- Grußwort zur 60. LUST, zur
61. LUST, zur 62.
LUST, zur 63.
LUST, zur 64.LUST, zur 65.LUST,
zur 66.LUST; zur 67.LUST, zur 68.
LUST, zur 69. LUST, zur 70
LUST, zur 71. LUST,
zur 72. LUST, zur
73. LUST, zur 74. LUST, zur 75. LUST, 76. LUST, 77. LUST, 78.
LUST, 79. LUST,
80. LUST, 81. LUST, 82.LUST,
83. LUST und 3. LUSTBLATT,
4. LUSTBLATT,
84. LUST und 5. LUSTBLATT,
85. LUST, 86. LUST
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- Liebe LeserInnen der 85. LUST!
- Nun ja, das Jahr geht dem Ende entgegen,
und gewöhnlich macht jede Zeitschrift oder Zeitung, die
etwas auf sich hält, einen Jahresrückblick. Ich denke,
das können wir uns ersparen.
Aber unser ehrgeiziges Projekt, einer regionale Zeitung zu etablieren,
wo wir vor 5 Jahre, die LUST als Regionalzeitung verabschiedet
haben, das haben wir begraben. Wir haben ca. 6.000 Euro an Geld
hineingesteckt, von den Telefon- und Spritkosten und den hunderten
Arbeitsstunden ganz zu schweigen.
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- In der Szene wurde die Zeitung recht gut
aufgenommen, nicht aber von den potentiellen Anzeigenkunden,
und dann geht das natürlich nicht. Da heißt, wir können
nun wieder mehr Zeit und Arbeitskraft in die LUST stecken, was
unserer langjährigen Zeitschrift sicherlich gut bekommen
wird.
Das neue Jahr 2006 aber wird aller politischer Wahrscheinlichkeitsrechnungen
nach auch nicht besonders gut werden. Der alte Spruch der Kabarettgruppe
Distel aus (Ost)Berlin scheint sich auch in diesem Jahr zu bewahrheiten:
Das vergehende Jahr war
zwar schlechter als Jahr davor, aber trösten Sie sich, es
war immer noch besser, als das Jahr, das nun kommt. Das beziehe ich auf die wirtschaftspolitische und
gesellschaftspolitische Situation nicht nur in unserem Land.
Angeekelt verfolge ich in den Nachrichten, dass Frau Merkel eine
derart gute Presse hat, egal was sie macht. Das war bei Schröder
aber anders, vom ersten Tag an entlud sich ein war es Trommelfeuer
von Beschimpfungen und Unterstellungen über ihn. Er kam
halt wohl aus dem falschen Stall, obwohl er ja alles tat, um
es den Konzernen recht zu machen. Das darf wohl nur die CDU/CSU
und kein Emporkömmling aus einer Partei, die mal aus der
Arbeiterklasse kam. Und nun, wo er Privatier ist, hört das
Nachtreten aus der gleichgeschalteten deutschen Medienlandschaft
nicht auf.
Was ist eigentlich schlecht dran, dass Schröder Berater
eines schweizerischen Medienriesen wird? Und was, dass er im
Aufsichtsrat des Russisch-deutschen Gaslieferkonzerns den Vorsitz
übernimmt, was ist daran falsch? Es ist doch nicht der Vorsitz
über den Vorstand, der die Geschäfte leitet, sondern
nur über das Kontrollgremium Aufsichtsrat. Wäre es
denn besser, wenn den Vorsitz jemand aus der Union übernimmt,
die schon gleich kritisiert hat, dass Polen da nicht mitverdienen
kann? Ist das denn nötig? Soll den die USA mitregieren,
die über Polen in der EU mitregiert? Darum ging es ja bei
dem Projekt, dass niemand als die Beteiligten den Gashahn zudrehen
kann, egal wer in Polen regiert.
Immerhin hatte Kohl als Kanzler eine enge Freundschaft mit Beraterverträgen
mit Leo Kirch. Und die FDP hatte unter Martin Bangemann hatte
mit einer spanischen Telefonfirma mehr als nur einen Beratervertrag,
falls man Schröders Aufsichtsratsposten in den Geruch irgend
einer Korruption stellen will. Aber Regierungshandeln zugunsten
eines Konzerns kann man ihm wohl hier nicht vorwerfen, da er
nicht mehr regiert.
Schröder scheint zwischen allen Stühlen zu sitzen.
Da habe ich kein besonderes Mitgefühl, denn seine Politik
hat ja letztlich ja den kleinen Leuten geschadet und den Konzernen
genutzt. Und ich zähle mich zu den Kleinen Leuten. Andererseits
haben ihn die Konzerne und ihre Sachwalter in den Medienkonzernen
dafür in den Arsch getreten. Und jetzt wollen sie verhindern,
dass es nicht noch von einem anderen Konzern irgendeinen Posten
bekommt. So lange sie mit ständigem Nachtreten mit Schröder
beschäftigt sind, ist die Regierung frei, besonders der
Unionsteil der Regierung, zu machen, was sie will und kann. Das
war unter Kohl schon so, die gesamte Presse hatte SPD und GRÜNE,
die beiden Oppositionsparteien unter Beschuss, als würde
sie regieren.
In einer Talkshow attackierte der neue Verbraucherschutz- und
Landwirtschaftsminister Seehofer angesichts der Fleischskandale
die ehemalige Ministerin Künast, sie hätte doch alle
Gesetze machen können, um die VerbraucherInnen zu schützen,
wohl wissend, dass gerade die Union all diese Initiativen blockiert
hatte, mit der Begründung, sie seien unternehmerfeindlich.
Und nun überrascht er uns mit der Ankündigung, dass
die Förderung der Produktion gesunder Lebensmittel in mittelständigen
Betrieben eingestellt werden soll, damit nicht ein Teil der Wirtschaft
bevorzugt werden. Er wolle stattdessen die Gentechnologie fördern.
Soll der Staat nun für die Verseuchung durch gentechnisch
veränderte Agrarerzeugnisse haften (Also wir alle), statt
der Verursacher?
Es zeichnet sich schon deutlich ab, wie in der nächsten
Zeit gleichgeschaltet berichtet werden wird. Wenn die Regierung
irgendwie kritisiert wird, geht das sicherlich zu Lasten der
SPD, und wenn sie gelobt wir, dann zugunsten der Union. Und auf
die Grünen wird seitens Union und FDP eingeschlagen, die
Linke wird ignoriert, die FDP wird als Opposition in den Medien
auftreten.
Wir wünschen Euch einen guten Rutsch trotz alledem und einige
schöne fetten Tage, auch vom gesamten LUST-Team:
Euer Joachim von der LUST
- (joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)
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