November/Dezember 2015
 
14.12.2015
Zum Januar 2016
Das Jahr 2015 ist, während wir diese Ausgabe druckfertig machen, nahezu vorbei. Aber es könnte ja die letzten Tage noch etwas wesentliches passieren. Das Jahr 2015 geht als wärmstes Jahr in die Geschichte ein. Neben einem langen und heißen Sommer war es in einigen Monaten deutlicher kälter als in anderen Jahren.

Das war wahrscheinlich schon eine der besten Ereignisse, auf das wir über das bald vergangene Jahr 2015 zurückblicken können. Doch halt, das war doch noch am 22. Mai die Volksabstimmung in Irland, bei der die katholische Bevölkerung sich der Propaganda der katholischen Kirche entzog und für die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule stimmte.
Naja, dann gab es noch etwas Positives in den USA: Mit einem historischen Urteil hat der Oberste Gerichtshof der USA am 26. Juni die Ehe in allen Bundesstaaten für homosexuelle Paare legalisiert. das ist doch schon mal was, auch wenn man sich in einigen Bundesstaaten damit schwer tut.
Kommen wir auf das Jahr 2016, das nun vor uns liegt. Da finden in einigen Bundesländern Landtagswahlen statt, deren Ergebnisse uns das Leben lesben- und schwulenpolitisch eher schwerer statt leichter machen könnte:
13. März Baden-Württemberg.
13. März Rheinland-Pfalz.
13. März Sachsen-Anhalt.
4. September Mecklenburg-Vorpommern.
Durch einen Regierungswechsel könnte es in Baden-Württemberg schlechter kommen, denn vor der grün-roten Koalition stand für die Verpartnerungen noch nicht das Standesamt zur Verfügung, sondern die KFZ-Zulassungsstelle.
In Rheinland-Pfalz hat die sehr beliebte Frau Malu Dreyer (Malu ist Marie-Luise) in ihrer rot-grünen Koalition auch für Lesben und Schwule eine wirklich zufriedenstellende Politik gemacht, was man von der ehrgeizigen ehemaligen Weinkönigin, Frau Julia Klöckner nicht sagen kann. Hat sie doch, was unsere Belange betrifft, eher die Haltung der Kanzlerin, was die Ehe-Öffnung ausschließt. Gleichzeitig will sie von Asylanten verlangen, dass sie homosexuelle Menschen achten müssen, um in Deutschland leben zu dürfen. Aber sie setzt sich gekonnt in jeder Talk-Show und auch auf vielen Titelblättern in Szene. In den beiden genannten Bundesländern kommt es auch darauf an, ob die AfD einzieht. Zieht sie ein, gibt es den befürchteten Wechsel und andere Koalitionen.
Wenn man die politischen Probleme der Zukunkt bedenkt, müssten wir gehöriges Glück haben, dass sie auf eine Weise gelöst werden, die Nationalismus und Untoleranz ausschließen.
 
 
Neuer Vorstand des LesbenRing e.V. ruft zu politischer Mitarbeit auf!
Die Mitfrauen des LesbenRing e.V. haben auf ihrer Mitfrauenversammlung (am 12.12.2015 in Berlin) den neuen Vorstand gewählt.
Die neu gewählten Vorstandsfrauen sind Ulrike Rolf, Gabi Stummer und Judith Völkel aus Köln und Berlin. Die Geschäftsstelle in Heidelberg bleibt unter der Leitung von Jule Blum erhalten.

Auch unter dem neuen Vorstand des LesbenRings gilt der Grundsatz: „Wir machen mit Lust und Liebe Politik“.
Neben der Weiterführung der Vertretung im Frauenrat und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gilt es die internen Vereinsstrukturen des LesbenRings zu beleben, sowie die Mitfrauen und -organisationen intensiver zu vernetzen.
Hierzu richtet der neue Vorstand ein Augenmerk darauf, mehr Lesben zur Mitarbeit im Verein zu gewinnen.
In der nächsten Denkwerkstatt im April 2016 wird es um die inhaltliche und strategische Ausrichtung des LesbenRings gehen. Der neue Vorstand des LesbenRings heißt alle interessieren Lesben willkommen und ruft zur politischen Mitarbeit auf!
Safe the Date: Denkwerkstatt vom 22.-24. April 2016.
Kontakt:
http://www.lesbenring.de
 

Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
27. Januar: Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin
Kranzniederlegung am Denkmal für die homosexuellen Opfer
Am 27. Januar 2016 wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der 71. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen.
Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.
Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Mittwoch, 27. Januar 2016, 14.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten

LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
 
 
Pressemitteilung
Diskriminierende Einstellungskriterien bei Polizei und Feuerwehr
Inter- und transgeschlechtliche Menschen wird Dienstuntauglichkeit unterstellt

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) kritisiert die diskriminierenden Kriterien zur
Diensttauglichkeit bei Polizei und Feuerwehr. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) hat die
Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport unter anderem wie folgt geantwortet: „Bei Vorliegen einer
operativ behandelten Trans-/Intersexualität wird wegen potenzieller Folgeerkrankungen und anschließender
Behandlungsbedürftigkeit mit Auswirkungen auf die Polizei-/Feuerwehrdienstfähigkeit im Ergebnis die
Polizei-/Feuerwehrdienstuntauglichkeit festgestellt werden müssen.“
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Landesgeschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes: „Die Kriterien zur
Feststellung der Diensttauglichkeit bei Polizei und Feuerwehr sind diskriminierend. Statt inter- und
transgeschlechtliche Menschen zu pathologisieren und auszugrenzen, sollte eine individuelle
Diensttauglichkeitsprüfung stattfinden. Der Berliner Senat sollte die eigene Einstellungspraxis dahingehend
korrigieren.“
LSVD Berlin-Brandenburg
www.berlin.lsvd.de
 
10.12.2015
SPD-Parteitag:
EheFürAlle – konkrete Umsetzung statt bloßes Bekenntnis
Nicht nur bekräftigen, dass man sie will, sondern auch, wie man sie erreichen will
Anlässlich des heute beginnenden SPD-Parteitags erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Mit einem vorliegenden Antrag beabsichtigt der SPD-Parteitag ein erneutes Bekenntnis zur #EheFürAlle und stellt klar, dass es dafür nur eine einfachgesetzliche Mehrheit im Bundestag und keine Grundgesetzänderung braucht. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt diese Bekräftigung. Allerdings dürfen es die Delegierten nicht dabei belassen. Sie haben schon auf dem Parteitag im Dezember 2011 einen Beschluss zur Öffnung der Ehe als auch für ein gemeinsames Adoptionsrecht verabschiedet. Die Delegierten müssen deshalb nun entscheiden, wie sie die #EheFürAlle erreichen wollen.
Der LSVD fordert den SPD-Parteitag daher dazu auf, diesmal den Worten auch Taten folgen zu lassen und dafür zu stimmen, dass sich die SPD-Bundestagsfraktion für die Freigabe der Abstimmung im Bundestag einsetzen wird. Dazu wird die SPD Rückgrat gegenüber der Union zeigen müssen. Wenn sie weiter nur ohnmächtig auf die Blockade von CDU und CSU zeigen, macht sich die Partei zum zahnlosen Teppichvorleger von Frau Merkel und Herrn Seehofer. Der SPD muss bewusst sein, dass es in Deutschland längst eine parlamentarische Mehrheit für die Eheöffnung gibt. In allen Bundestagsfraktionen haben sich Abgeordnete dafür ausgesprochen: Gleiche Liebe, gleicher Wert, gleiches Recht. Die Abgeordneten dürfen sich in dieser Gewissensfrage nicht in politische Geiselhaft nehmen lassen für homophobe Überzeugungen und die argumentationslose, ideologische Blockade der Union.
Sachverstand statt Bauchgefühl! Gleiche Rechte statt Diskriminierung! Freigabe der Abstimmung statt vertröstender Bekenntnisse! Eheöffnung noch in dieser Legislatur-Periode!
 
 
Tag der Menschenrechte: Auch die Würde von LSBTI sollte unantastbar sein
Menschenrechte müssen für alle gelten
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember 2015 erklärt Uta Schwenke, Sprecherin des Lesben und Schwulenverbandes (LSVD):
Es gibt keine LSBTI-Menschenrec
hte. Es gibt nur Menschenrechte, die für alle gelten und damit auch für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI). Sie haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Schutz der Privatsphäre, sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung oder das Recht auf Familiengründung. Doch die Realität ist weltweit eine andere: Ermordet, verhaftet, verfolgt, pathologisiert, gedemütigt, diskriminiert und ausgegrenzt. LSBTI gelten als Menschen zweiter Klasse, ihre Menschenrechte werden nicht anerkannt.
Deutschland muss sich mit seiner Politik sowohl nach innen als auch nach außen an den Menschenrechten orientieren. Die deutsche Außen-, Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik muss gegenüber ihren Dialogpartnern in aller Welt deutlich betonen: Die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität ist eine schwere Verletzung der universellen Menschenrechte. Die Achtung der Menschenrechte auch von LSBTI muss ein Kriterium für die Mittelvergabe in der Entwicklungszusammenarbeit werden. Auch das Instrument der Rechtsstaatsdialoge mit anderen Ländern muss für die Verbesserung der Situation von LSBTI genutzt werden. Die Deutschen Botschaften, die Goethe-Institute, die Deutsche Welle, die parteinahen Stiftungen und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit sollten eine aktive Rolle einnehmen, die Situation von LSBTI zu verbessern: durch Informations- und Vernetzungsarbeit und dadurch, dass sie über internationale Aufmerksamkeit zum Schutz von oftmals gefährdeten Menschenrechtsverteidiger_innen beitragen.
Doch Deutschland steht auch selbst in der Verantwortung, etwa mit einer menschenrechtskonformen Flüchtlingspolitik. Vor Verfolgung, vor Gefahr für Freiheit, Leib und Leben fliehen nicht nur LSBTI nach Deutschland. Der LSVD setzt sich für faire Asylverfahren ein, die kultursensibel geführt werden. Er macht sich stark für die menschenwürdige Aufnahme, Unterbringung und Unterstützung von Flüchtlingen. Unsere Gesellschaft und die Behörden müssen alle Anstrengungen übernehmen, damit Menschen, die sich hierher geflüchtet haben, in Deutschland keinerlei rassistischen, homophoben oder transphoben Anfeindungen ausgesetzt sind. Wir setzen uns für eine Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden ein, die adäquate Hilfsangebote und Beratungsstrukturen vor Ort anbietet. Es ist Aufgabe der Behörden, die Sicherheit und Akzeptanz von LSBTI sicherzustellen.
LSBTI muss endlich auch in Deutschland gleiche Rechte, Anerkennung und Teilhabe gewährt werden Seitdem die Unionsparteien die Taktgeber in der Bundesregierung sind, erleben wir eine Zeit der politischen Blockade. Zudem erleben wir den Versuch eines gesellschaftlichen Rollbacks. Pegida, „besorgte Eltern“, die AFD, religiöse Fanatiker_innen und Teile der Medien machen offen Front gegen ein selbstbestimmtes und sichtbares Leben von LSBTI. Minderheiten werden von ihnen abgewertet. Gesellschaftliche Vielfalt ist eine gelebte Realität. Sie muss aber auch akzeptierte und sichtbare Realität in unserem Land werden. Allen Menschen und damit auch LSBTI sollten ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben in einer vielfältigen, freien, offenen und demokratischen Gesellschaft führen können.
Statt mit Ideologie und Bauchgefühlen die wieder ansteigende Homo- und Transphobie zu legitimieren, muss die Bundesregierung die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen und den versprochenen nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie auf den Weg bringen. Die schulische Beschäftigung mit LSBTI ist ebenfalls ein fundamentaler Bestandteil von Demokratie- und Menschenrechtsbildung. Sowohl in Unterrichtsinhalten, Lernmitteln als auch im Schulalltag muss deutlich werden: LSBTI sind Teil der gesellschaftlichen Vielfalt, sie sind gleichwertig und gleichberechtigt. Daher müssen in allen Bundesländern Bildungspläne für eine Pädagogik der Vielfalt verankert werden, die LSBTI ausdrücklich benennen.
Hintergrund
Yogyakarta Prinzipien – Prinzipien der Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/schriften/yogyakarta-prinzipien/
Zur internationalen Lage der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen. Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen (2015)
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/fileadmin/images/dokumente/virtuelle_bibliothek/GA-LGBTI-weltweit.pdf
 
 
Bundesforums Familie fordert gemeinsames Adoptionsrecht und Akzeptanz von Regenbogenfamilien
Abschlussbericht „Familie ist Vielfalt. Inklusion leben, Teilhabe sichern.“ vorgestellt

„Alle Familien haben die gleichen Rechte.“ – mit dieser Botschaft fordert das Bundesforum Familie mit seinen rund 120 Mitgliedsorganisationen unter anderem die rechtliche Gleichstellung von heterosexuellen und homosexuellen Eltern. Danach sollten Verbände, Politik und Gesellschaft eine wertschätzende und Vielfalt mitdenkende Haltung als Leitbild verankern, um Chancen- und Teilhabegerechtigkeit für alle Familien inklusive Regenbogenfamilien zu ermöglichen. Wertschätzung von Vielfalt zu vermitteln und für Diskriminierungen zu sensibilisieren ist zudem auch Aufgabe der Schule und müsse in Lehrplänen, im alltäglichen Umgang und bereits in der Ausbildung der Fach- und Lehrkräfte fest verankert sein. Ebenso bedeute Geschlechtergerechtigkeit auch die Vielfalt von Geschlecht sichtbar zu machen und anzuerkennen. So befürwortet das Bundesforum Familie auch das Selbstbestimmungsrecht transidenter und intersexueller Menschen und den Abbau rechtlicher Barrieren.
Das Bundesforum Familie ist mit seinem familienpolitischen Leitbild und Empfehlungen folglich weiter als das Bauchgefühl von Kanzlerin Merkel und vieler Politiker_innen. Seine Mitgliedsorganisationen kommen aus der familienpolitischen Praxis. Ihre Erfahrung macht deutlich: Für die gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit auch von Regenbogenfamilien muss die Politik mehr tun. Die Anerkennung von Familienvielfalt muss endlich politischer Konsens sein.
Passagen des Abschlussberichts „Familie ist Vielfalt. Inklusion leben, Teilhabe sichern.“ mit Fokus auf Regenbogenfamilien haben wir im LSVD-bLOG zusammengestellt.
Hintergrund
Das Bundesforum Familie umfasst rund 120 bundesweit agierende gesellschaftliche Mitgliedsorganisationen, zu denen Familien- und Wohlfahrtsverbände, Stiftungen, Forschungseinrichtungen, Parteien, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sowie Gewerkschaften und Fachverbände gehören. In den letzten zwei Jahren hat sich das Bundesforum Familie mit dem Thema „Familie und Inklusion“ auseinandergesetzt. Der LSVD ist Mitglied im Bundesforum und an dem Abschlussbericht „Familie ist Vielfalt. Inklusion leben, Teilhabe sichern.“ hat Constanze Körner vom LSVD-Regenbogenfamilienzentrum Berlin mitgearbeitet. Das Bundesforum Familie geht dabei von einem weit gefassten Inklusionsbegriff aus und zielt auf die Chancengerechtigkeit für alle Familien, um dann einen Schwerpunkt auf Familien mit Eltern und/oder Kindern mit Behinderungen zu legen.
 
 
Vielfalt in Landes- und Kommunalverwaltungen fördern!
Berlin und Köln gründen Diversity-Netzwerk
Auf Initiative des Landes Berlin und der Stadt Köln in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Diversity Management (IDM) findet am 3. und 4. Dezember in Köln das erste Diversity-Netzwerktreffen statt.
Diversity-Akteurinnen und Akteure aus der Kommunal- und Landesverwaltung tauschen Erfahrungen über die Entwicklung und Umsetzung von Diversity-Maßnahmen aus und lernen erfolgreiche Ansätze kennen.
Senatorin Kolat zur Netzwerkgründung „Ich freue mich sehr, dass heute das erste Treffen eines Diversity-Verwaltungsnetzwerkes auf Landes- und Kommunalebene stattfindet. Vielfalt ist eine große Chance
für unsere Gesellschaft. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es für unsere Verwaltungen
wichtig, sich stärker mit Vielfalt auseinanderzusetzen.
Ein Diversity-Netzwerk auf Verwaltungsebene wird uns dabei unterstützen, Chancen und Herausforderungen zu
thematisieren und entsprechende Maßnahmen in unseren Verwaltungen zu entwickeln.“
In Berlin ist das Netzwerk Teil des aus EU-Mitteln geförderten Projekts „Berliner Netzwerke für Vielfalt“.
Das Projekt wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung- gegen Diskriminierung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gemeinsam mit dem Verein Eine Welt der Vielfalt durchgeführt. Eckdaten zum Projekt finden Sie hier:
http://www.berlin.de/lb/ads/schwerpunkte/diversity/vielfalt-in-der-verwaltung/berliner-netzwerke-fuer-vielfalt/
Mit freundlichen Grüßen
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, PressAss
Oranienstraße 106
10969 Berlin
 
 
2. Dezember 2015
Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
Pressemitteilung
Respektpreis 2015
Nasser El-Ahmad erhält Respektpreis des Bündnisses gegen Homophobie
Polizeipräsident berichtet von anhaltend hoher Gewalt gegen Homosexuelle

Der 18-jährige Nasser El-Ahmad ist der Gewinner des Respektpreises 2015. Die Auszeichnung nahm er heute von der Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, im Radisson Blu Hotel entgegen.
Nasser El-Ahmad, Sohn einer libanesischen, streng muslimischen Familie, hat sich erfolgreich gegen die Unterdrückung durch seine Verwandten gewehrt. Durch den offensiven Umgang mit seiner Entführung ins Ausland hat er in einer breiten Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für die schwierige Situation schwuler Männer in muslimischen Familien geschaffen. Das Kuratorium des Bündnisses gegen Homophobie würdigte das Engagement des Preisträgers als Ermutigung für junge schwule Männer und lesbische Frauen, die von der eigenen Familie unterdrückt werden.
Neben Nasser El-Ahamd waren der ehemalige Kinderarzt Dr. Jörg Woweries, die Arbeitsgruppe des postgradualen Masterstudiengangs „Art in Context“ um Wolfgang Knapp am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin und die Aktivistin Annet Audehm nominiert. Unterstützt wurde die Preisverleihung von den beiden Bündnismitgliedern Radisson Blu Hotel und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).
Im Rahmen der Preisverleihung stellte der Berliner Polizeipräsident, Klaus Kandt, die Zahlen der Kriminalitätsstatistik der ersten Jahreshälfte 2015 vor. Demnach sind in den ersten sechs Monaten bei der Polizei 51 homophobe und transphobe Straftaten registriert worden, ähnlich viele wie im Vergleichszeitraum 2014 (52 Straftaten).
Das Bündnis gegen Homophobie ist die Allianz der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft für die gesellschaftliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen. Um aktiv gegen Homophobie einzutreten setzt der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), das von ihm initiierte Bündnis gegen Homophobie im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ um.
Weitere Informationen unter:
http://www.stopp-homophobie.de
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
 
 
Bundesaußenminister in Afrika
Steinmeier muss klare Worte für die Menschenrechte von Lesben und Schwulen finden!

Zur heute beginnenden Afrika-Reise von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erklärt Axel Hochrein, Sprecher der Hirschfeld-Eddy-Stiftung:
Kriminalisierung und Gewalt, mediale Outing-Kampagnen und Mordaufrufe, religiöse und politische Hetze - Staaten wie beispielsweise Uganda, Sambia oder Tansania gehören zu den gefährlichsten Ländern für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI).
Den Regierungen dieser Länder stattet der Bundesaußenminister im Rahmen seiner heute beginnenden Afrika-Reise einen Besuch ab.
Steinmeier muss in seinen Gesprächen mit Museveni, Lungo und anderen Vertreter_innen auf die Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz von LSBTI drängen.
Deutschland muss sich am Export von Menschenrechten und ihrer Einhaltung ebenso interessiert und engagiert zeigen, wie am Export seiner wirtschaftlichen Güter.
Wir hoffen, dass Außenminister Steinmeier auch diejenigen treffen wird, die in Uganda, Sambia oder auch Tansania unter schwierigsten Bedingungen vor Ort für die Menschenrechte von LSBTI einstehen und kämpfen. Besonders die engagierten Aktivist_innen können Deutschland zeigen, wie unsere Unterstützung der Menschenrechte und Zusammenarbeit aussehen muss, um effektiv zu sein.
Zurzeit häufen sich Berichte über brutale Attacken auf LSBTI-Aktivist_innen und Menschenrechtsverteidiger_innen in Uganda. Im Vorfeld der Wahlen, die im Frühjahr in Uganda anstehen, verschlechtert sich die Menschenrechtslage in dem ostafrikanischen Land und es steht zu befürchten, dass Übergriffe auf LSBTI erneut zunehmen.
Steinmeier muss gegenüber seinen Gesprächspartner_innen klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass die Menschenrechte universell und unteilbar sind und das sie auch für LSBTI in Uganda zu gelten haben.
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
 
 
Vielfalt in Landes- und Kommunalverwaltungen fördern! Berlin und Köln gründen Diversity-Netzwerk
Auf Initiative des Landes Berlin und der Stadt Köln in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Diversity Management (IDM) findet am 3. und 4. Dezember in Köln das erste Diversity-Netzwerktreffen statt.
Diversity-Akteurinnen und Akteure aus der Kommunal- und Landesverwaltung tauschen Erfahrungen über die Entwicklung und Umsetzung von Diversity-Maßnahmen aus und lernen erfolgreiche Ansätze kennen.
Senatorin Kolat zur Netzwerkgründung „Ich freue mich sehr, dass heute das erste Treffen eines Diversity-Verwaltungsnetzwerkes auf Landes- und Kommunalebene stattfindet. Vielfalt ist eine große Chance für unsere Gesellschaft. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es für unsere Verwaltungen wichtig, sich stärker mit Vielfalt auseinanderzusetzen. Ein Diversity-Netzwerk auf Verwaltungsebene wird uns dabei unterstützen, Chancen und Herausforderungen zu thematisieren und entsprechende Maßnahmen in unseren Verwaltungen zu entwickeln.“
In Berlin ist das Netzwerk Teil des aus EU-Mitteln geförderten Projekts „Berliner Netzwerke für Vielfalt“. Das Projekt wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung- gegen Diskriminierung der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gemeinsam mit dem Verein Eine Welt der Vielfalt durchgeführt. Eckdaten zum Projekt finden Sie hier: http://www.berlin.de/lb/ads/schwerpunkte/diversity/vielfalt-in-der-verwaltung/berliner-netzwerke-fuer-vielfalt/
Mit freundlichen Grüßen
Silke Adamczyk
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
 
 
24.11.2015
Senat setzt sich für Rechte trans- und intergeschlechtlicher Menschen ein und beseitigt Hürden im Alltag
Die Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Barbara Loth, hat heute aus Anlass des „Transgender Day of Rememberance“ (20. November) die Expertise „Diskriminierungspotentiale gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen im deutschen Recht“, die von Prof. Dr. Konstanze Plett im Auftrag der Senatsverwaltung erstellt wurde, vorgestellt.
Staatssekretärin Barbara Loth: „Trans- und intergeschlechtliche Menschen sind im Alltag zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt, die häufig im Zusammenhang mit der rechtlichen Situation stehen: Sei es eine Anrede als „Herr“ oder „Frau“, die nicht der empfundenen Geschlechtsidentität entspricht, eine unzulässige Offenbarung der Trans- oder Intergeschlechtlichkeit, Barrieren bei der Änderung von Vornamen und Personenstand, Verzögerung und Verweigerung medizinischer Leistungen – um nur einige Beispiele zu nennen.“
Die Expertise analysiert detailliert, wie die vor allem die Registrierung von Geschlecht – häufig ohne sachlichen Grund – für Diskriminierungen verantwortlich ist und das gesamte deutsche Recht durchzieht. Die Autorin zeigt Diskriminierungspotentiale anhand der Stationen eines Lebensweges auf: von der Geburt über Kindergarten, Schule, Familienzusammenhänge, Arbeit und Beruf, im Gesundheitswesen sowie im öffentlichen Raum. Eine zusätzliche Belastung sei durch die Digitalisierung personenbezogener Daten entstanden, die einen effektiven Datenschutz erschwere.
Die kostenfreier 94-seitige Broschüre „Diskriminierungspotentiale gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen im deutschen Recht“ (Nr. 35 in der Schriftenreihe des Fachbereichs für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen- LSBTI) kann bei der Broschürenstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung (LADS), Oranienstraße 106, 10961 Berlin, broschuerenstelle@senaif.berlin.de, Telelefon 03090281866 oder über den Buchhandel ISBN: 978-3-9816391-4-8 bestellt werden. Eine barrierefreie Online-Version können Sie unter http://www.berlin.de/lb/ads/schwerpunkte/lsbti/materialien/schriftenreihe/ herunterladen. Silke Adamczyk
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, PressAss
 
 
24.11.2015
Erste Unisex-Toilette in Berliner Hauptverwaltung eingerichtet
Als erste Hauptverwaltung hat die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen durch die Umwidmung bisheriger Damen- und Herrentoiletten vier „WCs für alle Geschlechter“ eingerichtet. Die Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Barbara Loth, hat heute die erste Unisex-Toilette in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen freigegeben und die neue Beschilderung angebracht.
Dazu Staatssekretärin Loth: „Mit der Einrichtung von WCs für alle Geschlechter möchten wir dazu beitragen, dass trans- und intergeschlechtliche Menschen bei einer so alltäglichen Sache wie der Nutzung einer öffentlichen Toiletten keine Diskriminierung mehr erleben. Als Senatsverwaltung möchten wir vorangehen und zugleich andere öffentliche und private Einrichtungen ermutigen, dem Beispiel zu folgen.“
Bislang sind die meisten öffentlichen Toiletten entweder für Frauen oder für Männer ausgeschildert. Für trans- und intergeschlechtliche Menschen gehört das zu den größten Problemen im Alltagsleben, da es hierbei zu einer Vielzahl diskriminierender und ausgrenzender Erlebnisse kommen kann. Hauptgrund sind die Geschlechterbilder von Mann oder Frau, die in unserer Gesellschaft vorherrschen und die für trans- und intergeschlechtliche Menschen häufig nicht zutreffen. Nicht selten sind diskriminierende Erlebnisse wie Raumverweise, beleidigende Äußerungen und sogar Gewaltandrohungen die Folge, sodass der Besuch öffentlicher Toiletten häufig ganz gemieden wird. Mit dieser Einrichtung von „WCs für alle Geschlechter“ macht der Senat einen ersten Schritt, um einen Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses vom Februar 2015 umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Silke Adamczyk
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 
 
19.11.2015
Songtexte mit offenen Gewaltphantasien gegen
Homosexuelle und andere Minderheiten dürfen nicht Deutschland repräsentieren
Anlässlich der Nominierung von Xavier Naidoo zum diesjährigen Eurovision Song Contest, erklärt Tobias Zimmermann, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):
Die Nominierung von Herrn Naidoo durch die ARD halten wir für mehr als bedenklich. Er propagierte in der Vergangenheit immer wieder Thesen, die man sonst nur aus der Ecke von Rechtpopulisten wie der AfD kennt.
In einem Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin antworte er auf die Frage: „Sind wir denn in Deutschland frei? Nein, wir sind nicht frei. Deutschland ist immer noch ein besetztes Land.“
Die offensichtliche Negierung von Staatlichkeit und unserer Demokratie darf nicht mit der Nominierung für den ESC honoriert werden. Mit seinen Äußerungen folgt er den Argumentationsmustern der „Reichsbürger“, für die das Deutsche Reich immer noch völkerrechtlichen Bestand hat und die aus ihrem Rechtsradikalismus keinen Hehl machen.
Seine Songtexte sind voll von offenen Gewaltphantasien gegen Homosexuelle. So hat er sich bislang nicht von dem gemeinsamen Album mit Kool Savas distanziert. In einem Lied der Platte heißt es beispielsweise:
"Ich schneid euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten. Ihr tötet Kinder und Föten und ich zerquetsch euch die Klöten. Ihr habt einfach keine Größe und eure kleinen Schwänze nicht im Griff. Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist? Wo sind unsere Helfer, unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?"
Wollen wir, dass unser Land durch solch einen Künstler beim ESC vertreten wird?
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
 
 
18.11.2015
Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
Rahmenlehrplan
Berliner und Brandenburger Bildungsverwaltung haben ursprünglichen Entwurf überarbeitet
Anlässlich der heutigen Unterzeichnung des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg durch Senatorin Sandra Scheeres und Minister Günter Baaske erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Der befürchtete bildungspolitische Rollback konnte verhindert werden. Wir begrüßen, dass die Berliner und die Brandenburger Bildungsverwaltung unsere Kritik zum ursprünglichen Entwurf für den Rahmenlehrplan in wesentlichen Punkten berücksichtigt haben. In den vergangenen acht Monaten gab es mehrere Treffen, in der die Kritik der AG Schwule Lehrer, des Lesben- und Schwulenverbandes und vieler weiterer Vereine ausführlich erörtert wurde. Die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt konnte im Ergebnis als fächerübergreifende Aufgabe positioniert werden.“
Der Rahmen 1 bis 10 für die Berliner und Brandenburger Schulen formuliert den Anspruch auf Inklusion explizit im Teil A Kapitel Grundsätze. Darin heißt es unter anderem: „Alle Schülerinnen und Schüler haben gemäß der landesspezifischen Regelungen ein Recht auf eine gemeinsame und bestmögliche Bildung. Dieser Anspruch besteht unabhängig von z. B. körperlichen und geistigen Potenzialen, Herkunft, sozioökonomischem Status, Kultur, Sprache, Religion, Weltanschauung sowie sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Die dadurch gegebene Vielfalt stellt eine Bereicherung und Ressource dar. Die Schule bezieht diese Vielfalt gezielt und konstruktiv in den Unterricht und das Schulleben ein.“ Zudem wird erstmals neben weiblicher und männlicher eine „weitere Geschlechtsidentität“ genannt, um der Lebenssituation trans- und intergeschlechtlicher Jugendlicher gerecht zu werden.
In Teil B Fachübergreifende Kompetenzentwicklung begründen die Kapitel 3.2 Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt, 3.6 Gewaltprävention, 3.7 Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter sowie 3.11 Sexualerziehung / Bildung für sexuelle Selbstbestimmung eine Thematisierung von Mobbing und der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten. Es wird ein Bildungsansatz verfolgt, der Vorurteile und Diskriminierung bewusst macht und abbaut. Beim Kapitel 3.2 „Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt“ wurde auf Drängen von Brandenburg jedoch versäumt, alle Vielfaltsdimensionen gleichberechtigt und explizit zu nennen. Stattdessen werden ausschließlich „Gendermainstreaming“ und „Interkulturelle Bildung“ als gesonderte Kapitel aufgeführt. Eine gleichberechtigte Benennung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zusammen mit den anderen Merkmalen in Kapitel 3.2 wäre im Sinne eines modernen Inklusions- und Diversity-Ansatzes zu begrüßen gewesen. „Sexuelle Selbstbestimmung ist nicht nur eine Frage der Sexualerziehung, sondern muss auch bei der Antidiskriminierungsarbeit und Akzeptanzförderung von Vielfalt selbstbewusst mitgedacht werden“, so Jörg Steinert.
Auch im Teil C, insbesondere im Fach Ethik bzw. L-E-R, aber auch in den Fächern Biologie, Naturwissenschaften, Deutsch, Geschichte, Politische Bildung, in den modernen Fremdsprachen, den Gesellschaftswissenschaften und im Sachunterricht werden Themen wie Mobbing, Sexualität, sexuelle Orientierungen, Geschlecht, Partnerschaft, Identität und Familie thematisiert.
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
 
 
16.11.2015
LSBTI in Uganda - Gewinnerin des Alternativen Nobelpreises Kasha Nabagesera in Berlin
(Montag, den 07. Dezember 2015, von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr)
Kriminalisierung und Gewalt, mediale Outingkampagnen und Mordaufrufe, religiöse und politische Hetze – Uganda gilt als eines der gefährlichsten Länder für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI). Doch der Widerstand gegen die Unterdrückung hat ein Gesicht bekommen: Kasha Jacqueline Nabagesera. Trotz Gewalt und Einschüchterungsversuchen kämpft sie erfolgreich gegen Repressalien und für die Rechte von LSBTI. Für ihren Mut und ihre Ausdauer wurde sie 2015 mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) ausgezeichnet.
Wie sieht der Alltag von LSBTI unter lebensgefährlichen Bedingungen aus? In welcher Form sind Aktivismus für die Menschenrechte und Führung in der Zivilgesellschaft möglich? Welche Hoffnungen gibt es in dem ostafrikanischen Land und welche Erwartungen richten sich an Deutschland?
Nach einer Einführung von Tobias Leipprand, Geschäftsführer von LEAD, wollen wir diese und andere Fragen beleuchten.
Unter der Moderation von Manuela Kay, Journalistin, Autorin und Verlegerin, diskutieren mit uns in einem partizipativen "Fishbowl"-Format:
Kasha Nabagesera, LSBTI-Aktivistin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises
Martina Basso, Pastorin und Leiterin des Mennonistischen Friedenszentrums Berlin (MFB)
Axel Hochrein, Vorstandsmitglied der Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr und findet in englischer Sprache statt.
Veranstaltungsort: Projekt Zentrum Berlin der Stiftung Mercato Neue Promenade 6 10178 Berlin
Anmeldung bis zum 01. Dezember 2015 unter:
constanze.burda@le-ad.de
Mehr über Kasha Jacqueline Nabagesera finden Sie hier
Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung der Right Livelihood Award Foundation, der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und LEAD | Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy.
 
15.11.2015
 Uns betreffende Nachrichten in anderen Medien

GGG.at: Kein Gesetz gegen 'Homo-Propaganda' in Litauen
Litauen wird kein Gesetz gegen „Homo-Propaganda“ nach russischem Vorbild bekommen: Das Parlament hat einen
entsprechenden Antrag des notorisch homophoben Abgeordneten Petras Gražulis heute von der Tagesordnung
genommen.

Queer: Mormonenstaat Utah
Skandalöses Urteil in Utah: Ein Richter nahm einem verheirateten Lesbenpaar ein Pflegekind weg, damit es nicht in
einem "homosexuellen Haushalt" aufwächst.

WA.de: Historischer Schützenbund berät "Ja" zu Schwulen und Muslimen
Ein schwules Königspaar, ein Muslim unter der Vogelstange oder ein wiederverheirateter Schützen-Vorstand: All das
ist bei den katholischen Schützenbruderschaften bisher tabu. Doch der Verband will sich öffnen. Wie weit, ist
allerdings noch unklar.

Tagesspiegel: Für Lesben und Schwule arbeitet es sich im Großbetrieb besser
Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund sexueller Identität nimmt etwas ab - doch noch immer berichten viele Mitarbeiter über Mobbing und verhinderte Karrierechancen. Das zeigt eine neue Studie.
 
Pressemitteilung zum Thema Queere Flüchtlinge
Sehr viele Menschen aus Kriegsgebieten kommen zur Zeit nach Deutschland, um hier Schutz zu finden, darunter auch homosexuelle Flüchtlinge aus Heimatländern, in denen Homosexualität verboten ist oder gar mit dem Tode bestraft wird.
Wir wissen von anderen Organisationen, dass es schwer bzw. unmöglich ist, sich in Flüchtlingsunterkünften zu outen, da dies auch zu Repressalien durch andere Flüchtlinge führen kann, welche mit der Einstellung sozialisiert wurden, dass Homosexualität eine Krankheit ist.

Um hier Flüchtlinge aus dem LSBTTIQ–Bereich in ihrer besonderen Situation zu unterstützen ist es wichtig, frühzeitig ins Gespräch mit Verantwortlichen zu kommen und zu klären, wie wir hier auch unterstützend tätig sein können.
Deshalb führt der CSD Rhein-Neckar e.V. am 13.11.2015, im Stadthaus N 1, 68161 Mannheim Raum Swansea, eine Veranstaltung zur Situation von Flüchtlingen aus dem LSBTTIQ-Bereich durch.
An diesem Abend sollen folgende Punkte besprochen werden:
- Unterstützung von Flüchtlingen aus dem LSBTTIQ-Bereich in Ihrer speziellen Situation
- Fragen der Integration bzw. Sichtbarmachung der Vielfalt in der deutschen Gesellschaft, gerade auch im Bezug auf LSBTTIQ (Toleranzgedanke)
Ziel von unserer Seite ist es:
- für das Thema zu sensibilisieren
- mehr über die Problemlage von Flüchtlingen und Ihrer Helfer/innen zu erfahren
- Netzwerkstrukturen aufzeigen
- Möglichkeiten des Handeln und der Unterstützung darstellen
Dabei ist es uns wichtig, im Verbund mit anderen Organisationen der Flüchtlingshilfe gemeinsam zu arbeiten.
TeilnehmerInnen:
An diesem Abend werden wir dies unter anderen besprechen mit:
Frau Jouanna Hassoun aus Berlin, die schon länger mit dieser Thematik im Rahmen des Projektes MILES (Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule), einem Projekt des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg mit dem Thema vertraut ist. Sie wurde erst kürzlich für ihre Arbeit mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet.
Frau Susanne Bachmann, unabhängige Verfahrens- und Sozialberatung in der Außenstelle der Landesaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (LEA) des Caritasverband Mannheim e.V. / Diakonisches Werk Mannheim: sie ist bestens vertraut mit der Flüchtlings-Situation hier in Mannheim.
Die Teilnahme zugesagt hat auch Ronald Zenker vom CSD Dresden, der von den Erfahrung und Abläufen in Sachsen berichten wird. Der CSD Dresden kümmert sich seit August in Sachsen um diese Thematik und betreibt in Zusammenarbeit mit vielen anderen Organisationen aus dem LSBTTIQ Bereich eigene Erstaufnahme-Einrichtungen, für Schwule Männer die in anderen Erstaufnahme-Einrichtungen gefährdet waren.
Wir haben auch das Integrationministerium als oberste Aufnahmebehörde des Landes Baden-Württemberg eingeladen, um dieses ebenfalls mit in die Diskussion einzubeziehen.
Leider haben wir von dieser Seite noch keine zusage erhalten. Es wäre schade, wenn hier der Eindruck entstünde, als würde man sich bei diesen Themen von Seiten der zuständigen Behörde wegducken.
Es würde uns freuen wen sie über diese Veranstaltung Berichten würden. Natürlich stehen Ihnen die ReferentenInnen vor Beginn der Veranstaltung für Frage zur Verfügung.
Die Veranstaltung wir unterstützt durch
Den Mannheimer Aktionsplanfür Toleranz und Demokratie http://www.mannheim.de/buendnis
im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! http://www.demokratie-leben.de
 
 
10.11.2015
Fachtag
Lesbisches und schwules Leben im Alter –
Perspektiven und Impulse für Community, Einrichtungen und Politik

Lesben und Schwule scheinen mittlerweile in der Gesellschaft angekommen zu sein. Auch in der Senior_innenarbeit und in der Pflege wird das Thema gleichge schlechtliche Lebensweisen mittlerweile diskutiert. Dennoch gibt es bisher nur wenige Initiativen, Einrichtungen und Verbände, die die Bedürfnisse von älteren Lesben und Schwulen aufgreifen und in spezifische Angebote umsetzen.
Der Fachtag möchte durch Fachbeiträge und Diskussionen Perspektiven und Interessen der unterschiedlichen Beteiligten an der Gestaltung von lesbischem und schwulem Leben im Alter sichtbar machen, zum Austausch miteinander anregen und Denkanstöße für vielfältige Lebensweisen im Alter geben.
Interessierte Lesben und Schwule, Vertreter_innen aus Verwaltung, Verbänden und Politik sowie Fachkräfte der Senior_innenarbeit sind herzlich eingeladen, sich an diesem Diskussionsprozess zu beteiligen.
Die Vorträge im Einzelnen:
- Gleichgeschlechtliche Lebensformen in der Senior_innenarbeit – Einfluss+ und Gestaltungsmöglichkeiten auf Landesebene und in der Kommunalpolitik
CAROLINA BRAUCKMANN und GEORG ROTH, Rubicon e.V. (Köln), Landesfachberatung für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der Senior_innenarbeit in NRW
- Diversity – ein Schlüsselfaktor für die Qualität der Altenhilfe
FRÉDÉRIC LAUSCHER, Vorstand Frankfurter Verband für Alten und Behin dertenhilfe e.V., Träger von zwei Regenbogenzertifizierten Einrichtungen in Frankfurt
- Altwerden in Frauen+/Lesben+Wohnprojekten – solidarisch, vielfältig und bunt? Von Visionen gemeinschaftlichen Lebens und ihren Mutationen im Alltag
DR. ASTRID OSTERLAND, Supervisorin und Referentin, Wohnprojekte RUT und Begine Berlin, SapphoStiftung
Die Veranstalter_innen des Fachtags sind das LIBS, Lesben Informations und Beratungsstelle e.V. und die AIDSHilfe Frankfurt e.V. Die Moderation übernimmt PROF.DR. ULRIKE SCHMAUCH, Frankfurt. Der Fachtag wird durch das Hessische Ministe rium für Soziales und Integration gefördert.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 15 EUR und schließt Mittagsverpflegung und Tagungsgetränke ein (Ermäßigung nach Absprache möglich) und kann am Veranstaltungstag in bar gezahlt werden.
Anmeldung:
per Mail: norbert.draeger@frankfurt.aidshilfe.de
per Fax: 069 – 28 44 01
Donnerstag, 10. Dezember 2015, Beginn: 09:30 Uhr Ende: 17:00 Uhr
im Ökohaus, Kasseler Str. 1A, 60486 Frankfurt am Main
 
 
4. November 2015
Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg
Denkmal-Entwürfe
Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung
Donnerstag, 5. November: Präsentation der Entwürfe im Haus der Kulturen der Welt
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Universität der Künste Berlin (UdK) präsentieren die Denkmal-Entwürfe für die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung. Die internationalen Künstlerinnen und Künstler – Xue Wang, Ino Varvariti, Igor Sovilj, Jonathan Ryall, Malivina Panagiotidi, Sajana Joshi, Raju G.C., Giannis Delagrammatikas und Martin Binder – stehen zusammen mit Wolfgang Knapp (Projektleitung; UdK/Institut für Kunst im Kontext) den Pressevertreterinnen und -vertretern am 5. November um 18.15 Uhr für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung.
Den Siegerentwurf ermittelt eine Jury aus Politik, Kunst und Kultur. Die Namen der Jury-Mitglieder werden am Eröffnungsabend bekannt gegeben. Das Denkmal soll 2016 am Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Bundeskanzleramt an der Spree errichtet werden.
Die Ausstellung wird um 19 Uhr von Klaus Wowereit, Staatssekretärin Barbara Loth, Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke, UdK-Präsident Prof. Martin Rennert und LSVD-Landesvorstand Ulrich Keßler feierlich eröffnet und von der Band Django Lassie musikalisch begleitet. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Hotel MOA Berlin.
Die Entwürfe können vom 6. bis 15. November täglich von 10-19 Uhr im Haus der Kulturen der Welt bei freiem Eintritt besichtigt werden.
LSVD Berlin-Brandenburg
www.berlin.lsvd.de
 
 
LSBTI in Uganda - Gewinnerin des Alternativen Nobelpreises Kasha Nabagesera in Berlin
Montag, den 07. Dezember 2015, von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Kriminalisierung und Gewalt, mediale Outingkampagnen und Mordaufrufe, religiöse und politische Hetze – Uganda gilt als eines der gefährlichsten Länder für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI). Doch der Widerstand gegen die Unterdrückung hat ein Gesicht bekommen: Kasha Jacqueline Nabagesera. Trotz Gewalt und Einschüchterungsversuchen kämpft sie erfolgreich gegen Repressalien und für die Rechte von LSBTI. Für ihren Mut und ihre Ausdauer wurde sie 2015 mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) ausgezeichnet.
Wie sieht der Alltag von LSBTI unter lebensgefährlichen Bedingungen aus? In welcher Form sind Aktivismus für die Menschenrechte und Führung in der Zivilgesellschaft möglich? Welche Hoffnungen gibt es in dem ostafrikanischen Land und welche Erwartungen richten sich an Deutschland?
Nach einer Einführung von Tobias Leipprand, Geschäftsführer von LEAD, wollen wir diese und andere Fragen beleuchten.
Unter der Moderation von Manuela Kay, Journalistin, Autorin und Verlegerin, diskutieren mit uns in einem partizipativen "Fishbowl"-Format:
Kasha Nabagesera, LSBTI-Aktivistin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises
Martina Basso, Pastorin und Leiterin des Mennonistischen Friedenszentrums Berlin (MFB)
Axel Hochrein, Vorstandsmitglied der Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr und findet in englischer Sprache statt.
Veranstaltungsort
ProjektZentrum Berlin
der Stiftung Mercator
Neue Promenade 6
10178 Berlin

Anmeldung bis zum 01. Dezember 2015 unter:
constanze.burda@le-ad.de
Mehr über Kasha Jacqueline Nabagesera finden Sie hier
http://www.rightlivelihood.org/nabagesera.html
Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung der Right Livelihood Award Foundation, der Hirschfeld-Eddy-Stiftung (http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/?ty=home&si=0&set=1) und LEAD | Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy.