Hallo, die 83. LUST, Sommer 05 ist da.
Die 84. LUST, die Herbst-LUST 05 ist in Arbeit, Anfang September kannst Du sie bekommen.
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In dieser LUST:
Mails an die LUST S. 3

Die Leute, die da saßen, beklagten sich, es würden 12-Jährige kommen, sie belästigen und die Scheiben einwerfen. Ich musste einfach lachen: Da sitzen 35 erwachsene Männer, es kommen zwei kleine Jungs und sagen: Du bist Scheiße. Und die Männer denken: stimmt, wir sind Scheiße, das hatten wir vergessen. Sie lassen sich einschüchtern, anstatt rauszugehen und den Jungs eine zu knallen.

Editorial S. 6
Wenn Merkel Kanzlerin wird, egal ob schwargelb, große Koalition oder tiefschwarz, dann mag man sich an den entsprechenden Motivwagen beim Mainzer Rosenmontagszug erinnern. Bezüglich Irakkrieg hat der doch alles ausgesagt.

Benedikt der XVI. S. 7
Benedikt IX., gestorben Grottaferrata (?) um die Jahreswende 1055/56, vorher Theophylakt, Papst (27. Aug./3. Sept. (?) 1032 – 1. Mai 1045). – Neffe seiner Vorgänger Benedikt VIII. und Johannes XIX. Im Sept. 1044 wurde B. durch einen Aufstand der Römer vertrieben, verdrängte aber im März 1045 den Gegenpapst Silvester III., verzichtete für Geld zugunsten Gregors VI. auf die Papstwürde. 1047 erneut Papst, aber 1048 endgültig vertrieben.

Mehmet Tarhan S.8
Die Kundgebung fand also auf einer kleinen Wiese statt. Dennoch löste sich einer der jungen Männer aus der Gruppe der türkischen Body-Gards, ein auffallend kräftige Mann, und bedrängte die RednerInnen, provozierte die TrägerInnen der Transparente und tat mit einem kleinen Handy so, als fotografiere er alle TeilnehmerInnen der Kundgebung. Das Klima war ausgesprochen feindselig und provokant. Nach der Kundgebung ging eine Teilnehmerin alleine mit den Unterschriften durch das Spalier dieser jungen Männer, die sich selber aber nicht fotografieren lassen wollten, und die rumpöpelten.

Rede zu Mehmet Tarhan S. 9
Da fragt man sich doch, was heldenhaft daran ist, wenn man die Erwartungen erfüllt, statt, wie Mehmet Tarhan, sich auf mehrfache Weise verweigert. Die Verweigerung löst Hass bei dem Produkt dieser Dressur aus, das “richtiger Mann” genannt wird. Und es löst Hass bei denen aus, die sich solcher “Helden” so gerne zum eigenen Vorteil bedienen. Gerade diese Helden-Männer-Rolle macht den Mann zu einem brauchbaren Erfüllungsgehilfen für den Nutzen anderer, für den er sogar sein Leben einzusetzen beziehungsweise gegebenenfalls aufzugeben hat. Diese Helden-Männer fühlen sich sogar großartig dabei und sind gerade darin so lächerlich, als nützliche Idioten.

International News S.11
London Ein Student aus Oxford hat ein Polizeipferd als «schwul» bezeichnet und ist deshalb in Handschellen abgeführt worden. Brown hatte nach Berichten britischer Medien mit Freunden das Ende seiner Prüfungen gefeiert.

Rhetorik von Politikern S. 12
Der Kern der Aussage dieses Buches scheint also zu sein, dass die kommerziellen Medien, und in ihrem Schlepptau die öffentlich-rechtlichen auch, ganz bewusst von Inhalten ablenken und auf Gefühle und Action setzen, denn das hilft ihnen, Gewinne zu machen und die Bevölkerung in einem Sinne zu beeinflussen, der dem Gewinnstreben nutzt.

Neuwahl, 18. September? S.17
Egal wie sie aussieht, die große Koalition, sie hätte mit keiner Bundesratsblockade zu rechnen. Die SPD, die GRÜNEN und die Wahlalternative, alle in Opposition zu schwarzgelb? Hei, da werden wir aber linke Sprüche zu hören bekommen ...

Kommunikation S.18
Beziehungsbotschaften ermöglicht dem Menschen zu beurteilen, wie ihn andere empfinden, was wiederum die Rolle des Spiegels hat. Man gewinnt sein eigenes Selbstbild aus den Reaktionen der Mitmenschen, ...

Anmachen S.22
Allerdings, junge Schwule kommen automatisch in der Wahrnehmung älterer Schwuler in die Rolle des Sissy-Boys in der Szene, auch wenn sie vom Typus her eher Machos sein möchten. Und ältere Schwule kommen in der Wahrnehmung der Szene automatisch in die Rolle des Machos, weil dies dem gesellschaftlichen Rollenbild entspricht, das in der Gesellschaft vorherrschend ist, und eine größere differenziertere Wahrnehmung erfährt ein älterer Mann in der Regel in der Szene nicht.

Die „Frauenfrage“ S. 24
Die Analyse stimmt nicht: Mehr Professorinnen und Politikerinnen nutzen für ihre persönliche Karrieren aber ändern nichts an den gesellschaftlichen Realitäten. Mehr Männer an Scannerkassen in Teilzeitjobs usw. Es ist die Marktwirtschaft, die das Leben der Menschen ausrichtet und nicht das Patriarchat. Und so ist der Beitrag für den Gewinn anderer der Maßstab der Entlohnung.

CSD Warschau S. 28
Dennoch: Die Ereignisse in Warschau zeigen, dass der Kampf für Menschenrechte, für die Grundrechte von Lesben und Schwulen in Polen noch längst nicht gewonnen ist. Die Übergriffe rechtsradikaler Jugendlicher, die Ausbrüche von Hass und Gewalt gegen friedlich Demonstrierende gehen auch zurück auf solch populistische Politiker wie den Warschauer Bürgermeister, der auf dem Rücken von Lesben und Schwulen Wahlkampf und Politik macht.

Mythos Männermacht S. 29
Der Feminismus hat darauf hingewiesen, dass Gott auch eine Frau sein kann. Dass möglicherweise auch der Teufel eine Frau sein kann, wurde aber nie erörtert. Der Feminismus zeigt nur die Schattenseiten der Männer auf und die Sonnenseiten der Frauen. Er vernachlässigt die Schattenseiten der Frauen und die Sonnenseiten der Männer. Er versäumt zu sagen, dass bei beiden Geschlechtern beide Seiten innerhalb einer Person vorhanden sind.

Bücher für uns S. 34
Egal, ob Softie oder Macho, ob liebevoller Papi, ob beziehungsgestörter Autist oder heterosexuelle Proll – wo ein schnelles Auto fährt, wo ein Spiel läuft und wo Sex winkt, dahin wandern männlicher Blick und männliche Sehnsucht. Alle Jungs lieben Superhelden, haben Angst vorm Sterben und messen sich gern in Wettkämpfen.

Coming-out S. 36
Jede und Jeder von uns weiß, dass das sich „männlich“ oder „weiblich“ geben, dass das immer ein Spiel ist, dass man sich das alles abgeschaut hat.
Dennoch werden unter den Lesben solche Frauen kritisiert, die dem gesellschaftlichen Frauenbild nicht genügend entsprechen, und die, die dem gesellschaftlichen Frauenbild ganz und gar entsprechen. Und es werden in der schwulen Szene die besonders kritisiert, die dem gesellschftlichen Männerbild nicht genügend entsprechen oder die ihm ganz und gar entsprechen.

Männer der Nacht, Teil 2 und Teil 3, S. 37
„Was? Wieso?” frage ich verdutzt. „Eben weil wir uns sexuell lieben,” antwortet er. Früher haben wir Vampire Menschen getötet, um sich zu ernähren. Und neue Vampire entstanden immer dann, wenn Sex mitspielte. So ist das.” „Aber saugst Du mich aus?” „Nein, jedenfalls nicht so, wie du es nun andeutet.” Er grinst. „Aber beim Sex kommt es natürlich auch zu Blutkontakten, und diese reichen vollkommen aus, um den Wandlungsprozess einzuleiten, wenn die entsprechenden Sexualhormone mitspielen

im Wartezimmer S. 38
„Haben dich deine Ex und ihre Vorgängerinnen so enttäuscht, dass du dich nicht mehr öffnen und auf etwas Neues einlassen kannst?”, lässt Irma nicht locker. „Wenn die »Kosten« der Liebe höher als ihr »Nutzen« sind, kommt es zum Bruch”, erwidere ich leichthin und frage mich, da mein Geist weiterhin mit der baldigen Operation beschäftigt ist: „Was mache ich nur, wenn in diesem Eckzahn meine Seele oder mein Geist haust? Dann bin ich nicht nur eine Zahnlose, sondern auch töricht und unbeseelt. Und eine Vampirin kann ich auch nicht mehr werden. Was für Aussichten!”