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Liebe LeserInnen der 101. Print-LUST, Winter 09/10
Unter uns gesagt ...
Ja ja ich weiß, Ihr habt die 101. LUST schon ca. 2 - 3 Wochen früher erwartet, als sie nun tatsächlich endlich bei Euch landet. Das tut uns wirklich leid, doch haben wir es nicht früher geschafft.
Wollt Ihr nun noch eine konstruierte Ausrede lesen? Das ist sicher nicht nötig, denn nun habt Ihr sie in Euren Händen.

Und immer wie seit vielen Jahren hat die Winterausgabe der LUST eine erhebliche Bücher-Dominanz. Für uns ist das wichtig und für die entsprechenden Verlage auch. Nach der Buchmesse ist es wichtig, einen Überblick über die Neuerungen zu schaffen. Diesen Überblick erhalten wir aber nur, wenn wir ihn Euch weitergeben, was wir in dieser Ausgabe tun.

Die so genannte Wirtschafts- und Finanzkrise ist ja bisher relatv glimpflch über uns hinweggerollt, doch ist wohl sicher, dass sie noch genutzt wird, von allen, die das können, aeinschließlich des Einsparministers Schäuble.

Entlassungen und Sozialabbau werden im entschieden höherem Maße auf uns zukommen. Und jeder hofft, dass es ihn selber vielleicht doch nicht ganz so hart treffen wird, wie die anderen. Wir Alten in der Redaktion hoffen ja (grundlos), dass es uns RentnerInnen nicht so schlimm treffen wird. Das Wegducken hilft da nichts.

Karla äußert sich hier über das Minarettverbot in der Schweiz, das ja, genau genommen, die Angst vor dem islam ausdrücken soll. Das Minarett wurde in der Kampagne der rechtslastigen konservativen Partei zu einer Waffe des Islamismus hochstilisiert. Und wirklich, die Kampagne wäre nicht derart erfolgreich für ihre InitiatorInnen verlaufen, wenn sich gewisse VertreterInnen des Islams nicht derart versuchen würde, politische Machtpolitik zu machen.

Für einen normalen Menschen im Gegensatz zu einem Gläubigen ist es schwer verstehbar, wieso sich diese Religion den Namen "Frieden" gibt und ein erheblicher Teil ihrer Verkünder alles andere als friedlich auftritt.

Andererseits, wer im Sinne dieser Religion erzogen bzw. beeinflusst wurde, kann das nicht so sehen, wie das viele Menschen hier sehen. Und genau das gegenseitige Nichtverstehen wie auch das nichtverstehen Wollen macxht es möglich, dass ganz andere Leute das Thema funktionalisieren. Oder meint Ihr, das es den rechtsgerichteten politischcen Kräften um die verteidigung der Demokratie sowie den Rechten der Frauen und der Schwulen geht?

Es geht auch um das Altern und das Leben älterer Lesben und Schwulen in dieser Ausgabe. Aber in welchem Alter ist man eigentlich älter? Immer findet sich jemand, dre jünger oder älter ist, die Anordnungen sind also relativ. Dennoch ist, wenn man die durchschnittliche Lebenszeit und das Alter des Einsatzes des körperlichen Verfals eines Menschcen berücksichtig durchaus ein Alter, bei dem gesagt werden kann, dass dieser Mensch eben ein alter Mensch ist.

Lesbisches und schwules Leben wird oft, be-sonders das schwule Leben, als ein warmes Leben bezeichnet. Und das Wort "Warmer" war und ist ja noch immer ein homophobes Schimpfwort. Ganz zu Unrecht, finde ich, denn gerade im zwischenmenschlichen Umgang geben sich viele unserer Szene eher "cool", und ganz besonders gegenüber älteren Männern geben sich viele Frauen und junge Männer kalt, also nicht mitfühlend. Da mögen dies einige LeserInnen als Belästigung ansehen, wenn ich sie einlade, hier einmal mitzuempfinden.

Wie siehts denn aus, findet Ihr denn nicht, dass diese kalten Themen in die kalte Jahreszeit der Winterausgabe passen? Der Winter hat sich ja schon mit einer großen Kälte und mir Schnee dieses mal bemerkbar gemacht und seinen Anspruch auf die Wetterdominaz geltend gemacht. Das tut er ja nicht immer.

Dioe Rechnungen für die Energiekosten, Strom und Erdgas, die werden uns schon zeigen, dass dieser Winter besonders zu uns spricht.

Die Klimakonferenz hat uns ja nicht besonders weiter gebracht. Was das betrifft, erwartet "die Welt" von den neuen Industriestaaten heutzutage mehr, als die europäischen Industriestaaten und die USA zu berücksichtigen bereit waren und sind. Doch dieses Thema ist in dieser Ausgabe nicht besonders berücksichtigt worden.

Der Zugriff der Union auf die Medien wäre fast unbemerkt geblieben, wenn da nicht einige der Medien aufgeschrien hätten, nun ja, eher verhalten aufgeschrieen hätten. Also werden zunehmend besonders die konservativen Politikansätze positiv dargestellt, und man wird nachsichtig mit den Fehlern dort umgehen, nachsichtiger als man gewillt ist, mit weniger konservativen Ansätzen umzugehen.
Über den Zugriff von Koch und Merkel auf das ZDF haben wir ja schon in einer früheren Ausgabe berichtet. Das war dieses mal nicht nötig.

Wir, das Team der Zeitschrift LUST, der Gruppe ROSA LÜSTE und des LUSTBLÄTTCHENs, wir wünschen Euch schöne Feiertage, einen guten Rutsch wohin auch immer und ein hoffentlich nicht ganz so schlimmes Jahr 2010,
Euer Joachim von der LUST
(joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)