- Grußwort zur 60. LUST, zur
61. LUST, zur 62.
LUST, zur 63.
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zur 66.LUST; zur 67.LUST, zur 68.
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zur 72. LUST, zur
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LUST, 79. LUST,
80. LUST, 81. LUST, 82.LUST,
83. LUST und 3. LUSTBLATT,
4. LUSTBLATT,
84. LUST und 5. LUSTBLATT,
85. LUST, 86. LUST, 87.
LUST, 88. LUST,
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LUST, 93. LUST,
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LUST, 107. LUST,
108. LUST
-
- Liebe LeserInnen der 108. Print-Ausgabe,
Herbst-LUST 2011
Unter uns gesagt ...
Da sind ja viele Ereignisse gewesen, die uns bewegt haben, und
die infolge dessen auch die Beiträge der LUST beeinflusst
haben. Und während ich am Rerchner saß und diese LUST-Ausgabe
vorbereitet habe, die Artikel
schrieb (Vielleicht mit weniger Tppfehlern als gewohnt), habe
ich festestellen müssen, dass mein Thomas, der in seinem
Zimmer an Beiträgen tippe, immer verschnupfter wurde, nämlich
weil er sich erkältet hat und weil es nachts shon recht
kalt wird, sodass es notwendig wurde, die Heizung anzustellen.
-
- Das wird vielleicht wieder eine Rechnung
geben. Der arme Thomas wird also mit einer Erkältung über
die Buchmesse laufen müssen oder zuhause bleiben. Mist aber
auch. Küssen und innige Uarmungen müssen ausfallen.
Am wichtigsten waren in letzter Zeit die sogenannte Bankenkrise,
die auch Eurokrise genannt und der Papstbesuch. Dass der Papsbesuch
uns derart interessiert hat, hat nichts mit einem Anflug von
Religösität in unserer Redaktion zu tun, sondern mit
der Dreistigkeit, mit der ein großer Teil unserer
politischen Klasse bereit ist, die Grenze zwischen Religion und
Staat permanent zu unterlaufen. Als Lesben und Schwule kann uns
dies nicht gerade recht sein, weil es sich bei dem Papst um einen
Mann handelt, der nichts unversucht gelassen hat, unsere Diskriminierung
weltweit zu verteidigen, bisweilen zu verstärken und versucht
hat, auf die Politiker Druck auszuüben, die Legalisierung
von homosexuellen Partnerschaften nicht zuzulassen bzw. die politischen
Befürworter zu Sünder und anderes zu erklären.
In der UNO versucht und versuchte er zusammen mit religionsfundamentalistischen
muslimi-schen Staaten, die staatliche Homosexuellenverfolgung
und nicht das unbehelligte Leben homosexueller Menschen als ein
Menschenrecht zu definieren.
Dieser Mann also reiste in Deutschland rum, wurde auf vielfältige
Weisen geehrt und durfte im Bundstag vor den auch von uns gewählten
Parlamentariern eine Rede halten.
Kein Wunder also, dass Ihr eine ganze Reihe von Seiten in dieser
Ausgabe findet, die sich in der einen oder anderen Weise mit
diesem Besuch und dem Zweck der Religionen befassen.
Im 21. Jahrhundert bekommen, wie es scheint, die Religionen wieder
eine größere Bedeutung, und dieser Prozess entwickelt
sich schleichend und professionell. Es entwickelt sich auch in
den Religionen die dogmatische Version, die konservative Auslegung
immer stärker, Reformkirchen benötigt man nicht mehr,
die benötigte man, als es den Religionen schlechter ging.
Deren Tiefpunkt scheint unterdessen überwunden zu sein,
nur nicht in Kerneuropa, aber das kommt noch.
Müssen wir uns um den Euro Sorgen machen? Das kann (noch)
niemand beurteilen, der für uns hier schreibt. Wohl aber
können wir beurteilen, dass stattdessen die Menge Zahlungsmittel,
die in den Händen der arbeitenden Bevölkerung befinden,
zunehmend zugunsten anderer Wirt-schaftskreise verkleinern.
Können wir uns getrost zurücklehen und aus unserer
Warte, der Warte der Menschen, die an ihren Arbeitsplätzen
die Were erzeugen, die von anderen verspekuliert werden, genüsslich
beobachten, was kommt?
Das können wir bestimmt nicht, das ist ganz sicher, auch
wenn aus unserer Warte heraus vieles noch verschleiert und unklar
aussieht. Eines ist wohl sicher. So lange sich noch irgendwelche
handelbaren Werte in den Händen der sogenannten kleinen
Leute befinden, so lange geht es den Großen erst einmal
noch nicht an den Kragen. Da müssen vorher noch z.B. die
Renten weiter oder gänzlich abgebaut werden, die Löhne
gesenkt und die Mieten und Preise erhöht werden usw.
Noch fließen ja die Vermögen der Vermögenden
in die Sachwerte, bis alle Immobilien und anderen Werte in den
Händen derer sind, die sie für sich selber gar nicht
brauchen und die dann von den ehemaligen Besitzern permanent
Nutzungsgebühren (Mieten) verlangen können.
Ja, nachts wird es kälter und es dauert überhaupt nicht
lange, die Monate fliegen nur so vorbei, bis wieder Silvester
ist und die Leute überall nach Möglichkeiten suchen,
aus irgendwelchen Gründen irgendeine Hoffnung zu haben,
und wenns aus Gründen der Realitätsferne ist oder der
Trostversprechen der Religionen.
Noch aber ist es nicht ganz so, und noch können wir uns
sogar auf die Buchmesse und eine ganze Reihe von Veranstaltungen
und lustvolle Tage freuen, die dicht vor uns liegen. Also versuchen
wir doch, aus der gegenwärtigen Lage noch was zu machen,
so lange es geht. Und wenns auf direkten Weg nicht immer geht,
lest zufriedenmachende Bücher, sehr Euch interessante Filme
an, von denen eine ganze Reihe in dieser Ausgabe vorgestellt
werden und Fert Euch, dass es immer noch nette liebenswerte Menschen
gibt, die sich noch nicht in Bestien verwandelt haben, wie das
in Witschafts- und anderen Kreisen geschieht.
Es grüßt Euch
Euer Joachim von der LUST
- (joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)