November 2012
 
28.11.2012
Milde gegenüber kreuz.net?
Bistum Mainz übt sich in Vergebung
Zur Erklärung des Bistums Mainz zu dem Gespräch mit Pfarrer Hendrick Jolie über seine Verbindungen zu kreuz.net erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Mainzer Bischof Kardinal Lehmann macht sich völlig unglaubwürdig. Die Mitarbeiterschaft von Pfarrer Jolie bei kreuz.net ist nach anfänglichem Leugnen nun erweisen. Es ist ein Skandal, dass dennoch nichts unternommen wird. Das Bistum Mainz hat klar zugegeben, dass Jolie Kontakte zu der Redaktion von kreuz.net hatte und auch Texte lieferte. Aber statt arbeitsrechtliche oder kirchenrechtliche Konsequenzen zu ziehen, übt man sich in Vergebung.
Von soviel Milde und Nachsicht können homosexuelle Angestellten der katholischen Kirche und ihrer Sozialeinrichtungen nur träumen. Wenn bekannt wird, dass Lesben und Schwule in einer Eingetragenen Partnerschaft leben, sind die Bistümer mit einer Kündigung immer schnell dabei.
Ganz anders im Falle des Pfarrers Jolie: Obwohl festgehalten wird, dass sein Verhalten eines Priesters unwürdig ist und die Kirche beschädigt hat, wird nur dessen Schulter getätschelt. Vor diesem Hintergrund sind die verbalen Distanzierungen des Bistums gegenüber den Hetzern von kreuz.net vollkommen unglaubwürdig.
Wir erwarten von der Katholischen Bischofskonferenz, dass sie allen katholischen Pfarrern, Ordensangehörigen und Beschäftigten in katholischen Einrichtungen ausdrücklich verbietet, bei dem „Hassportal“ kreuz.net mitzuarbeiten oder dort Beiträge zu veröffentlichen und dass sie für den Fall der Zuwiderhandlung Disziplinarmaßnahmen androht.
Erklärung des Bistums
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de

http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
 
24.11.2012
Todesstrafe für Homosexualität in Uganda stoppen!
An den ugandischen Präsidenten Museveni, die Mitglieder der Gutachterkommission und Geberländer:
"Wir stehen den Bürgern in Uganda zur Seite, die ihre Regierung dazu aufrufen, das Anti-Homosexuellen-Gesetz ein für alle Mal zurückzuziehen und die universellen Menschenrechte zu verteidigen, die in der ugandischen Verfassung verankert sind. Wir rufen die politischen Führungskräfte in Uganda und Geberländer dazu auf, sich uns anzuschließen, die Verfolgung abzulehnen und Gerechtigkeit und Toleranz aufrechtzuerhalten."
http://www.avaaz.org/de/uganda_stop_gay_death_law?slideshow
 
23.11.2012
Bundesrat hat Jahressteuergesetz 2013 abgelehnt
Bundesregierung muss Vermittlungsausschuss anrufen
Der Bundesrat hatte die Bundesregierung zweimal aufgefordert, in das Jahressteuergesetz 2013 die Gleichstellung der Lebenspartner mit Ehegatten im Ein-kommensteuerrecht mit aufzunehmen. In Ihrer Gegenäußerung hat es die Bundesregierung noch nicht einmal für notwendig befunden, sich zu diesem Votum des Bundesrats zu äußern. Im Bundestag hat die Koalition einen entsprechenden Gesetzentwurf der Grünen in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Heute hat der Bundesrat das Jahressteuergesetz 2013 abgelehnt, so dass die Bundesregierung den Vermittlungsausschuss anrufen muss. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverband(LSVD):
Der für das Einkommensteuerrecht zuständige Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat sich im Sommer der Rechtsprechung des Ersten Senats zur Gleichstellung von Lebenspartnern mit Ehegatten angeschlossen. Danach müssen Lebenspartner immer dann mit Ehegatten gleichgestellt werden, wenn die Vergünstigung für Ehegatten nicht an das Vorhandensein von Kindern anknüpft. Das ist auch beim Ehegattensplitting der Fall. Es ist daher abzusehen, dass die Benachteiligung der Lebenspartner im Einkommensteuerrecht demnächst vom Bundesverfassungsgericht gekippt wird.
Lebenspartner werden deshalb schon jetzt im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes vom Bundesfinanzhof, den Finanzgerichten und den Finanzverwaltungen aller Bundesländer mit Ausnahme von Bayern und Sachsen vorläufig mit Ehegatten gleichgestellt.
Nur Bundesfinanzminister Schäuble und die CDU/CSU beharren auf der Diskriminierung der Lebenspartner. Auf dem kommenden Bundesparteitag soll ausdrücklich beschlossen werden, dass die CDU die steuerliche Gleichstellung dieser Partnerschaften weiterhin ablehnt. Das ist Gesellschaftspolitik von gestern, so die heutige Süddeutsche Zeitung.
Die Lebenspartner können den Ausgang dieses Streites gelassen abwarten. Denn die Finanzämter müssen den Unterschiedsbetrag zwischen Einzelveranlagung und Zusammenveranlagung, wenn es mal soweit ist, mit 6 % pro Jahr verzinsen. Aber der einstweilige Rechtsschutz kann nur in einem aufwendigen Verfahren erlangt werden, das nicht nur die Lebenspartner, sondern auch die Finanzverwaltungen und die Finanzgerichte erheblich belasten. Es würde zum Bürokratieabbau beitragen, wenn die CDU/CSU endlich einsehen würde, dass die Gleichstellung der Lebenspartner mit Ehegatten nicht mehr aufzuhalten ist.
LSVD-Bundesverband
Hauptstadtbüro
http://www.lsvd.de
http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de
 
20.11.2012
Eine selbstbestimmte Geschlechtsidentität verdient Respekt!
Transgender Day of Remembrance gedenkt der Opfer von Transphobie
Anlässlich des heutigen (20.11.2012) 14. Internationalen Transgender Day of Remembrance (TDoR) erinnert Deborah Reinert vom Leben- und Schwulenverband (LSVD),Ortsverband Köln:

Transsexuelle Menschen haben auch in Deutschland tagtäglich mit Transphobie und Diskriminierung zu kämpfen. Ursachen hierfür sind neben mangelndem Wissen über Transsexualität vor allem Vorurteile und Ignoranz.
Wer Normvorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Frage stellt oder sich nicht eindeutig geschlechtlich verorten lässt, hat ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko. Daher geht Transphobie uns alle an! Zugang zu verlässlichen Informationen und proaktiver Aufklärung und Sensibilisierung über Transgeschlechtlichkeit können in allen gesellschaftlichen Bereichen Abhilfe schaffen.
Zur Lebenssituation transsexueller Menschen in NRW hat der LSVD 2012 eine Studie veröffentlicht. Dort gaben die Befragten an, dass sie ihren transsexuellen Weg jederzeit wieder gehen würden und sich ihre Lebensqualität dadurch nachhaltig verbessert hat. Und das trotz großer Widerstände und Probleme. Dies zeigt, wie zwingend es für Transsexuelle war bzw. ist, ihre eigene Identität offen zu leben.
Bericht (mit Foto) und Link zur Studie: http://www.lsvd-blog.de/?p=2832

Zum Hintergrund:
Im November 1998 wurde in den USA die transsexuelle Rita Hester ermordet.
Am darauffolgenden Freitag versammelten sich über 250 Menschen, um ihrer Trauer und Wut über den Mord Ausdruck zu geben.
Diese Mahnwache war der Ausgangspunkt des dann jährlich am 20. November stattfindenden TDoR.
Leben- und Schwulenverband (LSVD) Ortsverband Köln
http://www.lsvd-koeln.de

http://www.trans-nrw.de
 
19.11.2012
PRESSEMITTEILUNG
Affäre Kreuz.net wird zum Problemfall für die katholische Kirche
Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. fordert Konsequenzen

Christliche Homosexuelle beobachten seit langem die Aktivitäten des erzkonservativen Internetportals kreuz.net. Kreuz.net hat unter anderem öffentlich aktive katholische Homosexuelle ins Visier genommen und beschimpft, so z.B. nach dem Papstbesuch 2011. Katholische Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransMenschen sind mehrheitlich überzeugt, dass sich eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen von kreuz.net nicht lohnt, weil außer Parolen keine Substanz erkennbar ist.
Zwar hat sich der Sprecher der deutschen katholischen Bischöfe vom erzkonservativen Nachrichtenportal distanziert, doch auffällig ist das Schweigen der Bischöfe selbst. Markus Gutfleisch vom Vorstand der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche sagt: „Die rechten katholischen Extremisten könnten ihr Treiben kaum entfalten, wenn von oben her, d.h. von Rom her, ein Wind der Toleranz, Akzeptanz und Weltoffenheit wehen würde.“ Auch wenn die Mehrheit der römisch-katholischen Bischöfe in Deutschland nicht mit den Erzkonservativen sympathisiert, so haben diese Bischöfe doch Angst vor der Auseinandersetzung mit ihnen. Man lässt sie gewähren und erhofft sich Ruhe. Das ist der Skandal.
Christliche Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransMenschen arbeiten mit den 98% Katholiken und Protestanten zusammen, die zur Mitte der großen Kirchen gehören und die mit extremen Gedanken nichts am Hut haben. „In einer geschwisterlichen Kirche im Geist des II. Vatikanischen Konzils“, so Markus Gutfleisch von der AG Homosexuelle und Kirche, „ist für menschenverachtende Hetze kein Platz. Es wäre wichtig, dass die Bischöfe das öffentlich sagen. Und sich auch von kirchlichen Mitarbeitern distanzieren, die statt christlicher Liebe Hass predigen“. Lesbische Kirchenmitarbeiterinnen und schwule Kirchenmitarbeiter, die sich zu ihrer Lebensform bekennen, mussten in der Vergangenheit die Härte des kirchlichen Arbeitsrechts oft ertragen.
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.
http://www.huk.org
 
18.11.2012
Themen in anderen Medien, gesammelt vom LSVD:
 18.11.2012 Queer: "Rainbow Reykjavik"
Anfang 2013 präsentiert sich die coole Insel beim LGBT-Festival "Rainbow Rewykjavik" von der warmen Seite – mit Grand-Prix-Star Páll Óskar.
18.11.2012 Queer: 25. Ballnacht der Aids-Hilfe Wiesbaden
Die Ballnacht ist fester Bestandteil der Wiesbadener Kultur- und Soziallandschaft und inzwischen weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Kurhaus Wiesbaden bietet dafür den idealen Schauplatz.
17.11.2012 Sueddeutsche: Im Namen des Herrn
Hetze gegen Andersdenkende: Die Hinweise verdichten sich, dass es eine Verbindung zwischen der hasserfüllten Internetseite kreuz.net und Mitgliedern des ultrakonservativen "Netzwerks katholischer Priester" gibt. Nun ermittelt auch die Justiz. Wegen Volksverhetzung.
17.11.2012 GGG.at: Nigeria will bis zu 14 Jahre Haft für Homoehe
Auch Unterhaus stimmt für international umstrittenes Gesetz
17.11.2012 Die Welt: Lachen - mal über, mal unter Niveau
Emmi & Willnowsky führen eiskalt durch Schmidt-Wintergala. Willnowsky fragt ins Rund, was denn wohl besser sei: schwul oder schwarz zu sein? "Schwarz natürlich", gibt er selbst die Antwort, "das musst du deinen Eltern gar nicht mehr erzählen."
17.11.2012 Die Presse: Eltern protestieren gegen Schulmaterialien
Sexualität und Schule ist seit jeher eine heikle Kombination. Lehrmaterialien für die Sexualerziehung von Sechs- bis Zwölfjährigen, die das Unterrichtsministerium vor wenigen Monaten herausgegeben hat, sorgen nun für Wirbel.
16.11.2012 Queer.de: Hatte Jean-Marie Le Pen eine schwule Affäre?
Der rechtsradikale Politiker Jean-Marie Le Pen soll eine gleichgeschlechtliche Beziehung mit einem sozialistischen Politiker gehabt haben, heißt es in einer neuen Biografie.
16.11.2012 Queer.de: Schwul-lesbische Weihnachtsmärkte öffnen die Pforten
Ab Ende November laden Hamburg, Köln und München zu schwul-lesbischen Weihnachtsmärkten, deren Erlöse zum Teil der Community zu Gute kommen.
16.11.2012 Der Westen: Aidshilfe fordert Toleranz für Homosexuelle
Ein Fünftel der Menschen in NRW hat eine feindselige Einstellung gegenüber Schwulen und Lesben. Kaum Outings in Oberhausen, aus Angst um die berufliche Existenz
16.11.2012 Märkische Allgemeine: Abschied vom Alleinsein
Schiedsrichter Burkhard Bock ist schwul und fühlt sich seit dem Coming-Out im Sommer befreit
16.11.2012 Märkische Allgemeine: Naidoo verteidigt seinen Skandalsong
Musiker war selbst mit Pädophilie konfrontiert
15.11.2012 Spiegel: Staatsanwaltschaft ermittelt doch nicht gegen Naidoo
Pop-Skandal abgesagt: Die Linkspartei hatte Anzeige gegen Xavier Naidoo und Kool Savas erstattet, ihr Song "Wo sind sie jetzt" sei homophob und volksverhetzend. Doch die Staatsanwaltschaft Mannheim sieht keinen ausreichenden Anfangsverdacht - und leitet kein Ermittlungsverfahren ein.
15.11.2012 Spiegel online: Priester räumt "leichtfertigen Umgang" mit Kreuz.net ein
Der Druck auf Kreuz.net steigt: Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen die Macher. Ein katholischer Priester hat eingeräumt, leichtfertig mit dem Hetzportal umgegangen zu sein. Der Grüne Volker Beck fordert nun Taten von der Bischofskonferenz.
15.11.2012 Frankfurter Rundschau: Hass, getarnt als Religion
Christliche Fundamentalisten hetzen auf Kreuz.net. Ein südhessischer Pfarrer soll beteiligt sein.
06.11.2912
Kampagne STOPPT KREUZ.NET übergibt bisherige Resultate der Staatsanwaltschaft sowie dem Verfassungsschutzpräsidenten, Hans-Georg Maaßen.
Am 6.11.2012 wurden die bisherigen Resultate der Aktion STOPPT KREUZ.NET des Bruno Gmünder-Verlags der Staatsanwaltschaft in Berlin übergeben. Einen Tag später wurden die Ergebnisse von Volker Beck, Bundestagsabgeordneter von Bündnis90/Grünen, an den Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen weitergegeben.
Der Verlag hatte am 5. Oktober 15.000 Euro Belohnung für Informationen über die Macher der homophoben Hass-Seite kreuz.net ausgesetzt. Das Angebot an die Deutsche Bischofskonferenz bei der Auffindung der Hintermänner mitzuwirken blieb unbeantwortet. Dennoch konnten Dr. David Berger, Koordinator der Kampagne, sowie deren Rechtsanwältin, Sissy Kraus, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutzpräsident eine Fülle wichtiger Informationen zu den Hintermännern der Redaktion von kreuz.net vorlegen.
Entgegen anders lautender Pressemeldungen und in Absprache mit der Staatsanwaltschaft, wurden die in dem übergebenen Material enthaltenen Namen nicht bekannt gegeben, um die weiteren Ermittlungsarbeiten nicht zu behindern.
Bei den vom Spiegel und anderen Medien und Presseagenturen genannten, in Zusammenarbeit mit STOPPT KREUZ.NET ermittelten Personen handelt es sich um Mitarbeiter der Seite aus der katholischen Kirche, deren Artikel auf kreuz.net veröffentlicht wurden. Bei diesen Personen kann man nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass es sich um Mitglieder der wegen verschiedenster Straftaten angezeigten und gesuchten Redaktion handelt. Auch wenn es sich bei einer solchen Mitarbeit nicht automatisch um einen Straftatbestand handelt, wird man die Mitarbeit dieser Personen als äußerst bedenklich einstufen müssen. Zumal diese alle im Dienst der katholischen Kirche stehen. Umso bedauerlicher ist es, dass deren Vorgesetzte aus der Kirche in den meisten Fällen nicht bereit zu sein scheinen disziplinarische Maßnahmen gegen ihre Mitarbeiter zu ergreifen. So verstärkt sich zunehmend der Eindruck, dass die katholische Kirche nicht bereit ist, aktiv gegen die katholische Hass-Seite vorzugehen.
Auch nach der Übergabe der bisherigen Ermittlungsergebnisse setzt die Aktion STOPPT KREUZ.NET ihre Tätigkeit fort. Die Spenden für Kopfgeld und Ermittlungsarbeiten sind inzwischen auf mehr als 23.000 Euro angestiegen.
Weitere Informationen unter http://www.stopptkreuznet.de
 
01.11.2012
PRESSEMITTEILUNG
LSVD Lesben- und Schwulenverband Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
für den Vorstand erklärt Arnulf Sensenbrenner:

NRW-Landesregierung beschließt „Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt - gegen Homo- und Transphobie“
Wir freuen uns, dass die Landesregierung in NRW einen „Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt - gegen Homo- und Transphobie“ beschlossen hat, mit dem sie ein Klima der Offenheit, Akzeptanz und des Respekts schaffen will, in dem alle Lebensformen willkommen sind.
Es ist ein erfreuliches Zeichen für die Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen in NRW, dass die Landesregierung gewillt ist, sich aktiv für die gesetzliche und gesellschaftliche Gleichstellung und Akzeptanz einzusetzen und sich nachhaltig gegen Homo- und Transphobie zu engagieren.
In dem von der Landeregierung beschlossenen Aktionsplan sind konkrete Einzelmaßnahmen und deren Umsetzung beschrieben. Diese Maßnahmen betreffen als Querschnittsaufgabe alle Ministerien und Bereiche im ganzen Land.
Dies ist auch eine Verpflichtung, dass der Aktionsplan tatsächlich überall gelebt und umgesetzt wird.
Für ein von Vielfalt und Respekt geprägtes Miteinander und für eine erfolgreiche Umsetzung des Aktionsplans ist eine Einbindung von lokalen und landesweiten Gruppen und Projekten zur Beratung, Vernetzung und Unterstützung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transmenschen und Intersexuellen sinnvoll und notwendig.
Die Arbeit dieser Stellen braucht hierfür unbedingt eine nachhaltige Unterstützung und Finanzierung.
Der LSVD NRW freut sich darauf, in Zusammenarbeit mit den anderen Nichtregierungsorganisationen in NRW, die Umsetzung und Entwicklung des Landesaktionsplans zu beobachten und zu begleiten.
Der komplette „Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt - gegen Homo- und Transphobie“ der Landesregierung kann im Internet unter folgender Adresse auf der Seite des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen heruntergeladen werden:
http://www.mgepa.nrw.de/emanzipation/LSBTTI/aktionsplan_homo-_und_transphobie/index.php
LSVD Lesben- und Schwulenverband Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
http://www.nrw.lsvd.de
 
30.11.2012
Neue Ausstellung:
Mädchen in Uniform – Christa Winsloe (1888-1944)
30. November 2012 – 4. März, 2013
Mädchen in Uniform – Christa Winsloe (1888-1944)
Eröffnung: 29. November 2012, 19h
Kurator_innen: Heike Stange, Wolfgang Theis
Christa Winsloe ist heute fast vergessen. Im Herbst erschien die erste Biografie Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela von Doris Hermanns im AvivA-Verlag. Das Schwule Museum nimmt dies zum Anlass für eine Erinnerung an ihr Leben und ihr Werk.
In München studierte Christa Winsloe Bildhauerei. 1913 heiratete sie den ungarischen Schriftsteller Baron Lajos Hatvany. Nach der Scheidung lebte sie in Berlin und München, widmete sich ihren Skulpturen und veröffentlichte literarisch-journalistische Beiträge. Ihr erstes Schauspiel „Ritter Nerestan“ wurde unter dem Titel „Gestern und heute“ erfolgreich aufgeführt und in der Verfilmung „Mädchen in Uniform“ ein Welthit und der Lesbenklassiker. 1932 verliebte sich Christa Winsloe in die Journalistin und frühe NS-Kritikerin Dorothy Thompson, der sie in die USA folgte. Nach dem Bruch der Beziehung kehrte sie nach Europa zurück. In den folgenden Jahren unternahm sie zahlreiche Reisen und lebte in München und Frankreich. 1940 ließ sie sich mit der Schweizerin Simone Gentet in Südfrankreich nieder. Als die beiden das besetzte Südfrankreich verlassen wollten, wurden sie 1944 bei Cluny ermordet.
Erstmals werden aus Privatbesitz Skulpturen und Skizzen gezeigt, Manuskripte und Pressebeiträge repräsentieren ihr schriftstellerisches Werk. In Briefen beschreibt sie ihren Alltag. Postkarten zeigen die Lebensorte Hatvan, München und Südfrankreich. Dokumente belegen die Ungewissheit der Freundinnen über das Schicksal Christa Winsloes nach Kriegsende. Kostüme, Plakate, Szenen- und Kostümentwufszeichnungen, Fotos und Dokumente zeigen die Rezeption der drei Filme und ausgewählter Theaterinszenierungen von 1930 bis heute. Die Exponate sind Leihgaben aus deutschsprachigen Museen.
http.//www.schwulesmuseum.de