September 2011
 
29.09.2011
„Ich bin gegen Homophobie, weil …“
Berlinerinnen und Berliner erklären ihren Einsatz gegen Hass und Ausgrenzung

„Ich bin gegen Homophobie, weil jede und jeder nicht mit Angst vor Verachtung, Gewalt und Hass leben soll!“, findet Janne. „Ich bin gegen Homophobie, weil Liebe einfach Liebe bleibt und bleiben sollte, ob gleichgeschlechtlich oder nicht. Denn das macht keinen Unterschied“, sagt Maik.
Ab sofort sucht das BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE „den Unterstützer“ bzw. „die Unterstützerin der Woche“. Via Facebook haben alle Menschen die Möglichkeit, öffentlich zu erklären, weshalb sie sich im Alltag gegen Homophobie einsetzten.
Die Redaktion des Facebook-Auftritts des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE wählt jede Woche aus allen Postings eine Person aus, dessen bzw. deren Foto und Zitat für eine Woche zum Aushängeschild des Facebook-Auftritts werden.
Bisher haben sich über 5.300 Menschen zu „Bündnis-Fans“ via Facebook erklärt. Damit zählt der Auftritt des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE im „Social Net“ deutschlandweit zu den größten Themen- und Diskussionsplattformen zum Thema Homosexualität.
http://www.facebook.com/Homophobie

http://www.stopp-homophobie.de
Die Mitglieder des BÜNDNISSES GEGEN HOMOPHOBIE:
AKADEMIE DER KÜNSTE - AOK NORDOST - BERLINER FUSSBALL-VERBAND E.V. - BERLINER BANK – BBK - DER POLIZEIPRÄSIDENT IN BERLIN - BERLINER STADTREINIGUNGSBETRIEBE (BSR) - BERLIN TOURISMUS MARKETING GMBH / VISIT BERLIN - Berliner Verkehrsbetriebe - COCA-COLA ERFRISCHUNGSGETRÄNKE AG UND COCA-COLA GMBH - DEUTSCHE BANK BERLIN - DEUTSCHE OPER BERLIN - DEUTSCHER FUSSBALL-BUND E.V. (DFB) - DEUTSCHER GEWERKSCHAFTSBUND BERLIN-BRANDENBURG (DGB) - DEUTSCHES ROTES KREUZ BERLIN – FRIEDRICHSTADTPALAST - HERTHA BSC BERLIN - HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT MBH - HUMANISTISCHER VERBAND DEUTSCHLANDS (HVD) -INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN / BERLINALE - JÜDISCHE GEMEINDE ZU BERLIN - KAISER´S TENGELMANN - LANDESSPORTBUND BERLIN - LANDESVERBAND DEUTSCHER SINTI UND ROMA BERLIN-BRANDENBURG E.V. - PFIZER DEUTSCHLAND - SAP AG - STIFTUNG BRANDENBURGISCHE GEDENKSTÄTTEN - STIFTUNG DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS - TENNIS BORUSSIA BERLIN E.V. (TEBE) - TERRE DES FEMMES - MENSCHENRECHTE FÜR DIE FRAU E.V. - THEATER AN DER PARKAUE - TÜRKISCHER BUND IN BERLIN-BRANDENBURG (TBB) - TÜRKIYEMSPOR BERLIN 1978 E.V. - VEREIN IRANISCHER FLÜCHTLINGE E.V. - VODAFONE - WALL AG - ZENTRALRAT DEUTSCHER SINTI UND ROMA – 1EDU
Das Bündnis gegen Homophobie wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales - Landesantidiskriminierungsstelle - im Rahmen der Initiative "Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" vom LSVD Berlin-Brandenburg koordiniert.
http://www.stopp-homophobie.de
 
29.09.2011
Protest geht weiter - 25 Jahre Ausgrenzung Homosexueller in der römisch-katholischen Kirche
Vor 25 Jahren, am 1. Oktober 1986, veröffentlichte der heutige Papst Benedikt XVI., damals Kardinal Ratzinger und Präfekt der Glaubenskongregation in Rom, ein Dokument über die Seelsorge für homosexuelle Personen. Darin verurteilt er kategorisch die homosexuelle Lebensweise an sich als auch das Bemühen, Lesben und Schwulen eine Heimat in der katholischen Kirche zu geben.
Zu diesem traurigen Jahrestag erklärt Markus Gutfleisch vom Vorstand der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK): "Das Vatikan-Papier hat dort, wo es beachtet wurde, Schlimmes angerichtet: Lesben und Schwulen wurde erklärt, dass sie ihre Sexualität auf keinen Fall leben dürften. Die Kirche insgesamt wurde darauf hingewiesen, dass schon die homosexuelle Veranlagung ,objektiv ungeordnet' sei und somit in der katholischen Kirche kein Platz für diese Menschen sei. Lediglich im Beichtstuhl sei Platz für Homosexuelle, sie sollten häufig das Bußsakrament empfangen und ansonsten ein keusches Leben führen".
Die Erfahrung von katholischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*Menschen ist eine völlig andere. Für sie ist es unverständlich, dass Ratzinger, der heutige Papst Benedikt, Homosexuelle, die zur katholischen Kirche gehören möchten, so heftig bekämpft. Viele katholische Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Personen sind dem christlichen Glauben sehr verbunden. Sie haben sich weltweit in Gruppen zusammengeschlossen, feiern Gottesdienste und bringen ihre christliche Lebensweise in andere Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Trans*Gruppen ein. Der Versuch des Vatikans, "brave" Homosexuelle und "böse" Homosexuelle gegeneinander auszuspielen, ist gescheitert.
Katholikinnen und Katholiken in der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche treten kraftvoll in ihrer Kirche auf. Unterstützt werden sie von der kirchlichen Basis, von Frauen und Männern jeder Altersgruppe, auch von Seelsorgern und Seelsorgerinnen. Der Vorstand der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche betont: "Die Menschen an der Basis wünschen eine offene und lebendige Kirche, in der Menschen mit verschiedenen Lebenserfahrungen eine Heimat haben. Seit mindestens 25 Jahren wird dort praktiziert, was Rom ausdrücklich verboten hat. Wir fordern Gemeinden, kirchliche Mitarbeiter und die verantwortlichen Bischöfe auf, sich klar zu Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*Menschen in der katholischen Kirche zu bekennen und für ihre Rechte einzutreten".
http://www.huk.org
 
27.09.2011
Hamburger Grüne schlagen die französische Form der „Homoehe" in Deutschland für heterosexuelle Paare vor
Der französische Pacte civil de solidarité, der ursprünglich für homosexuelle Partnerschaften in Frankreich geschaffen wurde (der aber allen offen steht), weil man seinerzeit den Homosexuellen die Ehe noch verwehrte, wurde und wird in Frankreich von vielen heterosexuellen Paaren genutzt. Hamburger Grüne schlagen nun auch die Einführung einer Ehe-Light für Deutschland vor. Dies geht aus der folgenden Pressemeldung der Hamburger Grünen (GAL) hervor:
Entweder Ehe oder gar nichts?
Mehr als ein Drittel der Kinder werden unehelich geboren, mehr als 50 Prozent der Haushalte sind Singlehaushalte und viele Ehen werden wieder geschieden. Auch viele ältere Menschen würden gerne eine Partnerschaft eingehen - ohne das große Eheversprechen, aber mit einer gewissen rechtlichen Verbindlichkeit. Der stellvertretende Vorsitzende GAL Hamburg Dr. Anjes Tjarks hat aus diesem Grund einen Vorschlag für eine Ehe light in die Diskussion gebracht:
„Die begrenzte Wahlmöglichkeit - entweder Ehe oder überhaupt kein rechtlicher Status - geht an der gelebten Realität vorbei. Ohne Trauschein gibt es kein Auskunftsrecht im Krankenhaus, keine Steuervorteile wie beim Ehegattensplitting, kein automatisches Erbrecht und das Sorgerecht für Kinder liegt allein bei der Mutter. Der Zivilpakt wäre ein Angebot für all diejenigen, die eine Partnerschaft ohne Ewigkeitsversprechen wollen.“
Vorbild für den Vorschlag von Tjarks ist der französische Pacte civil de solidarité, der ursprünglich für homosexuelle Partnerschaften in Frankreich geschaffen wurde, heute aber zu 95 Prozent von heterosexuellen Paaren genutzt wird.
Anjes Tjarks: „Mit einem Zivilpakt könnte man ein gemeinsames Sorgerecht für gemeinsame Kinder, Ehegattensplitting und Erbrechtsregelungen wie bei der Ehe und auch die Mitversicherung des Partners oder der Partnerin bei der Krankenkasse erlangen. Im Vergleich zur Ehe soll der Zivilpakt aber leichter auflösbar sein: Im beiderseitigen Einverständnis innerhalb eines Tages und im Streitfall innerhalb von drei Monaten. Der Zivilpakt wäre auch eine Alternative zu ewigen Rosenkriegen.“
http://hamburg.gruene.de/pressemitteilungen/27-09-2011/entweder-ehe-oder-gar-nichts-0
 
22.09.2011
15.000 Menschen demonstrierten friedlich und fröhlich
Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete setzten ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes

Heute demonstrierten 15.000 Menschen in Berlin gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ fand unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen!“ statt.
Bei der Auftaktkundgebung am Potsdamer Platz wurden Ansprachen zu den Themen Frauen- und Geschlechterpolitik, Homosexualität, Kondompolitik sowie Trennung von Kirche und Staat gehalten. Uta Ranke-Heinemann unterstützte die Kundgebung ebenfalls mit einer bewegenden Ansprache.
Nach der Kundgebung startete der Demonstrationszug mit über 10.000 Menschen am Potsdamer Platz. Bei Ankunft der bunten Wagen und fröhlichen Fußgruppen am Bebelplatz umfasste der Demonstrationszug bereits 15.000 Menschen.
Das Bündnis „Der Papst kommt“ wurde Anfang des Jahres vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg initiiert. Dem Bündnis gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes haben sich inzwischen 70 Organisationen angeschlossen. Die Demonstration, die heute parallel zur Rede des Papstes im Deutschen Bundestag stattfand, wurde vom Berliner CSD e.V. organisiert.
http://www.berlin.lsvd.de
 
22.09.2011
Zum Papstbesuch im Bundstag:
RoLü: Ist der Papst bei seinem Deutschlandbesuch das Oberhaupt des Staates "Vatikanstadt" und kann deshalb auf Einladung im Bundestag reden, wie dies derzeit viele Kirchenvertreter in den Medien behaupten, oder ist er als Oberhaupt der Katholiken unterwegs und ist daher seine Rede eine religiöse Verkündung? Dann ist dies eine bewusste politische Handlung, die eindeutig gegen die Trennung zwischen Staat und Religion gerichtet ist.
"Lass ihn doch mal reden, mal sehen, was er zu sagen hat", ist eine dümmliche Rechtfertigung, denn was er zu sagen hat, ist hinlänglich bekannt. Der Vatikan hat vor der UNO erklärt, dass die Verfolgung von Homosexuellen das Recht jedes Staates bleiben soll und keine Verletzung der Menschenrechte sei, im Gegenteil sei es eine Verletzung der Menschenrechte, wenn ein Staat Homosexuelle aufgrund seiner Gesetze nicht verfolgen könne.
Ist er Staatsgast und Vertreter seines Staates, dann ist er politisch zu kritisieren, wie man dies von unseren führenden Politikern auch bei anderen Staaten erwartet, die die Menschenrechte nicht achten, die aber auch nicht immer gleich zum Reden in den Bundestag eingeladen werden.
Ist er Religionsverkünder, dann ist dies eine Brüskierung der deutschen Bevölkerung, die zu 70% nicht katholisch bzw. nicht religiös ist. Wenn die katholische Kirche und die sie unterstützenden Politiker es für taktisch geschickt halten, diese beiden Funktionen des Papstes ständig verschleiernd miteinander zu verknüpfen, dann müssen sie allerdings damit leben, dass die Papstkritiker dies ebenfall miteinander verknüpfen.
Ganz eindeutig: Wir wollen nicht, dass die Papstauffassung zur Frage der Gleichstellung der Geschlechter und zur Homosexualität im Bundestag irgendeine Bedeutung hat.
Ihr könnt Euch auch an unserem Aufruf zur Trennung zwischen Religion und Staat beteiligen.
Siehe auch die unten stehende Presseerklärung mit heutigem Datum:
 
22.09.2011
Deutsche Politik muss gegenüber Papst Klartext reden:
Menschenrechte von Lesben und Schwulen achten!
Zum Besuch des Papstes in Deutschland erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben und Schwulenverband (LSVD) fordert alle Politikerinnen und Politiker auf, bei ihren Gesprächen mit Papst Benedikt XVI., dessen menschenverachtende Haltung gegenüber Lesben und Schwulen kritisch zur Sprache zu bringen. Deutsche Politik muss Klartext reden: Niemand darf sich erheben, seinen vermeintlich rechten Glauben über die Rechte der Menschen zu stellen.
Der Papst beschimpft die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften als "Legalisierung des Bösen" und ruft zum Widerstand gegen demokratisch beschlossene Gesetze auf. Bereits die politische Unterstützung für schwule und lesbische Paare gilt ihm als "schwerwiegend unsittliche Handlung".
Bei den Vereinten Nationen macht der Vatikan in trauter Eintracht mit Saudi-Arabien oder dem Iran Front gegen die Menschenrechte von Homosexuellen. Er versucht, jegliche Maßnahmen zum Schutz von Lesben und Schwulen vor Verfolgung zu hintertreiben. Bereits 1992 hat der damalige Kardinal Ratzinger die Parole ausgegeben, dass es "kein Recht auf Homosexualität gibt". Dieser menschenrechtswidrigen Maxime folgt die Politik des Vatikans bis heute. Der Papst trägt persönlich große Schuld daran, dass Homosexuellen in vielen Ländern das Leben zur Hölle gemacht wird, dass sie staatliche Verfolgung, Willkür und Gewalt erfahren.
Darüber dürfen deutsche Politikerinnen und Politiker nicht freundlich hinweg lächeln. Sie sind aufgefordert, auch gegenüber dem Papst für die Werte unseres Grundgesetzes auf freie Entfaltung der Persönlichkeit damit für die Menschenrechte auch von Lesben und Schwulen einzutreten.
Es ist empörend, dass Bundesinnenminister Friedrich Kritik an den Positionen des Vatikans gegen Homosexuelle als "Klein-Klein-Diskussion" abtut. Ausgerechnet der Verfassungsminister Deutschlands zeigt damit ein merkwürdig selektives Grundrechtsverständnis.
Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen demonstriert der LSVD heute ab 16:00 Uhr in Berlin, Potsdamer Platz, gegen die menschenverachtende Politik dieses Papstes.
 
21.09.2011
22. September 2011: Demonstration gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes
Demo startet 16.00 Uhr mit Kundgebung am Potsdamer Platz

Am morgigen Donnerstag um 16.00 Uhr startet die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ mit einer Kundgebung am Potsdamer Platz unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen!“. In dem vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg initiierten Bündnis haben sich 70 Organisationen zusammengeschlossen, aus Protest gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes.
Die Demonstration, die parallel zur Rede des Papstes im Deutschen Bundestag stattfindet, wird vom Berliner CSD e.V. organisiert.
Bei der von Frauke Oppenberg und Holger Wicht moderierten Auftaktkundgebung am Postdamer Platz werden kurze Ansprachen zu den Themen Frauen- und Geschlechterpolitik, Homosexualität, sexuelle und reproduktive Rechte, Kondompolitik sowie Trennung von Kirche und Staat gehalten. Zudem werden Uta Ranke-Heinemann, zwei ehemalige Priester sowie mehrere Bundestagsabgeordnete auf der Bühne erwartet. DJane Monique sorgt für die musikalische Begleitung.
Die anschließende Demonstration verläuft entlang folgender Strecke: Potsdamer Platz – Ebertstraße – Hannah-Arendt-Straße – Französische Str. – Glinkastraße – Unter den Linden – Bebelplatz
Der Demonstrationszug wird von einem Papa-Mobil mit zwei Päpstinnen und zwei Päpsten und dem gemeinsamen Banner des Bündnisses mit Ralf König-Karikatur angeführt. Dahinter folgt der Bündnis-Truck, auf dem DJ Alle Farben auflegt.
Die Demo-Wagen starten in folgender Reihung: (1) Papamobil, (2) Bündnis-Truck, (3) Tauwetter/Wildwasser, (4) ver.di AK LSBT, (5) Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, (6) DIE LINKE, LAG Queer, (7) Humanistischer Verband Deutschland LV-Berlin, (8) Berliner Aids-Hilfe, (9) AG Sexuelle Selbstbestimmung, (10) Jusos Berlin, (11) „Not welcome"-Kampagne und (12) Lichtblicke der Seele. Der Großteil der Organisationen beteiligt sich mit Fußgruppen an der Demonstration.
Bei der Abschlusskundgebung am Bebelplatz vor der St. Hedwigs-Kathedraleab 19.00 Uhr werden David Berger, Dr. Schmidt Salomon und Mina Ahadi vom Zentralrat der Ex-Muslime sprechen. Für Musik wird die Queen of DJane MARUSHA auflegen. Die Drum Connection wird die Abschlussfeier musikalisch begleiten.
Weitere Infos unter: http://www.DerPapstKommt.de
 
19.09.2011
Pressekonferenz des Bündnisses „Der Papst kommt“
Das Bündnis „Der Papst kommt“ lädt heute zu einer Pressekonferenz:
Montag, 19. September 2011, 12.30 Uhr
LSVD Berlin-Brandenburg, Kleiststraße 35, 10787 Berlin-Schöneberg, 4. OG
Folgende Personen stellen das Bündnis „Der Papst kommt“, die Kritik an der menschenfeindlichen Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes und die geplante Demonstration vor:
Irmingard Schewe-Gerigk, Sprecherin TERRE DES FEMMES
Birgit de Wall, Geschäftsführung von pro familia Landesverband Berlin e.V.
Thomas Hummitzsch, Humanistischer Verband Deutschland – Berlin
Robert Kastl, Geschäftsführer Berliner CSD e.V.
Carsten Schatz, Deutsche Aidshilfe
Bodo Mende, Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg
Weitere Infos unter:
http://www.DerPapstKommt.de
 
Nicht nur in Berlin, sondern auch in Freiburg gibt es Aktionen gegen den Papstbesuch in Deutschland
Siehe das Bündnis Freiburg ohne Papst http://freiburgohnepapst.de/wp/
 
15.09.2011
Berlin erinnert an Engagierten der Homosexuellenbewegung
In der Kreuzberger Kommandantenstraße 62 erinnert jetzt eine Gedenkstele an den Rechtsanwalt Dr. Fritz Flato (1895-1949). Er engagierte sich in den 1920er Jahren in der Berliner Homosexuellenbewegung. In seiner Kanzlei bot er Rechtsberatung für Homosexuelle an und verteidigte sie vor Gericht. Verlage und Autoren vertrat er in "Zensurverfahren zum Schutz der Jugend" vor der sogenannten ‚Schundliteratur‘. Wegen seiner jüdischen Herkunft musste er 1935 emigrieren.
Die jüngst durch den Staatssekretär für Soziales Rainer-Maria Fritsch und den Bezirksstadtrat für Kultur in Friedrichshain-Kreuzberg Jan Stöß eingeweihte Stele würdigt das Engagement des schwulen Juristen Fritz Flato für die Akzeptanz von Schwulen und Lesben in den 20er Jahren. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte hat das Grundstück für das Denkmal zur Verfügung gestellt.
Die Patenschaft sowie die künftige Pflege der Stele übernimmt der Landesverband Berlin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Dieser ist aktiv im Bündnis gegen Homophobie, einem durch den LSVD Berlin Brandenburg koordinierten Zusammenschluss aus Unternehmen und Organisationen. Mit der Pflege der Stele in den nächsten fünf Jahren ist die Behindertenwerkstatt Nordberliner Werkgemeinschaft beauftragt.
Rainer-Maria Fritsch, Staatssekretär für Soziales: „Es ist gut zu wissen, dass auch die Berliner Zivilgesellschaft die Maßnahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt!“, die von unserer Landesantidiskriminierungsstelle federführend umgesetzt werden, unterstützt. Mit der Patenschaft des Gedenkortes an Flato setzt der Landesverband Berlin des Deutschen Roten Kreuzes ein wichtiges Zeichen dafür, dass Berlin für sexuelle Vielfalt eintritt.
Andreas Bode, Landesgeschäftsführer des DRK: „Wir freuen uns, mit der Patenschaft für die Gedenkstätte unser Selbstverständnis sichtbar ausdrücken zu können, Menschen zu respektieren, die aufgrund ihrer Überzeugung und Orientierung von gesellschaftlichen Gruppen gerade nicht respektiert wurden. So drücken wir deutlich aus, dass wir uns entschieden gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen.“ Weitere Informationen über Dr. Fritz Flato hier.
 
14.09.2011, Frankfurt:
AIDS-Hilfe Frankfurt fordert realitätsnahen Umgang mit Straßenstrich
Ordnungspolitik ist der falsche Weg / „Verrichtungsboxen“ sorgen für bessere Arbeitsbedingungen der Prostituierten
Frankfurt, den 14. September 2011. Die Internationale Automobilausstellung mit ihrem großen Publikumsandrang, vorwiegend Männern, wirft ein Schlaglicht auf eine Szene, die sich sonst eher im Dunkeln bewegt: die Straßenprostitution. Laut einem Bericht des Hessischen Rundfunks vom 10.September 2011 sieht sich die Politik in Frankfurt aufgefordert, das „ausufernde“ Geschehen an der Theodor-Heuss-Allee in der Nähe des Messegeländes pünktlich zur großen Autoshow „einzudämmen“.
Sicherheitsdezernent Markus Frank kündigte an, „die Gegend für das Gewerbe unattraktiv“ zu machen. Allein das Vokabular ist verräterisch. Wieder einmal soll der Prostitution mit ordnungspolitischen Maßnahmen zu Leibe gerückt werden, als ließe sich das Phänomen abschieben und verdrängen.
Die AIDS-Hilfe Frankfurt fordert dagegen, dem Thema lebenspraktisch und realitätsnah zu begegnen. Zur Lebenswirklichkeit einer Metropole wie Frankfurt gehören Prostituierte und Freier. Es gibt Bordelle – und es gibt den Straßenstrich. Statt zu überlegen, wie man diese Form der Prostitution verdrängen und vertreiben kann, müsste der Politik daran gelegen sein, eine Infrastruktur zu schaffen, in der Frauen (und auch Männer), die auf der Straße anschaffen gehen, ohne Gefahren für Gesundheit und körperliche Unversehrtheit, idealerweise ohne Zuhälterei
und Menschenhandel, ihrem Gewerbe nachgehen können.
Ganz praktisch fordert die AIDS-Hilfe Frankfurt deshalb die Einrichtung von so genannten „Verrichtungsboxen“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Verrichtungsbox), wie sie erfolgreich in den Niederlanden, aber auch in Köln, Bonn oder Saarbrücken eingeführt wurden. Mit derartigen Boxen würden die Arbeitsbedingungen für Prostituierte auf der Straße deutlich verbessert und entschärft. In einem Zuge könnten die Gesundheitsvorsorge und die Gewaltprävention in diesem ohnehin problembelasteten Gewerbe gefördert werden. Nicht zuletzt würden rechtsfreie Räume geschlossen und damit die Bedingungen verbessert, unter denen die organisierte Kriminalität bekämpft
werden kann, die auch bei der Prostitution ihre Hand im Spiel hat.
Ausgewiesene Toleranzzonen mit dort installierten Verrichtungsboxen im Frankfurter Stadtgebiet sind die richtige und bessere Antwort der Stadtpolitik auf das Phänomen Straßenstrich, wie es sich schlaglichtartig während der IAA oder anderen großen Messen präsentiert, jedoch zum Alltag und zur allnächtlichen Realität der Mainmetropole gehört.
 
14.09.2011, Berlin:
Demo startet am Potsdamer Platz
Verwaltungsgericht bestätigt Demoverbot vor dem Brandenburger Tor
dennoch Teilerfolg erzielt
Die 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin hat heute entschieden, dass die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ am 22. September 2011 nicht vor dem Brandenburg Tor starten darf.
Der Berliner CSD e.V. und des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg – als bevollmächtigte Vertreter des 65 Organisationen umfassenden Bündnisses „Der Papst kommt“ – konnten jedoch einen Teilerfolg erzielen. Im Laufe des Verwaltungsgerichtsverfahrens hat die Versammlungsbehörde einen neuen Kompromissvorschlag gemacht.
Nach der Kundgebung um 16.00 Uhr am Postdamer Platz soll die Demonstration vorbei am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und entlang Unter den Linden mit einer abschließenden Kundgebung auf dem Bebelplatz vor der Hedwigs-Kathedrale nun doch – wie von der Versammlungsbehörde zunächst abgelehnt – möglich sein.
Weitere Infos unter: http://www.DerPapstKommt.de
 
13.09.2011
PRESSEMITTEILUNG
Papst Benedikt wird „Das Wort zum Sonntag“ sprechen:
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. erwartet nichts Gutes für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Personen.

Seit 25 Jahren verurteilt der heutige Papst Benedikt offen lebende Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Menschen. Sie werden ihm aufmerksam zuhören, wenn er am kommenden Samstag (17.09.2011) „Das Wort zum Sonntag“ im Deutschen Fernsehen spricht.
Die HuK lädt für diesen Samstag, den 17. September 2011, um 20 Uhr zu ihrer zentralen Veranstaltung in Berlin ein:
„Katholisch, les-bi-schwul, trans* trotz Papst Benedikt“ Gemeindehaus Ludwigkirchplatz 10 Dr. Michael Brinkschröder, katholischer Theologe und Religionssoziologe, wird über die Krise des Klerikalismus in der römisch-katholischen Kirche sprechen.
Eng verbandelt mit diesem Klerikalismus ist die Kultur einer verdrängten Homosexualität, die in unterschiedlicher Weise sublimiert werden muss. „Angesichts der gesellschaftlichen Emanzipation von Lesben und Schwulen stellt sich heute die Frage nach dem Sinn des Klerikalismus. Die Missbrauchsfälle haben die Krise des Klerikalismus augenfällig werden lassen, “ so Brinkschröder, der auch Ko-Präsident des European Forum of Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Groups und Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Werkstatt Schwule Theologie“ ist.
Der zweite Referent, Markus Gutfleisch vom Vorstand der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V., wird katholisch-theologische Aussagen zu Homosexualität ansprechen, die maßgeblich vom heutigen Papst geprägt wurden. „Anschließend stellen wir ermutigende Aufbrüche von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*Personen in der katholischen Kirche vor“, betont Gutfleisch.
In Freiburg, der letzten Station des Papstbesuchs in Deutschland, ist die HuK an der Veranstaltung „Papst – Macht – Zukunft“ mit Dr. Martha Heizer, Prof. Dr. Hermann Häring und Prof. Dr. Gotthold Hasenhüttl sowie dem anschließenden Gottesdienst beteiligt. Beginn ist am Samstag, dem 24. September.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. setzen sie mit kirchlichen Alltagserfahrungen auseinander. Sie bieten den katholischen Bischöfen wie auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken Beteiligung am ernsthaften Dialog an, damit in der Kirche weniger über Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Personen und mehr mit ihnen gesprochen wird. Markus Gutfleisch vom HuK-Vorstand bekräftigt: „Ein solches Gespräch ist überfällig. Unser Ziel ist es, Respekt vor unserer Lebensweise zu erfahren und die volle Beteiligung
von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*Menschen am Leben der katholischen Kirche zu ermöglichen.“
http://www.huk.org
 
12.09.2011
Benedikts Kreuzzug –
Wie der deutsche Papst die Moderne bekämpft
Vortrag und Diskussion: In Zusammenarbeit von HVD – Berlin und Urania Berlin
Alan Posener, Journalist und Autor, Berlin / Moderation: Werner Schultz, HVD Berlin
Termin: 12. September 2011 / 17:30 Uhr
Ort: Urania / An der Urania 17 / 10787 Berlin

Wenn der Papst nach Berlin kommt, ist ihm eine breite Medienaufmerksamkeit sicher. Und zweifelsohne wird auch seinem Denken damit ein breiter Raum gewährt. Dies ist aus der Perspektive einer der Aufklärung verpflichteten Öffentlichkeit durchaus wünschenswert. Denn Benedikt XVI. ist ein Gegenaufklärer und einer der wichtigsten Wortführer eines sich konservativ gebenden reaktionären Programms, das unter der Losung des “Kampfs gegen den Relativismus” Errungenschaften der Moderne wie etwa Demokratie und Pluralismus, die Trennung von Staat und Kirche, das wissenschaftliche Denken, die Gleichberechtigung der Frau bekämpft. Alan Posener stellt Ihnen das Anti-Aufklärungsprogramm des Papstes vor und zeigt, warum die Missbrauchsskandale der letzten Jahre kein Zufall sind und wie Benedikt die katholische Kirche auf paradoxe Weise in die Nähe des islamischen Fundamentalismus rückt.
Mehr Infos hier: http://www.urania.de/programm/2011/h313/
 
08.09.2011
Information über die Petition gegen Vorratsdatenspeicherung an den Deutschen Bundestag
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung bittet darum, auf die Petition "Verbot der Vorratsdatenspeicherung" an den Deutschen Bundestag hinzuweisen, was wir gerne tun.
Mit freundlichen Grüßen
Lesben- und Schwulenverband LSVD
Postfach 10 34 14
50474 Köln
lsvd@lsvd.de
www.lsvd.de
Die Bundesregierung verhandelt über die Wiedereinführung der 2010 für verfassungswidrig erklärten Vorratsdatenspeicherung. Die Bundeskanzlerin will eine Einigung noch im Herbst durchsetzen (http://akvorrat.de/s/zeitplan) und fordert eine flächendeckende Vorratsspeicherung sämtlicher Telefon-, Handy-, E-Mail- und Internetverbindungsdaten sowie Standortdaten - mit allen katastrophalen Folgen, die das z.B. für Hilfsbedürftige, politisch aktive Menschen, Anwälte, Ärzte, Seelsorger und Journalisten hätte.
Wir vom AK Vorrat wollen den Bundestagsabgeordneten unsere Einwände gegen die Pläne persönlich aufzeigen und haben dazu eine öffentliche Petition beim Bundestag eingereicht (http://akvorrat.de/s/petition). Wenn die Petition bis zum nächsten Mittwoch (14. September) von 50.000 Menschen unterzeichnet wird, haben wir Anspruch darauf, im Bundestag persönlich angehört zu werden und zu den Abgeordneten zu sprechen. Im Fall von Netzsperren hat eine solche Petition schon dazu geführt, dass das Vorhaben wieder aufgegeben wurde. Unserer Petition fehlen zurzeit noch ca. 31.000 Unterschriften, 19.000 Menschen haben bereits unterzeichnet.
Bitte informieren Sie Ihre Mitglieder über die Petition "Verbot der Vorratsdatenspeicherung" und bitten Sie sie um Unterzeichnung.
Weitere Infos finden sich hier:
http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/478/185/lang,de/ http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/482/79/lang,de/ http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/483/79/lang,de/
Auch das ZDF hat bereits berichtet: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1430536/Online-Petition-und-Pinguin-Ortung
Nach einer aktuellen Umfrage lehnen zwei Drittel der Deutschen eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung ab. Viele wissen von unserer Petition aber noch nicht. Deswegen bitten wir um Ihre Hilfe bei der Bekanntmachung dieser wichtigen Petition. Besten Dank für Ihre Hilfe schon im voraus.
Mit freundlichem Gruß,
Patrick Breyer
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
PS: Zu den folgenden Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen:
Sa, 10.09.2011: Demonstration "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!" in Berlin
17.-19.09.2011: Protestwochenende Freedom not Fear 2011 in Brüssel
Weitere Informationen dazu: http://akvorrat.de
 
08.09.2011
Hoffnung für lesbische und schwule Beschäftigte der Katholischen Kirche
Das Bundesarbeitsgericht hat die Befugnis der Kirchen eingeschränkt, ihren Beschäftigten wegen ihres Privatlebens zu kündigen
Hallo,
der "Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz" hat 2002 festgestellt, dass das Eingehen einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft einen schwerwiegender Loyalitätsverstoß darstellt, der zur Kündigung berechtigt. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts war diese Wertung für die Arbeitsgerichte bindend.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat dagegen 2010 entschieden, dass die Kirchen bei der Kündigung von Kirchenangestellten zwischen den Rechten beider Parteien abwägen müssen. Dem hat sich jetzt das Bundesarbeitsgericht in einem Urteil vom 08.09.2011 angeschlossen (2 AZR 543/10).
Es ging in dem Urteil um die Kündigung des Chefarztes einer katholischen Klinik wegen Wiederverheiratung. Sie rechtfertigt nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts nicht in jedem Fall eine ordentliche Kündigung. In der Pressemittelung heißt es dazu:
"Zwar hat sich der Kläger einen Loyalitätsverstoß zuschulden kommen lassen, dem mit Rücksicht auf das kirchliche Selbstbestimmungsrecht beträchtliches Gewicht zukommt. Insgesamt überwog jedoch das Interesse des Klägers an der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses. Dabei fällt in die Waagschale, dass die Beklagte selbst sowohl in ihrer Grundordnung als auch in ihrer Praxis auf ein durchgehend und ausnahmslos der katholischen Glaubens- und Sittenlehre verpflichtetes Lebenszeugnis ihrer leitenden Mitarbeiter verzichtet. Das zeigt sich sowohl an der Beschäftigung nichtkatholischer, wiederverheirateter Ärzte als auch an der Hinnahme des nach dem Arbeitsvertrag an sich untersagten Lebens in nichtehelicher Gemeinschaft von 2006 bis 2008. Zu berücksichtigen war ferner, dass der Kläger zu den Grundsätzen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre nach wie vor steht und an ihren Anforderungen nur aus einem dem innersten Bezirk seines Privatlebens zuzurechnenden Umstand scheiterte. Bei dieser Lage war auch der ebenfalls grundrechtlich geschützte Wunsch des Klägers und seiner jetzigen Ehefrau zu achten, in einer nach den Maßstäben des bürgerlichen Rechts geordneten Ehe zusammenleben zu dürfen."
Demgemäß ist bei Kündigungen von Lesben und Schwulen durch die Katholische Kirche in Zukunft zu berücksichtigen:
- dass die Forderung der Katholischen Kirche an Lesben und Schule nach lebenslanger völliger Abstinenz den Kern des Rechts auf Achtung ihres Privatlebens berührt, ob die Mitarbeiter nach wie vor zu den Grundsätzen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre stehen und an ihren Anforderungen nur aus einem dem innersten Bezirk ihres Privatlebens zuzurechnenden Umstand „scheiterten“,
- dass die Lebenspartnerschaft ein vom staatlichen Recht anerkanntes familienrechtliches Institut ist mit wichtigen Rechtsfolgen für die Absicherung der Partner (Hinterbliebenenversorgung, Erbrecht, Erbschaftsteuer usw.)
- dass die Kirchen durch das deutsche Melderecht und demnächst auch durch die Lohnsteuerkarten automatisch von der persönlichen und familiären Situation ihrer Mitarbeiter erfahren,
- ob die gekündigten Mitarbeiter schon seit längerer Zeit mit ihrem Partner zusammengelebt haben und
- ob die Leitungen der Einrichtungen das gewusst und hingenommen haben,
- ob die Einrichtungen auch Mitarbeiter entlassen, die in wilder Ehe leben oder nach der Scheidung ihrer kirchenrechtlich unauflöslichen Ehe wieder geheiratet haben, die Funktion der gekündigten Mitarbeiter (Nähe zum Verkündigungsauftrag der Katholischen Kirche? Chefarzt? Pfleger? Reinigungskraft?),
- ob ihr Fall Aufsehen erregt hat und von den Medien aufgegriffen worden ist, so dass die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen kündigen musste,
- ob die gekündigten Mitarbeiter ohne weiteres einen gleichwertigen Arbeitsplatz finden können.
Wir haben gekündigten Lebenspartnern bisher geraten, die Kündigung hinzunehmen und nur zu versuchen, eine gute Abfindung zu erhalten.
Jetzt raten wir allen Betroffenen, sich gegen Kündigungen zu wehren. Wir unterstützen sie dabei gern.
Die Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts findet Ihr hier. Das schriftliche Urteil liegt noch nicht vor.
Beste Grüße,
Manfred Bruns, LSVD
 
05.09.2011
Demo gegen Politik des Papstes bisher nicht genehmigt
Schleichendes Genehmigungsverfahren erschwert Organisation
Das Bündnis „Der Papst kommt“ hat vor mehreren Monaten anlässlich der Rede des Papstes im Deutschen Bundestag für den 22. September um 16.00 Uhr eine Demonstration angemeldet. Die Berliner Versammlungsbehörde hat es bisher versäumt, hierfür einen schriftlichen Bescheid zu erlassen.
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg:
„Das schleichende Genehmigungsverfahren erschwert die Organisation unserer Demonstration. Wir sind ein Bündnis von über 60 Organisationen und mehreren tausend Privatpersonen. Wir benötigen Zeit, um innerhalb des Bündnisses zu kommunizieren. Die Verzögerung des Genehmigungsverfahrens ist nicht nachvollziehbar, stiftet Verwirrung und läuft letztendlich den Sicherheitsinteressen aller Beteiligten zuwider.“
Die Versammlungsbehörde hat bisher nur mündlich mitgeteilt, dass sie eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor verbieten will, obwohl sich das Brandenburger Tor außerhalb der Bannmeile des Deutschen Bundestages befindet. Das Bündnis „Der Papst kommt“ strebt im Falle eines negativen Bescheides ein einstweiliges Anordnungsverfahren an.
Alle Menschen, die sich dem friedlichen Protest gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes anschließen wollen, sind im Bündnis „Der Papst kommt“ herzlich willkommen.
Mehr Informationen unter: http://www.DerPapstKommt.de
 
01.09.2011
Papstmütze zum selber basteln
Ein Freund des Bündnisses „Der Papst kommt“ aus Singapur hat uns eine schöne Idee vorgeschlagen.
Unter folgendem Link könnt ihr eure eigene Papstmütze selber basteln. Viel Spaß!
http://www.DerPapstKommt.de
 
01.09.2011
Bundesregierung errichtet Magnus-Hirschfeld-Stiftung
Berlin (31. August 2011): Initiative Queer Nations e.V. hat ehrgeiziges Ziel der Förderung interdisziplinärer Forschung und Bildung erreicht und Sitz im Kuratorium der Stiftung.
Das Bundeskabinett hat heute die Errichtung einer „Bundesstiftung Magnus Hirschfeld“ als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit dem Zweck beschlossen, die nationalsozialistische Verfolgung Homosexueller in Erinnerung zu halten, die Lebenswelt lesbischer Frauen und schwuler Männer zu erforschen, Wissenstransfer durch Bildung zu ermöglichen und somit auch der Diskriminierung von Homosexuellen in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.
Damit hat die 2005 gegründete Initiative Queer Nations e.V. (IQN) ihr ehrgeiziges Ziel erreicht: Die wissenschaftlichen Forschungen zu lesbischem und schwulem Leben und seiner gesellschaftlichen Bedingungen in Vergangenheit und Gegenwart zu fördern und zu institutionalisieren. Das Stiftungs-Kuratorium soll die Geschäftsführung des Vorstandes unterstützen und überwachen. In dem 21-Stimmen-Gremium sitzen Vertreter/innen des Deutschen Bundestages, der Bundesministerien sowie von acht Vereinen der LGBT-Community. IQN ist als Institution mit einer Stimme vertreten. Gemäß des IQN-Grundsatzes der Geschlechterparität wurden mit der Ethnologin Dr. Tatjana Eggeling und dem Historiker Andreas Pretzel zwei einschlägig erfahrene Wissenschaftler/innen bestimmt, die die Initiative in der Stiftung repräsentieren werden. Ein Fachbeirat wird das Kuratorium und den geschäftsführenden Vorstand bei der Planung und Durchführung des Forschungs- und Bildungsprogramms beraten.
Jörg Litwinschuh, Vorsitzender des Vorstandes der Initiative Queer Nations:
„Die Bundesregierung setzt mit dieser Stiftung international ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen und transident lebenden Menschen. Zugleich eröffnen sich durch die Aufgaben der Stiftung große Chancen, dass sich Wissenschaftler/innen wieder dem Forschungsfeld der Homosexualität widmen können. Die Erkenntnisse der Geschichts- wie der Gesellschaftswissenschaften zu Lesben und Schwulen sind lückenhaft, weil es in den vergangenen Jahrzehnten an Förderung, an Aufmerksamkeit und an Interesse fehlte. Für uns ist eine erfolgreiche Stiftungsarbeit eng mit der Schaffung eines eigenen Magnus-Hirschfeld-Forschungsinstituts in Berlin verbunden, das bisher im Stiftungszweck nicht verankert ist. Für dessen Gründung werden wir uns innerhalb und außerhalb der Stiftung engagieren und möchten auch das Land Berlin als Partner gewinnen. Das Stiftungsvermögen von 10 Millionen Euro reicht für die Erfüllung der Stiftungsaufgaben und -Programme nicht aus. Wir fordern daher eine Vermögensaufstockung in den kommenden Jahren und ein aktives Werben der Stiftung bei privaten Zustifter/innen und anderen Zuwendungsgeber/innen.“
Bundesregierung errichtet Magnus-Hirschfeld-Stiftung
Berlin (31. August 2011): Initiative Queer Nations e.V. hat ehrgeiziges Ziel der Förderung interdisziplinärer Forschung und Bildung erreicht und Sitz im Kuratorium der Stiftung.
Das Bundeskabinett hat heute die Errichtung einer „Bundesstiftung Magnus Hirschfeld“ als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit dem Zweck beschlossen, die nationalsozialistische Verfolgung Homosexueller in Erinnerung zu halten, die Lebenswelt lesbischer Frauen und schwuler Männer zu erforschen, Wissenstransfer durch Bildung zu ermöglichen und somit auch der Diskriminierung von Homosexuellen in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.
Damit hat die 2005 gegründete Initiative Queer Nations e.V. (IQN) ihr ehrgeiziges Ziel erreicht: Die wissenschaftlichen Forschungen zu lesbischem und schwulem Leben und seiner gesellschaftlichen Bedingungen in Vergangenheit und Gegenwart zu fördern und zu institutionalisieren. Das Stiftungs-Kuratorium soll die Geschäftsführung des Vorstandes unterstützen und überwachen. In dem 21-Stimmen-Gremium sitzen Vertreter/innen des Deutschen Bundestages, der Bundesministerien sowie von acht Vereinen der LGBT-Community. IQN ist als Institution mit einer Stimme vertreten. Gemäß des IQN-Grundsatzes der Geschlechterparität wurden mit der Ethnologin Dr. Tatjana Eggeling und dem Historiker Andreas Pretzel zwei einschlägig erfahrene Wissenschaftler/innen bestimmt, die die Initiative in der Stiftung repräsentieren werden. Ein Fachbeirat wird das Kuratorium und den geschäftsführenden Vorstand bei der Planung und Durchführung des Forschungs- und Bildungsprogramms beraten.
Jörg Litwinschuh, Vorsitzender des Vorstandes der Initiative Queer Nations:
„Die Bundesregierung setzt mit dieser Stiftung international ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen und transident lebenden Menschen. Zugleich eröffnen sich durch die Aufgaben der Stiftung große Chancen, dass sich Wissenschaftler/innen wieder dem Forschungsfeld der Homosexualität widmen können. Die Erkenntnisse der Geschichts- wie der Gesellschaftswissenschaften zu Lesben und Schwulen sind lückenhaft, weil es in den vergangenen Jahrzehnten an Förderung, an Aufmerksamkeit und an Interesse fehlte. Für uns ist eine erfolgreiche Stiftungsarbeit eng mit der Schaffung eines eigenen Magnus-Hirschfeld-Forschungsinstituts in Berlin verbunden, das bisher im Stiftungszweck nicht verankert ist. Für dessen Gründung werden wir uns innerhalb und außerhalb der Stiftung engagieren und möchten auch das Land Berlin als Partner gewinnen. Das Stiftungsvermögen von 10 Millionen Euro reicht für die Erfüllung der Stiftungsaufgaben und -Programme nicht aus. Wir fordern daher eine Vermögensaufstockung in den kommenden Jahren und ein aktives Werben der Stiftung bei privaten Zustifter/innen und anderen Zuwendungsgeber/innen.“
Bundesregierung errichtet Magnus-Hirschfeld-Stiftung
Berlin (31. August 2011): Initiative Queer Nations e.V. hat ehrgeiziges Ziel der Förderung interdisziplinärer Forschung und Bildung erreicht und Sitz im Kuratorium der Stiftung.
Das Bundeskabinett hat heute die Errichtung einer „Bundesstiftung Magnus Hirschfeld“ als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit dem Zweck beschlossen, die nationalsozialistische Verfolgung Homosexueller in Erinnerung zu halten, die Lebenswelt lesbischer Frauen und schwuler Männer zu erforschen, Wissenstransfer durch Bildung zu ermöglichen und somit auch der Diskriminierung von Homosexuellen in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.
Damit hat die 2005 gegründete Initiative Queer Nations e.V. (IQN) ihr ehrgeiziges Ziel erreicht: Die wissenschaftlichen Forschungen zu lesbischem und schwulem Leben und seiner gesellschaftlichen Bedingungen in Vergangenheit und Gegenwart zu fördern und zu institutionalisieren. Das Stiftungs-Kuratorium soll die Geschäftsführung des Vorstandes unterstützen und überwachen. In dem 21-Stimmen-Gremium sitzen Vertreter/innen des Deutschen Bundestages, der Bundesministerien sowie von acht Vereinen der LGBT-Community. IQN ist als Institution mit einer Stimme vertreten. Gemäß des IQN-Grundsatzes der Geschlechterparität wurden mit der Ethnologin Dr. Tatjana Eggeling und dem Historiker Andreas Pretzel zwei einschlägig erfahrene Wissenschaftler/innen bestimmt, die die Initiative in der Stiftung repräsentieren werden. Ein Fachbeirat wird das Kuratorium und den geschäftsführenden Vorstand bei der Planung und Durchführung des Forschungs- und Bildungsprogramms beraten.
Jörg Litwinschuh, Vorsitzender des Vorstandes der Initiative Queer Nations:
„Die Bundesregierung setzt mit dieser Stiftung international ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen und transident lebenden Menschen. Zugleich eröffnen sich durch die Aufgaben der Stiftung große Chancen, dass sich Wissenschaftler/innen wieder dem Forschungsfeld der Homosexualität widmen können. Die Erkenntnisse der Geschichts- wie der Gesellschaftswissenschaften zu Lesben und Schwulen sind lückenhaft, weil es in den vergangenen Jahrzehnten an Förderung, an Aufmerksamkeit und an Interesse fehlte. Für uns ist eine erfolgreiche Stiftungsarbeit eng mit der Schaffung eines eigenen Magnus-Hirschfeld-Forschungsinstituts in Berlin verbunden, das bisher im Stiftungszweck nicht verankert ist. Für dessen Gründung werden wir uns innerhalb und außerhalb der Stiftung engagieren und möchten auch das Land Berlin als Partner gewinnen. Das Stiftungsvermögen von 10 Millionen Euro reicht für die Erfüllung der Stiftungsaufgaben und -Programme nicht aus. Wir fordern daher eine Vermögensaufstockung in den kommenden Jahren und ein aktives Werben der Stiftung bei privaten Zustifter/innen und anderen Zuwendungsgeber/innen.“
http://www.queer-nations.de
Weitere Infos hierzu findet Ihr beim Bundesminierium für Justiz BMJ und bei der Magnus-Hirschfeld-Stiftung.