- September/Oktober 2016
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- 30.10.2016
- Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt
Der Sachverhalt ist klar: das schwarz-grüne Kultusministerium
hatte im neuen Lehrplan für Sexualerziehung
als Lehrziel auch die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen
trans- und intersexuellen Menschen erstmals als Unterrichtsziel
definiert.
- 1. Die hauptsächlich aus Bayern und
Baden-Würtemberg herangekarrten mehreren hundert Demonstranten
der in verschiedenen Bundesländern schon sattsam bekannten
homophoben Demo für alle gegen den Lehrplan
trafen sich auf dem Luisenplatz vor dem Kultusministerium, um
den Reden der Initiatorin und anderen zu lauschen und um gegen
angebliche Frühsexualisierung und gegen Gender
zu demonstrieren, so auch gegen das Akzeptieren von Homosexualität.
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- 2. Vom Hauptbahnhof aus machten sich mehrere
tausend DemonstrantInnen aus ca. hundert Organisationen gegen
die Demo für alle auf den Weg, um Akzeptanz
und Vielfalt entsprechend dem neuen Lehrplan zu vetreidigen,
zum Dern-schen Gelände, wo einige Leute sprachen und sich
der Demonstrationszug dann nach u. nach auflöste.
Ja, das wars.
- Und was dann in manchen Medien zu lesen und
an Stammtischen zu hören war, war überwiegend Ideologie.
(RoLü)
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- Hessenweites Ereignis in Wiesbaden am
Sonntag, 30.10.16
- Gegen die homophobe Kundgebung und Demonstration
Demo für alle" in Wiesbaden (Siehe die
Nachricht vom 22.09. auf dieser Seite) hat sich ein Bündnis für Akzeptanz und
Vielfalt - gegen Diskriminierung und Ausgrenzung" gegründet, das dazu aufruft, sich am 30.10.16
ab 12 Uhr auf dem Dernschen Gelände/Markplatz zur Demonstration
und Kundgebung zu treffen. Es haben sich bisher (11.10.16) schon
39 Gruppen/Organisationen in diesem Bündnis zusammengeschlossen.
Die Internetseite des Bündnisses heißt https://ihr-seid-nicht-alle.de/,
was danach klingt, als wäre es eine Mitteilung an "Demo
für alle".
- Die Veranstalter der homophoben Demo
für Alle" haben eine sehr bezeichnende Internetseite,
aus der die politische Coleur sehr deutlich zu erkennen ist:
https://demofueralle.wordpress.com/
Die Veranstalter der homophoben "Demo für Alle"
haben für Wiesbaden 2.000 Gleichgesinnte angemeldet.
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- Monatliche Veranstaltung der Gruppe ROSA
LÜSTE am 3. Freitag im Monat im Hilde-Müller-Haus,
Wallufer Platz 2, Wiesbaden
- Freitag 21. Oktober 2016, Raumöffnung
19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr
Lebensalter und Sexualität
Das unschuldige Kind, ist Sexualität denn eine
Schuld? Hört ein alter Mensch irgendwann auf,
schuldig bzw. sexuell zu sein? Ist ein Mensch verachtenswert,
wenn sein hohes Alter ihn vom Zwang zur sexuellen Erfüllung
anderer befreit? Ist ein älterer Mensch mit sexueller Lust
ein schmutziger alter Mann oder eine entsprechende
Frau? Ab welchem Alter erlauben wir jungen Menschen das Erfüllen
ihrer sexuellen Lust mit einer/einem PartnerIn seiner/ihrer Wahl?
Über die Funktionalisierung der Sexualität in den Gesellschaften
des 21. Jahrhunderts.
- Bei dieser Gelegenheit werden wir selbstverständlich
auch über die Demo am 30.10. in Wiesbaden sprechen sowie
über die Gegenkundgebung dazu.
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- 12.10.2016
- Schulen müssen Orte des Respekts
und der Vielfalt werden
LSVD zeichnet offenen Brief an Bayerns
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
- Anlässlich der Neufassung der
Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung
in den bayrischen Schulen hat der LSVD Bayern zusammen
mit dem LSVD Bundesverband den offenen Brief des Aktionsbündnisses
Vielfalt statt Einfalt an den bayrischen Kultusminister
Dr. Ludwig Spaenle unterzeichnet. Hierzu erklären Hannah
Lea, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Landesverband
Bayern und Axel Hochrein, Sprecher des LSVD-Bundesverbands:
- Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hält
es für dringend erforderlich, dass das Kultusministerium
mit dem neuen Richtlinienentwurf nun endlich auch einen ersten
Schritt zu mehr Respekt und Vielfalt in Schulen geht.
Der Ansatz, Sexualerziehung als fächerübergreifendes
Thema in Schule zu begreifen und die Achtung und das Verständnis
für die Situation junger Menschen in den Mittelpunkt zu
stellen, begrüßen wir ausdrücklich.
- Sexualerziehung im engeren und eine Pädagogik
der Vielfalt im weiteren Sinn, sind wichtige Bestandteile der
Demokratie- und Menschenrechtsbildung und grundlegende Kernaufgaben
von Schulen in Deutschland. Kinder und Jugendliche müssen
darin bestärkt werden, ein positives und akzeptiertes Selbstbild
zu entwickeln - Schule soll sie auch befähigen sich selbstbewusst
gegen Diskriminierung und Ausgrenzung behaupten können.
Dieses Vorhaben kann jedoch nur gelingen, wenn über die
Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten sachlich
und angemessen in Schulen informiert wird. Der neue Richtlinienentwurf
leistet hierzu einen entscheidenden ersten Beitrag, er bedarf
aber bei den Themen Trans- und Intergeschlechtlichkeit der Vertiefung
und Ergänzung. Hier fordern wir von der Landesregierung
und dem Bayrischen Kultusministerium die Richtlinie entsprechend
nachzubessern.
- Mit Befremdung haben wir von dem Arbeitsgespräch
zwischen Vertreter_innen der homophoben Demo für Alle,
um Hedwig von Beverfoerde und dem Bayrischen Kultusministerium
erfahren. Der unsachliche Umgang mit sexueller Vielfalt und das
gefährliche Spiel mit Vorurteilen, wie es diese Menschen
betreiben, steht im direkten Widerspruch zu einer modernen Pädagogik.
Ihnen darf kein Einfluss auf die Richtlinie gewährt werden,
mit welcher die bayerische Staatsregierung den richtigen Weg
eingeschlagen hat.
- Nur durch Implementation einer Pädagogik
der Vielfalt in die Lehrpläne wird das bayerische Bildungssystem
auch in Zukunft erfolgreich bestehen und zudem dafür sorgen,
dass Homo- und Transphobie schon so frühzeitig wie möglich
bekämpft werden.
- Hintergrund
Offener Brief des Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt
München" an Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
http://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokumente/Politik/Laender/Aktionsbuendnis_Vielfalt_statt_Einfalt_Muenchen_-_Offener_Brief_Spaenle.pdf
- Rechtlichen Vorgaben für den Sexualkundeunterricht
http://www.lsvd.de/politik/bildung-u-bildungsplaene/sexualkundeunterricht.html
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- 11. Oktober 2016
- Bündnis gegen Homophobie
Pressemitteilung
Liberal-Islamischer Bund Berlin und Alt-Katholische
Kirche treten Bündnis gegen Homophobie bei
105 Mitglieds-Organisationen umfasst das
Bündnis
Die Alt-Katholische Kirche und die Berliner Gemeinde des Liberal-Islamischen
Bundes werden Mitglied im Bündnis gegen Homophobie. Hierzu
erklärt Nushin Atmaca, 1. Vorsitzende des Liberal-Islamischen
Bundes:
Der Beitritt unserer Berliner Gemeinde zum Bündnis
gegen Homophobie stellt für uns als Liberal-Islamischen
Bund eine Selbstverständlichkeit dar. Seit unserer Gründung
stellen wir uns jeglicher Form von Diskriminierung entgegen -
so setzen wir uns ein für eine inklusive Lesart des Islam
ein und praktizieren dieses religiöse Verständnis in
unseren Gemeinden, in denen ausdrücklich jeder Mensch willkommen
ist. Gerade in einer Stadt wie Berlin, in der sowohl eine große
muslimische Gemeinschaft als auch eine lebendige und aktive LGBTI-Community
zuhause sind, verstehen wir den Beitritt unserer hiesigen Gemeinde
zum Bündnis als wichtiges gesellschaftliches Signal."
Dekan Ulf-Martin Schmidt, Beauftragter am Sitz der Bundesregierung
für die Alt-katholische Kirche betont in diesem Zusammenhang:
Gerade in diesen polarisierenden Zeiten ist es für
uns Alt-Katholiken in Berlin und Brandenburg wichtig dem Bündnis
gegen Homophobie beizutreten. Seit vielen Jahren bereichern Menschen
der LGBTI-Community unser kirchliches Leben - so ist es nur folgerichtig
auch aktiv ein Zeichen der Solidarität zu setzen."
Der Liberal-Islamische Bund und die Alt-Katholische Kirche haben
am 21. Juli 2016 am Runden Tisch zum Thema Homosexualität
im Schöneberger Rathaus teilgenommen und die Schöneberger
Erklärung für Vielfalt und Respekt unterzeichnet.
Zudem haben beide Religionsgemeinschaften Gottesdienste zum lesbisch-schwulen
Stadtfest beziehungsweise zum CSD unterstützt.
Das Bündnis gegen Homophobie als Allianz der heterosexuellen
Mehrheitsgesellschaft für die gesellschaftliche Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Lebensweisen wächst kontinuierlich.
Seit Anfang des Jahres sind dem Bündnis die Füchse
Berlin, die Eisbären Berlin und Plakat Kultur beigetreten.
Um aktiv gegen Homophobie einzutreten setzt der Lesben- und Schwulenverband
Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit,
Integration und Frauen - Landesantidiskriminierungsstelle (LADS),
das von ihm initiierte Bündnis gegen Homophobie im Rahmen
der Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung
und Akzeptanz sexueller Vielfalt um. Das im Jahr 2009 gegründete
Bündnis steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden
Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller.
Weitere Informationen unter:
http://www.stopp-homophobie.de
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
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- 11.10.16
Den gesellschaftlichen Rollback hält man nicht auf, in
dem man nachgibt
Haltung zeigen statt Toleranz für
Homophobie einzufordern
Anlässlich der Debatte um einen Artikel des Ministerpräsidenten
von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann in der Wochenzeitung
der Zeit erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und
Schwulenverbands (LSVD):
Selbstbestimmt, offen und diskriminierungsfrei - eine demokratische
Gesellschaft muss es allen Menschen ermöglichen, jederzeit
und an jedem Ort ohne Angst verschieden sein zu können.
In Deutschland ist das für Lesben und Schwule nicht möglich.
So finden es 40% der Menschen in Deutschland eklig, wenn sich
zwei Homosexuelle küssen. Mit teils abenteuerlichen Begründungen
wird das Eheverbot für gleichgeschlechtliche Paare seit
Jahrzehnten verteidigt und regelmäßig darauf beharrt,
dass lesbische und schwule Liebe und Beziehungen einfach nicht
so viel wert seien wie die heterosexueller Paare. Permanent wird
in Frage gestellt, ob Schule ein Ort sei, an dem Lehrkräfte
für die Akzeptanz von Vielfalt eintreten. Munter wird regelmäßig
dafür demonstriert, dass Kinder und Jugendliche weiterhin
vor Lesben und Schwulen zu schützen seien. Regelmäßig
wird Homosexualität diffamiert und abgewertet, sei es mit
Verweis auf Religion, Natur oder obskuren Studien.
Vor diesem Hintergrund brauchen wir Politiker*innen, die gleiche
Rechte einfordern und Vielfalt und Respekt verteidigen. Statt
bestenfalls missverständlicher und schlimmstenfalls böswilliger
Gegenüberstellung von individualistischen oder egoistischen
Lesben und Schwulen einerseits und der klassischen Ehe
andererseits. Kretschmann hat zwar inzwischen sein Eintreten
für die Ehe für Alle bekräftigt, ein unangenehmer
Beigeschmack bleibt dennoch.
Den gesellschaftlichen Rollback hält man nicht auf, indem
man Verständnis und Toleranz für homophobe Positionen
erwartet. So ist ein Kommentar des Tübinger Oberbürgermeister
Boris Palmer eine dreiste Unverschämtheit. Palmer verglich
Kritiker*innen der grenzwertigen Passage im Artikel Kretschmanns
mit Jakobinern, sprich einer Terrorherrschaft, die Tausende hinrichten
ließ. Solche Parolen kennt man eher aus anderen politischen
Lagern. Statt missverständliche Zwischenrufe und überflüssige
Kommentare sollten sich die Grünen in Baden-Württemberg
und in ganz Deutschland weiterhin als Motor für gesellschaftliche
und rechtliche Gleichstellung verstehen und für eine pluralistische
und offene Gesellschaft eintreten. Ohne Wenn und Aber.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist ein Bürgerrechtsverband
und vertritt die Interessen und Belange von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI).
Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt wir wollen, dass
LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität
akzeptiert und anerkannt werden.
Mit Ihrer Spende und / oder Mitgliedschaft können Sie uns
und unsere Arbeit für "Gleiche Rechte, Vielfalt und
Respekt" unterstützen. Vielen Dank.
-
10. Oktober 2016
Eisbären Berlin gegen Homophobie
Pressemitteilung
1. Deutscher Eishockeyclub mit
Logo gegen Homophobie auf Trikots
Eisbären Berlin: Club, Spieler und Fans setzen Zeichen gegen
Homophobie
Die Eisbären Berlin, seit Juli 2016 zusammen mit vielen
bekannten Firmen und Institutionen Mitglied im Bündnis gegen
Homophobie, engagieren sich immer sichtbarer gegen Homosexuellenfeindlichkeit
im Eishockey. Als erster deutscher Eishockeyclub tragen die Spieler
auf ihren Warmlauf-Jerseys das Logo des Bündnisses gegen
Homophobie. Zudem schmückte ein Regenbogenlogo mit dem diesjährigen
Bündnis-Motto Vielfalt ist grenzenlos während
der gestrigen Partie gegen die Krefeld Pinguine die Helme der
Spieler. Auch die Fans lässt das Thema nicht kalt. Im Match
gegen die Pinguine organisierte eine engagierte Fangruppierung
eine Regenbogen-Choreographie mit dem Motto "Love is Love".
Wir unterstützen gerne die Kampagne Vielfalt ist grenzenlos.
Unser Engagement im Bündnis gegen Homophobie ist uns ebenso
wichtig, wie andere gesellschaftlich verantwortungsvolle Aufgaben,
die wir als großer Sportclub in einer Stadt wie Berlin
ausüben, sagt der sportliche Leiter der Eisbären,
Stefan Ustorf.
Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und
Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg lobt das Engagement der
Eisenbären Berlin und ihrer Fans ausdrücklich: "Sichtbarkeit
ist wichtig. Mit ihrer Regenbogen- Choreographie haben die Fans
der Eisbären ihrem Team beim Kampf gegen Homophobie unmissverständlich
den Rücken gestärkt. Im Fußball haben wir schon
etliche solcher Beispiele gesehen, es wäre schön, wenn
weitere Profi-Teams aus anderen Sportarten diesen Vorbildern
folgen."
http://berlin.lsvd.de/projekte/buendnis-gegen-homophobie/
LSVD Berlin-Brandenburg
http://www.berlin.lsvd.de
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- 10.10.16
Personelle Kontinuität nationalsozialistischer Kräfte
im Justizministerium, Kontinuität in der Verfolgung von
Homosexuellen
Justizminister Maas kündigt
Gesetzentwurf zur Rehabilitierung für Oktober an
Die heute veröffentlichte Akte Rosenburg belegt
die personelle Kontinuität nationalsozialistischer Kräfte
im Bundesministerium der Justiz nach 1949. Diese trug auch zur
Kontinuität der strafrechtlichen Verfolgung von Homosexuellen
in der Bundesrepublik bei. Dazu erklärt Helmut Metzner,
Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):
Der Bericht der wissenschaftlichen Kommission widerlegt den Mythos
von der Stunde Null und dem demokratischen Neuanfang
nach 1945. Die personelle Kontinuität nationalsozialistischer
Kräfte im Bundesministerium der Justiz nach 1949 hat sich
zwangsläufig auch auf die Gesetzgebung der jungen Bundesrepublik
ausgewirkt, etwa auf die Aufrechterhaltung des von den Nationalsozialisten
verschärften § 175. Während die Urteile nach §
175 aus der NS-Zeit 2002 aufgehoben wurden, steht dieser Schritt
für die Verurteilungen in der Bundesrepublik und der DDR
immer noch aus.
Justizminister Heiko Maas kündigte am Wochenende an, noch
im Oktober einen Gesetzentwurf zur Rehabilitierung und Entschädigung
der verurteilten Männer an. Der Lesben- und Schwulenverband
(LSVD) begrüßt die Ankündigung und fordert die
Regierungskoalition auf, unverzüglich zu handeln, sobald
der Entwurf auf dem Tisch liegt. Das Gesetz muss noch dieses
Jahr in den Bundestag eingebracht werden. Die frühere menschenrechtswidrige
Strafverfolgung Homosexueller ist ein monströser Schandfleck
unseres Rechtsstaats.
Denn für Homosexuelle war das NS-Unrechtsregime nach 1945
noch nicht zu Ende. Vom nationalsozialistischen Ungeist geprägt
und mit demselben Eifer praktiziert wurde ihre Verfolgung bruchlos
fortgesetzt. In der Bundesrepublik blieb § 175 StGB in der
nationalsozialistischen Fassung bis 1969 unverändert geltendes
Recht, wurde weiter angewandt und zerstörte das Leben unzähliger
Menschen. Allein über 50.000 Männer wurden wegen einvernehmlicher
homosexueller Handlungen verurteilt. Viele kamen ins Gefängnis,
verloren ihren Beruf ihre gesamte bürgerliche Existenz
wurde zerstört.
Es ist höchste Zeit, dass den oft hochbetagten Opfern endlich
Gerechtigkeit widerfährt. Dafür muss der Gesetzentwurf
sämtliche menschenrechtswidrigen strafrechtlichen Ungleichbehandlungen
von Homosexualität bis zur endgültigen Abschaffung
des § 175 im Jahr 1994 umfassen. Hier darf es kein Stückwerk
geben, sondern eine umfassende Lösung, die endlich Rechtsfrieden
schafft und sich an den Maßstäben des Europäischen
Gerichtshofes für Menschenrechte orientiert. Der Gerichtshof
hat das Verbot einvernehmlicher homosexueller Handlungen unter
Erwachsenen, wie auch das Bestehen unterschiedlicher Schutzaltersgrenze
bei Homo- und Heterosexualität als Verstoß gegen die
Europäische Menschenrechtskonvention gewertet.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist ein Bürgerrechtsverband
und vertritt die Interessen und Belange von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI).
Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt wir wollen, dass
LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität
akzeptiert und anerkannt werden. Mit Ihrer Spende und / oder
Mitgliedschaft können Sie uns und unsere Arbeit für
"Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt" unterstützen.
Vielen Dank.
Lesben- und Schwulenverband (LSVD)
Berlin
http://www.lsvd.de
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- 29.09.2016
Lesben und Schwule sagen JA! - zukünftig
auch mit dem Segen der Nordkirche
Landessynode der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Norddeutschland ermöglicht Segnung von gleichgeschlechtlichen
Partnerschaften
(29.09.2016) Anlässlich des Entschlusses der Landessynode
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, die kirchliche
Segnung für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen,
erklären Danny Clausen-Holm, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands
(LSVD) Schleswig-Holstein und Wolfgang Preussner, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Hamburg:
Die Landesverbände in Schleswig-Holstein und Hamburg freuen
sich sehr, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
zukünftig auch die Liebe von Lesben und Schwulen segnen
wird. Der Beschluss der Synode ist ein erster wichtiger Schritt
zur völligen Akzeptanz und Gleichstellung von Lesben und
Schwulen in der Landeskirche. Mit ihrer Entscheidung hat die
Synode deutlich gemacht, dass sich Religion und Akzeptanz nicht
ausschließen müssen
Auch wenn hier von einer Segnung und nicht von einer Trauung
gesprochen wird: das Zeremoniell ist das Gleiche.
Das Ziel, eine Trauung für alle Partnerschaften zu haben,
unabhängig davon ob sie lesbisch, schwul oder heterosexuell
sein mögen, sollte die Synode jedoch nicht aus den Augen
verlieren. Die Landeskirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,
in Hessen oder im Rheinland haben gezeigt, dass dies möglich
ist.
In den vergangenen Jahren haben sich die Landeskirchen der EKD
verstärkt mit dem Thema Homosexualität & gleichgeschlechtlicher
Liebe auseinandergesetzt und vielerorts Segnungen und auch jetzt
vereinzelt Trauungen für Lebenspartner_innen ermöglicht.
Hintergrund
Schwule und Lesben werden zunehmend als Gemeindeglieder akzeptiert.
Nach Auffassung fortschrittlicher protestantischer Theolog_innen
kommt die Ehe durch den Konsens zweier Menschen zustande und
wird voraussetzungslos geschlossen. Die Ehe verpflichte nicht
nur zur wechselseitigen Daseinsfürsorge, sondern auch zur
Treue. Auch wenn die EKD die Ehe lange Zeit als Verbindung von
Mann und Frau definierte, wird spätestens in der Orientierungshilfe
der EKD diese Sicht aufgegeben.
- LSVD-Bundesverband Hauptstadtbüro
Bund-Länder-Koordination
Berlin
http://www.lsvd.de
http://www.lsvd-blog.de
http://www.facebook.com/lsvd.bundesverband
http://www.twitter.de/lsvd
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- 27.09.2016
- 10 Jahre Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- Bundesregierung blockiert immer noch EU-Gleichstellungsrichtlinie
Anlässlich des heute in Berlin stattfindenden Festaktes
zum 10-jährigen Bestehen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes
(AGG) erklärt, Benjamin Rottmann, Sprecher des Lesben- und
Schwulenverbands (LSVD):
Die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes
war ein erster wichtiger Schritt der Bundesregierung, um Menschen
vor Diskriminierung und Ungleichbehandlung u.a. aufgrund der
sexuellen Identität im Arbeitsleben und bei Alltagsgeschäften
zu schützen. Doch selbst 10 Jahre nach Inkrafttreten des
AGG gibt es noch deutliche Lücken. Antidiskriminierungsverbände
müssen endlich per Verbandsklagerecht die Möglichkeit
erhalten im Namen von Betroffenen klagen zu können. Die
Schlupflöcher für Diskriminierung und Ungleichbehandlung
im kirchlichen Arbeitsrecht müssen gestopft werden. Es ist
nicht weiter hinzunehmen, dass Beschäftige im kirchlichen
Bereich vom Diskriminierungsschutz ausgeschlossen werden.
Besonders auf EU-Ebene muss die Bundesregierung endlich ihre
absurde Blockade der EU-Gleichbehandlungsrichtlinie aufgeben.
Durch das Nein! der Bundesregierung bleibt das Zivilrecht
in vielen europäischen Staaten vom Diskriminierungsschutz
ausgeklammert. Auf EU-Ebene wird seit Jahren über eine Gleichbehandlungsrichtlinie
diskutiert, die Lücken im Diskriminierungsschutz vor allem
in den neuen EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa schließen
soll. Die Umsetzung dieser horizontalen Nichtdiskriminierungsrichtlinie
wird von Deutschland weiterhin blockiert. Während in Berlin
heute der Diskriminierungsschutz gefeiert wird, verweigert die
Bundesregierung diesen Schutz vielen Menschen in Osteuropa.
- Hintergrund
- Deutschland blockiert und keiner weiß
warum
http://www.lsvd-blog.de/?p=11777
- Evaluationsbericht des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publikationen/AGG/AGG_Evaluation.html
- Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist
ein Bürgerrechtsverband und vertritt die Interessen und
Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen
Menschen (LSBTI). Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt
wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher
Normalität akzeptiert und anerkannt werden.
- http://www.lsvd.de
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- 22.09.2016
Homophobe Demo
für alle" in Wiesbaden angekündigt
- Die homofeindliche Protestbewegung "Demo
für alle" will am 30. Oktober auch in Hessen gegen
die Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität
auf die Straße gehen. "Wir lassen nicht zu, dass
die schulische Erziehung unserer Kinder von Gender- und Homo-Ideologen
bestimmt wird", heißt es in einem Newsletter von
Organisatorin Hedwig von Beverfoerde vom Mittwoch, "dieser
Lehrplan muss weg."
- Dieser Lehrplan wurde am 14.09. vom Kultusministerium
veröffentlicht: "Lehrplan zur Sexualerziehung an den
allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Hessen"
https://kultusministerium.hessen.de/sites/default/files/media/hkm/lehrplan_sexualerziehung_formatiert.pdf
- Darüber berichtete Queer.de am Freitag
dem 16.09. in folgenden aufschlussreichen Text:
- http://www.queer.de/detail.php?article_id=27103
- Nicht nur hessische SchülerInnen und
LehrerInnen, sondern politisch engagierte Gruppierungen aus dem
ganzen Rhein-Main-Gebiet sind aufgerufen, auf politische Art
dazu Stellung zu beziehen.
- Die homofeindliche Protestbewegung "Demo
für alle" will am 30. Oktober erstmals in Hessen
(Wiesbaden, 14 Uhr auf dem Luisenplatz, vor dem Kultusministerium,
danach Demo durch die Innenstadt) gegen eine Schulaufklärung
über Homo- und Transsexualität auf die Straße
gehen.
- Wir lassen nicht zu, dass die schulische
Erziehung unserer Kinder von Gender- und Homo-Ideologen bestimmt
wird", heißt es in einem
Newsletter von Organisatorin Hedwig von Beverfoerde vom Mittwoch,
21.09. "dieser Lehrplan muss weg."
Homosexualität dürfte nicht vorurteilsfrei"
dargestellt werden, eine Kritik der Homosexualität"
müsse möglich bleiben, meinten Hedwig von Beverfoerde,
die die Proteste lange aus dem Berliner Büro der AfD-Europaabgeordneten
Beatrix von Storch aus organisierte, und die rechtspopulistische
Autorin Birgit Kelle.
- Solche Demonstrationen und die Mobilisierung
dazu sind geeignet, eine feindliche Stimmung gegen Homo- und
Transsexuelle zu erzeugen, sie richten sich gegen Partnerschaftsmodelle,
die anders sind als die traditionette Ehe und gegen das vorurteiulsfreie
Akzeptieren verschiedener Lebensformen.
- Wenn wir mehr darüber erfahren, namentlich
Aufrufe für Gegenkundgebungen, veröffentlich wir dies
hier auf dieser Seite. RoLü
- Siehe oben unter 30.10.16!
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- 14.09.2016
Was bedeuten die Globalen Nachhaltigkeitsziele
der UN für die Menschenrechte von LSBT?
Deutsche Übersetzung erschienen
Die Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN und die Einbeziehung
von LSBT-Themen so heißt eine neue Veröffentlichung
zur Menschenrechtsarbeit im Bereich der sexuellen Orientierung
und Geschlechtsidentität. Die Publikation zeigt, was getan
werden kann, um mehr Gerechtigkeit für LSBT zu erzielen
und wie die Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit LSBT
in ihre Projekte einbeziehen können. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung
hat gemeinsam mit dem Dachverband Regenbogenfamilien Schweiz
und der Dreilinden GmbH das Papier der britischen Organisation
Stonewall übersetzen lassen und veröffentlicht.
Alle Menschen mitzunehmen und niemanden zurückzulassen auf
der Reise zu mehr Gerechtigkeit und Wohlstand, zu einer globalen
nachhaltigeren Entwicklung bis zum Jahr 2030. Dazu haben sich
im September 2015 die 193 Mitgliedsstaaten beim UN-Gipfel in
New York mit der Agenda 2030 verpflichtet. Auch wenn in den 17
nachhaltigen Entwicklungszielen und 169 Zielvorgaben LSBTI nicht
ausdrücklich genannt werden, so stellt das Prinzip leave
no one behind trotzdem klar, dass die Ziele dieses Zukunftsvertrags
der Weltgemeinschaft für alle Menschen erreicht werden sollen.
Der LSVD und die Hirschfeld-Eddy-Stiftung werden als Teil der
Zivilgesellschaft den Prozess der Umsetzung der Agenda 2030 in
den kommenden Jahren begleiten und aufzeigen, was in Deutschland
und anderswo geschehen kann und muss, damit die Zielvorgaben
nicht nur schöne Worte bleiben. Wir werden deutlich machen,
dass LSBT bisher zurückgelassen werden, ihre Anliegen und
Bedürfnisse ausgeblendet werden; aber auch, wie darauf reagiert,
wie gegengesteuert werden kann und muss, wenn wir die Agenda
2030 ernst nehmen.
Die Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN und die Einbeziehung
von LSBT-Themen ist ein effektives Instrument, um in den
kommenden Jahren immer wieder den Finger in die Wunde zu legen
und die Regierenden an ihre Selbstverpflichtung aus dem Jahre
2015 zu erinnern. Diese beinhaltet nicht nur Gleichberechtigung
und Schutz vor Benachteiligung, sondern auch Zugang zu Bildung
und Gesundheit sowie Entkriminalisierung von Homosexualität,
Schutz vor Gewalt und noch viel mehr.
Link zur Broschüre: http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/fileadmin/images/veranstaltungen/2016/SDG_LGBT_Inclusion_DE.pdf
Hintergrund: http://www.lsvd-blog.de/?tag=un-nachhaltigkeitsziele
Mutige Aktivist*innen treten heute auf allen Kontinenten für
die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans-
und intergeschlechtlichen Menschen ein. Sie machen deutlich,
dass die Menschenrechte universell und unteilbar sind. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung
unterstützt diesen Kampf durch direkte Unterstützung
und Spendenaufrufe, Veranstaltungen im In- und Ausland sowie
Informationsvermittlung an die Verantwortlichen der Auswärtigen
Politik, der internationalen Zusammenarbeit und der Menschenrechtsarbeit.
Hier können Sie diesen Kampf ebenfalls unterstützen.
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Hülchrather Str. 4
50670 Köln
E-Mail: hes@hirschfeld-eddy-stiftung.de
https://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
https://www.facebook.com/hirschfeld.eddy.stiftung
https://twitter.com/Hirschfeld_Eddy
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- 07.09.2016
- Opfer homophoben Strafrechts schnell rehabilitieren
LSVD fordert die Regierungskoalition auf,
unverzüglich zu handeln
Zur Ankündigung von Justizminister Heiko Maas, einen Gesetzentwurf
zur Rehabilitierung der Opfer des § 175 vorzulegen, erklärt
Gabriela Lünsmann, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes
(LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt, dass
Justizminister Maas im Oktober einen Gesetzentwurf zur Rehabilitierung
und Entschädigung der Opfer anti-homosexueller Strafgesetze
vorlegen will. Die frühere menschenrechtswidrige Strafverfolgung
Homosexueller ist ein monströser Schandfleck unseres Rechtsstaats.
Der LSVD fordert die Regierungskoalition auf, unverzüglich
zu handeln, sobald der Entwurf auf dem Tisch liegt. Das Gesetz
muss noch dieses Jahr in den Bundestag eingebracht werden.
Es ist höchste Zeit, dass den oft hochbetagten Opfern endlich
Gerechtigkeit widerfährt. Dafür muss der Gesetzentwurf
sämtliche menschenrechtswidrigen strafrechtlichen Ungleichbehandlungen
von Homosexualität bis zur endgültigen Abschaffung
des § 175 im Jahr 1994 umfassen. Hier darf es kein Stückwerk
geben, sondern eine umfassende Lösung, die endlich Rechtsfrieden
schafft und sich an den Maßstäben des Europäischen
Gerichtshofes für Menschenrechte orientiert. Der Gerichtshof
hat das Verbot einvernehmlicher homosexueller Handlungen unter
Erwachsenen, wie auch das Bestehen unterschiedlicher Schutzaltersgrenze
bei Homo- und Heterosexualität als Verstoß gegen die
Europäische Menschenrechtskonvention gewertet.
Hintergrund
Für Homosexuelle war das NS-Unrechtsregime nach 1945 noch
nicht zu Ende. Vom nationalsozialistischen Ungeist geprägt
und mit demselben Eifer praktiziert wurde ihre Verfolgung bruchlos
fortgesetzt. In der Bundesrepublik blieb § 175 StGB in der
nationalsozialistischen Fassung bis 1969 unverändert geltendes
Recht, wurde weiter angewandt und zerstörte das Leben unzähliger
Menschen. Allein über 50.000 Männer wurden wegen einvernehmlicher
homosexueller Handlungen verurteilt. Viele kamen ins Gefängnis,
verloren ihren Beruf ihre gesamte bürgerliche Existenz
wurde zerstört. Während die Urteile nach § 175
aus der NS-Zeit 2002 aufgehoben wurden, steht dieser Schritt
für die Verurteilungen in der Bundesrepublik und der DDR
noch aus.
Verurteilungen nach § 175 StGB
http://www.lsvd.de/recht/ratgeber/wiedergutmachung/verurteilungen-nach-175-stgb.html
Plädoyer gegen die Scheinargumente. Warum die Rehabilitierung
rechtlich geboten ist
http://www.lsvd-blog.de/?p=4353
Gutachten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/EN/publikationen/Burgi-175-English.pdf?__blob=publicationFile&v=3
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- Bei Queer.de entdeckt:
- Politik - Deutschland | 01.09.2016
Original: http://www.queer.de/detail.php?article_id=26935
| http://queer.de/?26935
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- Ehrengast und Friedenspreisträgerin
der Frankfurter Buchmesse 2016
- Flandern & die Niederlande sind 2016
gemeinsam Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Unter dem Motto
Dit is wat we delen (Dies ist, was wir teilen)
werden nicht nur Romane, Sachbücher und Lyrik präsentiert,
sondern auch neue Formen der Buchkunst, der Kreativindustrie
und anderer Kunstrichtungen.
Die Journalistin und Publizistin Carolin Emcke erhält den
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016. Das teilte der
Börsenverein am Freitag mit. Emcke leiste mit ihrem Büchern,
Artikeln und Reden einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen
Dialog und zum Frieden, heißt es in der Begründung
des Vereins.
Weiter heißt es dort: "Carolin Emcke setzt sich schwierigen
Lebensbedingungen aus und beschreibt - vor allem in ihren Essays
und ihren Berichten aus Kriegsgebieten - auf sehr persönliche
und ungeschützte Weise, wie Gewalt, Hass und Sprachlosigkeit
Menschen verändern können. Mit analytischer Empathie
appelliert sie an das Vermögen aller Beteiligten, zu Verständigung
und Austausch zurückzufinden."
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- Amtsgericht München erlaubt gemeinsame
Vormundschaft von zwei Pflegemüttern
- LSVD begrüßt Stärkung des
Kindeswohls
- Zu der heute bekannt gewordenen Entscheidung
des Amtsgerichts München vom 18.05.2016 zur gemeinsamen
Wahrnehmung der Vormundschaft durch eingetragene Lebenspartnerinnen
erklärt Sandro Wiggerich, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes
(LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt die
Entscheidung des Amtsgerichts München, das zwei Partnerinnen
einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gemeinsam als Vormünder
bestellt hat. Indem das Gericht den beiden Pflegemüttern
die rechtliche Sorge für das Kind überträgt, erkennt
es die gesellschaftliche Normalität von Regenbogenfamilien
an. Gleichzeitig verwirklicht es die ständige Rechtsprechung
des Bundesverfassungsgerichts, wonach die behüteten Verhältnisse
einer eingetragenen Lebenspartnerschaft das Aufwachsen von Kindern
ebenso fördern können wie die einer Ehe.
Der LSVD fordert den Gesetzgeber auf, die gesellschaftliche Realität
von Regenbogenfamilien anzuerkennen und durch Öffnung der
Ehe die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare zu beenden.
Es ist unwürdig, wenn sich Lebenspartnerinnen und Lebenspartner
die Achtung der Grundrechte für ihre Familien stets aufs
Neue gerichtlich erkämpfen müssen.
Bisher konnten in der Regel nur Ehegatten gemeinschaftlich zu
Vormündern bestellt werden. Hierin lag eine Diskriminierung
von eingetragenen Lebenspartnern, die bereits in vielen Fällen
die soziale Elternrolle auch für Pflegekinder übernehmen.
Die Bestellung beider Pflegemütter verwirklicht in besonderem
Maße das Kindeswohl, da sich beide gleichwertig um ihr
Pflegekind kümmern. Dies zeigt sich auch daran, dass es
in diesem Fall ausdrücklicher Wunsch des Kindes war, dass
seine beiden Pflegemütter für ihn Entscheidungen treffen
können.
In dem in München entschiedenen Fall lebt das Kind bereits
seit acht Jahren bei den Pflegemüttern; die Vormundschaft
hatte bislang ein katholischer Verein. Pflegeeltern können
nur in Angelegenheiten des täglichen Lebens des Kindes von
untergeordneter Bedeutung selbst entscheiden, während das
Sorgerecht in allen bedeutenderen Fragen etwa bei der
Wahl der Schulform oder notwendigen medizinischen Behandlungen
vom Vormund ausgeübt wird.
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