- Grußwort zur 60. LUST, zur
61. LUST, zur 62.
LUST, zur 63.
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zur 66.LUST; zur 67.LUST, zur 68.
LUST, zur 69. LUST, zur 70
LUST, zur 71. LUST,
zur 72. LUST, zur
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LUST, 79. LUST,
80. LUST, 81. LUST, 82.LUST,
83. LUST und 3. LUSTBLATT,
4. LUSTBLATT,
84. LUST und 5. LUSTBLATT,
85. LUST, 86. LUST, 87.
LUST, 88. LUST,
89. LUST, 90. LUST, 91. LUST, 92.
LUST, 93. LUST,
94. LUST, 95. LUST,
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108. LUST, 109.
LUST, 110. LUST
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- Liebe LeserInnen der 109. Print-Ausgabe,
Winter-LUST 2011/2012
Unter uns gesagt ...
Einen Jahresrückblick auf das Jahr 2011 verkneifen wir uns
hier mal. Nur Karla hat dieses Thema aufgegriffen.
Es sind mehr Tiefen als Höhen gewesen, in diesem Jahr. Nur
Erstaunliches fand statt. Ausgerechnet von den Unionsparteien,
nachdem sieerst einmal die Laufzeit der Atomkraftwerke verlängert
hatten, kam der Atomausstieg.
Sogar der Mindestlohn wurde angedacht und auch über eine
Schulreform wurde diskutiert. Wahlkampfgeschwätz während
der Landtagswahlen? Passiert ist dann ja nichts davon.
So richtig kann ich dies nicht als gute Nachricht verbuchen.
Dann die Selbstdemontage nahmhafter FDP- und Unionspolitiker,
das hat uns dann doch schon überrascht.
Also lassen wir dieses jahr. Und das kommende nächste Jahr?
Wird irgendetwas irgendwo besser werden? Das ist natürlich
noch nicht abzusehen. Aber die Gefühle der Menschen, die
ich kenne, sind da eher freudlos.
Es wäre schön, wenn dieser Eindruck falsch wäre
und das neue Jahr doch mit neuen und mutmachenden Aussichten
aufwarten könnte. In der Literatur der Frankfurter Buchmesse
2011werden ja so einige Themane angedacht. Und diese Ausgabe
der LUST ist absolut Bücherdominiert, wie jede Winterausgabe,
doch dieses mal sind es besonders viele Bücher, die ich
Euch hier vorstelle.
Dennoch haben wir eine Reihe anderer interessanter Themen aufgegriffen.
Ihr werdet es schon sehen. Und mit diesen Themen ist diese Ausgabe,
so finde ich, wirklich gut gelungen.
Und dieses Mal sind auch die Lesben besser vetreten als in früheren
Ausgaben. Gibt es denn keine lesbischen Autorinnen, die an unseren
Debatten gerne teilnehmen wollen?
Uns würden solche Beiträge sehr gefallen, wie auch
Beiträge von neuen engagierten schwulen Autoren, wie zum
Beispiel den Peter aus Basel, der uns schon eine ganze Reihe
wichtiger schwulenbewgter Artikel geschrieben hat und sicher
noch schreiben wird.
Übrigens, ich glaube, es ist wieder nötig, dass ich
alter Mann laut und vernehmbar betone, schwul zu sein, wie es
für lesbischce Frauen in unseren reihen und in der Szene
auch wichtig ist, zu betonen, lesbisch zu sein. Die Konturen
verschwimmen nämlich mit diesen GLBT oder LSBT-Bezeichnungen,
wo fast alle Minderheiten rund um die Lesben und Schwulen bis
zur Unkenntlichkeit anonymisiert und unsichtbar gemacht werden.
Da entstehen zum Beispiel neue Gruppen unserer Szene, die großen
Wert darauf legen, dass auch Heten willkommen sind ihre Politik
sowie ihre Feste auch für sie gemacht werden. na, sind wir
denn nicht alle auch ein bisschen heterosexuell?
nach außen hin vielleicht. Aber ich bin das ganz bestimmt
nicht, obwohl ich wegen meines vorgerückten Alters für
die Szene als jenseits von gut und böse empfunden werde.
Und wer im Sexuellen jenseits von gut und böse ist, der
ist ein Nichtmensch, ein Nichtschwuler, der deshalb auch selten
nur eines Gespräches noch für würdig gehalten
wird.
Nun, Heten, die zu uns kommen, wenn Referatsthema auch sie ansprechen
könnte, sind uns natürlich herzlich willkommen. Da
machen wir gar keinen Unterschied. So mancher Abend lebte gerade
wegern der anwesenden Heten erfreulich auf. Das hat aber nichts
damit zu tun, dass ich darauf bestehe, kein LSBT, sondern ein
Schwuler zu sein, der sich gut in die Schwierigkeiten der unterschiedlichen
schwulen Männer hineindenken kann und auch in die unterschiedlichen
lesbischen Frauen unserer Szene.
Die Differenzen müssen erst einmal gegenseitig erkannt und
akzeptiert werden, bevor man die Vielfalt genießen kann.
Aber dieses Thema hatten wir schon.
Man kann wirklich darauf gespannt sein, wie sich das Gemurre
um den Bundespräsidenten weiter entwickelt. Reicht es, festzustellen,
das er schlicht ein Mensch ist, oder will man ihn und das Amt
erhöhen, um ihn besser loszuwerden?
So mancher wird sich wundern, warum diese Ausgabe der LUST derart
spät herauskommt. Das hat etwas mit unserer eigenen persönlichen
Lage zu tun, wir sind nämlich von außen ganz schön
unter Druck, wirtschaftlich und somit auch in unserer Schaffenskraft
gefesselt.
Diese Vierteljahreszeitschrift kann, anders als unser Monatsblättchen,
aber durchaus unregelmäßiger erscheinen, denn dann
werden die Themen rund und das ganze wird nach einer Weile doch
noch ein Gut Ding
Also wünsche ich Euch nun für den Winter, der noch
Kraft hat und möglicherweise seine stäkste Zeit noch
vor sich hat, viele schone Stunden mit vielen schönen Büchern
und viele gute Gedanken, die wir hoffentlich hauch ein wenig
angeregt haben.
Es grüßt Euch
Euer Joachim von der LUST
- (joachim-schoenert@lust-zeitschrift.de)