- Grußwort zur 60. LUST, zur
61. LUST, zur 62.
LUST, zur 63.
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zur 66.LUST; zur 67.LUST, zur 68.
LUST, zur 69. LUST, zur 70
LUST, zur 71. LUST,
zur 72. LUST, zur
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LUST, 79. LUST,
80. LUST, 81. LUST, 82.LUST,
83. LUST und 3. LUSTBLATT,
4. LUSTBLATT,
84. LUST und 5. LUSTBLATT,
85. LUST, 86. LUST, 87.
LUST, 88. LUST,
89. LUST, 90. LUST, 91. LUST, 92.
LUST, 93. LUST,
94. LUST, 95. LUST,
96. LUST; 97.
LUST; 98. LUST,
99. LUST, 100. LUST, 101.
LUST, 102. LUST,
103. LUST, 104. LUST, 105.
LUST, 106. LUST,
-
- Liebe LeserInnen der 105. Print-Ausgabe,
Winter-LUST 2010/2011
Unter uns gesagt ...
Endlich. Die Artikel sind geschrieben, jetzt kann der Umbruch
erfolgen und dann drucken wir. Vor dem Fenster sieht alles weiß
aus, ich drücke mich davor, mit dem Auto irgendwelche Besorgungen
zu machen.
Wir hätten jetzt noch 4 Seiten anhängen können,
da war nämlich Kaudas ausfallende Bemerkung gegen Kinder
in homosexuellen Partnerschaften. Der LSVD hat dies sofort aufgegriffen
und kritsiert. Man müsse vor allem um das Wohl der Kinder
denken.
Dann kam die Mail von der LSU,
die Gay-Organisation der CDU, die ihren prominenten Parteigenossen
mit den Worten, man müsse vor allem an die Kinder denken,
kritisierte. Es folgte eine Mail von einer höheren Grünen,
die Kauda kritisierte, denn man müsse vor allem an das Wohl
der Kinder denken. Es folgte der Schwuso-Vorsitzende, der das
gleiche schrieb, einige Sätze länger (er ist Anwalt),
denn man müsse ja vor allem an die Kinder denken.
Hätte ich das alles nun hier noch veröffentlicht, dann
wären es 4 Seiten mehr geworden, denn eine mehr geht ja
nicht. Darauf habe ich dann doch verzichtet.
Ich will ja nicht meckern, denn dadurch erfahre ich meistens,
was überhaupt los war. Doch manchmal erfahre ich in den
Mails nur, dass alle dagegen sind und niemand erklärt, wogegen
eigentlich. Meistens finde ichs dann doch irgendwie raus.
Das macht also einen Teil der Zeitungsarbeit aus. Und wenn Du
mich fragst was mir an dieser Arbeit Spaß macht, antworte
ich Dir, meine von mir geschriebene Artikel über irgendeinen
Zusammenhang, den man anderen auch mal darlegen sollte.
Freunde senden mir Beiträge, zum Beispiel über seltsame
Vorgänge in Russsland bzw. auf dem Flugplatz in Moskau (Siehe
Seite 25), die einem schwulenbewegten russischen Mann offensichtlich
in dem großen Land passieren können.
Die Streitereien zwischen der blamierten US-Regierung bzw. den
Diplomaten und der Aufdeckungsseite Wikileaks im Internet brachte
uns zu dem Beitrag über Meiningsfreiheit, die aller-dings
eng mit der Informationsfreiheit verbunden ist. Eins geht nicht
ohne das andere. Leute, die mit Büchern oder Zeitschriften
oder anderen Medien zu tun haben, werden sich immer eher für
die Meinungsfreiheit einsetzen als für andere staatliche
Interessen. Und Demokratie ohne Meinungs- und Informationsfreiheit
ist gar keine.
Auch bei uns gibt es schon seit einiger Zeit Bestrebungen, das
Internet von allen Seiten ein bisschen zu beschneiden. Ich kann
mir meine Arbeit an der LUST und dem LUSTBLÄTTCHEN sowie
anderen Blättchen, die wir für den Infostand oder andere
Gelegenheiten benötigen, ohne Internet überhaupt nicht
mehr vorstellen.
In einem Kulturmagazin wurde die freche bzw. respektlose Frage
gestellt, ob Frau Schwarzer ein Hindernis für die Frauenbewegung
darstelle. Und das nur, weil sie sich über das frech vorgetragene
Halbwissen von Frau Schröder öffentlich ärgerte.
Den Ärger kann ich aber sehr gut verstehen, und auch darüber
könnt Ihr hier etwas lesen.
Eben gerade, 5 Minuten vor dem Druck der LUST erreichte uns noch
folgende Nachricht vom LSVD:
UN-Vollversammlung stärkt Menschenrechtsschutz für
LGBT
Gestern Abend sprach sich die UN-Vollversammlung mit großer
Mehrheit dafür aus, in einer Resolution zu extralegalen
und willkürlichen Hinrichtungen von Minderheitsangehörigen
das Merkmal "sexuelle Orientierung" wieder aufzunehmen.
Damit wird, wie bereits in den ver-gangenen Jahren, die Tötung
von Menschen wegen ihrer "sexuellen Orientierung" wieder
ausdrücklich verurteilt.
Afrikanischen Staaten und der Organisation islamischer Länder
war es im November gelungen, die "sexuelle Orientierung"
in der Menschenrechtsresolution zu streichen. Das gestrige Votum
ist ein Erfolg gegen die menschenverachtenden Machenschaften
homophober Verfolgerstaaten in den UN und stärkt den Menschenrechtsschutz
für LGBT.
Die USA hatten mit Unterstützung Lateiname-rikas, Europas,
karibischer Staaten und Südafrikas den Änderungsantrag
eingebracht, damit die "sexuelle Orientierung" ausdrücklich
wieder in den Resolutionstext aufgenommen wird. Das Votum ist
auch ein Erfolg der LGBT Menschenrechtsaktivisten in aller Welt.
Das Auswärtige Amt hat uns heute mitgeteilt: "Es ist
der Initiative der USA und den flankierenden Lobbybemühungen
Deutschlands und anderer europäischer Staaten zu verdanken,
dass jetzt doch eine Menschenrechtsresolution der UN-Generalversammlung
einen Hinweis auf "sexuelle Orientierung" enthält."
Mit dieser guten Nachricht wünsche ich Euch schöne
Feiertage, einen heißen Rutsch und ein gutes Jahr 2011.
Euer Joachim von der LUST
- (joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)