die angeklagt, verdächtigt, verfolgt, deren gesellschaftliche Reputation zerstört wurde und die sich
deswegen zum Teil umgebracht haben. Allein zwischen 1950 und 1969 kam es zu mehr als 100.000 Ermittlungsverfahren. Einer der verabscheuungswürdigsten Höhepunkte stellte in diesem Zusammenhang das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1957 dar, in dem die Rechtmäßigkeit des § 175 verteidigt wurde. Hier sprach die Stimme des Mittelalters!
Aber auch nach 1969, nach der Strafrechtsreform, wurden Männer verurteilt, nur weil sie liebten. Mit dieser Strafrechtspraxis muss sich der heutige Gesetzgeber auseinandersetzen. Eine Entschuldigung wie im Jahr 2000 reicht hier nicht aus. Vielmehr bedarf es einer Rehabilitation, sofern eine Straflosigkeit nach heutigen Maßstäben sichergestellt ist. Der Bundesrat hat hier schon eine klare Position bezogen – der Bundestag muss nun schnell und parteiübergreifend nachziehen.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
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13.05.2013
Prominente fordern Gleichstellung
Offener Brief an die Mitglieder des Bundestages
35 Prominente aus Wissenschaft, Kunst und Politik haben sich in einem offenen Brief an den Deutschen Bundestag, der heute auf spiegel.online.de veröffentlicht wurde, für die Gleichstellung von Homosexuellen ausgesprochen. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt das Engagement aus der Zivilgesellschaft. Wir freuen uns über die Unterstützung der prominenten Frauen und Männer für die Politik der Gleichstellung und hoffen auf viel Zulauf und weitere Unterstützende.
Der offene Brief unterstützt die Arbeit, die wir mit der Aktion „Keine halben Sachen!“ angestoßen haben. Lesben und Schwule müssen endlich gleich gestellt werden. Die Zeit ist reif für die Öffnung der Ehe für
gleichgeschlechtliche Paare.
Am 22. März 2013 hat sich der Bundesrat als erstes Verfassungsorgan für die Öffnung der Ehe ausgesprochen. Die Gesetzesinitiative des Bundesrates weist exakt den richtigen Weg zur Gleichstellung. Im Bürgerlichen Gesetzbuch soll es zukünftig heißen: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder
gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“
Wir fordern den Bundestag auf, sich dem nächsten Schritt nicht länger zu verweigern. Eine parlamentarische Mehrheit gibt es ja schon: SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen haben sich zur Öffnung der Ehe bekannt.
Gleichberechtigung ist möglich!
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/prominente-fuer-die-homo-ehe-der-offene-brief-im-wortlaut-a-899436.html
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
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Srategie der Unionsparteien
oder
Wie man sich trotz Homophobie homosexuellenfreundlich geben kann.
Mitte Mai hat Bundesfinanzminister Schäuble nun dafür geworben, auch den gleichgeschlechtlichen Paaren mit Kindern Steuervorteile zu gewähren. Dies nennt er "Familiensplitting" und so will er halbherzig dem Urteil des Verfassugsgerichts nachkommen. Schäuble und Familienministerin Schröder arbeiten derzeit laut Rheinische Post an einem Modell, das noch vor der Bundestagswahl im September vorgelegt werden soll. „Ich bin dafür, dass wir als CDU das Familiensplitting offensiv im Wahlkampf bewerben”, sagte Schäuble der “RP”. (js)
 
 
13.05.2013
16. Mai: Veranstaltung „Frauenliebe“
Veranstaltung „Frauenliebe“ anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie
Lesbisches Leben in Deutschland zwischen Weimarer Republik und 68er-Bewegung
Am Donnerstag, dem 16. Mai 2013, um 19.00 Uhr – dem Vorabend des Internationalen Tages gegen Homophobie – laden die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Berliner CSD e.V. und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) zu der Veranstaltung „Frauenliebe – Lesbisches Leben in Deutschland zwischen Weimarer Republik und 68er-Bewegung“ ein.
Nach Einleitung und Begrüßung durch Jörg Steinert (LSVD Berlin-Brandenburg) und drei kurzen Impulsreferaten zu den ›Goldenen 20er Jahren‹ (Andreas Pretzel), den Vermeidungs- und Überlebensstrategien im Nationalsozialismus (Dr. Claudia Schoppmann) und der Zeit von 1945 bis 1968 (Dr. Kirsten Plötz) folgt eine von Dr. Constanze Jaiser (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas) moderierte Diskussion über Schlussfolgerungen für die heutige Erinnerungskultur.
Auf dem Podium diskutieren:
Prof. Dr. Stefanie Endlich (Universität der Künste Berlin)
Chantal Louis (EMMA)
Martin Reichert (taz)
Alexander Zinn (Buchautor)
Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler im Louise-Schroeder-Saal des Rathauses Schöneberg statt.
Donnerstag, 16. Mai 2013, 19.00 Uhr
Veranstaltung „Frauenliebe – Lesbisches Leben in Deutschland zwischen Weimarer Republik und 68er-Bewegung“
Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy Platz, 10825 Berlin
http://www.berlin.lsvd.de
http://www.csd-berlin.de
http://www.stiftung-denkmal.de
 
Sonntag findet der Zweite Internationale Regenbogenfamilientag statt
Anlässlich des Zweiten Internationalen Regenbogenfamilientags am kommenden Sonntag erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert den Gesetzgeber auf, Regenbogenfamilien endlich rechtlich gleichzustellen. Sie sind längst Teil der Realität, erhalten regen Zuwachs und bereichern die Vielfalt der Familienformen.
Das Bundesverfassungsgericht hat deutlich gemacht, dass auch gleichgeschlechtliche Eltern durch Art. 6 im Grundgesetz geschützt sind. Dennoch verweigert ihnen die Regierungskoalition weiterhin gleiche Rechte und Respekt. Zeitgerechte Familienpolitik muss alle Familienformen gleichberechtigt fördern. Selektive Benachteiligung von Regenbogenfamilien, auf Grund der Partei-Ideologie, ist undemokratisch und trifft direkt und in erster Linie Kinder und Jugendliche dieser Familienform. Eine solche Politik ist unsozial und spaltet die Gesellschaft.
Politikerinnen und Politiker der Union haben in den vergangenen Monaten immer wieder Regenbogenfamilien diffamiert. Auch das ist nicht hinnehmbar, da solche Äußerungen Homophobie befördern.
Mit dem Internationale Regenbogenfamilientag wird an Politik und Gesellschaft appelliert, sich für eine gleichberechtigte Vielfalt an Familienformen stark zu machen. Zu oft stoßen Regenbogenfamilien auf Unkenntnis und mitunter auch auf Vorurteile und offene Diskriminierung. Sie werden weiterhin steuerlich benachteiligt, im Abstammungsrecht nicht berücksichtigt und durch das Verbot der gemeinsamen Adoption bei der Familiengründung ausgebremst. Das schadet auch dem Kindeswohl.
Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare schafft hier Abhilfe.
Alle Aktionen zum Regenbogenfamilientag unter http://www.lsvd-blog.de/?p=5395
Weitere Informationen unter www.internationalfamilyequalityday.org
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Hauptstadtbüro
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30.04.2013
Putins homophober Kreuzzug
Zur Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, das bilaterale Adoptionsabkommen zu kündigen, sollte es in Frankreich zu gleichgeschlechtlichen Eheschließungen kommen, erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) reagiert mit Sorge auf den von Präsident Putin geführten Kreuzzug gegen Homosexuelle. Nicht nur mit der in Russland anstehenden endgültigen Verabschiedung des Antihomosexualitätsgesetz „6.13.1“, sondern nun auch mit Drohungen gegen Frankreich zeigt Präsident Putin seinen Willen zur systematischen Unterdrückung von Lesben und Schwulen. Als Mitglied des Europarates ist Russland an die europäische Menschenrechtskonvention gebunden, die jede Diskriminierung auf Grund der sexuellen Identität verbietet.
Der Europarat muss gegenüber seinem Mitglied Russland nun klar und deutlich agieren. Die Drohung Russlands ist nicht nur der Versuch der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Frankreichs, sie konterkariert auch die offizielle Empfehlung des Ministerkomitees an die Mitgliedstaaten über Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität aus dem Jahr 2010 (CM/REC(2010)5). Dem muss in aller Deutlichkeit nicht nur widersprochen werden, sondern auch die Mitgliedschaft im Europarat in Frage gestellt werden.
Statt russische Waisenkinder als Geisel für seine homophobe Politik zu benutzen, und die Durchsetzung seiner anti-demokratischen Doktrin durch Drohungen in Sowjet-Manier durchsetzen zu wollen, sollte Putin sich um die katastrophalen Zustände in russischen Waisenhäusern kümmern. Russland muss sich seiner internationalen Verpflichtungen besinnen, die es durch die von ihm unterzeichneten Abkommen eingegangen ist.
Die Antwort des demokratischen Europas auf den Versuch dieser Erpressung kann nur ein klares „Net, nikogda“ (Nein, nie!) in Richtung Putin sein.
Informationen zur „Aktion Freundschaftskuss – Solidarität mit russischen Lesben, Schwulen und Transgender“ unter: http://www.lsvd-blog.de/?tag=freundschaftskuss
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