Grußwort zur 60. LUST, zur 61. LUST, zur 62. LUST, zur 63. LUST, zur 64.LUST, zur 65.LUST, zur 66.LUST; zur 67.LUST, zur 68. LUST, zur 69. LUST, zur 70 LUST, zur 71. LUST, zur 72. LUST, zur 73. LUST, zur 74. LUST, zur 75. LUST, 76. LUST, 77. LUST, 78. LUST, 79. LUST, 80. LUST, 81. LUST, 82.LUST, 83. LUST und 3. LUSTBLATT, 4. LUSTBLATT, 84. LUST und 5. LUSTBLATT, 85. LUST, 86. LUST, 87. LUST
 
Liebe LeserInnen der Frühlings-LUST 06,
 
Auch wenn man es gegenwärtig kaum glauben kann, der Frühling wird kommen, es wird warm werden, es wird vielleicht wärmer werden, als uns angenehm ist. Der kalte Winter wird seinem Ende zugehen. Und das kann recht schnell gehen.

Auch wenn man es gegenwärtig kaum glauben kann, der Lohn- und Sozialabbau kann gestoppt werden, die Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung können sich wieder bessern, was auch der Wirtschaft allgemein helfen könnte. Aber das wird nicht schnell gehen und kommt auch nicht von alleine.

Während das erste Beispiel ein Naturgesetz ist, müssen wir für das zweite allerhand tun, was nicht so einfach ist, denn um den Lohn- und Sozialabbau durchzuführen, wurde ja auch ideologisch und real allerhand getan.

Denn dass der Lohn- und Sozialabbau zur Zeit unser Leben wirtschaftlich bedrohlich verändert, das ist nun wirklich kein Naturgesetz.
 
Aber eines funktioniert beinahe wie ein Naturgesetz: dass wir verlieren, wenn wir uns das alles gefallen lassen, was derzeit unser Leben schrittweise ruiniert. Und der niedriger werdende Lohn wirkt sich als niedrigere Einzahlung in die Sozialkassen und in den Wirtschaftskreislauf der kleinen mittelständigen Betriebe aus, eine Schraube nach unten.

Da kann man die Standhaftigkeit der in Verdi organisierten streikenden ArbeitnehmerInnen nur bewundern, die an ihrem Platz den Lohnabbau stoppen wollen, denn neuerdings sind ja die ArbeitgeberInnen des öffentlichen Dienstes die Speerspitze der Entwicklung, die in der Wirtschaft die Gewinne steigen lässt. Jede(r) muss an seinem/ihren Platz mitmachen.

Es ist wie im Handel: der Gewinn des einen ist der Verlust des anderen. Und da ist es wirklich kein Naturgesetz, dass die, die die ganze Arbeit machen, die wirtschaftlichen VerliererInnen sind.
Diese Ausgabe der LUST kümmert sich im Titel-Artikel um die sexuellen Sehnsüchte der Frauen und der Männer, die sich bei der offiziellen Part-nerInnenwahl immer normativer verhalten. Und weil der Frühling kommen wird, weil die CSDs schon wieder vorbereitet werden (das macht eben auch viel Arbeit), kümmern wir uns um die unpolitischen CSD-Events, die immer mehr zum Politikum werden.
Aber wir kümmern uns eben auch um den Missbrauch unserer Anliegen bei der Einbürgerung muslimischer Neubürger, um den sogenannten Karikaturenstreit, um Erscheinungsformen im Wahlkampf, um interessante Bücher, um das Coming-out, um Ähnlichkeiten in der Wirkung der 68er Revolte und der rotgrünen Bundesregierung, es geht um eine bunte Vielfalt von Themen, die unser Leben berühren.

Weil es gesagt werden muss, was wir aufgreifen, und weil in unserer Szene weit und breit sonst niemand in Sicht ist, der es sonst zum Ausdruck bringen würde, in unsrer kommerziellen Szene-Medien-Welt, deshalb machen wir die LUST weiter, hier die FrühlingsLUST 06 (ohne Frühlingsgefühle zu haben).

Ich grüße Euch, auch vom gesamten LUST-Team,
Euer Joachim von der LUST
(joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)